─────── • PROLOUGE • ───────

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Vielleicht war es der plötzliche Tod Jimin's, der Jungkook's Wahrnehmung für Oberflächlichkeit so akut umgeformt hatte, dass er selbst den hauchzarten Flügelschlägen eines Schmetterlings mit bitterer Feindseligkeit und karger Betrübnis entgegen trat. Dass er die Augen vor Entsetzen und schmerzhaft unterdrückten Emotionen schloss, sobald er diese Unheilbringer zwischen einem Gebüsch erblickte. Dass er die Nase vor Missgunst rümpfte und ihre Präsenz am liebsten mit seinen bloßen Gedanken von ihm fernhalten wollte. Denn eines hatte er jetzt verstanden: Glück und Liebe war genauso zerbrechlich und verletzlich wie jenes Flattertier, das einst ihre Umgebung der Blumenwiese bei ihren Picknicks lebendig aufgescheucht und Jimin's Augen vor Entzückung zum Glitzern gebracht hatte. Er verachtete die gespielte Freiheit eines Schmetterlings und dessen unweigerlich vergehenden Schönheit, die hektischen aufwärtstreibenden Flügelschläge und die zerbrechliche Glashülle, die er zu tragen schien, und hinter der jegliche Freude und Euphorie zu zerbersten schienen, würde der fragile Falter namens Leben auch nur eine winzig kleine Narbe davon tragen.

Aber vor allem widerstrebte es ihm den Erinnerungen, die sich beim Anblick dieses Insekts zeigten. Der aufkommenden Reminiszenz Jimin's, die seine zufriedenen Lächeln und die lesbare Begeisterung in seinen Gesichtszügen zeigten, sobald er eines dieser kleinen Tiere irgendwo zwischen den nektarbietenden Blumen entdeckt hatte. Die schmerzhafte Notalgie, die sich zwischen ihren Flügel aufbäumte und ihn noch weiter in das Loch seiner Melancholie sinken ließen. Er hasste es — er hasste die Schmetterlinge, die alten Fotos auf seinem Mobiltelefon, die jahrealten Geschenke, die ihm sein Freund zum Geburtstag geschenkt hatte — einfach alles, das etwas mit Jimin zu tun hatte.

Und doch wünschte er sich nichts sehnlicher, als wieder mit ihm vereint zu sein. Abseits jeglicher Verantwortung, zwischen den alten, schäbigen Schallplatten, die sie heimlich aus dem Keller seines Vaters gestohlen und in Dauerschleife abspielen ließen und dabei alberne Walzer aufführten, betäubt von dem Regengesang, der sie beide in den Schlaf wiegte, wenn der Eine bei dem Anderen übernachtete, und vor allem einfach wieder zusammen, mit Jimin. So wie damals, als er noch lebte.

Nicht nur war es sein dringlichster Herzenswunsch, nein, es war viel mehr als das. Es war ein Versprechen. Ein Schwur, seinen Freund unter keinen Umständen, keinem Aspekt jemals alleine zu lassen. Er hatte ihm versichert, er würde ihm an jeden noch so weit, schwer zu erreichenden Ort folgen, ihm immer beistehen und ihm ein Pfeiler sein, der seine Brücke zu seinem Glück stützen sollte.

Und er würde dieses Versprechen einhalten. Er würde zu ihm stoßen, ihm mitten vernebelter Metaphysik des Nachlebens in die Arme springen und ihn nie wieder loslassen. Er würde seine Vorwürfe für Jimin, ihn einfach alleine, ohne ein Wort, in der Welt zurückgelassen zu haben, vergessen und ihm sagen, wie froh er doch war, wieder mit ihm vereint sein zu können. Er würde ihm tief in die Augen sehen und sich für seine Blindheit entschuldigen, Jimin's Leid und Sorgen nicht auch nur ein einziges Mal bemerkt zu haben, er würde sich für die ständigen scherzhaften Bemängelungen seiner Tanz- und Gesangskünste entschuldigen und ihm sagen, dass er von nun an ein besserer Freund für ihn sein würde. Und Jimin würde einfach lächeln und ihm einen Kuss auf den Haarschopf drücken. Sie würden alles Vergangene vergessen und einfach weiterhin zusammen in einer Illusion aus Glückseligkeit leben, doch diesmal mit dem einzigen Unterschied, dass diese Illusion niemals vergehen würde. Anders als die empfindlichen Flügel der Schmetterlinge würde ihre Gemeinsamkeit auf Ewig weilen und durch nichts auseinander gerissen werden können.

Zusammen mit dem Jungen, den er einen Engel nannte und der nun wieder in den Himmel aufgestiegen war.

━━ a u t h o r 's n o t e.

I'M EXCITED WHOU

ich musste lang genug warten, bis ich das erste chapter endlich hochladen konnte, so here you go babes ;]

- leflowna