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𝗘𝗜𝗦, 𝗘𝗜𝗦, 𝗕𝗔𝗕𝗬

Bumm. Bumm. Bumm.
Das ist jetzt das fünfte Mal, dass er um meine Aufmerksamkeit buhlt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Augen in den nächsten Stunden einfach so stehen bleiben, wenn ich sie weiterhin so oft verdrehe.

„Geh weh!", maule ich und ziehe mir das Kopfkissen über die Ohren.
In diesem Moment wünsche ich mir nichts mehr, als dass ich die Fähigkeit besitze alles um mich herum auszublenden.
Okay, eines wünsche ich mir dann doch mehr. Dass Robin mich nicht mit einer einwöchigen Funkstille bestraft.

Klar hätte ich mich auch melden können.
Aber ich war es ja nicht, die mich geküsst hat und dann abgehauen ist. Einfach so.
Ist ja nicht so, dass ich sie nicht verstehen kann.
Das kann ich. Mir geht es nicht anders.
Ich bin verwirrt und durcheinander - wobei das eigentlich dasselbe ist.
Aber ich möchte euch begreiflich machen, wie desolat mein Zustand wirklich ist.

Robin zu küssen hat die Verwirrung in mir noch verwirrender gemacht.
Ich wechsele zwischen dem Wunsch, dass es nie passiert ist und der Hoffnung es würde wieder passieren.
Ich schwebe zwischen Scheiße was war das? Und Oh mein Gott Ja!

Ihre Lippen zu spüren hat mich auf Ebenen gebracht, von deren Existenz ich bislang gar nichts wusste.
Und mich gleichzeitig verstört zurückgelassen.
Bin ich lesbisch? Stehe ich auf beides? Oder auf den Menschen generell? Ist es mir eigentlich wirklich wichtig das zu wissen? Spielt es eine Rolle?
Wäre jetzt nicht so, dass wir öffentlich Händchen haltend durch die Straßen marschieren könnten, oder?
Will ich das überhaupt? Keine Ahnung. Ich sagte es jetzt bereits: Vollkommen verwirrt.

Neben meinem Unverständnis gesellt sich eine weitere Sorge zu mir.
Als ob ich davon nicht schon genügend habe.
Habe ich vielleicht nur zugelassen, dass Robin mir so nahe kommt, weil sie kein Mann ist?
Weil sie dadurch gar keine Ähnlichkeit zu meinem Vater haben kann?

„Char, komm schon. Du kannst da drin nicht versauern. Es müffelt schon. Und du siehst echt kacke aus. So können dich nur noch deine Monstermöpse retten. Dein Gesicht? Keine Chance. Sieht aus als wäre jemand drübergefahren.", ruft Steve durch die Tür.

Ich antworte indem ich mit voller Kraft ein Kissen gegen die Tür schmeiße.
Weil ich aber ziemlich schlecht im Werfen bin, kratzt es nur leicht am Türgriff und fällt dann zu Boden wie ein nasser Sack.
„Die Uniformen sind endlich da.", wagt er einen letzten Versuch.
Ich halte in meiner Bewegung inne und damit meine ich, ich höre damit auf wie ein Geisteskranker hin und her zu wippen.
Die Uniformen sind angekommen? Das heißt...

In einer für meine Verhältnisse wahnsinnig schnellen Bewegung stehe ich auf und sprinte zu Tür.
Ich reiße sie auf und kann meinen Augen kaum trauen.
Steve Harrington, ehemaliger King der Hawkins High steht vor.
In einem Matrosenoutfit.
„Ich...war noch nie so glücklich.", keuche ich und versuche eine Träne hervorzupressen.
Nicht nur, dass ihm die Hose nur bis zu den Knien geht, er trägt auch noch eine rote Schleife um den Hals, deren Enden ihm bis zum Bauchnabel gehen.
Mein Mund steht offen so fassungslos bin ich.
Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen.

„Du bist wunderschön, Donald.", spiele ich auf den Bewohner aus Entenhausen an. „Sorry, ich meine Donald. Sorry. Donald. Sorry. Steve.", japse ich und dann ist es um mich geschehen.
Ich breche in schallendes Gelächter aus, das so stark ist, dass ich in die Hocke gehen muss, um mir auf die Oberschenkel zu schlagen.
Steve steht mit verschränkten Armen vor mir, rollt die Augen so sehr, dass man fast nur das Weiße sehen kann und lässt die Peinlichkeit über sich ergehen.
Ich brauche noch eine ganze Weile, bis ich vollständig aufhöre zu lachen.
Das ist einfach zu köstlich.

„Mach du dich nur lustig.", brummt er. „Die Mädels werden darauf abfahren, das sag ich dir."
Als Reaktion darauf schürze ich meine Lippen und nicke bedächtig. Klar doch.
„Für die Frechheit mich auszulachen wirst du nicht eine Kugel von mir bekommen.", meckert er und bindet sich die Schleife neu.
Ich beiße mir unnatürlich stark auf die Lippen um nicht noch einmal loszulachen und und hebe dafür skeptisch die Augenbraue.
Steve's nachdrückliches Nicken entlockt mir ein gewinnbringendes Lächeln.
„Schön, musst du auch nicht. Robin hat mir lebenslang Eis aufs Haus versprochen." erkläre ich ihm, woraufhin er mich überrascht ansieht.

„Du wirst dich hintrauen? Nachdem-"
„Nachdem mich Elmo geküsst hat und abgezischt ist?", unterbreche ich ihn.
„Nachdem dir Robin Buckley die Zunge in den Hals gesteckt hat, nachdem ich ihr ein halbes Jahr an die Wäsche wollte?", feixt er.
Ich verdrehe meine Augen und sehe ihn dann angewidert an. „Erstens war es ganz harmlos, ohne Zunge und dementsprechend ohne unnötigen Speichel. Und Zweitens: Ih. Will ich mir nicht vorstellen."
Ich will nichts weniger als das.
Steve's erloschenes Verknalltsein in Robin ist so ein weiteres Ding, dass die Sache nicht gerade einfacher macht.
Zumindest hoffe ich, dass es wirklich vorbei ist.
Auf jeden Fall wirkte er sehr gefasst, als ich ihm direkt nach Robin's Verschwinden davon erzählte.

Trotzdem. Unabhängig davon was zwischen mir und ihr passieren wird, das Bild von ihr und Steve ist präsenter denn je.
Und das ohne das zwischen ihnen je was passiert ist.
„Und du wolltest mir nur deine schicke Verkleidung vorführen oder hat es einen tieferen Sinn, warum du mich aus meinem gesunden Mitleid rausscheuchst?", frage ich ihn.
„Eine Woche nem Mädchen hinterherzuheulen, dass Leonoras unbändige Wut auf sich gezogen ist, ist nicht gesund.", fordert er mich heraus.
Seufzend ergebe ich mich. „Ich hab Lory schon gesagt, dass es meine Schuld war, dass der Wein verschüttet wurde. Und ich habe ihr nicht hinterhergeheult. Ich habe nachgedacht."

„Schön.", gibt er von sich und wirft seine Arme in die Luft. „Nachdenken kannst du überall. Komm mit ins Scoops.", bittet er mich.
Ich nehme mir einen Moment um ihn stumm zu mustern und über die Konsequenzen nachzudenken.
Was ist das Schlimmste das passieren kann?
Ich krieg ne Kugel Eis umsonst, unterhalte mich mit Robin und Steve und gehe wieder.
Wenn sie sich denn mit mir unterhält.

Ich schätze Robin als so höflich ein, dass sie mich nicht mit Ignoranz straft.
So kommt sie mir einfach nicht vor.
Andererseits ist das Geschehene für sie wahrscheinlich genauso fremd und verwirrend wie für mich.
„Also?", fragt Steve und wippt ungeduldig auf seinen Fersen.
Seine Schicht beginnt wohl bald und ausnahmsweise ist ihm Pünktlichkeit wichtig.
Nachgeben. Ich werde nachgeben müssen, wenn ich will, dass er aufhört mich zu nerven.

Also tigere ich zurück in mein Zimmer, schlüpfe aus dem monströsen Bademantel, in dem ich die letzte Woche gelebt habe und schnappe mir frische Kleidung.
Es ist natürlich absoluter Zufall, dass ich genau das kurze Top anziehe, das ich getragen habe als Robin zuletzt hier gewesen ist.
Und auch völlig zufällig, dass ich drei geschlagene Minuten lang überlege, welches Parfüm ich auflege.
Ich will Robin nicht um den Finger wickeln, aber wenn sie einfach ohne ein Wort verschwinden kann, dann kann ich vorbeischauen und besser aussehen denn je.

Mutig wie ich bin oder gerne wäre, male ich mir meine Lippen korallrot an.
Meine Haare lasse ich offen, weil das einfach so viel besser bei mir aussieht.
Trotzdem hänge ich das allbekannte Zopfgummi um mein Handgelenk.
Früher oder später würde mich die Hitze einholen und mich dazu zwingen, meine Haare hochzubinden.
„Ich wähle die Musik aus!", flöte ich und hüpfe noch vor Steve die Treppen hinunter.
Dieser ist sichtlich verwirrt über meine plötzlich aufkommende Euphorie und auch ich will es nicht wahrhaben, aber es liegt an der Aufregung Robin wiederzusehen.
Weil ich ihre Plapperei vermisst habe. Natürlich und ausschließlich.

Die Fahrt ist ruhig und ereignislos. Wenn man Steve's nervende Flachsereien ignoriert.
Und das tue ich.
Ich verbringe den Weg bis zur Mall hauptsächlich damit, mich auf das bevorstehende Wiedersehen mit Robin vorzubereiten.
Locker sein. Das wird das A und O sein. Locker flockig mit ihr zu schnacken, ein Eis runterzuwürgen und analysieren, was sich zwischen uns verändert hat.
Zur Not kann ich immer noch in einen der anderen Läden gehen und die Zeit überblicken, bis Steve Feierabend hat.
Mit dem Bus werde ich sicherlich nicht fahren. Die stickige Hölle kann mir gestohlen bleiben.

Als Steve den Wagen parkt, klappe ich den Spiegel am Sonnenschutz herunter und überprüfe mein Aussehen.
Nur weil so viele Menschen anwesend sein werden und ich nicht mit Lippenstift auf den Zähnen gesehen werden will. Ist doch klar.
Wir steigen aus und gehen zielstrebig zum Mitarbeitereingang der Mall.
Sicherlich können wir auch einfach durch die Mall gehen und direkt in das Scoops, aber ich will Robin's echte unvorbereitete Reaktion sehen können, wenn sie mich zum ersten Mal seit unserem Kuss sieht.

Steve hält mir zu meiner Überraschung die Tür auf. Wohlmöglich merkt er selbst, dass ich mehr als nur nervös bin und will deshalb - nun ja - nett sein.
Der Weg bis zur Eisdiele fühlt sich unnötig lang an. Beinahe so lang wie der Korridor im Keller, in dem wir vor über eine Woche angegriffen worden waren.
Steve hat mir unzählige Male von Elfie und ihren Fähigkeiten erzählen wollen. Ich habe jedes Mal abgeblockt.
Ich bin immer noch dabei das Geschehene zu verarbeiten.
Da brauchte es nicht noch die Erklärung für ihre abgedrehten Telekinesekräfte.

Außerdem nagte es weiterhin an mir, dass nun alle über meine Vergangenheit Bescheid wissen.
Steve hat mir zusichern wollen, dass nie jemand darüber gesprochen hatte, aber ich weiß, dass das gelogen ist.
Ich meine, stellt euch mal Dustin vor.
Der Gartenzwerg kann so schon nicht die Klappe halten.
Er wird mit Sicherheit nachgefragt haben.

Meine Schritte sind schlürfend und langsam als ich vor der Eisentür des Scoops zum Stehen komme.
Ich nehme mir noch ein paar Sekunden und atme tief durch.
Dann stoße ich sie mit meinem Ellbogen auf, direkt gefolgt von Steve in seinem Matrosenkostüm.

„Es war übrigens ein Witz, als ich sagte, dass ich die erste halbe Stunde alleine mache, damit du dich in deinen Anmachsprüchen üben ka-", Robin verstimmt augenblicklich als sie mich sieht.
„Hi.", sagt sie atemlos und werkelt an ihrem Hut herum.
„Selber Hi.", antworte ich und lächele.
Und dann verweilen wir viel zu viele Momente in einer sehr unangenehmen Stille.
Immer mal wieder werfe ich meinem Cousin flehende Blicke zu, aber entweder er ignoriert mich absichtlich oder er genießt mein Unbehagen.

„Tja also.", ruft Robin und klatscht in die Hände. „Die Bananasplits machen sich nicht von alleine.", säuselt sie und ist im Begriff zur Küchentheke zu gehen.
„Hat denn jemand einen bestellt?", will Steve wissen und lugt über den Tresen, der diesen Raum von dem Speiseraum abtrennt.
„Nein, aber das wird sicherlich jemand. Im Laufe des Tages.", stellt sie klar.
Steve sieht sie irritiert an und spielt an seiner Schleife herum. „Du kannst doch nicht einfach was vorbereiten, was vielleicht nicht bestellt wird. Was ist mit diesen Samunellen?"
„Salmonellen.", korrigieren wir ihn gleichzeitig. Ich lache leise auf  und gebe ihr und mir ein imaginären HighFive.

„Von mir aus auch die.", gibt er genervt zu und fegt einige Schokostreusel von der Theke.
„Ich biete mich als Aufesser an.", sage ich lächelnd und sehe zu Robin. „Aber bitte ohne Mandeln, das ist widerlich."
„Das ist das Beste daran!", empört sie sich.
„Ehrlich? Ja? An einem Bananasplit ist das Beste eine Schicht aufgeweichter Mandeln?, konfrontiere ich sie grinsend.
Sie nickt zustimmend. Steve hingegen verdreht seine Augen und macht sich auf den Weg in den Verkaufsraum.
Obwohl noch keine Gäste da sind will er der Situation entkommen.

Warum? Wir necken uns doch nur. Oder? Oder ist das schon flirten? Hilfe, ich bin nicht gut darin und allein der Gedanke es könnte eine Art Flirten macht mich nervös.
„Du magst also keine Mandeln? Was magst du noch nicht so?", fragt sie leise.
Dass du einfach gegangen bist. Dass du dich nicht gemeldet hast. Dass ich Angst habe, dass du denkst es sei ein Fehler gewesen. Dass ich Angst habe, weil ich Angst habe, dass du denkst es sei ein Fehler gewesen.

Ich sage nichts von alledem. Stattdessen gehe ich zu den Zutaten für das Eis und inspiziere sie.
„Das da.", ich zeige auf vertrocknete grellrote Kirschen. „Ekelig. Und das mag mich auch nicht. Ansonsten mag ich recht viel. Ich bin nicht so wählerisch.", erkläre ich ihr und deute immer noch auf den Krokant, der neben den Kirschen steht.
„Nicht wählerisch? Notiert.", sagt sie schmunzelnd und ich komme nicht drumherum zu denken, sie könnte mehr als nur das Eis gemeint haben.

„Hast Glück, Rob! Einmal Bananasplit für Lucas' liebreizende Schwester.", ruft Steve zu uns nach hinten.
Robin verdreht seufzend die Augen und greift nach einem pinken Glasschälchen.
„Sie kommt wirklich jeden Tag hierher.", teilt sie mir mit und schichtet das Vanilleeis.
Als sie nach der Sahne greift schließe ich meine Hand um ihr Handgelenk.
„Darf ich?", bitte ich und sehe wie ein bettelnder Hund auf die Sahneflasche. „Ich wollte das schon immer einmal mit so nem Riesending machen. Steve hat das früher mal gemacht und die Sahne ist bis an die Decke geflogen.", erzähle ich ihr grinsend.

„Bitte mach das nicht nach.", fleht sie schmunzelnd und überreicht mir die Kartusche.
Ich drehe sie einige Male in meiner Hand hin und her, weil ich nicht weiß wo genau ich Druck ausüben soll.
Robin sieht sich meinen Kampf einige Augenblicke mit an, dann legt sie ihre Finger um meine eigenen und versucht mir zu helfen.
Sie hilft mir auch. Nur ein wenig zu beherzt, denn wir beide üben jetzt so viel Kraft aus, dass die Sahne nicht an die Decke spritzt, aber über unsere Kleidung und Gesichter.

Zwei Sekunden vergehen, in denen wir uns geschockt ansehen. Dann beginnen wir lauthals zu lachen. So laut und schrill, dass Steve sofort zu uns stößt und uns entgeistert ansieht.
„Ich...ich frag erst gar nicht.", stammelt er und schüttelt den Kopf.
Im nächsten Moment watschelt er auf uns zu und nimmt Robin das Glasschälchen aus der Hand.
Dabei hat er große Ähnlichkeit mit Donald Duck, aber das sage ich ihm nicht. Selbstschutz.
„Du und du. Saubermachen.", befiehlt er uns und deutet mit seinem Kopf zwischen und her.
„Aye, aye, Donald", murmele ich. Ich kann es mit doch nicht verkneifen.

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