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𝗗𝗘𝗥 𝗦𝗣𝗔𝗭𝗜𝗘𝗥𝗚𝗔𝗡𝗚

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╰┈➤ 𝘙𝘈𝘍𝘌 𝘉𝘌𝘚𝘛𝘈𝘕𝘋 𝘋𝘈𝘙𝘈𝘜𝘍 𝘔𝘐𝘊𝘏 zurück nach Hause zu bringen. Es war schon nach Mitternacht und ich müsste über ganz Figure 8 laufen, bis ich bei der Hütte von meinem Bruder und mir angekommen wäre. Der Akku von meinem Handy war leer, und ich kannte die Nummern meiner Freunde nicht auswendig. Also kam mir sein Angebot eigentlich ganz recht.
Ein bisschen Gesellschaft war immer gut.

Ich klemmte mir einen Joint von JJ zwischen die Lippen und Rafe, der mir gegenüber stand, zündete ihn mir an. »Danke«, stieß ich aus, pustete ihm den Rauch gegen seine Lippen.
»Du solltest umsteigen. Gras ist bei weitem nicht so gefährlich wie Kokain, mein Freund.«
Er nickte etwas energisch.
»Ich weiß, ich weiß, ich werde clean. Versprochen.«

Erwidernd nickte auch ich, hoffte für ihn, er würde Wort halten. Es unterstützte seine Aggressivität und Impulsivität nur, und das würde seine Zukunft ruinieren. Selbstverständlich würde ich ihn dabei unterstützen. Allein war das schier unmöglich.

»Was hast du hier draußen eigentlich so allein gemacht, Emma?«, fragte er, dabei entging mir nicht, wie drängend seine Stimme klang. Fast als würde er mit etwas rechnen, das ihn außer Kontrolle bringen würde. Was er wohl dachte?

»Nichts besonderes«, erwiderte ich stumm, nahm noch einen Zug und sah beim Laufen in Richtung Strand. »Komm schon. Wir wissen beide, dass das gelogen ist, hm?«
Mir ging ein trauriges Seufzen über die Lippen. So traurig, dass Rafe es bemerkt hatte.

Er blieb stehen, fasste meine Schultern an und hob mit seinem Zeigefinger - an dem sein Ring war - mein Kinn an.
»Wer hat dir weh getan, Emma?«, fragte er erneut. Seine Gesichtszüge ernster und eisiger, wie ich sie je gesehen hatte.
Ich strich ihm mit meiner Hand ein wenig sein Haar zurecht.
»Ich mag deine neue Frisur.«

Rafe wurde allmählich ungeduldig.
»Emma ...«
Ich schüttelte nur den Kopf, begutachtete seine blauen Augen und verlor mich für einen Bruchteil darin. Sie waren genauso gefährlich wie das Meer, welches mir meinen Dad geraubt hatte, bevor ich ihn überhaupt kennenlernen konnte.

»Niemand hat mir weh getan, Rafe. Manchmal quält man sich nur selbst mit traurigen Gedanken«, sagte ich und lief weiter.
Er holte mich so oder so wieder ein.

»Erzähl mir deine Gedanken«, bat er, wirkte diesmal eher ... als hätte er Hoffnung und als würde er verstehen.

»John B hatte nie die Möglichkeit unsere Mom kennenzulernen, bevor sie starb. Und ich hatte nie die Möglichkeit unseren Dad kennenzulernen, ehe er auf See verschwand. Mein Bruder und ich sind, ohne über die Existenz des anderen Bescheid zu wissen, aufgewachsen. All die Zeit, die man uns gestohlen hat. All die leeren Erinnerungen, die man hätte zu vollen machen können.«

»Und was sind für dich volle Erinnerungen?«, hakte Rafe nach und lief einen Deut enger neben mir her. Ich wusste nicht, dass seine Stimme so ruhig klingen kann. So verletzlich.

Ich warf ihm einen Blick zu.
»Eine volle Erinnerung ist zum Beispiel, wenn die ganze Familie am Küchentisch sitzt und isst. Es wird gelacht, Geschichten werden erzählt. Es ist als könne man die Liebe, die im Raum herumschwebt, greifen. Und als würde sie von ganz allein in dein Herz schweben.«

Augenblicklich machte ich eine Pause, hasste mich dafür, dass ich ihm so viel von meinem inneren erzählt hatte. Von Dingen, die niemand weiß, außer man selbst. Es war mir peinlich. Aber sobald ich wieder in Rafes Augen sah, war da nichts anderes als Bewunderung.

Mir rutschte ein hastiges Lächeln über die Mundwinkel, ehe ich wieder nach vorn blickte.
»Leere Erinnerungen sind anders. Sie nehmen viel mehr Speicherplatz in deinem Gehirn ein, wie Pope jetzt sagen würde. Sie sind wie Wolken, die die anderen wie die Sonne überdecken. Wie Dad John B das Angeln beigebracht hat oder das Bootfahren zum Beispiel. Das ist eine leere Erinnerung. In ihr hätten meine Mom und ich noch Platz gehabt. Dann wären sie zu einer vollen geworden.«

Erst als Rafe mir über meine Wangen strich und den wohl bedauerndsten Blick auf seinem Gesicht hatte, merkte ich, dass ich geweint hatte.
»Wir müssen weiter, Rafe«, murmelte ich ablenkend, mehr als verlegen.

Er schüttelte jedoch verneinend den Kopf. »Nein. Wir laufen solange, bis du nicht mehr traurig bist, ja? Ich will dich nicht mit dem Gewissen zurücklassen, dass du unglücklich bist. Fuck, Emma, sie sind mir alle egal, verstehst du?! Jeder ist mir egal! Ich bin mir selbst egal. Aber du ... du bist der wohl einzige Mensch auf dieser beschissenen Welt, der mir nicht egal ist und bei dem es sich anfühlt, als vervollständige er den hässlichsten Teil meiner Seele.«

Ich war erstarrt. Und ich wusste absolut nicht, was ich nun tun sollte. Es fühlte sich an, als würden die Dinge endlich Sinn ergeben. Und als würden die Dinge noch schlimmer werden. Aber am meisten war es traurig. Es war sogar herzzerreißend. Wortwörtlich.

»Oh Rafe, deine Seele ist nicht hässlich. Kein bisschen. Sie ist nur gebrochen. Verletzt, weil man dir Leid zugefügt hat. Es wohl noch immer tut«, hauchte ich an seine Lippen, fuhr ganz sanft mit meinem Finger darüber und sah ihn dann an.

Seine Worte hauchzart: »Das ist- ... wie du dich ausdrückst .... das ist wunderschön.«

Ich vergrub mein Gesicht lächelnd an seiner Brust, hörte wie heftig sein Herz schlug. Und als ich wieder zu ihm aufsah, nahm er mein Gesicht in beide Hände und küsste mich. Seine Lippen sprachen die restlichen Dinge aus, die er nicht konnte. Und sie waren so zärtlich zu mir, wie man es von Rafe Cameron nicht erwartet hätte. Aber viel mehr konnte ich spüren, was er gemeint hatte. Als hätten zwei Dinge endlich ihren richtigen Platz gefunden.

: ̗̀➛

»Warte, warte, da ist jemand«, flüsterte ich zu Rafe, nachdem wir John Bs Hütte erreicht hatten und zog ihn gemeinsam mit mir hinter eine Hecke. Vor uns standen JJ und meine Freundin Meggi. JJ hielt ihre blonden Haare in der Hand und flocht ihr einen Zopf. Er konnte es wirklich gut. Und es stand ihr hervorragend.

Nachdem sie sich wieder zu ihm umgedreht hatte, hatte er ihre Cape auf den Kopf gesetzt.
»Sieh an, sie steht dir sogar mehr als mir.« JJ zwinkerte ihr zu und sah ihn unsere Richtung. Erschrocken taumelte ich etwas zurück, rempelte Rafe an, der stolperte und auf den ich fiel, obwohl ich spürte, wie er versuchte mich mit seinen muskulösen Armen festzuhalten.

»Shit.« Ich rappelte mich ein wenig auf, saß dabei kerzengerade auf ihm und lief nach der Erkenntnis knallrot an.

Rafe grinste nur, hatte seine Hände auf meiner Hüfte platziert.
»Daran könnte ich mich gewöhnen.«

»Entschuldige ...«

»Wüsste nicht, wofür du dich entschuldigen müsstest«, unterbrach er mich, wandte seinen Blick dann an eine Stelle hinter mir. Oh nein. Ich ahnte schlimmes.

»Wolltet ihr ... hinter einem Busch?«, erklang JJs verwirrte Stimme, die die Situation noch unangenehmer machte.

Ich stand nun vollständig auf und half Rafe auf die Beine.
Bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach er mich erneut.
»Das geht dich gar nichts an, Mann.«

Mein Blick rutschte zu Meggi, die einen fast vor Glück schreienden Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte.
»Was macht ihr hier eigentlich?«, wollte ich wissen und hob eine Augenbraue an. Immerhin war hier keine Party und beide wohnten hier nicht. Oder ... war es das, was ich dachte?

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