
─ seventeen.
𝐅𝐀𝐈𝐑𝐘𝐓𝐀𝐋𝐄
chapter seventeen; Competition
❝ Wie geht's ihm? ❞
Holger hatte die ganze Nacht wach gelegen und über die Worte von KC nachgedacht. Er weiß jetzt, was er will. Sie. Aber ist sie es Wert, alles zu riskieren?
Aber es kann ja nur besser werden, oder?
KC lacht, als sie am Morgen die lange Schlange vor der Mädchentoilette sieht. Bibi ist nicht so glücklich darüber, stellt sich aber trotzdem an. Tina und KC ziehen sich währenddessen um und holen sich und für Bibi Frühstück.
»Schön aufessen«, sagt Leo gut gelaunt. »Dann seid ihr nämlich bestens vorbereitet. Heute gibt es nichts mehr zu essen«, sagt er und verständnislos sieht KC ihn an. »Außer ihr findet etwas im Wald.«
KC rümpft die Nase. »Heute gibt es eine neue Herausforderung. Heute ... seid ihr ganz auf euch selbst gestellt. Denn heute geht die Reise ins Herz ... der Finsternis«, sagt Leo, wirft einen Dartpfeil und trifft die Dartscheibe neben Graf Falko.
»Das ist kein Problem für uns«, sagt die Rotte synchron. »Ich habe voll den empfindlichen Magen«, sagt Holger. »Ach, was uns nicht umbringt, macht uns nur härter«, sagt Freddy und schlägt Holger auf den Rücken.
»Kein Proviant. Keine Handys. Und auch sonst keine technischen Hilfsmittel«, sagt Leo und nimmt Candy ihr Handy aus der Hand. Die anderen überreichen ihm ihres freiwillig.
»Ausgangspunkt: Hier.« Mit einem Stock zeigt Leo auf die Karte. »Falkenstein Forst«, ließt KC vor. »In einem Umkreis von drei Kilometern sind diese ... vier Orte, an denen ihr die Sterne finden könnt.« Leo hält einen Holzwürfel mit vier Orten hoch.
»Was soll das denn sein?«, fragt Candy. »Tja, der Teufel steckt im Detail«, lacht Leo. »Und als kleiner Trost für alle, die nicht weitergekommen sind, der Leo hat sich was ausgedacht«, sagt Susanne »Er wird live berichten.«
So schnell sie können, rennen die Mädchen und Francois zu ihren Pferden und reiten los. Sie sind die Ersten und die anderen Folgen ihnen.
KC ist ganz vorne, als Tina sie darauf aufmerksam macht, dass Francois hinterher hängt. »Francois, du musst dein Pferd auch ein bisschen anspornen, damit es rennt«, erklärt Bibi.
Derweil reiten Alex, Urs und Köbi an ihnen vorbei. »Aber das mache ich so ungern«, erwidert er. »Oh nein, die Rotte! Los jetzt!«, sagt Tina und reitet wieder los. Die vier reiten nun schneller und kommen als Erste am Ausgangspunkt an.
Eine große "3" ist in den Boden gemalt und KC schaut sich suchend um. »Also ab hier im Umkreis von drei Kilometern«, sagt Bibi und nimmt dem Holzwürfel aus ihrer Jackentasche. »Sind das Steine?«, fragt Tina. »Ja. Aber davon gibt es hier viele«, sagt KC.
»Ja, dann müssen wir wohl die Augen aufhalten«, sagt Bibi. Als sie Fahrräder hören, reiten sie weiter. »Regarde, es ist ein Stern!«, sagt Francois plötzlich und deutet auf den goldenen Stern auf dem Steinhaufen.
»Ja, und Urs und seine Muskelprotze. Super«, murrt Bibi. »Oh, die Hotten Hühs samt Hottehüs«, lacht Urs. »Den hole ich uns«, sagt Tina ehrgeizig und reitet los. Genau wie ihr Freund Alex.
KC betrachtet das Spektakel mit hochgezogenen Augenbrauen. Als Alex den Stern als Erstes erreicht, ist sie gar nicht mal so enttäuscht darüber.
Ihr macht das alles nämlich gar keinen Spaß. Nicht so, wie sie sich es erhofft hat.
Alex verhält sich wie ein Idiot, Urs sowieso, Tina lässt wieder die zickige Freundin raushängen und Bibi muss dringend mal die angestaute Wut rauslassen. Kaum zum Aushalten.
»Was für ein Kopf-an-Kopf-Rennen!«, sagt Leo, der mit der Kamera aus den Büschen springt. »Die Muskeltiere vorn, die Hotten Hühs hinten. Aber diesmal anscheinend ohne irgendwelche Hexenkräfte«, sagt er und richtet die Kamera auf Francois, Bibi und KC.
Tina taucht wieder bei ihnen auf und sieht alles andere als glücklich aus. »Haben sie noch eine Chance? Wir werden es sehen«, sagt Leo und dreht die Kamera zu sich. »Ich sause schon mal zum nächsten Stern.«
Die vier reiten eine Weile, bis sie eine alte, schrottreife Hütte im Wald finden. Davor steht jemand, der gerade dabei ist, irgendwas zu pflücken. KC zieht die Augenbrauen zusammen. Ist das eine Ziege?
»Ich frag da nach Essen«, meint Tina und springt von Amadeus ab. Sie nimmt ihn an den Zügeln und geht voran. Die anderen tun es ihr nach und machen ihre Pferde fest.
»Hallo?«, fragt Tina. »Wir haben uns verlaufen und brauchen etwas zu essen«, fügt Tina hinzu. »So, so. Hungrig im großen Wald?«, fragt die Person. »Ja, liebe gütige Frau. Haben Sie vielleicht eine Möhre oder einen Apfel?«, fragt Bibi nett.
»Ihr bescheidenden Kinderchen«, sagt die Person. »Eine Möhre und einen Apfel. Esst so viel ihr wollt.« Die Person dreht sich um und der Kakmann steht vor ihnen. »Ich lad euch ein.«
»Kakmann!«, sagen die Mädchen gleichzeitig. »Mhm. Überrascht?«, fragt er nach. »Mensch. Das ihr mich besucht. Da trifft man ja alte Bekannte«, sagt er schmunzelnd. »Man sieht sich immer dreimal im Leben.«
»Ihr wolltet doch Möhren. Angst, dass sie vergiftet sind?«, fragt er nach. »Keine Sorge. Bibi, ich kann nicht mal mehr einem Wurm ein Haar krümmen. Kommt!«, sagt er und bittet sie in sein bescheidenes Haus ein.
Unsicher folgen sie ihm ins Innere. »Ich mach euch was Leckeres.« Drinnen, beziehungsweise weiterhin Draußen, bereitet Kakmann ihnen einen Smoothie vor. Die vier setzen sich zu einer älteren Dame an den Tisch.
»Hach, wie herrlich simpel doch alles ist!«, sagt Kakmann und stellt ein Tablett mit Gläsern auf den Tisch. »Wunderbar. Darf ich vorstellen: Das ist Oma. Oma, der ist für dich. Und das sind Bibi, Tina, Kira Cataleya und ...«
»Francois Pierre Truffaut«, stellt sich der Franzose vor. Kakmann nickt und stellt den Jugendlichen jeweils ein Glas hin. »Also ... auf den Verzicht!«, sagt Kakmann und hebt das Glas.
Bibi riecht an dem Getränk und auch KC mustert es kritisch. Doch als Francois den ersten Schluck genommen hat, trinken auch die Mädchen. »So, was treibt euch in unseren Walde?«, fragt der Mann.
»Ja, äh ...« murmelt Bibi und holt den Würfel aus ihrer Jackentasche. »Wir suchen die folgenden Orte. Kennen Sie davon einen?« Kakmann nimmt den Würfel entgegen. »Aha. Die findet ihr nicht?«, fragt er. »Sonst würden wir nicht nachfragen«, murmelt KC.
»Hm, ihr treibt hier irgendwelche Spielchen, und du willst wieder gewinnen, gewinnen, zur Not auch mit: Hex-hex!«, sagt der Mann. »Sie sind jetzt der beste gute Mensch von allen?«, fragt Tina nach.
»Ja. Ich bin aus dem Gefängnis entlassen worden«, erzählt er stolz. »Bibi«, meint Kakmann. »Ich werde euch beweisen, das ich mich verändert habe«, sagt er. »Ich werde euch zeigen, wo das hier ist.«
Dabei deutet er auf eines der Bilder auf dem Würfel. Die vier folgen dem Mann durch den Wald und schließlich kommen sie bei einem alten Auto an, welches schon völlig verrostet zwischen den Büschen steht.
Den Stern nimmt Francois und hält ihn triumphierend hoch. Bibi und Tina fallen sich in die, während KC nur mit zusammengepressten Lippen lächelt. Bibi bedankt sich bei dem Mann und Kakmann verschwindet wieder.
Als die vier schließlich zurück im Lager sind, treffen sie die anderen Teams beim Essen an. Alle haben so einen großen Hunger, dass sie das Essen hinunterschlingen.
Es dauert eine Weile, bis KC feststellt, dass ihr Vater, Freddy und auch Holger noch nicht da sind. Sie weiß nicht, um wen sie sich mehr Sorgen machen soll. Um Holger oder um ihren Vater.
Denn der zweite ist für die Natur nicht geschaffen.
»Holger! Was ist passiert?«, fragt Susanne und als KC den Namen des Jungen hört, breitet sich Sorge aus und sie lässt ihren Löffel los uns steht hektisch auf, sodass sie ihr Gleichgewicht verliert und rücklings über die Bank fällt.
Schnell richtet sie sich wieder auf und sieht, wie Freddy den Martins-Sohn auf seinem Rücken trägt. »Er glaubt, ihn hat ein Affe gebissen«, sagt Graf Falko. »Sag mal. Falko, was macht ihr denn da?«, fragt Susanne besorgt.
Susanne bringt Holger in ein Zelt und KC schaut ihm besorgt nach und folgt ihnen unauffällig. Sie bleibt neben dem Zelt stehen und hört, wie Susanne ihren Sohn fürsorglich pflegt und dann für einen Augenblick alleine lässt.
Die Zeit nutzt KC und schleicht sich nach drinnen und geschockt bleibt sie stehen. So hat sie Holger noch nie gesehen. Er liegt nass geschwitzt auf dem Bett und schläft.
Vorsichtig geht sie auf ihn zu und legt gedankenverloren eine Hand auf seine Brust. Sein Herz rast und KC nähert sich ihm und drückt ihm einen leichten Kuss auf die Stirn.
Überrascht von sich selber flüchtet KC aus dem Zelt und atmet scher ein. »KC.« Susanne taucht neben der 17-Jährigen auf und lächelt sie an.
»Wie geht's ihm?«, fragt sie die Mutter und nickt Richtung Zelt. »Den Umständen entsprechend. Er hat fast nichts gegessen und getrunken«, beginnt sie und KC nickt, »dann einen Magic Mushroom zu essen ist nicht gesund.«
KC lacht. »Ich glaube es ist generell nicht gesund, Magic Mushrooms zu essen«, sagt die Schülerin. Susanne lacht und nickt. »Sehr weise.«
Susanne geht mit einem aufmunternden Lächeln wieder rein und KC möchte gerade wieder zu den anderen gehen, als sie Bibi und Urs streiten sieht.
♪ Urs: Ihr Mädchen seid auf Instagram auf YouTube und im Bus. Ihr labert ohne Pause, in der Pause meistens Stuss. Über Kunst, über Jungs. Am liebsten über uns. Jungs gegen Mädchen. ♪
♪ Mädchen: Mädchen gegen Jungs. ♪
♪ Urs: Mädchen in der Herde sind wie Schafe, lieben Pferde. Keine Action, One Direction, oh, Augen zu, ich sterbe. ♪
♪ Alex: Aufs Klo rennen sie zusammen, weil ein Mädchen nie allein sein kann. ♪
♪ Jungs: Jungs gegen Mädchen. ♪
♪ Mädchen: Mädchen gegen Jungs. ♪
♪ Bibi: Jungs sind wie Wasser, keine Farbe, kein Geschmack. Wie 'n Witz ohne Lacher, denk ich richtig drüber nach. Auf ihren Schultern sitzt ein Kopf, keiner weiß wieso. Mädchen gegen Jungs (come on girls, let's go). Sie riskieren 'ne große Lippe, doch ich hab nur eine Bitte. Wechsel mal dein Deo und dann ab durch die Mitte! Und überhaupt ist alles retro, wie du rappst. ♪
♪ Urs: Geht so. ♪
♪ Jungs: Jungs gegen Mädchen. ♪
♪ Mädchen: Nein, Mädchen gegen Jungs. ♪
♪ Jungs: Jungs gegen Mädchen. ♪
♪ Mädchen: Nein, Mädchen gegen Jungs. ♪
♪ Jungs: Das gibt Ärger! ♪
♪ Mädchen: Wer ist stärker? ♪
♪ Urs: Mädchen können nicht tanzen, denn ihr habt doch keinen Groove. Ihr zerstört noch jede Party. Hier kommt 'n Spruch fürs Tagebuch. Da, wo Mädchen sind, ist Wüste, alles lahm, gar nichts los. Hab schon eingeschlafene Füße. Wenn Mädchen rappen, seh ich rot. ♪
♪ Tina: Für diese richtig dünnen Worte hast du richtig fett geübt. Du bist ja völlig außer Atem, geh mal duschen, denn du glühst. Wie 'ne Birne, die gleich platzt, komm mal runter, ruh dich aus. Denn wenn Jungs total KO sind, wachen Mädchen grade auf. ♪
♪ Jungs: Jungs gegen Mädchen. ♪
♪ Mädchen: Nein, Mädchen gegen Jungs. ♪
Augenverdrehend verschwindet KC im gemeinsamen Zelt von ihr, Bibi und Tina und greift nach einem Buch. Für so was ist sie eindeutig zu alt. Was soll denn dieses blöde Verhalten?
Von beider Seiten aus. Rücklings lässt sich KC auf ihre Matratze fallen, ihr Buch auf ihrer Brust.
Sie vermisst Holger. Mit ihm konnte sie sich unterhalten. Auf einer vernünftigen Ebene. Sie atmet schwer und schließt ihre Augen.
♬
Es ist schon dunkel, als sich KC aus dem Zelt schleicht, durch das Lager huscht und sich zu dem Zelt begibt, indem Holger liegt. Sie macht sich Sorgen um den Jungen und möchte schauen, wie es ihm geht.
Der Mond scheint hell, weshalb KC keine Taschenlampe braucht. Die Sterne funkeln am Himmel, KC bleibt für einen Augenblick stehen und schaut sich um.
Es ist so ruhig. Man hört hier und da vereinzelt eine Eule und KC schmunzelt. Das Zelt, indem Holger ist, sieht KC schon von Weitem und ihre Schritte werden schneller.
Sie hält den Atem an, als sie in das Zelt eintritt und ihn da so reglos liegen sieht. Sein Atem ist flach und ruhig, KC geht näher an ihn heran, um sicherzugehen, dass Holger auch wirklich schläft.
Und das tut er. Mit einem Lächeln betrachtet sie ihn und streift ihm einige lose Haarsträhnen von der Stirn.
♪ KC: Ich kann nicht schlafen. Was hab ich nur gemacht? Es tut mir so Leid, ich hab dir kein Glück gebracht. Wo bist du jetzt? Kannst du mich hören? Ist denn alles was ich wollte, für immer verloren? Du fehlst mir so. Es ist so leer ohne dich. Du fehlst mir so. Ich will dass nicht. Du fehlst mir so. Mir ist so kalt wie noch nie, weil es uns nicht mehr gibt. Du fehlst mir so. Wie ein Stern ohne Licht, bin ich ohne dich. Du fehlst mir so. ♪
Ihr Blick bleibt an ihm heften und sie setzt sich neben ihn.
♪ KC: Nichts kann uns halten, dass habe ich gedacht. Ich war ein Träumer! Jetzt bin ich aufgewacht. Es gibt kein zurück. Ich seh' nur noch nach vorne, und alles was ich wollte, ist für immer verloren. ♪
Holger öffnet seine Augen und muss automatisch lächeln als er KC sieht.
♪ KC: Du fehlst mir so. Es ist so leer ohne dich. Du fehlst mir so. Ich will dass nicht. Du fehlst mir so. Mir ist so kalt wie noch nie, weil es uns nicht mehr gibt. Du fehlst mir so. Wie ein Stern ohne Licht, bin ich ohne dich. Du fehlst mir so. ♪
Überrascht schaut KC den Jungen an, lächelt aber und legt ihre Hand in seine.
♪ KC: Wann nur kommt endlich der Morgen? Wann wird dieser Schmerz nur vergehen? Du fehlst mir so. ♪
Holger richtet sich in seinem Bett auf und die beiden sehen sich an.
♪ KC: Du fehlst mir so. Es ist so leer ohne dich. Du fehlst mir so. Ich will dass nicht. Du fehlst mir so. Mir ist so kalt wie noch nie, weil es uns nicht mehr gibt. Du fehlst mir so. Wie ein Stern ohne Licht, bin ich ohne dich. Du fehlst mir so. ♪
Es ist still und die beiden schwiegen sich an. Bis Holger all seinen Mut zusammenfasst.
»Du bedeutest mir alles, Cat«, beginnt er. »Die Monate, in denen wir nicht miteinander gesprochen haben, waren die Schlimmsten. Ich vermisse dich.«
Ein liebevolles Lächeln umspielt KC' Lippen und sie lehnt sich weiter nach vorne. »Ich will dich, Cat. Alles mit dir.« Holger macht eine Pause. »Ich liebe dich.«
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