{kapitel 16}

Gally POV:

Ich hatte sie geküsst.

Nachdem ich sie alleine vor der Mauer hab stehen lassen, bin ich ohne zu zögern in meine Hütte gegangen.
Ich lag zwar wieder die halbe Nacht wach und dachte über sie nach, doch konnte ich ihr nach dem Kuss einfach nicht mehr in die Augen sehen.

Am Morgen war ich erst spät aufgestanden, in der Hoffnung sie nicht beim Frühstück sehen zu müssen.

Warum hatte ich sie eigentlich geküsst?
Warum hatte sie den Kuss erwidert?

In einem kleinem Spiegel in meiner Kommode konnte ich erkennen, das ich totale Augenringe hatte.
Kopfschüttelnd zog ich mir ein T-Shirt an und eine lange Hose. Ich machte mich langsam auf den Weg zu Pfanne und erkannte, das niemand mehr am Frühstücken war. Erleichtert ging ich in die Küche zu Pfanne, als ich ihn schon von weitem reden hörte. Ich bog um die Ecke und erkannte Sie auf einem Stuhl. Sie aß einen Apfel und schien mich nicht zu bemerken. Doch als ich gegen einen Eimer lief, weil ich nicht auf den Boden geschaut hatte, blickte sie zu mir und verschluckte sich. Pfanne drehte sich ebenfalls in meine Richtung und grinste mich über beide Ohren an.

„Wir haben gerade von Dir gesprochen." grinste er und deutete auf sich und sie.

Sie hingegen lief rot an und warf den Apfel weg.

„Du hast es ihm erzählt?!" meinte ich pampig und ging einige Schritte auf sie zu.

„Nein. Ich hab's ihm nicht erzählt!"

„Und was meinte er dann?"

„Sie hat mir erzählt, das du sie gestern Abend aufgemuntert hattest."

Jetzt war ich baff. Sie hatte es ihm nicht gesagt?

„Ich geh dann mal." murmelte sie verabschiedete sich von Pfanne und drückte sich an mir vorbei.

Pfanne deutete an ihr zu folgen, weshalb ich ihr nach draußen folgte.

„Jetzt warte doch." meinte ich und hielt sie an ihrem Handgelenk auf.

Sie drehte sich genervt zu mir um und schaute mich abwartend an.
Meine Hand ließ ich in ihre sinken und schaute ihr in die Augen.

„Es tut mir leid." murmelte ich und senkte den Blick.

„Was? Das du mich allein nach unserem Kuss im Regen hast stehen lassen, oder das du glaubst ich würde jedem davon erzählen?"

„Ich weis nicht." gab ich leise zu.

„Na dann." sagte sie niedergeschlagen und drehte sich langsam um. Sie entzog sich meiner Hand und schaute zu Boden.

Ohne nach zu denken zog ich sie wieder an ihrer Hand zu mir. Sie verlor ihr Gleichgewicht und knallte leicht gegen meine Brust. Unsicher schaute sie zu mir hoch und im nächsten Moment legte ich meine Lippen auf ihre. Kurz bevor ich den Kuss unterbrechen wollte, erwiderte sie ihn und legte ihren freien Arm um meinen Hals. Mit meiner freien Hand, welche ich um ihre Hüfte legte, zog ich sie näher an mich ran.
Ihre Lippen waren warm und weich und sie passten perfekt zu meinen.
Als wir uns doch dann nach einigen Minuten trennen mussten um Luft zu schnappen, schauten wir beide uns in die Augen. Ein lächelnd schlich sich auf ihre noch feuchten Lippen und sie bekam rote Wangen.

„Ich.... geh dann mal." stottere sie, machte auf dem Absatz kehrt und schlich sich in die Sani Hütte.

*

Mädchen POV:

Ich war mitten in der Nacht wach geworden und merkte wie ich in einem Bett lag. Außerdem war ich zugedeckt. Als ich zur Seite blickte sah ich einen schlafenden Newt in meinem Bett. Ein lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich schloss wieder meine Augen.

Ich dachte über den letzten Tag nach. Über Gally und über den Kuss. Automatisch griff ich an meine Lippen und ein wohliges Prickeln bildete sich auf ihren.

Irgendwann bin ich wohl doch nochmal eingeschlafen, denn als das nächste mal meine Augen aufschlug, war es hell und ich sah Newt in der Ecke des Raumes. Er zog sich gerade um und durch ein räuspern meinerseits, widmete er mir seine Aufmerksamkeit.

„Guten morgen, wir sind schon spät dran. Das Frühstück endet gleich. Kommst du?" fragte er mich und setzte sich zu mir aufs Bett.

„Nein. Ich denke ich warte. Ich hab jetzt nicht so das Bedürfnis Gally zu sehen." nuschelte ich.

„Erzählst du mir was gestern Abend passiert ist?"

Ich überlegte kurz.

„Ja. Nach dem Mittag essen oder so."

Newt nickte und ging dann nach draußen.
Ich ließ mich wieder mit einem großen Seufzer ins Bett zurück fallen.

Irgendwann raffte ich mich dann doch auf und zog mir lange Klamotten an. Ich spähte durch die Tür um zu schauen ob ich ein paar Lichter ausfindig machen konnte. Ein paar Lichter waren wirklich schon unterwegs und der Regen hatte auch aufgehört.
Unbemerkt schlich ich mich über die Lichtung in Pfanne's Küche.

„Pfanne?" flüsterte ich in die Küche und schaute mich nach ihm um.

„Pfanne?" versuchte ich es ein bisschen lauter, als ich nichts von ihm hörte.

„Ja." hörte ich hinter mir eine Stimme und zuckte vor Schreck zusammen.

Ich gab ein leises quietschen von mir und drehte mich zu dem Verursacher um.

Vor mir krümmte sich ein lachender Pfanne.
Ich schenkte ihm einen giftigen Blick und streckte ihm die Zunge aus.

„Du hättest dein Gesicht sehen müssen." lachte er und schlug sich dabei auf die Oberschenkel.

„Das ist nicht lustig!" schimpfte ich und schlug ihm leicht gegen die Brust.

Als er sich dann wieder eingekriegt hat, ging er an mir vorbei.
„Aber sag mal. Wo warst du heute morgen?"

„Hast du mich etwa vermisst?" fragte ich ihn neckend.

„Immer doch. Hier!" Pfanne drehte sich zu mir um und warf mir einen Apfel zu.
„Komm setzt dich." fügte er hinzu und deutete auf einen Stuhl neben sich.

„Aber wo warst du denn jetzt? Du bist doch immer die erste."

„Ich hab verschlafen." log ich und biss von meinem Apfel ab.

„Das ich das nochmal erlebe. Aber sag mal, hast du Newt gestern noch gefunden? Der war nämlich gestern Abend hier und hat sich nach dir erkundigt."

„Ähm..... Ja. Also nein. Erst spät. Ich war draußen und mir ging's nicht so gut, da kam Gally und hat mich aufgemuntert. Als er dann ging, kam Newt."

„Gally hat dich aufgemuntert?" hakte er nach.

„Mhm." machte ich, da ich gerade von meinem Apfel abgebissen hatte.

Wir wurden unterbrochen, als ein lautes Geräusch mich zusammenzucken ließ. Wir drehten unsere Köpfe in die Richtung aus der, der laut kam und erblickten Gally.

„Wir haben gerade von Dir gesprochen." hörte ich Pfanne lachen und deutete auf sich und mich.

Ich lief sofort rot an und warf den Apfel weg.

„Du hast es ihm erzählt?!" meinte Gally pampig und ging einige Schritte auf mich zu.

„Nein. Ich hab's ihm nicht erzählt!"

„Und was meinte er dann?"

„Sie hat mir erzählt, das du sie gestern Abend aufgemuntert hattest." klärte Pfanne ihn auf.

„Ich geh dann mal." murmelte ich verabschiedete mich von Pfanne und drückte mich an ihm vorbei.

„Jetzt warte doch." hörte ich Gally hinter mir rufen und merkte wie er mich am Handgelenk fest hielt.

Ich drehte mich genervt zu ihm um und schaute ihn abwartend an.
Seine Hand ließ er in meine sinken und schaute mir in die Augen.

Meine Hand fing an zu prickeln und eine Gänsehaut legte sich auf meine Haut.

„Es tut mir leid." murmelte er und senkte den Blick.

„Was? Das du mich allein nach unserem Kuss im Regen hast stehen lassen, oder das du glaubst ich würde jedem davon erzählen?"

„Ich weis nicht." gab er leise zu.

„Na dann." sagte ich enttäuscht und drehte mich langsam um. Ich entzog ihm meine Hand und schaute zu Boden.

Ohne zu wissen was passiert, zog er mich wieder an meiner Hand zu sich. Ich verlor mein Gleichgewicht und knallte leicht gegen seine Brust. Unsicher schaute ich zu ihm hoch und im nächsten Moment legte er seine Lippen auf meine. Ich war total geschockt und riss meine Augen auf. Kurz bevor er den Kuss unterbrechen wollte, erwiderte ich ihn und legte meinen freien Arm um seinen Hals. Mit seiner freien Hand, welche er um meine Hüfte legte, zog er mich näher an sich ran.
Seine Lippen waren rau und sie passten perfekt zu meinen.
Als wir uns doch dann nach einigen Minuten trennen mussten um Luft zu schnappen, schauten wir beide uns in die Augen. Ein lächelnd schlich sich auf meine Lippen und bekam rote Wangen.

„Ich.... geh dann mal." stottere ich, machte auf dem Absatz kehrt und schlich mich in die Sani Hütte.

Ich schloss die Tür wieder und lehnte mich an diese. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Mein Körper spielte verrückt. Mein Magen machte Purzelbäume und meine Haut prickelte.

„Hmhm!" machte es plötzlich vor mir und ich schreckte auf. Vor mir stand Jeff, welcher mich fragend musterte.
„Alles in Ordnung?"

Ich nickte schnell und versuchte ihm weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.

Nachdem ich mit Clint einige Schlitzer geflickt hatte, gesellten wir drei uns zu Newt und Zart.
Wir unterhielten uns bis es Zeit zum Mittagessen war.
Pfanne hatte Kartoffeln zu einem Auflauf Ähnlichen essen zubereitet und dazu das übrig gebliebene Brot vom Frühstück. Es schmeckte besser als es aussieht.

„Hey, können wir reden?" holte mich Newt's Stimme aus meinen Gedanken zurück und ich nickte ihm zu.

Zusammen schlenderten wir über die Lichtung bis er nach langem schweigen, das Wort ergriff.

„Alsooooo.... du und Gally? Ihr habt euch geküsst?" druckste er herum.

Man sah das es ihm unangenehm war. Mir ging es ja nicht anders.

„Ja. Ich war auf dem Weg zu dir. Da hab ich was gehört, was denke ich nicht für meine Ohren bestimmt war und dann war ich so traurig, dass Gally mich getröstet hatte und dann kam das eine zum anderen und ja."

„Was hast du denn gehört?"

„Du meintest zu Jeff es wäre besser, wenn ich nie hier aufgetaucht wäre." flüsterte ich.

Dann nahm Newt mich plötzlich in den Arm und strich behutsam über meinen Rücken.

„Das wollte ich nicht sagen. Deswegen habe ich dich auch gesucht. Ich wollte mich für alles entschuldigen. Und glaub mir. Ich bin so froh das du hier bist."

„Danke."

Wir verweilten eine weile so, bis ich mich von ihm löste und ihn anschaute.

„Sag niemanden davon ja? Nichtmals Minho." bat ich ihn.

„Wirst du es tun?"

„Ich weis es nicht. Minho ist nicht sonderlich gut auf Gally zu sprechen. So wie viele hier."

„Er wird es verstehen, denke ich." murmelte ich.

„Verstehst du es?" fragte ich ihn leise.

„Nein. Um ehrlich zu sein nicht."

Nickend senkte ich den Kopf und wendete mich zum drehen um.

„Aber wenn du ihn magst, dann muss ich das wohl akzeptieren." Ein leichtes schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen.

Ich drehte mich wieder zu ihm um und fiel ihm glücklich um den Hals.

„Danke." hauchte ich und hab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
„Wirklich."

Wir machten uns beide zurück zu den anderen. Newt ging seiner Arbeit nach und setzte mich wieder auf den Boden, lehnte mich an den Baum und sah ihnen dabei zu. Als Minho und die anderen Läufer aus dem Labyrinth wieder kamen, stand ich schnell auf und gesellte mich zu ihnen. Während ihrer Besprechung hörte ich gebannt zu. Minho war anfangs dagegen, doch konnte ich ihn dazu überreden. Nach einer langen Diskussion über das Labyrinth und darüber, das doch alles ein riesiger Haufen Klonk ist, gesellten wir uns zu Newt und den anderen zum Abendessen.

„Ich finds übrigens gut, das ihr euch wieder vertragen habt." sprach Minho.

Newt und ich sahen uns an und wir fingen gleichzeitig an zu lächeln.

„Darf ich wissen warum ihr euch eigentlich gestritten habt?"

„Ähm.... das erzähle ich dir irgendwann. Versprochen." pflichtete ich ihm bei und aß meinen Salat.

Minho nickte nur und verdrehte leicht die Augen, was mir ein schmunzeln entlockte.

Nach dem Abendessen wusch ich mich schnell und legte mich zu Newt ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn und wünschte ihm eine gute Nacht.