Tag 763
{kapitel 20}
Astria POV:
Als ich diesen morgen wach wurde, lag Newt nicht mehr neben mir. Verwirrt sah ich um mich, konnte meinen besten Freund jedoch nich ausfindig machen. Schnell zog ich mir was an und ging auf die Lichtung. Nur am Rande konnte ich erkennen, wie Newt mit Minho und Alby am Eingang des Labyrinths standen. Als sich die Tore dann öffneten, zögerten Minho und Alby nicht und liefen rein. Newt drehte sich um und kam in meine Richtung.
„Guten Morgen, Prinzessin. Und, gut geschlafen?"
Ich nickte nur und musste mir dabei ein lautes gähnen unterdrücken.
„Da ist wohl noch jemand müde, was?" grinste er und pikste mir in die Seite.
Ich unterdrückte einen Schrei und streckte meinem gegenüber die Zunge raus.
Wir gesellten uns beim Frühstück zu Thomas, welcher von Chuck vollgelabert wurde und Zart, welcher stumm in sein Brot biss. Ich setzte mich Thomas gegenüber und biss in meinen Apfel rein.
Chuck wollte garnicht mehr aufhören zu reden, weshalb ich Thomas einen mitleidigen Blick schenkte. Der senkte den Kopf und aß den letzten Rest von seinem Rührei. Zart und Newt schienen sich auch wegen irgendwas zu unterhalten und ich aß meinen Apfel auf.
„Isst du den noch?" fragte ich Thomas und deutete auf seinen Apfel.
„Ne. Kannst du haben." meinte er und schob ihn zu mir rüber.
Ich murmelte ein 'Danke' und schaute zu Newt.
Dieser schüttelte lachend seinen Kopf. Ich schaute ihn fragend an und auch Zart konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
„Was ist denn?" fragte ich die beiden.
„Das du noch kein Apfel geworden bist." meinte Newt nur und stand langsam auf.
„Was? Ich kann nichts dafür das die Dinger so gut schmecken." verteidigte ich mich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du musst wissen Thomas, unsere Astria hier, ist morgens, mittags und abends nur Äpfel."
Wieder einmal streckte ich ihm die Zunge entgegen und biss provokant von meinem Apfel ab.
„Man, schmeckt der gut." schmatzte ich und jetzt lachten wir alle.
„Ok, genug Spaß gehabt. Los alle an die Arbeit."
Ich nahm die beiden Apfel Reste, warf sie in den Kompost und marschierte dann zu Clint und Jeff. Die beiden schienen schon auf mich zu warten, denn als ich bei ihnen ankam, laberten die beiden mich voll.
„Du kannst heute mal bei Newt bleiben, wenn du möchtest. Die letzten Tage war nicht allzu viel los und wenn doch was sein sollte, holen wir dich. Ist das in Ordnung für dich?" meinte Clint und sah mich fragend an.
Ich nickte nur und ging langsam in Richtung der Gärten.
Dort konnte ich schon die vier sehen. Zart und Newt hackten auf einen Baum ein, Chuck stand da und machte irgendwas und mein Bruder fragte irgendwas.
„Es ist genauso wie ich es gesagt hab. Jeden Monat, schickt die Box einen Neuankömmling rauf. Aber einer musste der erste sein. Irgendjemand musste einen ganzen Monat auf der Lichtung verbringen. Allein! Und das war Alby.
Ich meine das war sicherlich nicht einfach, aber als dann die anderen Jungs raufkamen, haben sie sich was aufgebaut. Das aufgebaut. Weil wir alle hier zusammen fest sitzen." hörte Newt sagen. Er schien mit Thomas zu reden, da dieser ihm gebannt zuhörte.
Ich setzte mich zu Chuck und schaute was er da überhaupt machte. Er schnitzte. Was, konnte ich aber nicht sehen. Geht mich ja auch nichts an.
Thomas war aufgestanden und half jetzt Newt und Zart.
Dann fing es auf einmal an zu winden und wir fünf schauten alle nach oben. Dunkle Wolken bildeten sich über dem Labyrinth, doch die Jungs störte das nicht. Ich hingegen, stand auf um mir eine Jacke oder so zu holen. In Newt's Hütte kramte ich dann nach einem langarm Pulli, welcher auch etwas dicker war und zog ihn mir schnell über. Da er mir an den Ärmeln zu lang war, da es Newt's Pulli war -mal wieder-, krämpelte ich die Ärmel etwas hoch. Als ich wieder raus ging, waren die Wolken immer dichter geworden und so wurde es auch auf der Lichtung immer kälter und dunkler. Ich mochte das garnicht. Und ich hatte auch kein gutes Gefühl bei der Sache.
Dann fing es auch an zu regnen. Wir verteilten uns alle nach drinnen und hofften das der Regen bald aufhören würde.
*
Der Regen hörte nicht auf. Wir standen mittlerweile bei Pfanne. Der Koch und die anderen aus unserem Grüppchen, schauten gebannt auf den Eingang des Labyrinths.
Ich machte mir langsam Sorgen. Minho und Alby hätten schon längst wieder hier sein müssen.
„Sie hätten schon längst wieder hier sein müssen." sprach mein Bruder meine Gedanken aus.
„Sie werden es schaffen." antwortete Newt ruhig und schaute ebenfalls zum Labyrinth.
„Aber was passiert wenn nicht."
'Sie werden sterben', ging es mir durch den Kopf. Minho war damals für mich zurück ins Labyrinth gelaufen. Ich würde es mir nie verzeihen. Er musste es schaffen. Und Alby auch.
Ich blickte mich um. Jeder Lichter schaute gebannt auf den Eingang. Man konnte sehen das jeder einzelne angespannt war. Das war bis jetzt noch nie passiert. Bis auf meinen Ausnahmefall.
Als es doch dann endlich aufgehört hatte zu regnen, versammelten wir uns alle vorm Labyrinth.
Nichts. Wir alle konnten niemanden sehen. Keinen Alby und auch keinen Minho.
„Kommt schon Leute, kann nicht einer reingehen und sie suchen?" brach Thomas die stille.
„Das ist gegen die Regel." hörte ich Gally leise sagen. Er hockte neben Thomas und sah wie jeder andere auch ins Labyrinth.
„Entweder schaffen sie es oder nicht." fügte er noch hinzu. Dafür hätte ich ihn schlagen können!
„Sag mal, geht's noch?!" fragte ich, schaute ihn wütend an.
„Was denn? Ich hab doch recht! Nur weil Minho damals wegen dir zurück gelaufen ist, müssen wir es nicht gleich auch tun!" schrie er mich an.
Plötzlich legten sich zwei Hände auf meine Schultern und versuchten mich zu beruhigen. Ich schaute zu Newt und er deutete mir ruhig zu bleiben.
Und dann fingen die Tore sich an zu schließen. Mir liefen die ersten Tränen über die Wangen. Ich konnte es nicht riskieren sie zu verlieren.
„Da!" meinte plötzlich Thomas und deutete auf etwas im Labyrinth.
Es waren Minho und Alby!
„Irgendwas stimmt nicht." murmelte Newt.
Jetzt wo er es sagte. Stimmt. Minho war zu langsam. Er trug Alby regelrecht auf seinen Schultern.
Die ersten Lichter fingen an ihre Namen zu rufen. Immer und immer wieder.
„Sie schaffen es nicht." flüsterte Newt und ich hielt den Atem an. Nein. Sie müssen es schaffen. Sie müssen!
Und dann war es als würde die Zeit still stehen. Ich sah nur noch wie Thomas Anlauf nahm und los lief. Newt versuchte ihn fest zu halten, doch schaffte er es nicht ihn zu greifen. Ich stand da einfach nur und konnte nicht realisieren was gerade passiert war. Ich hatte sie verloren. Ich hatte Minho verloren. Und Alby. Und meinen Bruder. Ich sank zu Boden. Jetzt kamen die Tränen unkontrolliert. Mein Gesicht versteckte ich in meinen Händen und ich fing an zu schreien.
*
Newt POV:
Das war doch nicht sein Ernst! Wie konnte dieser Strunk nur so doof sein und ins Labyrinth laufen!
Astria war zu Boden gesunken und weinte bitterlich. Dann fing sie an zu schreien. Einige Lichter waren schon gegangen, die anderen blieben. Sie schauten noch immer auf die Mauern.
Der Eingang war zu.
Ich hockte mich neben sie und legte meine Arme um ihren Körper. Sie zitterte. Überall. Ich versuchte sie hochzuheben, doch weigerte sie sich und zappelte. Ich leiß sie wieder los und schaute ihr in die Augen.
„Komm jetzt Astria. Du musst was essen."
Doch von ihr kam keine Reaktion. Sie saß einfach immer noch auf dem Boden und schaute auf die Mauern.
Ich konnte sie verstehen. Sie hatte gerade ihren Bruder gefunden und sie hatte Angst, ihn nie wieder zu sehen. Und das gleiche war auch bei Minho. Er ist ihr bester Freund. Und auch meiner.
„Dann komm wenigstens schlafen." versuchte ich es nochmal.
Wir waren mittlerweile alleine. Die anderen sind alle entweder essen gegangen oder hatten sich schlafen gelegt.
„Du kannst doch nicht hierbleiben. Es ist viel zu kalt." doch auch jetzt bekam ich keine Antwort von ihr.
Mit gesenktem Kopf stand ich auf und schaute zu ihr runter. Ich bückte mich nochmal zu ihr runter, hauchte ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel und ließ sie alleine. Ich drehte mich nochmal zu ihr um und atmete einmal tief aus. Ich ging langsam in meine Hütte und legte mich ins Bett. Hunger hatte ich keinen. Ich schloss meine Augen und kurz darauf war ich eingeschlafen.
Als ich das nächste mal meine Augen öffnete, war es noch immer dunkel. Ich rieb mir die Augen und stand langsam auf. Astria lag nicht in ihrem Bett. Ich schüttelte meinen Kopf nahm ihre Decke und schloss leise die Tür hinter mir. Ich schlich über die Lichtung Richtung Eingang und sah Astria am Boden liegen. Ich legte ihr die Decke um und hob sie hoch. Ich trug sie in die Hütte und legte sie in ihr Bett.
Danach legte ich mich ebenfalls schlafen.
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