14 ─ 𝗔𝗠𝗢𝗡𝗚 𝗙𝗥𝗜𝗘𝗡𝗗𝗦
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❝ L I S T E N to those drunk fools ❞
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Y O O N G I
VIELLEICHT WAR ES die plötzliche Abwesenheit Hoseok's, die mich dazu verleitet hatte, Namjoon und Jungkook zu mir einzuladen. Natürlich waren beide anfangs etwas skeptisch und dachten, es wäre etwas passiert, da ich normalerweise meine freie Zeit alleine verbrachte und mich lieber der Musik widmete. Allerdings war heute nicht normalerweise, das war es die ganze Woche nicht. Hoseok hatte etwas an meiner Wahrnehmung für Gesellschaft verändert, was einen starken Einfluss auf mein Privatleben und meinen Freundesbeziehungen hatte.
Der Schlund des rostigen Kamins spuckte munter mit Feuer, während der Inhalt Whiskey des Glases in meiner Hand ebenso in meiner Kehle brannte. Normalerweise würde ich auf diese preiswertige Flüssigkeit verzichten, es lieber für die Schreibblockaden aufheben, wenn ich während des Komponierens mal wieder nicht weiter wusste. Doch wie gesagt: heute war nicht normalerweise.
Ebenso waren Jungkook und Namjoon eigentlich keine Personen, die sich nur aus Spaß auf leeren Magen Alkohol reinschütteten, doch als sie mich mit der Flasche aus der Abstellkammer spazieren sehen haben, hatten sie wohl selbst das Bedürfnis verspürt, davon zu kosten.
»Bisher hast du wohl immer noch nicht aufgeräumt, huh?«, fragte Namjoon und musterte die Kartonschachteln unter dem Schreibtisch. »War das Hoseok denn überhaupt nicht unangenehm?« Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich eigentlich selbst überhaupt keine Ahnung hatte, was er von dieser Unordnung hielt. Doch da er bisher nicht wirklich dagegen auszusetzen hatte, ging ich davon aus, dass es ihn auch nicht wirklich gestört hatte. »Naja, wahrscheinlich war er auch viel zu sehr von dir abgelenkt«, kicherte Jungkook in sein Glas, in seiner Stimme schon deutlich sein angetrunkener Zustand mitschwingend. »Oder von seinen Kochkünsten.« Namjoon warf sehnsüchtig einen Blick Richtung Küche. »Oder von seinem guten Aussehen.« »Oder seinen Raps.« Mit leicht roten Wangen (ob das von dem Alkohol oder den vielen Komplimenten kam, wusste ich nicht) senkte ich meinen Blick auf meinen Schoß und nuschelte ein leises »Hört auf«. Daraufhin brachen beide in amüsiertes Gelächter aus, leise, bedacht darauf, meinem Gehör nicht allzu viel Lärm auszusetzen.
»Oder von seiner Schüchternheit.« Namjoon grinste provokant in die Runde. Der Jüngste von uns nickte zustimmend und belächelte mich ebenfalls, woraufhin ich mir einfach nur wünschte, sie würden das Thema wechseln. Doch natürlich blieb mir dieser Wunsch verwehrt, stattdessen gingen sie nur mehr in Betreff Hoseok ein.
»Wie macht er sich eigentlich so? Hat er wirklich so viel Talent, wie wir anfangs dachten?« Ich nickte. »Er ist zwar unerfahren und kopiert sehr viel von meinen eigenen Songs, aber er ist bemüht und zeigt einiges an Können.« »Nun ja, dass er von dir kopiert, ist ja kein Wunder«, meinte Namjoon und nippte an seinem Glas. »Ach so?« »Um deinen Geschmack zu treffen«, erklärte er selbstsicher.
Jungkook währenddessen schien sich etwas aus der Unterhaltung ausgeschlossen zu fühlen, da er sich nicht wirklich daran beteiligen konnte und ließ seine Finger nur gelangweilt über die Räder seines Rollstuhls gleiten, schmierte den Dreck von ihnen.
»Damit macht er aber einen Fehler. Er soll Individualität in seinen Songs zeigen und nicht von irgendjemanden kopieren.« »Jetzt sei doch nicht so hart zu ihm. Du hast doch selbst gesagt, er ist unerfahren. Lass ihm etwas Spielraum und gib ihm Zeit, seinen eigenen Stiel zu finden. Es muss ja nicht alles von Anfang an perfekt laufen.« Ich biss nachdenklich auf der Innenseite meiner Wange herum. »Das erwarte ich ja auch gar nicht. Ich will nur nicht, dass er sich dadurch selbst in eine Rolle reinzwängt, die ihm nicht passt.« Der Braunhaarige warf mir einen fragenden Blick zu und ich seufzte tief, müde von dem ganzen zurückliegenden Stress. »Nicht, dass er denkt, er müsse alles genauso machen wie ich.« »Verstehe«, nickte er daraufhin.
Etwas gelangweilt von unserem Gesprächsthema, schaltete Jungkook den Fernseher ein und ließ seine Aufmerksamkeit durch einige Sender pendeln, ehe er sich wieder mit zuwandte. »Geht er eigentlich schon etwas vertrauter mit dir um oder ist er immer noch so... zurückhaltend.« Das blaue Licht des Fernsehers warf unschöne Schatten auf seine Gesichtszüge, ließen ihn ein wenig unheimlich erscheinen. »Ja und... Nein«, beichtete ich, woraufhin der Schwarzhaarige mir einen fragenden Blick zuwarf. »Ich kann es schlecht beurteilen. Er macht Scherze und scheut sich wohl auch nicht vor Körperkontakt, allerdings ist er immer noch etwas unsicher in seinem Verhalten.« Er faltete die Hände auf seinen Schoß und beugte sich neugierig vor. »Was habt ihr denn überhaupt so gemacht? Was nichts mit dem Song zu tun hat.« »Jungkook«, sprach der Größere neben ihm warnend. »Ist schon gut, Namjoon.«
Vielleicht lag es an dem Alkohol, dass ich die Wahrheit einfach so ohne weiteres aussprach und gar nicht an die dummen Kommentare dachte, die daraufhin auf mich zufliegen können. »Wir haben zusammen 'nen Film geschaut... und dabei gekuschelt.« Der Jüngere lachte, seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen verzogen, dass bei dem schwachen Licht etwas Unheimliches an sich hatte. »Alter Yoongi, ich hab gesagt, du sollst ihn wie einen alten Freund behandeln, und nicht ihn flachlegen.« »Bitte was, in welchem Sinne hätte ich-« »Das war doch nur Spaß«, mischte Namjoon sich nun ebenfalls wieder ein, hob beschwichtigend seine Hand.
»Nimm doch nicht alles immer gleich so ernst. Aber was genau verstehst du unter wie einen Freund behandeln nicht? Oder kuschelst du mit Namjoon und mir etwa auch so rum?« Ich überdrehte die Augen, wollte ihm gar nicht zuhören. »Was weiß denn ich. Vielleicht hat's ja was mit deiner ständigen Shipperei zu tun.« Wir wussten alle, dass ich Collaborations mit anderen Künstlern eher vermied, doch sollte so etwas doch einmal vorkommen, konnte dieser Bengel es sich kein einziges Mal verkneifen, blöd grinsend und ohne eine Ahnung über unsere Beziehung zueinander, irgendwelche Kommentare abzulassen. Egal, bei welchem Geschlecht. »Das würde ich ja auch gar nicht machen, wenn du nicht so lustig darauf reagieren würdest.« Jungkook grinste noch breiter, als zuvor. Und das brachte mich dazu, tief einzuatmen.
»Wann wirst du endlich erwachsen«, seufzte ich und ließ mich ermüdet in die Lehne der Couch sinken. »Ein Mysterium«, sagte Namjoon und nippte an seinem Glas, schloss dabei albern die Augen und richtete seine Wirbelsäule auf. »Wohl war, der werte Herr.«
Der Schwarzhaarige beobachtete uns beide verstört, sein Blick abwechselnd zwischen uns her gleiten. »Aber ich soll kindisch sein.«
— here's a chap to appreciate namkookgi's friendship lmao
- leflowna
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