03 ─ 𝗝𝗜𝗠𝗜𝗡
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❝ L I S T E N to him ❞
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Y O O N G I
NICHT NUR SEIN Aussehen, sondern auch seine Stimme kam mir bekannt vor, als seine Worte dank der Hörgeräte nun auch zu mir durchdrangen und mir ein eigenartiges Gefühl verschafften. »A-agustD?«, hauchte er leise, als wüsste er nicht, ob er es überhaupt wagen sollte, seinen Mund zu öffnen. Als hätte er Angst, oder besser gesagt — Respekt.
»Kennen wir uns? Du kommst mir bekannt vor.« Ich zog die Brauen nachdenklich zusammen, musterte seinen unsicheren Gesichtsausdruck. Falls wir uns kennen sollten, müsste er dann nicht vertrauter mit mir umgehen?
Namjoon neben mir gab ein belustigtes Schnauben von sich, woraufhin ich ihm einen warnenden Blick zuwarf. Ein verkrampftes Lächeln zierten seine vollen Lippen. »Ich wusste ja, dass du taub bist, aber blind...?« Ich stieß ihm meinen Ellbogen in die Rippen, doch anscheinend nicht fest genug, als dass es ihn kümmern könnte. »Warum sollte ich jetzt blind sein?« Er nickte zu dem Blondierten vor uns, der immer noch völlig ratlos dastand. »Das ist der aus dem Video, der Sänger«, erklärte er, woraufhin besagter Junge scharf die Luft einzog, konnte wohl nicht glauben, was er gerade gehört hatte. »Video? Welches Video?« Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, er wusste ganz genau, von was wir sprachen, doch wollte wohl trotzdem Vergewissheit darüber haben, dass er sich nicht doch irrte. »Wir haben uns vorhin ein Cover von so far away angehört. Du kannst gut singen«, bemerkte Namjoon lächelnd. Sein Gegenüber schien mit dem Lob etwas überfordert zu sein, was irgendwie amüsant zum Ansehen war.
»Sag das mal Hoseok, der hat wirklich um Längen mehr Talent.« Er spielte nervös mit dem Saum seiner Jacke und ich fragte mich, ob das an meiner Anwesenheit lag. »Stimmt«, sagte ich zustimmend, beachtete dabei kaum, dass es ihn womöglich kränken könnte. Doch davon ließ er sich nicht beirren. »Hoseok hat fast alle deine Songs gecovert.« »Ach echt?« Er nickte, schien stolz auf seinen wahrscheinlichen Freund.
Namjoon fischte sein Handy aus seiner Jackentasche und tippte etwas darauf herum. Ich warf einen Blick auf den Bildschirm und fand dort das selbe Video von vorhin vor, wo er auf den YouTube-Account des Rappers ging. »Tatsächlich«, nuschelte ich über seine Schulter hinweg. Dann sah ich wieder zu dem Fremden, musterte sein Gesicht, die hohen Wangenknochen, die markante Nase, die plumpen Lippen und die hoffnungsvollen Augen. Dann erhob er wieder seine hohe Stimme, die ich nur etwas schwer verstand. »Du sagtest doch, er wäre talentiert, richtig?«, fragte er ungeduldig. Ich nickte, woraufhin er wieder nervös mit dem Saum seiner Jacke spielte.
»Also... Ich will dir ja nichts aufzwingen, a-aber... also er-« »Komm zur Sache.« Er nickte, schien sich zusammengerissen zu haben.
»Würdest du mit Hoseok eine Zusammenarbeit eingehen?« Ich seufzte genervt, war fast schon wieder drauf und dran, einfach zu gehen, doch in diesem Moment lag es mir dann doch etwas zu sehr an Höflichkeit. »Nicht du auch noch... Wie kommt ihr alle auf sowas?« »Du verstehst nicht. Er ist ein riesen Fan von dir und du könntest dir gar nicht vorstellen, was es ihm bedeuten würde, mit dir einen Song zu schreiben. Er hat es sich zwar noch nie gewünscht, da er es zu unrealistisch fand, aber... Es würde ihm so helfen.« Sein Flehen klang erbärmlich. »Wie meinst du das, dass es ihm helfen würde?« Plötzlich schien er den Boden besonders interessant zu finden. »Ich glaube, er würde dann mal wieder lächeln können. Seit einiger Zeit ist er schon so... verschlossen. Ich kenne ihn so gar nicht.« Er sah auf, wirkte entschlossener als zuvor. »Bitte.«
Namjoon neben mir legte seine Hand auf meine Schulter, lenkte damit meine Aufmerksamkeit auf mich und sah mich ernst an. »Du wirst dir nichts brechen, wenn du ihn anschreibst. Hör auf den Jungen.« Ich überdrehte die Augen, wollte am liebsten gar nicht hinhören. »Du bist zu gutmütig«, flüsterte ich in des Braunhaarigen Richtung, leise, so dass es der Andere nicht verstand. »Ich kenne diesen Typen nicht, was interessiert es mich, wie es ihm geht.« »Er ist dein Fan«, entgegnete er scharf, als wäre das der einzige Grund, der zählt. »Jetzt sei nicht so stur. Was ist dein Problem?«
Meinen Mund verließ ein genervtes Knurren, bei dem mein empfindliches Gehör schon befürchtete, die Erde würde erbeben. Doch schenkte ich meinem eigenen verursachten Lärm keine Beachtung, zog stattdessen mein Handy aus der Hosentasche und öffnete Instagram. »Wie heißt der nochmal?« Bei meiner Frage schienen beide erfreut, besonders der Blonde, der mir seinen Benutzernamen verriet. Ich öffnete Insta-Direkt und gab seinen Namen ein.
»Na los«, ermutigte mich Namjoon, der über meine Schulter auf den Bildschirm sah, das ich mit einem geknurrtem »Sei leise« erwiderte.
Im Endeffekt hatten sie ja Recht. Was war schon dabei? Nur ein Song, mit dem ich einen einzelnen Fan glücklich machen konnte. Eine Woche und ich hatte ihn vom Hals. Nur war ich anfangs zu stur, um zuzugeben, dass es eigentlich kein Problem für mich darstellen würde, ihn zumindest anzuschreiben. Ich hatte meine Meinung bereits gebildet, doch die wollte ich nur ungern wieder ändern.
Augenrollend tippe ich auf der Tastatur Wörter zustande, löschte einige wieder, ergänzte und schickte eine — oder besser gesagt — mehrere Nachrichten weg.
AgustD
Hey, Hoseok, richtig? Ach, was frag ich so blöd.
AgustD
Also, ich will eigentlich gar nicht lange um den heißen Brei herum reden, sondern dich einfach fragen, ob du eine Zusammenarbeit mit mir in Erwägung ziehen würdest? Ich hab mir deine Covers angehört und muss ehrlich sagen, du hast Talent.
AgustD
Natürlich musst du dich zu nichts gezwungen fühlen.
Im Gegensatz zu mir, dachte ich mir bei meiner letzten Nachricht verstohlen.
»Krass, du kannst ja sogar höflich sein«, bemerkte Namjoon lachend. »Weißt du was? Leck mich doch«, entgegnete ich, konnte es mir dabei nicht verkneifen, ihm den Mittelfinger vors Gesicht zu halten. Er lachte, ich grinste.
Dann sah ich zu dem Blonden, dessen volle Lippen ebenfalls ein fröhliches Lächeln zierten. »Jimin«, sagte er, »Ich heiße Jimin.«
— etwas kürzer als sonst.
ihr kennt bestimmt alle diese 0815 sope ffs, wo yoongi irgend so ein depressiver mönch ist, und hoseok dann der, der wieder licht in sein leben bringt. tja, ich hab den spieß umgedreht ;D
-leflowna
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