Götter/神々/Kamigami (O+R)
O:
Ōyamatsumi:
Ōyamatsumi (jap. オオヤマツミ (Kojiki: 大山津見神; Nihonshoki: 大山祇〔神〕); von Karl Florenz übersetzt mit „Großer Berg-Herr") ist der oberste Berg-Kami des Shintō, der entstand, als Izanagi und Izanami nach den Flüssen und Seen die Landmassen gebaren. Einer alternativen Version des Nihonshoki zufolge entstand er aus einem der Teile, in die Izanagi den Feuer-Kami Kagutsuchi zerschlug.
Yamatsumi ist auch ein allgemeiner Namensbestandteil von Berggeistern, so dass im Volks-Shintō wie auch im übrigen Volksglauben in Japan oft Berggottheiten (yama no kami) unter dem Namen Ōyamatsumi verehrt werden, die nicht identisch mit Ōyamatsumi aus den klassischen Mythen sind.
Zu den Kindern des Ōyamatsumi gehören:
Kamu-ō-ichi-hime (oder Enkelin, nach einer alternativen Nihonshoki-Version), eine der Frauen von Susanoo, die ihrerseits dem Kojiki zufolge Mutter von Ō-toshi-no-kami und Uga-no-mitama ist.
Ashi-nazu-chi, zeugte mit Te-nazu-chi Kushinadahime, eine der Frauen von Susanoo.
Kono-hana-chiru-hime, die mit Ya-shima-ji-nu-mi (einem Kind von Susanoo) Fuha-no-moji-ku-nu-su-nu zeugte.
Zusammen mit der Kami der Moore, Kaya-nu-hime (bzw. Nu-zu-chi-no-kami) zeugte er das Geschwisterpaar Ō-tomato-hike und Ō-tomato-hime, Prinz und Prinzessin der sanften Falten in den Bergen.
Die berühmtesten Kinder Ōyamatsumis sind wohl die folgenden Schwestern:
Kono-hana-saku-ya-hime, die den Prinzen Ninigi heiratete und dem Geschlecht der Tennō die Eigenschaft blühenden Wachstums geben sollte. Sie ist auf dem Fujisan zu Hause.
Iha-naga-hime, die ältere Schwester von Kono-hana-saku-ya-hime, die dem Geschlecht der Tennō die Eigenschaft ewigen Lebens geben sollte. Sie wurde aber wegen ihrer Hässlichkeit von Ninigi abgelehnt und zu ihrem Vater zurückgeschickt, weswegen dieser die Angehörigen des Geschlechts der Tennō (und damit auch der Menschen) zu kurzem Leben verfluchte.
Als Kami der klassischen Mythen wird Ōyamatsumi u. a. alleine im Yamaguchi-Schrein (Ōsaka), im Afuri-Schrein (Präfektur Kanagawa), auf Ōmishima im Ōyamatsumi-Schrein in Imabari (Präfektur Ehime); zusammen mit anderen Kami, wie z. B. im Mikumi-Schrein (Präfektur Fukui), im Hiyoshi-Schrein in Himi (Präfektur Toyama), im Ebisu-Schrein in Wakamatsu-ku (Kitakyūshū, Präfektur Fukuoka), im Iga-hie-Schrein in Higashiyama-ku (Kyōto), mit Ōjin-tennō, Jingū-kōgō, Hime-gami und Kura-ina-tama im Sakatura-Schrein in Noto (Präfektur Ishikawa) und zusammen mit Kuni-toko-tachi-no-mikoto und Saeki-no-kuramoto in einem Schrein auf der Insel Miyajima verehrt. Zudem ist er Gast-Kami (aidono-no-kami) u. a. im Agato-Schrein (Tōkyō) und im Todoroki-Schrein im Landkreis Kaifu (Präfektur Tokushima). Nebenschreine (massha) hat Ōyamatsumi u. a. im Ō-yama-tsu-mi-jinja auf dem Dewa-sanzan, im Ō-yama-tsu-mi-no-yashiro des Kotohira-gū und dem des Mitsumine-Schrein (Präfektur Saitama), im Uba-jinja des Taga-Taisha in Hikone (Präfektur Shiga), im Kame-yama-jinja des Usa Hachiman-gū in Usa (Präfektur Ōita) und im Ebisu-jinja des Himuka-Schrein in Higashiyama-ku (Kyōto).
R:
Raijin:
Gottheit im japanischen Shintoismus sowie Figur aus der japanischen Mythologie
Raijin (japanisch 雷神 Donner-Gott) ist ein japanischer Shintō-Gott, der auch im japanischen Volksglauben von Bedeutung ist.
Andere Bezeichnungen für den Donnergott sind Kaminari-sama (雷様), Raiden-sama (雷電樣), Narukami (鳴神 Donnergrollen-Gott) und Raikō (雷公 = ‚Herr des Donners'). Die Namen Kaminari-sama = ‚ehrenwerter Donner' und Raiden-sama = ‚ehrenwerter Donner-und-Blitz' sind als unmittelbare Personifikationen des Donners bzw. des Gewitters zu verstehen. Sama (様) ist ein Suffix, das zur sehr höflichen und respektvollen Anrede an einen Namen angehängt wird, vergleichbar einem deutschen ‚ehrenwerter Herr' oder ‚verehrter ...'.
Im Kojiki gibt es die acht Donnergötter (八雷神, Yakusa no ikazuchi no kami), die in der Unterwelt bei der Verwesung und Umwandlung der Urmutter Izanami no mikoto entstehen:
Oho-ikazuchi (大雷, „großer Donner") aus ihrem Kopf,
Hono-ikazuchi (火雷, „Feuer-Donner") aus ihrer Brust,
Kuro-ikazuchi (黒雷, „schwarzer Donner") aus ihrem Bauch,
Saku-ikazuchi (折雷, „berstender Donner") aus ihren Genitalien,
Waka-ikazuchi (若雷, „junger Donner") aus ihrer linken Hand,
Tsuchi-ikazuchi (土雷, „Erd-Donner") aus ihrer rechten Hand,
Naru-ikazuchi (鳴雷, „tosender Donner") aus ihrem linken Bein und
Fusu-ikazuchi (伏雷, „ruhender Donner") aus ihrem rechten Bein.
Im Volksshintō heißt es, dass Sugawara no Michizane, der ein führender Gelehrter, Dichter und politische Figur der japanischen Heian-Zeit war, nach seinem Tode zu der Gottheit Tenjin (天神) wurde und über den Donner gebot. Beim Takayama Matsuri wird auf einem der Festwagen die Geschichte vom Raijin mit Puppen dargestellt, wie er von seiner Wolke fällt, als er einer Bäuerin neugierig beim Wäschewaschen zuschaut. Gewöhnlich tritt Raijin gemeinsam mit Fūjin, dem Gott des Windes, auf.
Die in Japan geläufigste Darstellung des Donnergottes Raijin folgt dem Fūjin-raijin-zu (風神雷神図 = ‚Fūjin-Raijin-Bild', ‚Darstellung der Windgottes und des Donnergottes') des Malers Tawaraya Sōtatsu. In diesem wird Raijin als gehörnter Dämon gezeigt, der, mit einem Lendenschurz aus Tigerfell bekleidet, Trommeln zur Entfesselung des Donners schlägt. Im Sanjūsangen-dō-Tempel in Kyoto sind Fujin und Raijin als lebensgroße Figuren aus der Kamakura-Epoche Mitte des 13. Jahrhunderts dargestellt. Beide Figuren sind Nationalschätze und flankieren die lange Reihe der 1000 Kannon-Figuren als Schutzgestalten.
Ryūjin:
Schutzgott des Meeres in der japanischen Mythologie
Ryūjin (龍神; „Gott der Drachen") ist der Name eines fiktiven Wesens der japanischen Mythologie. Er wird im Shintō, Buddhismus, Daoismus, Shugendō und im Volksglauben als Kami (神; „Gott", „Gottheit", „Göttlicher Geist") verehrt. Ryūjin ist ein Seedrache und der Mythologie zufolge der „Gebieter der westlichen Meere".
Ryūjin erscheint als gewaltiger Drache mit schlangengleichem Körper, löwenartigen Gesicht mit großem Maul und starr dreinblickenden Kulleraugen. Er residiert der Sage nach in einem Korallenpalast am Meeresboden. Er soll die Fähigkeit haben, sich in einen Menschen verwandeln zu können und der menschlichen Sprache mächtig zu sein. Er habe die Macht, Seebeben und Tsunamis auslösen zu können, Ebbe und Flut zu beherrschen und nach Belieben sämtliche Meeresbewohner zu verhexen und befehligen zu können. Für gewöhnlich sei Ryūjin den Menschen wohlgesinnt, er könne aber auch zu Jähzorn neigen, wenn man unehrlich zu ihm sei oder versuche, unerlaubt seinen Palast zu betreten.
Ryūjin wurde mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit aus der chinesischen Mythologie entlehnt und durch die chinesischen Wassergötter Ao Guang (敖廣) und Ao Qin (敖欽) inspiriert. Er wird oft mit der Gottheit Ōwatatsumi (大綿津見) gleichgesetzt, seltener gar mit Letzterem verwechselt. Ryūjin ist gemäß dem legendären Werk Nihonshoki (日本書紀; „Japans Chroniken in einzelnen Schriften") aus dem Jahr 720 der Vater von Prinzessin Toyotama-hime (豊玉姫) und Prinzessin Tamayori-hime (玉依姫). Toyotama-hime soll den Ur-Enkel der Sonnengöttin Amaterasu, Hoori-no-Mikoto (火折尊), geheiratet haben. Das Werk Kojiki (古事記; „Aufzeichnung alter Geschehnisse") aus dem Jahr 718 nennt hingegen Ōwatatsumi als Vater der Prinzessinnen. Daher wohl auch die Verwechselungen und Wirrungen bezüglich der beiden Kami. Ryūjin wird heute als Ujigami (氏族神; „Kami des Clans") der japanischen Kaiserfamilie verehrt. Er gilt als Schutzpatron der Tennō, der Fischer und Matrosen und der Schwimmer und Taucher.
Ryūjin ist Gegenstand und der Protagonist vieler Sagen und Legenden. Eine der bekanntesten davon ist die Sage um Toyotama-hime und Hoori. Hoori war in Streit mit seinem Bruder geraten, weil Hoori dessen wertvollsten Angelhaken verloren hatte. Toyotama-hime verliebte sich in Hoori und beide heirateten schließlich. Doch Hoori sehnte sich bald zurück nach Hause und hatte wegen seinem Bruder ein schlechtes Gewissen. Er erzählte Ryūjin alles und der Drachengott half ihm, den Angelhaken wiederzufinden. Dann übergab der Kami dem Hoori die „Juwelen von Ebbe und Flut", mit denen Hoori seinem Bruder gegenübertreten konnte (Letzterer grollte noch immer gegen Hoori wegen des verlorenen Angelhakens). Eine weitere in Japan bekannte Sage erzählt, warum Quallen keine Knochen hätten: Ryūjin war ganz versessen auf Affenleber und so schickte er seinen Quallengeneral los, ihm einen Affen zu beschaffen. Doch als der Quallengeneral einen Affen fand, wurde er ausgetrickst und kehrte mit leeren Händen zum Palast zurück. Hell erzürnt beschimpfte Ryūjin den General als „rückgratlos" und ließ tatsächlich sämtliche Knochen im Leib des Generals verschwinden. Da hatten sämtliche Quallen im Meer keine Knochen mehr und sollten auch keine mehr bekommen.
Ryūjin wird in ganz Japan, besonders entlang der Westküste verehrt. Schreine mit seinem Namen befinden sich unter anderem in der Präfektur Shiga am Ufer des Biwa-Sees und auf den Inseln Tsushima und Kyūshū.
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Das wars. Hoffe, ihr konntet was rausnehmen.
(1398 Wörter)
~Yoru, der Teufel :3
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