Die scharfen Spitzen kamen immer näher und näher. Deshalb fasste Ren einen Entschluss: Er musste alles erdenkliche versuchen, um zu überleben. Der Überlebensinstinkt trieb seinen Willen voran, auch wenn er noch nicht wusste, was zu tun war. Also schrie er aus vollem Hals und ließ seiner Angst freien Lauf. Die Angst verwandelte sich allmählich und wich der Wut. Ren schrie noch lauter.

Er schloss die Augen und rechnete mit dem Leben ab. Gleich war es um ihn geschehen; dann war er Geschichte. Ein letztes Mal einatmen. Ein letztes Mal ausatmen. Er wappnete sich vor den gleich kommenden, unerträglichen Schmerzen, wenn die Spitzen sein Fleisch durchlöcherten, seine Knochen zerborsten und seine Sehnen zerrissen.

Schützend hielt er seine Hände vor sein Gesicht, sodass die Handflächen nach unten zeigten als könnten sie seinen Sturz abfedern. Dies war allerdings lächerlich und das wusste er auch. Aber etwas hatte ihn dazu veranlasst. Er konnte nicht recht sage, was es war.

Der Aufprall war nicht mehr weit.

Allerdings wartete der junge Sith vergebens auf den schmerzhaften Zusammenstoß. Es geschah nichts und als er seine Augen öffnete, konnte er ihnen kaum glauben. Er schwebte eine Haaresbreite über den Stalagmiten, die er nun klar und deutlich voneinander trennen konnte. Erleichtert atmete er tief ein und ließ ein kurzes, erschöpftes Seufzen seine Lippen verlassen.

Er hatte es geschafft. Er selbst hatte die Macht heraufbeschworen und sie genutzt. Dies war sein Werk, seine Leistung, die ihm niemand mehr nehmen konnte. Aus seiner Angst wurde Wut und aus der Wut hatte er die Macht geschöpft, die er benötigt hatte.

Mit letzter Kraft drehte er leicht seine Hände und wie durch ein Wunder wurde sein Körper nach oben getragen. Im Gegensatz zu dem Fall fühlte es sich diesmal an, als würde er auf einer Wolke schweben. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus und schwoll immer mehr heran. Sein Herz schlug vor Aufregung schneller. Aber dieses Mal war es ein angenehmes Pochen.