
─ epilog.
𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒
kapitel vierzehn; film premiere
❝ Alexandru Kretzulesco. ❞
─── ❀ ───
Der Bus hält an der Haltestelle und freudig springt Callie aus dem Bus aus. Die Hitze, die sich darin gesammelt hat, ist ihr deutlich zu Kopf gestiegen.
»Da ist es«, hört sie ihren Bruder sagen, welcher auf das große Gebäude gegenüber von ihnen zeigt. »Na dann mal los«, meint Callie und die vier setzen sich in Bewegung.
Institute of Marine Biology San Diego
Im Institut wird ihnen weitergeholfen und die vier werden zu dem Gesuchten gebracht.
»"Das Meer ist nur ein Behälter für all die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren. Es ist die lebende Unendlichkeit." Lassen Sie uns dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.«
Ein Mann steht an einem Rednerpult auf einem Podest und scheint für einen Vortrag zu üben. »Dann gehen wir auf Folie 36, und ...« Dann erblickt der Mann die vier Teenager. »Kann ich euch helfen? Der Vortrag ist erst morgen.«
Justus kramt in seinem Rucksack nach etwas, und als er es gefunden hat, sieht er ein altes Buch hervor. »Wir glauben, das gehört Ihnen.«
Voller Überraschung nimmt der Mann das Buch in seine Hände. Er kann kaum glauben, was er da in seinen Händen hält. Schließlich bietet er den vieren, sich an sich hinzusetzten.
Nun sitzen die vier nebeneinander und Alexandru Kretzulesco ihnen gegenüber. Er hat das Buch aufgeschlagen und blättert schon eine Weile schweigend durch die Seiten.
»Wie habt ihr mich gefunden?«, fragt er sie schließlich und schaut auf. »Niemand kann spurlos verschwinden«, sagt Justus.
Und Callie schwört, wenn sie das noch einmal hört, dann ...
»Und doch ist es mir fast gelungen«, schmunzelt der Mann.
Das ist Justus Stichwort. »Das Zimmer eines Jungen verrät viel über ihn. Die wissenschaftlichen Gegenstände, Preise, die Bücher über Ozeane. Dann waren da noch diese Fähnchen auf dem Globus, die alle Küstenstädte markierten. Also haben wir nach Verbindungen gesucht, aber sie erwiesen sich nicht als Orte.«
»Sondern als Institute für Meeresbiologie«, sagt Bob. »Doch in den Datenbanken der Institute gäbe es keinen Alexandru Kretzulesco. Auch das Geburtsjahr stimmte nicht überein. Also mussten wir etwas übersehen haben.«
»Dabei lag die Antwort direkt vor unserer Nase«, schmunzelt Callie und deutet auf das Buch in Alexandrus Händen.
»Also begann die Suche von Neuem:«, beginnt Peter, »Dieses Mal mit den Namen der Figuren aus diesem Buch. Und tatsächlich gab es mehrere Treffer.«
Bob nickt. »Aber bei nur einem fehlten die Angaben zur Herkunft.«
»Xander Aronnax«, sagt Justus. »Geboren ... Alexandru Kretzulesco.«
»Es ist schon eine Weile her, dass mich jemand so nannte«, schmunzelt der Mann. »Ich wollte schon sehr früh von zu Hause fliehen«, erzählt er und scheint in Erinnerungen zu schwelgen. »Ich gehörte dort einfach nicht hin. Ich war unzählige Nächte in dieser ... verdammten Krypta eingesperrt. Kein Kind sollte für seine Träume bestraft werden.«
»Ihre Schwester hat jahrelang nach Ihnen gesucht. Warum haben Sie sich nie bei ihr gemeldet?«, fragt Bob.
Alexandru Kretzulesco nickt abwesend. »Es vergeht kein Tag, an dem ich mich das nicht frage.« Er steht auf und geht rüber zu einem Tisch, auf dem Gläser und Wasser aufgestellt ist.
»Und was ist mit dem Rubin?«, fragt Justus in den Raum. »Aber es gibt doch gar keinen Schatz«, meint Bob. »Du warst doch in der Krypta dabei«, sagt auch Peter verwirrt.
Dann geht bei Callie ein Licht auf. »Natürlich kann niemand einen Schatz finden, der bereits gefunden wurde.«
Und dann dreht sich Alexandru Kretzulesco wieder zu den vier Teenagern um.
Wissend sieht er das Mädchen an. »Ich bemerkte etwas Seltsames, nachdem ich den Geheimgang gefunden und die Statue zur Seite geschoben hatte.« Der Mann setzt sich wieder hin. »Ihre Hände zeigten auf eine Säule, die mir davor nie aufgefallen war.«
»In ihr war der Schatz«, schlussfolgert Peter. Wissend grinst Alexandru Kretzulesco. »So konnten Sie sich die Flucht und ein neues Leben finanzieren«, sagt Justus.
Doch Alexandru Kretzulesco lacht nur. »Ich konnte mir meine Freiheit doch nicht mit etwas erkaufen, das ich verachtete.« Dann lehnt sich der Mann interessiert nach vorne. »Jetzt habe ich aber mal eine Frage an euch. Wer seid ihr vier überhaupt?«
Und dann überreicht Justus Alexandru Kretzulesco ihre Visitenkarte. »"Drei Fragezeichen. Die drei Detektive. Wir übernehmen jeden Fall. Erster Detektiv: Justus Jonas. Zweiter Detektiv: Peter Shaw. Recherchen und Archiv: Bob Andrews."« Der Mann schaut auf und zu Callie. »Und was ist mit dir, junge Dame?«
Lächelnd dreht sie sich den Jungs zu. »Callida Jonas. Stiller Teilhaber.«
Nach wenigen Sekunden bricht Peter die Stille. »Aber ... Wo ist denn jetzt der Schatz?«
➥
Callie betrachtet das Kleid, welches sie und ihre Tante vor einer Woche für die heutige Premiere kauft haben.
Es ist ein hellblaues off shoulder Kleid mit aufgestickten Gänseblümchen, welches von zwei dünnen Trägern gehalten wird. Dazu hat Tante Mathilda ihr passende Riemchensandalen mit leichtem Absatz gekauft.
Es ist wunderschön. Callie liebe es. Und hoffentlich wird Peter es auch lieben.
Peter. Ihre Gedanken schweifen zu dem Jungen, dem sie vor wenigen Wochen noch gesagt hat, das sie ihn mehr als nur freundschaftlich mag.
Und er hat es erwidert.
Was die beiden seitdem genau sind, wissen sie selber nicht.
Aber sie weiß, dass sie ihn liebt. Mehr als alles andere auf der Welt. Und das will sie ihm heute sagen.
Hoffentlich fühlt Peter genauso.
Der junge Shaw-Sprössling steht vor dem Spiegel und betrachtet sich mit zusammengepressten Lippen.
Den Anzug hat er zusammen mit seiner Mum gekauft, und als sie von ihrem Mann erfahren hat, dass er und Callie schon so gut wie zusammen sind, war die Frau nicht mehr aufzuhalten.
Sie hat ihm zum Friseur geschickt, ist heute noch zum Blumenladen gefahren, um einen kleinen Ansteckstrauß zu kaufen. Von Mathilda weiß sie, dass es Gänseblümchen beinhalten sollte.
Peters Mum war schon immer ein großer Fan von Callie. Insgeheim hat sie sonntags in der Kirche für nichts anderes gebetet, als das sie und ihr einziger Sohn irgendwann zusammen kommen.
»Peter, bist du fertig?« Henry Shaw klopft an der Tür zum Zimmer seines Sohnes. »Ja, ich komme!«, antwortet der Junge und fährt sich noch einmal durch die Haare, bevor er die Tür öffnet und seinen Dad sieht.
Zufrieden nickt Mr Shaw und gemeinsam gehen die beiden in den Flur, wo auch schon Peters Mum auf sie wartet.
»Hier, sieh mal, Peter«, beginnt Mrs Shaw und überreicht ihrem Sohn das Anstecksträußchen. »Mum«, murrt der Junge, kann aber nicht verbergen, rot zu werden.
Mrs Shaw kann ihr Grinsen nicht verbergen und auch Mr Shaw lächelt seinen Sohn an. Anschließend legt er seine Hand auf seine Schulter. »Wir müssen los, wenn du noch willst, das ich dich bei den Jonas' rauslasse.«
Denn im Gegensatz zu den Gästen muss Henry schon ein wenig früher bei der Premiere sein, um noch einige Sachen zu regeln.
Callie hat sich derweil umgezogen und sitzt nun auf einem Stuhl, hinter ihr Tante Mathilda, die ihr die Haare macht.
»Du siehst hübsch aus«, kommentiert Mathilda, als sie die letzte Haarsträhne mit einem Pin fixiert. »Danke«, sagt Callie und schenkt ihrer Tante ein Lächeln. »Du auch.«
Mathilda schenkt ihrer Nichte ein Lächeln. »Ich muss mir meine Haare jetzt auch machen. Weißt du, wo dein Bruder ist?«, fragt Mathilda nach, doch Callie schüttelt nur den Kopf.
Nein, sie hat keine Ahnung. Kopfschüttelnd wendet sich die junge Frau ab und verschwindet im Schlafzimmer. Es dauert keine zehn Minuten, da hört sie ihre Tante durch das gesamte Haus rufen.
»Titus Andronicus Jonas!«
Mit großen Augen schaut Callie aus dem Fenster und sieht ihre aufgebrachte Tante. »Oh-oh«, murmelt sie nur und presst ihre Lippen aufeinander.
Noch nie hat sie ihre Tante, den vollen Namen ihres Onkels sagen hören. Doch als Onkel Titus ihr einen Strauß Blumen überreicht, ist Tante Mathilda gleich wieder besser gelaunt.
Na ja, zumindest bis ...
»Justus!« Mathilda geht wieder ins Haus. »Justus Jonas!« Keine Minute später öffnet sich die Tür zu Callies Zimmer. »Dein Bruder ist nicht in seinem Zimmer.«
Callie zuckt mit den Schultern. »Ich kann nachsehen, ob er in der Zentrale ist«, schlägt das Mädchen vor und dankend sieht Mathilda ihre Nichte an.
Also macht sich Callie auf den Weg in die Zentrale. »Justus?«, fragend tritt die Blondine in den alten Wohnwagen ein und kann auch schon ihren Bruder vor einer offenen Fallakte sitzen sehen.
»Calls«, grinst ihr Zwilling und schließt die braune Mappe mit der Bezeichnung Erbe des Drachen. So hat Bob den Fall nun um die Ereignisse in Rumänien genannt.
»Tante Mathilda dreht langsam durch«, schmunzelt Callie. Auffordernd sieht Callie ihren Bruder an. »Sag ihr, dass ich gleich fertig bin«, murmelt Justus nur.
Seufzend verdreht Callie die Augen. »Natürlich mache ich das für dich«, sagt sie grinsend und schüttelt über ihren Bruder den Kopf. »Ich warte hier auf Peter und Bob«, informiert Justus.
»Wenn du meinst.« Callie seufzt und macht sich wieder auf den Weg ins Haus. »Und wo ist dein Bruder?«, fragt Mathilda, als sie aus ihrem Zimmer kommt.
»In der Zentrale. Wartet dort auf Peter und Bob«, gibt Callie die Information weiter, die Justus ihr genannt hat. »Unglaublich, der Junge«, murmelt Mathilda und schüttelt über ihren Neffen den Kopf. »Sag ihm bitte, dass wir gleich loswollen.«
»Ich bin keine Brieftaube«, kommt es von Callie, was Mathilda schmunzeln lässt. »Ich weiß, Callie.« Und mit diesen Worten lässt Mathilda ihre Nichte alleine zurück.
Nickend und kopfschüttelnd zugleich geht Callie wieder nach draußen, und als sie aufblickt, sieht sie Peter und Bob den Schrottplatz betreten.
Als Bob das Mädchen auf sich zukommen sieht, stupst er Peter an und deutet mit dem Kopf in ihre Richtung.
Sofort bleibt der Größere stehen. Lachend geht Bob weiter in die Zentrale. Auch Callie ist stehen geblieben, als sie Peter in dem schwarzen Anzug erblickt hat.
Peter ist der erste, der sich bewegt. Unsicher geht Callie auf den Jungen zu. Mit etwas Abstand bleiben die beiden voreinander stehen.
»Wow«, haucht Peter und Callie wird sofort rot, als sie sieht, wie Peter sie ansieht. »Du bist wunderschön.«
Sprachlos sieht Callie ihn an. »Danke«, flüstert sie und kichert. »Du siehst auch echt nicht schlecht aus.«
Ein Lachen kommt über Peters Lippen. »Ähm ... Ich hab hier was für dich«, murmelt er peinlich berührt und holt aus seiner Tasche im Anzug das Anstecksträußchen hervor.
Und wie Mrs Shaw und Mrs Jonas es abgesprochen haben, passt dieses perfekt zum Kleid. »Danke«, flüstert Callie und nimmt das Armband in ihre Hände. »Kannst du es mir ummachen?«
Fragend hält Callie ihm Anstecksträußchen wieder hin. Nickend greift Peter danach und nimmt ihre Hand in seine, und als sich ihre Hände berühren, prickelt ihre Haut und auch Peter kann die Schmetterlinge im Bauch fliegen spüren.
»Ich liebe dich, Calls.«
Die Augen des Mädchens werden groß und eine unglaubliche Last fällt von ihren Schultern. Ohne darüber nachzudenken, fällt sie ihm um den Hals und drückt sich an ihn.
»Ich liebe dich auch, Peter.«
Ihre Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt und fragend sieht Peter das Mädchen an. Callie bekommt nur ein leichtes Nicken zustande und Peter senkt seine Lippen auf ihre.
Es ist ein leichter, fast zärtlicher Kuss. Als die beiden sich voneinander lösen, lächeln sie sich an und Peter lehnt seine Stirn an ihre.
»Versprich mir, dass sich nichts ändern wird. Dass wir für immer beste Freunde sein werden, egal was kommt«, haucht Callie.
Peter nickt. »Ich verspreche es dir, Calls. Ich verspreche dir alles.«
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