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05 ─ 𝗕𝗘𝗔𝗨𝗧𝗜𝗙𝗨𝗟 𝗛𝗔𝗟𝗟𝗨𝗖𝗜𝗡𝗔𝗧𝗜𝗢𝗡

─────── • 15.02.2018 • ───────

JUNGKOOK

Jungkook's Iriden hafteten fasziniert an den losen Spinnweben in den Wandecken und fragte sich, ob der Wind, der durch das kleine, eingeschlagene Fenster hinter ihm in den Schuppen zog, für die sanften, wellenförmigen Bewegungen verantwortlich war, oder ob es an seinen Halluzinationen, an denen er sich dank des LSD von vor einer Dreiviertelstunde erfreuen durfte, lag. 

Es war gewiss keine Seltenheit, dass er Drogen in einer Gartenhütte konsumierte, allerdings war es das erste Mal, dass er es in einer fremden Gartenhütte tat. Und sollte Hoseok ihn heute noch zwischen den rostigen Schaufeln und Gärtnerhandschuhen finden, hatte er ein ernsthaftes Problem.

Doch gerade machte er sich keine Gedanken darüber, blendete es einfach aus. Für ihn zählte nur er und die kleine Traumwelt aus verschwommenen, verschnörkelten und unförmigen Geräten, die er hier in der kleinen Holzhütte vorfinden konnte.

Sein Zeitgefühl hatte er schon längst verloren. Wenn er aus dem Fenster gen Himmel blickte, offenbarte sich ihm zwar eine wunderschön sterngesprenkelte Schwärze, doch die selbe Aussicht hatte er auch genossen, als er sich auf dem Weg zu Hoseok befand. Wer weiß — vielleicht war inzwischen sogar schon ein ganzer Tag vergangen und er hatte es nicht einmal bemerkt. Vielleicht bildete er sich diese nächtliche Atmosphäre auch nur ein. Vielleicht saß er in Wirklichkeit gar nicht mal im Schuppen eines flüchtigen Bekannten und konsumierte illegale Rauschmittel, sondern wurde schon längst von einem Auto auf der Hauptstraße überfahren und erfuhr gerade, wie es sich anfühlte, zu sterben — oder schon gestorben ist. Vielleicht war der Einnahme der Droge ja Einbildung, und seine verwobene Umgebung und die schrillen Geräusche um ihn herum war die Wirklichkeit. 

Die Zeit verflog. Währenddessen dachte er weiterhin über solch absurde Gedanken nach, ließ immer wieder unkontrollierte Lacher oder Schreie von sich, je nachdem welche Schimären er durch die Droge wahrnahm, und schlug wild um sich — manchmal vor Freude, manchmal vor Angst.

Irgendwann, genau in dem Moment, als ein gellender Schrei seine Lunge verließ und er sich selbst inmitten von kaltem Schweiß realisierte, vernahm er eine Stimme, die in panischem Ton durch die Tür drang, folgend von einem hektischen Klopfen. 

»Jungkook, bist du da drin?«, hörte er eine klare, helle Stimme gegen das Holz sprechen, die so familiär klang, dass er meinen könnte, es wäre seine eigene. Doch er wusste es besser, könnte diese Stimme selbst noch nach Jahrhunderten treffsicher zuordnen.

»Jimin...«, flüsterte er, nicht laut genug, als dass es die andere Person verstehen konnte. 

»Ich komm jetzt rein.« Und infolgedessen durchbrach ein weiterer Schrei die Stille der Nacht, übertönte die Zikaden, die fröhlich munter durch das eingeschlagene Fenster hinter dem Schwarzhaarigen sangen. Allerdings kam dieser diesmal nicht von Jungkook, sondern von  dem Jungen, dem sein Entsetzen buchstäblich ins Gesicht geschrieben war, als er den scheußlichen Anblick Jungkook's vor sich wahrnahm.

»Was ist denn mit dir passiert und was... machst du hier?« Als er seine Frage aussprach, konnte er fühlen, wie sein eindringlicher Blick über seinen gesamten Körper wanderte. Über die dunklen Schatten unter seinen Augen, die durch seine geweiteten Pupillen beinahe gänzlich schwarz wirkten, über die kalten Schweißflecken unter seinen Achseln, selbst das Zuckern seiner Muskeln dürfte ihm nicht entgangen sein. 

Doch konnte er keine Antwort auf seine Frage geben, doch nicht, weil er nicht in der Verfassung dazu war, sondern weil er den Schock, der ihm aufgrund des Gesichts seines Gegenübers noch immer tief in den Knochen saß, erst einmal verarbeiten musste.

Konnte es wirklich sein? War das wirklich er, der hier gerade vor ihm stand — der Junge, dessen mandelförmige Augen vor Entsetzen weit aufgerissen auf Jungkook lagen, seine eingefallenen Wangen genauso intensiv musterten, wie er den rosigen Schimmer, der sich durch die Kälte auf des Anderen Wangen und Nase abgelegt hatte, beäugte. 

Jungkook kniff die Augen zusammen, hoffte, seine verschwommene Sicht würde dadurch den markanten Gesichtszügen Platz machen, wollte sich vergewissern, dass es wirklich er war, den er gerade vor Augen hatte. Sein Blick huschte immer wieder über die definierten Wangenknochen, die süße Nase, unter der sich die plumpen Lippen befanden, dessen Lächeln sein Herz jedes Mal aufs Neue höher schlagen lassen konnten, und die kurzen, schwarzen Haare, die durch den Wind zu flackern schienen. 

Er wusste, dass es unmöglich war. Doch er hatte vergessen, dass er unter Drogeneinfluss stand.

Also glaubte er seinen Augen und Herz schneller, als seinem Verstand.

Ohne nachzudenken, sprang er auf, stolperte durch sein verlorenes Gleichgewicht nach vor und fand sich kurz darauf in den Armen, die ihn vom Fallen abgehalten hatten, seines Gegenübers wieder. Ihm wurde kalt und warm zugleich.

»Jungkook, was zur Hölle machst du da?«, drang eine laute, glockenhelle Stimme zu ihm durch, doch es klang ungewöhnlich verschluckt und fern, wie ein Echo.

»Jimin«, fand er irgendwann seine Stimme wieder. Er stützte sich mit den Händen an den Schultern des Anderen ab und ließ seine Augen ein zweites Mal genauestens über seine Gesichtszüge huschen, war immer noch skeptisch.

Doch das einzige, das sich an seinem Gesicht verändert war der Ausdruck in seinen Augen — Mitleid.

Ein trauriges Seufzen verließ seine Kehle. »Ich weiß, dass das hart für dich ist. Aber du musst Jimin vergessen. Deine Trauer zerfrisst dich innerlich, merkst du das nicht?« Der Jüngere öffnete verwirrt den Mund einen Spalt breit, zog die Augenbrauen skeptisch zusammen. »Warum sagst du sowas? Und warum sprichst du von dir in der dritten Person?«






─────── • 16.02.2018 • ───────

HOSEOK

Er war verwirrt. Mehr als verwirrt.

Verwirrt über das Geschreie und Gelächter, das durch das gekippte Fenster in sein Zimmer gedrungen war und ihn aufgeweckt hatte, verwirrt darüber, warum er Jungkook in einer, in seiner Gartenhütte in einer Schubkarre liegend vorgefunden hatte, verwirrt über seinen verstörenden Zustand, und er verwirrt darüber, dass er überhaupt noch hier war. Es war schon längst nach Mitternacht und hatte sich schon vor zwei Stunden verabschiedet, um zurück nachhause zu gehen.

Doch viel wichtiger war: Warum nannte er ihn Jimin? Er wusste ja, dass er Jungkook ein wenig an seinen verstorbenen Freund erinnerte. Doch das war... nun, was auch immer es war, es war ganz sicher nicht normal. Jungkook war nicht normal.

Suchend nach einer Antwort auf all die durchgemischten Fragen in seinem Kopf, ließ er seinen Blick durch die Hütte wandern. Und als sein Blick kurz darauf an den bunten, viereckigen Papierstückchen hinter Jungkook, von denen gleich mehrere in einem transparentfärbigen Plastiksäckchen verstaut waren, hängen blieb, verstand er; er stand unter Drogen.

Und diese Erkenntnis entsetzte ihn so sehr, dass er den Schwarzhaarigen aus Schock von sich stieß, als würde sich sein Trip auf Hoseok übertragen können. Dass der Jüngere durch sein verzehrtes Wahrnehmungsbild nicht das geringste Gleichgewicht in seinem Körper hatte, wurde dem Rothaarigen allerdings erst wieder bewusst, als Jungkook mit einem lauten Krachen in die Metallschaufeln hinter sich kippte. 

»Ach du Scheiße, Jungkook! Geht es dir gut?« Dass er nicht antwortete, lag hoffentlich daran, dass er ihn wegen seines Drogeneinflusses nicht verstanden hatte und nicht etwa, weil er verletzt war. 

»Oh Gott, das tut mir so Leid, wirklich. Ich hab nicht nachgedacht.« Er nähertes sich ihm schnellen Schrittes und hielt ihm die Hand hin, an der sich Jüngere etwas verpeilt wieder hochzog. Damit er nicht wieder umfiel, schloss Hoseok ihn erneut in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Als Jungkook dann seine Arme um sein Gegenüber schlang und sein Gesicht in dessen Brust vergrub, machte sich ein mulmiges Gefühl in Hoseok's Magengegend breit — auch wenn Jungkook's Zuneigung vermutlich nur auf dessen Drogeneinfluss, durch den er dachte, er hätte Jimin vor sich, zurück zuführen war.

Trotzdem, es war schön, seine Wärme zu spüren.

»Oh Mann, Jungkook, was hast du bloß gemacht. Du bist ja so dumm, so, so dumm«, er drückte seinen Kopf sanft gegen seine Brust, »und nur wegen dir weiß ich nicht, was ich jetzt tun soll. Dich einfach nachhause schicken? Die Polizei verständigen?« Bei dem Gedanken spürte er einen Stich im Magen. »Nein, das könnte ich nicht.«

Er sah mit müden Augen auf Jungkook hinab. Wenn man mal davon absah, dass er total high war, wirkte er unerklärbar friedlich, so wie er seine Nase im Stoff von Hoseok's Pyjama vergrub.

Er seufzte frustriert, konnte nicht glauben, was er nun als nächstes tun würde. Er umfasste Jungkkook's Handgelenk mit bestimmtem Druck und zog ihn aus der Gartenhütte. Der Jüngere sträubte sich nicht gegen seine Handlung, ließ sich eher einfach nur blind von Hoseok aus der verstaubten Kammer leiten.

»Wir müssen jetzt erstmal warten, bis du deinen Trip ausgelebt hast.« Der Schwarzhaarige zog irritiert eine Braue hoch. »Wir?« »Ich stehe dir dabei zur Seite.« 

Das musste Jungkook unheimlich erleichtern, denn folgend auf seine Worte zog er seine Hand aus der des Anderen und klammerte sich stattdessen an Hoseok's Arm. 

»Danke, Hoseok.«

Erneut nahm pure Verwirrtheit das Innere Hoseok's Kopf ein, ließ ihn fragend den Kopf schief legen. »Hältst du mich gar nicht mehr für Jimin?« Der Schwarzhaarige schüttelte kaum merklich den Kopf. »Nein... tatsächlich bist du doch ganz anders als er.« Er wandte seinen Blick von seinen staubigen, schwarzen Stiefeln ab und richtete ihn stattdessen auf den Rothaarigen. »Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Wirkung bereits nachlässt. Wie spät ist es?« Wenn er doch bloß sein Handy bei sich hätte. Doch es liegt auf seinem Schreibtisch, genauso, wie er es vor einigen Stunden abgelegt hatte, bevor er sich Schlafen gelegt hatte.

»Es ist sehr spät. Meinst du, du kannst schlafen?« Erneut ein sanftes Kopfschütteln seinerseits. »Ich fühle mich, als würden tausende von winzigen Stromschlägen durch meinen Körper jagen.« 

Wäre auch zu schön gewesen.

Der Ältere führte sie beide zu einer kleinen Bank unter einem kahlen Baum, der im Frühling für gewöhnlich mit unzähligen Kirschblüten beschmückt ist, und beide nahmen auf dieser Platz. Das Holz fühlte sich kalt an. 

»Warum hast du das getan?«, entwich es dem Rothaarigen nach einigen Momenten der Stille, war sich jedoch nicht einmal sicher, ob der Jüngere ihn überhaupt verstehen würde. Er warf einen hoffnungsvollen Blick in die Richtung des Schwarzhaarigen. Er schien komplett abwesend, und doch irgendwie konzentriert. Seine blasse Haut schimmerte weiß ich hellen Mondlicht und seine Augen schienen die Schwärze der Nacht zu verschlucken. 

»Das da vorne...«, er zeigte mit schwacher Hand gerade aus auf das Vogelhäuschen, das auf einem dünnen Ast eines Baumes angebunden war, »ist das ein Ufo?« Seine Stimme klang unglaubwürdig, schien zu wissen, dass er halluzinierte. »Nein, nur ein Vogelhäuschen... Aber wenn man nicht genau hinsieht, könnte man es wirklich ein wenig für ein Ufo halten.« 

Er bezweifelte es zwar, doch vielleicht würde sich Jungkook nicht ganz so alleine fühlen, würde er glauben, Hoseok würde sich diese Dinge auch einbilden. Oder zumindest seine Ansichten darüber teilen. 

Als daraufhin kein weiteres Wort mehr fiel, richteten beide Jungen ihre müden Augen auf den hell leuchtenden Vollmond, der den Morgentau auf den Grashalmen um sie herum in ein sanftes Weiß erstrahlen ließ. Wahrscheinlich sah Jungkook nicht einmal einen Mond vor sich, sondern viel eher eine riesige Pizzascheibe. Und bestimmt verflog die Zeit für den Jüngeren gerade wie im Flug, während es Hoseok wie eine Ewigkeit vorkam.

»Kennst du Majoras Mask?« Der Ältere schüttelte den Kopf. »Es ist ein Spiel von Nintendo. Da sieht der Mond genauso aus, wie ich ihn gerade sehe.« Beide Blicke wandten sich von dem leuchtenden Himmelsobjekt ab und richteten ihn stattdessen auf ihr Gegenüber. »Wie sieht er aus?« Beinahe hätte er gehofft, er würde sich etwas schönes einbilden, da es ja um einen Mond ging. Er dachte, vielleicht würde er sich ja einbilden, der Mond würde in einem kräftigen Violett erstrahlen und einen sanften lila Schein auf seine Umgebung legen.

»Es ist eine unheimliche Fratze, mit einem verstörendem Grinsen und bröckeliger, langer Nase.« Und da verstand er; es sah noch viel schlimmer um Jungkook's Psyche aus, als er zunächst vermutet hätte.

»Sieh einfach nicht hin.« Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und sah hinauf. »Nein. Er macht mir keine Angst.« Hoseok zog irritiert die Brauen zusammen. »Warum nicht?«

»Weil du da bist und ihn bewunderst. Und dann weiß ich, dass er in Wahrheit wunderschön sein muss.«




━━ a u t h o r 's n o t e.

nach zwei wochen wird's jetzt auch mal wieder zeit für ein upload. jetzt fehlen nur noch mehr ein chap und der epilog, die zeit mit diesem buch vergeht zu schnell T.T

- leflowna

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