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An Litha feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht, der Sonnenkönig ist auf dem Höhepunkt seiner Kraft angekommen. Er möchte mit uns Feiern! Auf den Kraftplätzen lodern heute Nacht heilige Feuer und manchenorts rollen noch heute feurige Räder die Berge hinunter.
Der Sonnenkönig ist auch der Kornkönig und Litha ist der Höhepunkt seiner Macht. Doch er weiß, dass er im Winter zusammen mit der Vegetation sterben muss und bereitet sich darauf vor. Seine treue Gemahlin steht ihm zur Seite und übernimmt nach und nach seine Aufgaben in der Welt.
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Das halbe Jahresrad ist vollendet und wir feiern den längsten Tag des Jahres.
An Litha feiern wir den Sonnenhöchststand. Das Jahresrad bekommt einen Schubs, denn ab dem 21. werden die Tage wieder kürzer. Viele vergessen dass Litha das Gegenstück zum Julfest, der Winter-Sonnenwende ist. Durch die Übernahme des Winterfests durch das Christentum (Weihnachten) wird ihm eine wesentlich höhere Bedeutung eingeräumt wird, aber beide Sonnenwend-Feste liegen auf einer Achse. Auf der Lebensachse des Weltenbaums sie sind gleichwertig und das Abwärts ist genauso wichtig wie das Aufwärts. Litha ist der Spiegel des Julfestes im Winter. Diese beiden Feste bilden das Rückgrat des Sonnenrades. Wenn wir Litha feiern stehen wir im Licht und wissen dass die Dunkelheit auf uns wartet. Wenn wir das Julfest feiern stehen wir im Dunkel und wissen, dass das Licht wiedergeboren ist.
Aber der Herbst ist noch weit, jetzt stehen wir in der Fülle. Wir freuen uns über die Gaben, die der Sonnenkönig mit seiner Wärme zur Reife bringen wird. Getreide und Früchte für unsere Körper, Blumen und Kräuter für die Seele.
Der heilige Baum zu diesem Fest ist natürlich die Eiche (Kornkönig und Eichenkönig) kraftvolle Pflanzen sind Adlerfarn und dieses Jahr die Iris, die violette Schwerlilie. Kraftsteine sind Bernstein, Citrin, Feuer-Opal, aber auch heller Karneol und Orangenkalzit.
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Viele Hexen und Heiden machen an diesem Tag ausgedehnte Spaziergänge und “lesen” die Kräuter die am Rande ihres Weges stehen. Denn was wir heute finden, das werden wir im Winter brauchen. Die Kräuter und Pflanzen die uns heute begegnen sind gesegnet und viele binden sich kleine Sträuße, die durch den Rauch des Feuers gezogen und dann getrocknet werden. Oder man windet sich “Sonnenwend-Gürtel” aus Johanniskraut. Johanniskraut hieß früher Balderskraut und ist dem Gott des Lichts geweiht.
Diese Tage sind sehr gut geeignet um das letzte halbe Jahr noch einmal an uns vorüber ziehen zu lassen, was ist bis jetzt gut gelaufen, welches Projekt braucht jetzt noch ganz viel Sonnenenergie um zur Reife zu gelangen? Wenn wir jetzt noch etwas Neues anfangen wollen, dann macht uns der Sonnenkönig Feuerunter dem Hintern, denn so langsam wird es höchste Zeit.
Wir können Orakel befragen und nachsehen, was sich von unserer Ernte/unseren Projekten schon manifestiert hat und was noch unsere Aufmerksamkeit erfordert.
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Die festliche Zusammenkunft an besonderen Plätzen im Freien, zu großen Sommersonnenwend-Feuern, erfreut sich zum Glück noch immer großer Beliebtheit. Traditionell soll hierbei Erlenholz verbrannt werden. Mit der Erle ist eine magische Symbolik verbunden, die Stärke, Schutz, Entschlossenheit und Zuversicht beinhaltet.
Die Namen für dieses Fest sind dabei sehr verschieden. Vom geläufigen (astronomischen) Begriff Sommersonnenwende über Sonnenwendfest, Sonnenwendfeier, Mittsommerfest, Mittsommernacht hin zu dem unter Hexen und Heiden recht weit verbreiteten Begriff Litha (gesprochen „Litta“).
Ebenfalls häufig liest und hört man den walisischen Namen, „Alban Heruin“, der oft passend zu „Alban Elued“ für die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, „Alban Eiler“ für die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche und „Alban Arthuan“ für die Wintersonnenwende verwendet wird.
Im christlichen Sprachgebrauch findet man entsprechend den Johannistag mit seinen ganz eigenen (kirchlichen) Traditionen, während vorchristliche Riten einfach mit der Bezeichnung „Hexenfest“ abgetan werden.
Sicher ist nur eines: Die Sonnenwende war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutendes Fest.
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Ob dieses Sommerfest tagsüber bei Helligkeit und Sonnenschein gefeiert wird oder man die kürzeste Nacht des Jahres mit einem tanzenden Sonnenwend-Feuer erhellt, bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen. Auch besinnlich und still die ersten Sonnenstrahlen zum Sonnenaufgang ganz bewusst zu erleben und die zunehmende Wärme achtsam wahrzunehmen, vielleicht mit einem Tee aus sommerlichen Blüten, ist eine Möglichkeit, die Sommer-Sonnenwende individuell zu zelebrieren.
Im Mittelalter soll es am „Sunnwendfeuertanz“ Sitte gewesen sein, bis zur Erschöpfung um das Feuer herum zu tanzen und zu springen. Die Bauern hofften, dass sich diese derart „geopferte“ Lebenskraft der bevorstehenden Ernte zuwendet.
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Vor allem in den nordischen Ländern ist Mittsommer das größte Fest im Jahr und wird entsprechend ausgelassen begangen. Für die Kelten war Mittsommer, auch Litha oder Sommersonnenwende genannt, eines der vier Sonnenfeste im Jahreskreis. Die Kelten zelebrierten dieses Fest der Dankbarkeit und Freude ausgiebig. Inmitten der Fülle der Natur genossen sie das Festmahl, ließen sich von Tanz und Lachen mitreißen und von den köstlichen Speisen aus der reichhaltigen Natur verwöhnen. Es war eine Zeit des Überflusses, in der sie ihre Sinne berauschten und das Leben in vollen Zügen genossen. Denn die Kelten kannten auch die Herausforderungen des Lebens, insbesondere in anderen Jahreszeiten, in denen sie sich oft in Verzicht üben mussten.
Die Energie-Kerze „Litha“ ist nicht auf den Wendepunkt ausgerichtet, sondern fängt die Energie des Höhepunktes des Jahres ein!
Vielen ist bei dem Gedanken an die Sommersonnenwende gar nicht zum Feiern zumute. Die Tage werden schon wieder kürzer? Wir müssen uns schon vom Licht verabschieden? Alle, die oft mit Motivationsmangel, Traurigkeit oder Antriebslosigkeit zu kämpfen haben, betrachten die Sommersonnenwende eher mit gemischten Gefühlen.
Während es beim Jahreskreis-Zauber zur Sommersonnenwende darum geht, den Wendepunkt zu begehen, Wünsche zu äußern und mit vergangenen Dingen unseren Frieden zu schließen, soll die Litha-Kerze in einer kleinen Zeremonie die positive Energie des Höhepunktes des Jahres einfangen. Mit ganz persönlicher Prägung: Was möchten Sie von der sonnigen Zeit mitnehmen? Welche Energien sind jetzt noch vielfältig vorhanden, im nahenden Herbst und Winter dann aber viel schwieriger zu finden? Mut, Kraft, Motivation, Lebensfreude, Begeisterung, Optimismus, Zufriedenheit, Vertrauen. Die Sommersonnenwende ist einer der keltischen Feiertage, der auch heute noch als Johannisfest gefeiert wird. Passend zur keltischen Mythologie bieten wir eine Mittsommer-Abendwanderung an. Viele Heilkräuter können jetzt in ihrer Blüte erkundet und erklärt werden. Nach der Kräuterwanderung wird das Brauchtum der Kelten mit einem rituellen Beifuß-Gesundheitstanz um das Johannisfeuer gefeiert. Hierzu wird ein Beifuß-Kranz gebunden. Beim Tanz um das Feuer erwirbt man nach keltischer Überlieferung ein Jahr Gesundheit.
Ein gemeinsames Wildkräuteressen rundet den Abend kulinarisch und mythologisch ab.
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