track 05: = (𝗘𝗤𝗨𝗔𝗟 𝗦𝗜𝗚𝗡)
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❛ awaken them that it's just a difference, not something to discriminate against ❜
Er wartete in stummen Unbehagen neben der Skaterpiste auf eine Reaktion. Doch die sechs Jugendlichen musterten ihn nur bewegungslos. Als wäre es ein Spiel, wer es länger aushält, den Drang etwas zu sagen zu widerstehen. In der Zwischenzeit veranlagte Jack ihn dazu, zu spekulieren, was ihre Gesichtsausdrücke zu bedeuten hatten. Manche blickten überrascht, während die anderen ihm mit ihren verengten Augen und zusammengezogenen Brauen das Gefühl gaben, als solle er bloß nicht näher kommen, oder sie würden sich angeekelt abwenden — oder die finstere Mimik lag nur an der blendenden Sonne.
»Naja, was hast du dir erwartet«, fragte Jack mit einem rhetorischen Unterton, »natürlich reagieren sie so, wenn du alle Treffen bisher abgesagt hast.« Er konnte sich gar nicht weiter mit dem Parasit beschäftigen, da stand auch schon Seokjin plötzlich vor ihm und Jack's Präsens verschwand wieder in den Hintergrund. Er gehörte zu dem Teil der Gruppe, die verwundert anstatt wütend über sein plötzliches Auftreten waren.
»Was hast du die ganze Zeit gemacht? Wir haben uns schon Sorgen gemacht.« Ihm wollte keine nützliche Antwort einfallen und plötzlich viel ihm das Lightning Mcqueen Motiv auf dem Roller in seinen Händen auf. Jin war zwar der Älteste der Truppe, dennoch konnte er manchmal am kindischsten sein.
»Ich.. war müde.« Er zwang sich zu einem Lächeln, doch es reichte nicht zu seinen Augen. »Müde?«, hakte er nach, sein aufgesetztes Lächeln sehr wohl bemerkend. Es war nicht einmal ganz gelogen. Obwohl es antrieblos vielleicht eher traf. »Ja, müde.«
»Und das eine ganze Woche lang? Wen willst du hier verarschen, sag mir was wirklich los ist.« Er wandte seinen Blick beschämt ab, richtete ihn auf die trockenen Grashalme zwischen seinen Schuhen. In seinem Kopf hörte er Jack's Surren. Man konnte nichts aus den vielen Gedanken, die sich überschlugen, heraushören und dennoch übte es stets eine gewisse Schwere auf seine Laune aus und im Augenblick bildete er sich sogar ein, Drohungen aus dem Rauschen herauszuhören.
Während er überlegte, wie er sich erklären sollte, trat ein weiterer Teil der Gruppe zu ihnen nach vor, dem er es gar nicht wagte, in die Augen zu sehen. Und noch einer, und noch einer. Und irgendwann stand die ganze Freundesgruppe hinter Seokjin und wartete auf eine Antwort. Doch es wirrten so viele Sätze durch seinen Kopf, dass alles Denken, wozu er imstande war, daraus bestand, seit wann die Hälfte von ihnen ein Skateboard hatte.
Er sah entschuldigend auf und der Erste, bei dem sein Blick hängen blieb, war Jimin, der sich infolge des Blickkontakts anscheinend sofort dazu berufen fühlte, ihm zu erklären, wie enttäuscht er war, als er das Kino und dann auch noch den Campingausflug abgesagt hatte und sie ohne ihn gehen musste — Dabei machte er sich nicht die Mühe, seinen Frust zu verstecken und Hoseok hatte das Gefühl, als würde er ihn anschreien.
»Tut mir Leid, Leute. Mir ging's nicht gut.« Jimin dachte anscheinend, er sprach von harmlosen Bauchschmerzen. »Aber hättest du nicht trotzdem einfach mitkommen können? Im Laufe des Tages wäre das sicher verflogen.« Seine Worte taten weh und Hoseok fing tatsächlich an, die Schuld bei sich selbst zu suchen.
Im Augenwinkel sah er, wie Yoongi dem Jüngeren mit dem Ellbogen mahnend in die Seite stieß. »Jetzt macht ihn doch nicht deswegen fertig. Oder denkt ihr ernsthaft, er wollte uns die Freude verderben und ist extra nicht gekommen?« Jungkook, dessen frisch lila gefärbten Haare sofort Hoseok's Aufmerksamkeit auf sich zogen, trat einen Schritt hervor und schloss sich der Meinung seines Hyungs an.
»Ihr verhaltet euch wirklich unfair ihm gegenüber. Er ist genauso ein Mensch wie wir und es kann ihm genauso einmal schlecht gehen. Das ist kein Grund, ihn deswegen zu diskriminieren.« Er sprach unsicher, fürchtete wohl, er könnte mit seinen Worten einen Keil zwischen die Freunde treiben. Doch die anderen reflektierten ihr Verhalten recht schnell und sahen ein, dass die beiden Recht hatten.
Sie entschuldigten sich und Hoseok entwischte ein flüchtiges Lächeln.
»Schon okay. Ich mach ja auch Fehler, genauso wie jeder andere Mensch.«
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