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❝ L I S T E N  to the night's breath ❞

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 H O S E O K

HOSEOK FÜHLTE SEINEN eigenen Puls in seinen Fingerkuppen pulsieren, als seine kalten Finger über sein Handy strichen. Der Mond spähte zwielichtig durch das geöffnete Fenster zu dem jungen Mann und warf einen unheimlichen, blauen Lichtfilm auf ihn. Seine Augen klebten förmlich an den Zeilen, den wenigen Worten, die sein Herz zum Rasen brachten. Und seine Gedanken spielten verrückt, konnte kaum Ordnung in seinen Kopf bringen und wirre Gedankenfetzen schossen ihm durch den Sinn. 

»Was zum...«, hauchte er gegen den Bildschirm, konnte kaum glauben, was er da las. Eine Zusammenarbeit. Mit AgustD. 

Er wollte natürlich keinesfalls ablehnen, konnte gar nicht. Doch das schien alles zu surreal. 

Er atmete tief durch, versuchte, seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Dann schaltete er das Handy ab, legte sich wieder zurück in sein weiches Kissen und dachte nach.

Als er vor einigen Minuten, oder doch Stunden — er hatte mit einem Mal das Zeitgefühl verloren, als er die Nachrichten von dem Rapper las — aufgewacht ist und einen Blick auf sein Handy werfen wollte, um nach der Uhrzeit zu sehen, fand er plötzlich drei eingegangene Nachrichten von AgustD auf seinem Lockscreen vor. Mit verschnellertem Herzschlag hatte er Instagram geöffnet und sich alles in Ruhe durchgelesen, doch konnte dabei kaum einen klaren Gedanken fassen.

Und nun lag er hier, in seinem Bett, und der Einzige, der in diesem Moment noch ein Auge auf den jungen Rapper warf, war der Mond.

Eine Weile verstrich, Minuten, vielleicht sogar länger, und Hoseok's Augen verfolgten der weisen Scheibe am schwarzen Himmel, wie sie langsam ihren Weg wanderte und irgendwann hinter den großen Firmengebäuden in der Ferne verschwand. 

Und kaum war der Mond außer Sicht, hatte er das Gefühl, er müsste wieder sofort nach seinem Handy greifen und zurückschreiben, ansonsten könnte die Chance verschwinden — wie der Mond.

Zitternd griff er nach dem kleinen Gerät auf seinem Nachttisch und las sich die drei Nachrichten noch einmal durch. Sie wurden vor einigen Stunden, schon am Nachmittag zugestellt. Es wunderte ihn, dass er sie nicht schon früher gesehen hatte. Er war wohl zu beschäftigt.

Trotz aufgedrehter Heizung überzog ein kalter Beschlag das Display, als sich Hoseok's Fingerkuppen auf die Tastatur legten und überlegte, was er schreiben sollte. Wie sollte er sich ausdrücken? Wäre ein einfaches »Ich würde gerne mit dir zusammenarbeiten« genug? Immerhin hatte er sich genauso kurz und bündig ausgedrückt.

Und dann tippte er einfach drauf los.

j.hoseok

Ich finde das alles zwar viel zu surreal, aber ja. Ich glaube, es gibt nichts, das ich mir mehr wünschen würde.

Kaum hatte er die Nachricht abgeschickt, bereute er es schon. Es klang zu aufdringlich. Er hörte sich wie ein kleines Mädchen an, das gerade von einem Jungen, den sie mochte, gefragt wurde, ob es mit ihm ausgehen wollte. Auch wenn der Vergleich bescheuert war, genauso klang es.

Mit zittrigen Atem — ob es an der Kälte oder seiner Nervosität lag, wusste er nicht — beobachtete er den Bildschirm. Für eine Minute, zwei. Und plötzlich erschien unter seinem Text etwas: gelesen. Dann: schreibt...

Und plötzlich vibrierte sein Handy aufgrund einer eingehenden Nachricht. Ihm stockte der Atem.

AgustD

Was hätte ich auch anderes erwartet? Aber keine Sorge, eigentlich freue ich mich, dass du zugesagt hast.

Sein Herz machte einen Sprung. Dann las er weiter.

AgustD

Inzwischen denke ich sogar, dass es keine schlechte Idee war, dich anzuschreiben. 

j.hoseok

Wolltest du mich vorhin etwa nicht anschreiben?

AgustD

Eigentlich nicht. Ein Freund hat mich dazu überredet. Und irgend so ein Jimin

Die Tatsache, dass er anscheinend mit Jimin geredet hatte, ignorierte er gekonnt, wollte nicht vom Thema abschweifen.

j.hoseok

Und woher der plötzliche Sinneswandel?

AgustD

Ich hab mir deine restlichen Covers angehört. Du darfst dein Talent der Welt nicht vorenthalten und ich denke, eine Zusammenarbeit mit mir wäre der richtige erste Schritt in deine eigene Karriere.

j.hoseok

Ich weiß nicht, was ich sagen soll

AgustD

Du brauchst nichts sagen, ich versteh auch so, was du sagen willst.

AgustD

Aber zurück zum Wesentlichen

AgustD

Du sagst also, du willst mit mir einen Song schreiben und ihn aufnehmen, richtig?

j.hoseok

ja

AgustD

So gern ich es auch vermeiden würde, aber ich glaube, es wäre besser, wenn wir uns treffen und persönlich darüber sprechen. Wäre das ok?

j.hoseok

natürlich. wann und wo?

AgustD

Wann du Zeit hast. Und wo: da wäre es wahrscheinlich das beste, wenn du zu mir kommst

Erneut stockte Hoseok der Atem.

j.hoseok

Das fändest du ok?

AgustD

Sonst würde ich es ja nicht sagen

j.hoseok

stimmt

j.hoseok

wäre es morgen ok?

AgustD

Kann es sein, dass du ziemlich scharf darauf bist, mich persönlich zu sehen? Aber ja, kein Problem

j.hoseok

Nein! Ich hab morgen halt einfach nur zeit und wollte dich nicht lange warten lassen, das ist alles

AgustD

Na, wenn du meinst

AgustD

Sonst noch was?

j.hoseok

Kann ich dich noch was fragen?

AgustD

Tust du ja

j.hoseok

Nein, ich meinte, warum bist du eigentlich noch wach?

AgustD

Könnte ich dich auch fragen. Aber ich konnte halt einfach nicht schlafen, das kann ich nie. Und dann schreibe ich einfach an meinen Songs.

j.hoseok

Du solltest aber genug schlafen

AgustD

Sag du mir nicht, wann ich schlafen gehen soll. 

j.hoseok

ಥ_ಥ

AgustD

eww, hör auf

j.hoseok

(┬┬﹏┬┬)

j.hoseok

(ToT)/~~~

AgustD

ugh-

AgustD

Wir schreiben morgen darüber weiter

AgustD

Gute Nacht, Hoseok 

j.hoseok 

Gute naaacht, Agust (｡･∀･)ﾉﾞ 

Ein schleichendes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er die Nachricht abschickte. Er hätte nicht gedacht, dass sich eine Unterhaltung mit AgustD mit etwas Humor so unbeschwert anhören konnte. Es verlief besser, als er zu träumen gewagt hätte, fühlte sich sogar irgendwie wohl — obwohl sein Herz immer noch vor Nervosität erbebte.

Lächelnd las er sich die Unterhaltung noch mal durch, konnte immer noch kaum glauben, das das gerade wirklich passiert ist. Er würde sich mit ihm treffen, mit AgustD. Es schien ihm zu surreal, fragte sich, ob er träumte.

Doch dann riss sein vibrierendes Handy in seiner Hand, das auf eine eingehende Nachricht hindeutete, ihn wieder aus seinen Gedanken. Mit einem Mal verschnellerte sich sein Herzschlag wieder.

AgustD

Ach ja, nenn mich doch bitte Yoongi :)

— 'n bisschen kürzer als sonst, mal wieder

etwas sad, wenn man bedenkt, dass das alles fast nur aus textingt besteht aber egal :D

-leflowna