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𝗜𝗥𝗚𝗘𝗡𝗗𝗪𝗜𝗘 𝗜𝗦𝗧 𝗪𝗘𝗜𝗡 𝗡𝗜𝗘 𝗘𝗜𝗡𝗘 𝗚𝗨𝗧𝗘 𝗜𝗗𝗘𝗘

"Lo Siento.", flötet eine Stimme, die ich im ersten Moment für Leonora halte. Aber wofür soll sie sich entschuldigen?
Hat sie doch neue Bettwäsche mit? Das will ich nicht. Ich will mich in dem Gestank aus beinahe Tod und frisch gewaschenen Haaren suhlen.

Ich bin selbst überrascht, aber in meiner depressiven Verstimmung habe ich es doch tatsächlich bewerkstelligt bekommen, duschen zu gehen.
Steve und meine freiliegenden Achseln danken es mir.

Ich will mich gerade aufrichten, da erscheint Robins Sommersprossiges Gesicht vor meinen ungläubigen Augen. Überrascht blinzele ich ein paar Mal, aber das was ich sehe, bleibt bestehen.
Sie ist tatsächlich hier.

Soll ich wütend darüber werden, dass Steve oder Lory sie hineingelassen haben? Oder fuchsteufelswild, weil sie einfach ohne Einladung hergekommen ist?
Es gibt viele Möglichkeiten.
Mein Herz entscheidet sich dafür, wie wild zu schlagen und sich in der hintersten Kammer, in der keine Gleichgültigkeit Platz hat, zu freuen.

"Ich wusste nicht mehr, mir was du mich letztens gequält hast. Also hab ich alles mitgebracht.", erklärt sie mir mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen.

Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und richte mich leicht auf,  meine Ellbogen stützen mich dabei.
Ich sehe auf Robin, die drei Flaschen sehr umständlich in ihren Armen hält.
Wenn sie sich  nur einen Millimeter bewegt, wird eine von ihnen aus dem seltsamen Winkel, in dem sie sich festhält, herausrutschen.

Neugierig betrachte ich das, was sie mitgebracht hat. Grüne Flaschen, mal hell, mal dunkel. Aber alle mit einem ähnlichen Inhalt.
Wein. Weiß, Rosé und Rot.

Ich mache mir nicht einmal die Mühe es zu unterdrücken, sondern lasse ein ehrliches Lachen aus meinen Lippen treten.
Unter glucksenden Lauten tätschele ich ihren Arm. "Oh Robin."

Sobald mir bewusst wird, dass ich sie wieder einmal ungefragt berührt habe, ziehe ich meine Hand ruckartig zurück. 
Sie sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ihre Wangen sind leicht gerötet, ob vor Anstrengung oder etwas anderem weiß ich nicht.
Ich möchte mir nicht einbilden, dass es aufgrund meiner flüchtigen Berührung ist.

"Und du möchtest mich jetzt zurückquälen?", frage ich sie feixend und nehme ihr endlich zwei der Flaschen ab. 
Robin seufzt dankbar auf und setzt sich im Schneidersitz auf mein Bett.
Ihr Blick fällt auf die Kassettenhülle von Zurück in die Zukunft.
"Verstehe. Du quälst dich  schon. Mit Michael J. Fox's Sexiness?", lacht sie, aber es erreicht ihre Augen nicht.

Ich will sie fragen, ob sie Michael wirklich als sexy empfindet.
Ob sie vielleicht auf beide Geschlechter steht. Aber ich frage nichts von alledem.
Weil ich überhaupt nicht weiß, ob Steve ihr gebeichtet hat, dass ich es weiß.
"Und nein. Quälen möchte ich dich nicht. Ich will mit dir feiern!", teilt sie mir mit.

Als Antwort darauf lege ich meinen Kopf in eine leichte Schräglage und sehe sie argwöhnisch an.
Was gibt es denn zu feiern?
Meine langen Haare, die aus einem unordentlichen Dutt gefallen sind, kitzeln auf meinen Oberarmen, woraufhin ich sie unwirsch über die Schulter streiche. Mir entgeht nicht Robin's Blick auf meine freiliegende Halsbeuge.
Und obwohl ihr Blick ganz natürlich ist, wird mir ganz warm.

Sicherlich habe ich mir in der Vergangenheit schon einmal vorgestellt, wie es wäre ein Mädchen zu küssen. Das habe ich mit der Hälfte der Jungs, die ich kennengelernt habe, aber auch. 

Lange Zeit habe ich mich vor jeglichem Körperkontakt versperrt und auch heute noch gibt es Momente, in denen ich zurückweiche.
Aber in meinen Vorstellungen bin ich viele Male viel weiter gegangen.
Und ich bin nicht blind oder dämlich genug, um zu übersehen, dass Robin toll aussieht.

Ihre zarten Sommersprossen, die ihr Gesicht umrahmen wie ein Gemälde.
Oder ihr breites Lächeln, gepaart mit ihren strahlend weißen Zähnen.
Die kleinen Grübchen, die sich bilden, wenn sie so frech grinst, wie jetzt.
Ihre vollen Lippen, die dabei nichts an Volumen einbüßen, sondern kussbereit in meinem Sichtfeld liegen...

"Charly? Willst du es nicht wissen?", durchbricht sie meine widersprüchlichen Gedanken.
Ich sehe zögerlich in ihren blauen Blick, versuche zu rekonstruieren, was sie mir gesagt hat.
Feiern. Sie will mit mir feiern.

Zaghaft nicke ich, streiche mir die Haare wieder über die Brust und trotzdem aus meinem Gesicht, um weitere Blicke von ihr zu vermeiden.
Blicke, die völlig normal sind, aber eine Hitze durch meinen Körper schicken.

"Na du hast es geschafft. Drei sinnlose Tage und jetzt sind Ferien. Außerdem hast du quasi den Hauptpreis gewonnen.", grinst sie triumphierend und nestelt an der Flasche, die sie zwischen den Beinen hält, herum.
"Den Hauptpreis?", wiederhole ich irritiert.
"Jap.", bestätigt sie und versucht die Plastikbeschichtung von dem Deckel der Weinflasche zu lösen.
"Mich!"., fügt sie hinzu.

Ich verdrehe schmunzelnd die Augen und nehme ihr die Flasche zwischen den Beinen weg.
"Erstens ist das Rotwein und der geht direkt in den Kopf. Also lieber Rosé oder wieder Weiß. Und inwiefern bist du der Hauptpreis, hm?"

Robin lehnt sich waghalsig über den Bettrand und greift nach ihrem Hemd, das sie sich übergeworfen hat, das jetzt aber unliebsam auf dem Boden liegt.
In einer hektischen Bewegung fischt sie ein Namensschild aus der Vordertasche.
Ich kneife angestrengt meine Augen zusammen.
Über ihrem Namen sticht ein Logo hervor, dass ich aber - so sehr ich auch überlege - noch nie gesehen habe.

"Ich gebe auf.", gebe ich niedergeschlagen zu und presse meine Lippen fest zusammen. Keine Ahnung was sie mir mitteilen will.

"Vor dir steht. Ähm sitzt die neue Aushilfe im Scoops Ahoy! Und dein Hauptpreis ist kostenloses Eis. Den ganzen Sommer über! Und weil ich es austeile, bin ich der Hauptpreis, verstehst du? Also nicht, dass du gedacht hast, ich bin es wirklich. Der Hauptpreis. So toll bin ich nicht. Es gibt sowieso ein kleines Manko. Dein nerviger Cousin ist mein Gehilfe. Also eigentlich sind wir gleichauf, aber ich mag das Wort Gehilfe. Und weil Steve eh weniger tun wird als ich, finde ich, dass es sehr gut pa-"

"ELMO!", kreische ich und halte mir den Bauch vor Lachen.
Da ist sie wieder. Eine ihrer Worttiraden, mit denen sie mich um den Verstand bringt.
Mal im negativen, mal im positiven Sinne.
Robin fährt sich beschämt grinsend durch das Haar. Sie ist sich dessen bewusst, dass sie einen Hang dafür hat, sich um Kopf und Kragen zu reden.

"Moment.", rekapituliere ich ihre Worte. "Steve arbeitet mit dir?"
"Ja.", haucht sie atemlos und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel.
"Und halt dich fest. Es gibt Uniformen!", prustet sie los und verfängt sich in einem weiteren Lachanfall.

Ich stimme in ihr Lachen ein und öffne die Flasche, von deren Verzehr ich kurz zuvor noch abgeraten habe. Scheiß drauf.

Bevor ich Robin kosten lasse, genehmige ich mir einen großen Schluck, für den ich eine Ewigkeit brauche, um ihn runterzuschlucken.
Irgendwie scheine ich vergessen zu haben, wie ekelhaft Rotwein ist.
Vollmundig, um es mit Evelyn's Worten auszudrücken. Schwer runterzubekommen, nenne ich es.
Obwohl ich nicht so kleinlich sein will, schüttele ich mit einem angeekelten Gesichtsausdruck den Kopf.

Man, ich möchte Rotwein echt mögen.
Ihn mit einer Auswahl an Käsesorten genießen können.
Aber die Plörre ist genauso widerlich wie Oliven. Die habe ich mir auch andauernd versucht anzutrainieren. Und was hat es mir gebracht? Ich hasse sie wie eh und je.

Das einzig Gute an der dunkelroten Flüssigkeit ist es, dass ich ihn furchtbar schnell merke.
Eigentlich ein sehr preiswertes Getränk, um vorzutrinken.
Aber so schnell er mir jetzt in den Kopf steigt, so schnell bekomme ich auch Kopfschmerzen davon.

Robin betrachtet mich eingehend dabei, wie ich den Wein hinunterwürge.
Ihr Zeigefinger liegt auf ihrer Lippe, ihr anderer Arm liegt quer über ihrer Taille.
"Wieso tun sich Menschen das an?", fragt sie nachdenklich und reißt mir im nächsten Moment die Flasche aus den Händen.

Als sie ihre Lippen an den Flaschenhals setzt und einen kleinen Schluck nimmt, nur um mir im nächsten Augenblick fassungslos die Flasche zu reichen, rechne ich damit, dass sie kotzt.
Aber sie ist taffer als gedacht und schluckt den Wein herunter.
"Weißer ist so viel besser und der war schon ekelig.", bekundet sie.

Ich nicke grinsend und genehmige mir noch einen Schluck.
"Nächstes Mal zwinge ich Eddie dazu, uns etwas Gutes zu besorgen. Irgendwas wird dir schon schmecken.", sage ich und blicke sie lächelnd an.
Doch in ihrem Blick hat sich etwas verändert. Sie kämpft dagegen, es wirklich zu offenbaren, aber als ich von Eddie spreche, verhärtet sich ihre Mimik.

"Stehst du auf ihn?", erkundigt sie sich kleinlaut.
Ungeachtet dessen, dass ich fest damit gerechnet habe, dass sie mir genau diese oder zumindest eine sehr ähnliche Frage stellt, bin ich - als sie es wirklich tut - ,  unglaublich nervös.
Nein, das mit Eddie war eine dumme Kurzschlusshandlung in einem Anflug von Trauer und Melancholie. Es hätte jeder andere sein können.

Bis auf Billy. Der nicht einmal mit einer Kneifzange. Auch, wenn er gut aussieht. Sein Charakter macht ihn furchtbar hässlich von innen.

Bevor ich antworte, reiche ich ihr erneut die Flasche und überlege hitzig, wie ich darauf reagieren kann, ohne das Thema vertiefen zu müssen.
Letztendlich lässt es sich wieder auf meinen Vater zurückführen.
Weil ich mir und meinem betrunkenen Ich beweisen wollte, dass ich Nähe zulassen kann.

Ich bemühe mich, aber mir fallen einfach keine passenden Worte ein. Ich bin schon drauf und dran aufzugeben und darüber zu sprechen, da setzte ich ein gespieltes Grinsen auf und flötete ihr entgegen: "Steve trägt also eine Uniform? Ich kann es kaum erwarten sie zu sehen."
Themenwechsel. Der Klassiker.

Robin will sich damit nicht zufrieden geben, das verrät ihr Blick und auch ihre Körpersprache.
Aber sie belässt es dabei und nimmt einige Schlucke.
Bewundernswert, hat sie sich eben noch fast übergeben von den Gemisch aus Säure und fermentierten Trauben.

Sie setzt die Flasche nur kurz ab um Luft zu holen und nimmt sie sofort wieder in Beschlag.
Allmählich bereitet mir ihr exzessiver Konsum ein wenig Bedenken. Oder vielmehr eine ausgereifte Besorgnis.
Das ist erst das zweite Mal, dass sie überhaupt trinkt und jetzt hat sie einen Viertel der Flasche ganz alleine geleert.

Ich will dem ein Ende setzen, in dem ich ihr die Flasche entziehe.
Aber störrisch und höchstwahrscheinlich angetrunken wie sie ist, lässt sie nicht locker.
Das Endresultat ist ein riesiger Rotweinfleck auf meinem Bettlaken, aber noch viel schlimmer auf ihrem blütenreinen Trägertop.

Schockiert schlage ich mir die Hände vor den Mund und beteure gefühlt hundert Mal, wie schrecklich Leid es mir tut.
Rotweinflecken der Alptraum jeder Grandma.
Und mit Sicherheit auch der von Leonora.
Scheiße verdammt.

"Fuck, zieh es schnell aus! Ich hol dir was von mir. Wir müssen das einweichen, sonst geht der Fleck niemals raus. Am besten frage ich Lory direkt nach einem Heilmittel. Irgendwas wird es schon geben. Ich hab letztens eine Werbung vom Fleckenteufel gesehen, vielleicht hat sie das. Oder was Ähnliches. Sie schwört eher auf Hausmittelchen, aber ich gehe sie sofort fra-"

Weiter komme ich nicht.
Weil Robin Buckley, von Beruf aus Quasselstrippe und wahrscheinlich selbst höchst verwirrt über meinen Wortschwall, mich verstummen lässt, in dem sie ihre Lippen auf meine drückt.

Das Ganze passiert so unvorbereitet, dass ich vor Schreck die Weinflasche fallen lasse.
Zu dem riesigen Fleck auf dem Laken, gesellt sich ein Meer aus Rotwein. Und mir könnte es nicht egaler sein.
Ich schließe meine Augen und warte ab, was passiert. Ich traue mich nicht, irgendetwas zu tun.
Meine Hände schwirren in der Luft, genauso unwissend wie mein Verstand.

Robin zögert ebenfalls, bis auf den leichten Druck ihrer Lippen, verharrt sie in einer absoluten Starre. Weil mich das noch viel nervöser macht, als der Kuss ohnehin, lege ich vorsichtig eine Hand an ihre warme Wange.
Ich glaube sie nimmt das als Aufforderung auf.
Denn plötzlich verändert sich die Schwere ihrer Lippen und sie beginnt sanft damit, meine mit ihren zu massieren.

Die Kombination aus sanften Küssen und zunehmend drängenden Bewegungen entlocken mir ein leises Seufzen.
Das mir enorm peinlich ist, sie aber dazu veranlasst, mutiger zu werden.
Eine ihrer Hände vergräbt sich in meinem Haar, die andere wandert langsam über meine Taille und hinterlässt eine Spur von elektrisierenden Blitzen auf dem Weg dorthin.

Ich weiß nicht, was ich mit meiner anderen Hand machen soll.
Sie fühlt sich falsch und schwer an, wie sie so in der Luft hängt.
Also lege ich sie kurzerhand auf ihren Oberschenkel, der nass von den vielen kleinen Tropfen des Weines ist.

Unser Kuss geht eine Ewigkeit so weiter.
Ein Zusammenspiel aus Begierde und Sanftmut.
Kein Zungenspiel, kein Hetzen. Ein zärtlicher, unschuldiger Kuss.
Es ist der reine Wahnsinn. Ein Mädchen zu küssen fühlt sich auf so vielen Ebenen so anders an. Intensiver, gefühlvoller, aufregender.

Für mich vergeht eine Unendlichkeit, aber mit Sicherheit hat er nicht mehr als ein oder zwei Minuten gedauert.
Als er endet - mein erster Kuss mit einem Mädchen - fühle ich mich seltsam leer und irgendwie ertappt.

Robin sieht mich entgeistert an. Sie kann nicht glauben, was sie getan hat.
Ich auch nicht. Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, was ich gerade empfinde.

"Entschuldigung.", murmelt sie und löst sich langsam aber bestimmt von mir.
Die Stellen, an denen ihre Hände zuvor gewesen sind, fühlen sich augenblicklich kalt und einsam an.
Wir sehen uns einige Momente lang intensiv an, sprechen miteinander, ohne ein einziges Wort zu verlieren.
Was wir wirklich miteinander teilen, weiß ich nicht. Es ist eine Mischung aus Bedauern und Bereuen.

Ich selbst schwebe in einer Zwischenebene, in der ich weiß, dass das war wir getan haben falsch ist und ich es gleichzeitig wiederholen möchte.
"Ich...frage mal nach dem Fleckenentferner.", wispere ich kraftlos und stehe ungelenk auf.
Mir ist schwindelig. Von dem Alkohol und von dem Gefühl, das ihre Lippen hinterlassen haben.

Als ich aus der Tür gehe, werfe ich einen Blick zurück. Auf das Chaos aus Weingetränktem Bettlaken, dem nassen Oberteil von Robin und ihren undefinierbaren Blick, den sie aufgesetzt hat.
Ich kann nicht darauf schwören, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie weg sein wird, wenn ich wiederkomme.

Und als es wirklich so ist und ich mit einem Eimer voll Lory's Wundermittel und einem Schwamm im Türrahmen stehe und auf das leere Bett schaue, seufze ich leise auf.

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Ah das ihr Lieben! Ich habe beim Schreiben so Herzklopfen bekommen. Ich habe lange überlegt, wie ihr erster Kuss ablaufen soll und finde es echt passend. Was sagt ihr?

Außerdem möchte ich euch gerne vorwarnen, dass es sein kann, dass jetzt erst alle zwei Wochen Updates kommen. Aber ich bemühe mich, dass es nicht zu oft der Fall sein wird.

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