
─ one.
𝐅𝐀𝐈𝐑𝐘𝐓𝐀𝐋𝐄
chapter one; too late
❝ Kira Cataleya! ❞
Ganz Falkenstein ist in warmes Sonnenlicht getaucht. Auf der Koppel des Martinshofs grasen friedlich die Pferde.
Frau Martin macht sich gerade daran, eine Leiter am Haus hochzuklettern, um die Fenster zu putzen.
Die Ferienkinder bereiten sich auf die Reitstunde bei ihrem Sohn Holger vor, als sich plötzlich im schnellen Galopp drei Reiterinnen nähern.
Tina Martin, Bibi Blocksberg und KC von Falkenstein.
Die drei besten Freundinnen preschen auf ihren Pferden Amadeus, Sabrina und Aphrodite quer über den Hof.
Durch ihre plötzliche Bewegung beginnt Frau Martins Leiter zu schwanken. »Hey passt doch auf, ihr drei!«
Doch Bibi hebt im Vorbeireiten schnell ihre Arme: »Flop Stopp. Hex-hex!« In letzter Sekunde erstarrt die Leiter in ihrer Bewegung und schwingt mit der erschrockenen Frau Martin wieder langsam zurück an die Hauswand.
♪ Holger: Hufe klappern, Pferde traben, springen übern Wassergraben. Über Stock und über Stein. Wer kann das wohl sein?
Das sind Bibi und Tina auf Amadeus und Sabrina. Sie jagen im Wind, sie reiten geschwind. Weil sie Freunde sind. Weil sie Freunde sind.
Und ist der Graben mal zu breit, für Bibi ist das keine Schwierigkeit: Hex-hex, pling-pling, Sabrina spring! Super, Bibi! Los, Amadeus!
Aufgesessen, lang die Zügel, Sattel fest den Fuß im Bügel, über Felder, über Weiden, jeder kennt die beiden ...
Das sind Bibi und Tina Auf Amadeus und Sabrina. Sie jagen im Wind, sie reiten geschwind, weil sie Freunde sind, weil sie Freunde sind. ♪
Mit verschränkten Armen sieht die Brünette den Älteren an. »Schon ungerecht, dass du nur über die beiden singst«, lächelt sie ihn an und Holger lacht auf.
Er stellt seine Gitarre beiseite und zuckt unschuldig mit den Schultern. Lachend setzen die beiden sich zu den anderen an den Tisch und Holger greift sofort nach dem leckeren Butterkuchen.
»Ha!« Frau Martin sieht ihren Sohn fassungslos an. »Pfui! Hände waschen!«, weist sie ihn an und Holger wischt seine schmutzigen Hände an einer Serviette ab.
KC schmunzelt und Holger deutet ihr an, leise zu sein. Dann greift er mit der Serviette nach einem Stück Kuchen und KC schaut Bibi und Tina nach.
»KC!«, ruft Tina nach ihr und die Brünette verdreht die Augen. »Vielen Dank für den leckeren Kuchen Frau Martin«, bedankt sie sich und greift nach einem Stück.
Sie sieht noch ein letztes Mal zu Holger, der sie aber gar nicht mehr beachtet. Er isst genüsslich seinen Butterkuchen.
Frau Martin schüttelt den Kopf und lächelt. »Nicht dafür, KC. Viel Spaß euch«, meint sie und dankend folgt KC ihren besten Freundinnen.
Als sie bei den beiden Mädchen ankommt, legt Tina ihr einen Arm um die Schulter. »Ich habe das Gefühl, das meine Mutter dich viel lieber hat als mich«, meint sie und KC fängt an zu lachen.
»Das ist ja auch so«, kichert sie und läuft davon. Sie rennt schnurstracks in Richtung der Ställe und kommt vor ihrer Stute zum Stehen.
»Hallo meine Schöne«, begrüßt sie ihre Stute und streichelt ihr über die Nüstern. Die Stute der Brünetten wiehert und KC muss schmunzeln.
Als sie die Schritte von Bibi und Tina hinter sich wahrnimmt, dreht sie sich mit einem breiten Lächeln zu ihnen um. »Da seid ihr ja endlich. Aphrodite und ich warten schon eine halbe Ewigkeit.«
Bibi stimmt in das Lachen von KC mit ein, während Tina schmunzelnd die Augen verdreht. Dann reiten die drei Mädchen endlich los.
Auf den Weg Richtung Schloss Falkenstein überqueren die drei ein Feldweg und Tina übernimmt die Führung. »Kommt in die Hufe!«, ruft sie den beiden zu und reitet lachend weiter.
Das lassen sich KC und Bibi nicht zweimal sagen. Sofort werden die beiden schneller und holen Tina sofort auf.
Auf einmal kommt ein Mann auf einem schwarzen imposanten Pferd angeritten und überholt die Drei in einem unglaublichen Tempo.
Verwirrt sehen sich die drei Mädchen an. »Äh ... kennt ihr den?«, fragt Bibi und Tina und KC schauen sich wissend an. »Na klar, das ist doch der Kakmann!«, ruft Tina ihrer besten Freundin zu.
»Der "Kack-Mann"?«, fragt Bibi lachend und KC schüttelt lachend den Kopf. »Oh, Bibi!«, grinst KC.
»Dann zeigt mal, was ihr könnt«, ruft Hans Kakmann ihnen zu und schlägt mit seiner Reitgerte sein Pferd. »Go, Fantastico!«, sagt er und reitet voraus.
»Ey!«, beschwert sich Bibi und KC betrachtet den Mann mit einem unguten Gefühl. »Los, Amadeus!«, grinst Tina und Amadeus wird schneller. »Los, Sabrina!«, sagt Bibi und folgt ihrer besten Freundin.
Als KC den dreien nachschaut, streichelt sie Aphrodite über die Mähne. »Na los, meine Hübsche«, sagt sie und holt die Drei schließlich mit Leichtigkeit ein.
»Na? Sind eure Pferde nicht wendig genug?«, fragt Kakmann und lacht dabei. »Na warte«, ruft Bibi ihm nach. Doch bevor Bibi schneller reiten kann, wird Fantastico wieder schneller. »Bye-bye.«
An der alten Eiche kommen die vier schließlich zum Stehen und Hans Kakmann freut sich über seinen Sieg. »Was sollte das denn jetzt bitte?«, fragt Tina empört und schaut ihre beiden Freundinnen an.
Kakmann lacht nur. »Nicht ärgern. Ich nehme Kinder sehr ernst. Kinder sind die Konkurrenten der Zukunft. Und an Niederlagen wächst man. Das ist ja in eurem Fall ein klarer Vorteil, ihr kleinen Hosenscheißer.«
Tina und KC verdrehen die Augen während Bibi empört nach Luft schnappt. »Was? Und so groß wie sie sind, müssen sie ja schon ziemlich oft verloren haben«, kontert die Blondine schließlich und KC kichert.
»Ja, ich bin ziemlich groß. The winner takes it all. Bis zum nächsten Mal«, meint Kakmann und fängt langsam an weg zu traben. »Ja genau. Man sieht sich immer zweimal«, ruft Bibi ihm nach.
»Dreimal.«
»Viermal.«
»Fünfmal.«
»Bibi?«, fragt Tina sie kopfschüttelnd als Kakmann außer Hörweite ist. »Was? Kann doch sein so rein Statischtisch ... Boa, du weißt doch, was ich meine!«, murrt Bibi und KC kichert.
Die drei sehen ihm nach und das ungute Gefühl, das KC hat, wird nur noch stärker, als auch Tina ihre Bedenken ausspricht. »Der war schon unglaublich schnell, oder?«
»Ein bisschen zu schnell«, murmelt KC und verschränkt ihre Arme vor der Brust. »Ja, der hat aber auch ein supertolles Pferd«, meint Bibi und KC nick leicht.
Tina nickt. »Ja. Ich glaube, der macht auch was mit Pferdezucht oder so«, erklärt Tina. Als die drei einen Falken hören, sehen sie sich wissend an und fangen an zu lachen. »Auf nach Falkenstein.«
Als die drei eine halbe Ewigkeit später auf Schloss Falkenstein ankommen, stehen bereits Falko, Alex und Dagobert am Eingang. Tina schaut die Drei verwirrt an, Bibi muss lachen und KC klatscht sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
Während die drei ihre Pferde festbinden, schaut Falko auf die kleine Taschenuhr von Dagobert und sieht dann seine Tochter kopfschüttelnd an.
»Äh, erwartet ihr jemanden?«, fragt Bibi, als sie auf die drei zugeht. »Sind wir zu spät?«, fragt auch Tina und KC beißt sich auf die Unterlippe.
»Tut mir leid, Vater. Ich habe die Zeit völlig aus den Augen verloren«, murmelt KC und stellt sich zu Dagobert und Alex.
»Wir erwarten nur die Tochter von Freunden«, erklärt Alex und hat ein breites Grinsen auf den Lippen, als er Tina erkennt. »Sie macht nämlich auch beim Rennen mit«, fügt er hinzu, schlägt mit Bibi ein und küsst seine Freundin auf den Mund.
»Bitte. Bitte! Ein bisschen Anstand!«, verlangt Falko und KC verdreht die Augen. »Ähm, ja. Schöne Grüße von meiner Mutter«, richtet Tina aus und sofort hellt sich die Miene vom Grafen auf und er nickt leicht.
Keine paar Sekunden später fährt auch schon ein prachtvoller Oldtimer durch die Einfahrt und hält vor dem Begrüßungskomitee. Dagobert öffnet zuvorkommend die Tür und ein Mädchen, ganz in Weiß und gelb angezogen steigt aus.
»Sophia von Gelenberg. Oh, mein Gott, bist du groß geworden«, begrüßt Falko sie. »Wie gehts den Eltern?«, fragt er sie und ist für KCs Geschmack viel zu aufdringlich.
»Super«, erwidert sie und dreht sich zu dem Fahrer um und spricht mit ihm auf Chinesisch. »Äh, Chinesisch?«, fragt Bibi und schaut zu KC, die nur mit den Achseln zuckt.
»Kira Cataleya!« Als KC ihren Namen hört, könnte sie kotzen. Sie hasst es, wenn sie jemand bei ihrem vollen Namen anspricht. Sie nickt nur leicht und schubst ihren Bruder nach vorne.
»Sophia, darf ich vorstellen? Das ist Tina, meine Freundin«, sagt Alex und deutet dabei auf Tina, die ihr mit einem aufrichtigen Lächeln entgegenkommt. »Freundin? So richtig?«, fragt Sophia nach und KC muss sich zusammenreißen nicht laut loszulachen.
»Ja, klar«, erwidert Alex zögerlich. »Süß«, kommentiert Sophia weniger überzeugend. »Und das ist übrigens ...«, möchte Alex Bibi vorstellen, doch die Blondine ignoriert ihn und stellt sich vor die Brünette.
»Ich bin Bibi. Bibi Blocksberg«, stellt sie sich vor und reicht Sophia die Hand. »Ja, und?«, fragt Sophia lachend nach und Bibi schaut zu KC. »Ich bin auch eine Freundin von Alex. Aber so anders richtig«, schmunzelt sie und KC kichert.
Sophia scheint desinteressiert und schaut an Bibi vorbei zu Tina und verzieht das Gesicht. »Du hast da was«, meint Sophia zu ihr und deutet dabei angeekelt auf ihre Stirn. Sofort dreht sich Tina peinlich berührt um.
»Oh! Oh!«, sagt Bibi und dreht sich zu ihrer besten Freundin um. »Eene, meene, Winde weh'n, Pickel muss jetzt ganz schnell geh'n. Hex-hex!«, hext Bibi und der Pickel verschwindet von Tinas Stirn.
Dann taucht der Pickel plötzlich bei Dagobert auf der Augenbraue auf und KC lacht leise. »Na, so was«, kichert Bibi. Plötzlich verschwindet er wieder und landet bei Falko auf der Nase. »Aber doch nicht von einem zum ...«
Zu guter Letzt taucht der Pickel bei Sophia auf der Stirn auf. »Oh my God, was ist das denn?«, fragt sie hysterisch nach. »Du, das, das ist gar nichts. Das ist ... Blütenstaub«, grinst Alex.
»Bibi! Hast du wieder gehext?«, fragt Graf Falko nach und Bibi wird ein klein wenig rot um die Nase. »Gehext?«, fragt Sophia grell nach und die drei Mädchen lachen leise.
»'Tschuldigung«, plappert Bibi und presst ihre Lippen aufeinander. Graf Falco hat keine Lust Sophia noch mehr zu verwirren und schiebt sie zu Alex.
»Alexander. Äh, du bringst Sophia jetzt erstmal in dein Zimmer ... Äh, in ihr Zimmer«, verbessert sich der Vater von den Geschwistern.
»Gehext?«, fragt Sophia wieder laut nach und schaut zu KC, die sich ihre dreckigen Reitschuhe anschaut. »Sophia, es ist so schön, dich, äh, mal wieder zu sehen«, versucht Falko sie abzulenken und schubst sie zu Alex rüber, der bereits ein Teil ihrer Koffer trägt.
Falko stellt sich schließlich vor die Hexe hin und mustert sie warnend. »Fräulein. Du weißt genau, was ich davon halte«, meint er und deutet mit dem Finger auf sie.
»Schon in Ordnung, Vater. Wir schauen noch schnell nach Socke«, geht KC dazwischen und sieht ihren Vater mit einem breiten Lächeln an.
Geschlagen nickt Falko und folgt dann schließlich seinem Sohn, Sophia und Dagobert nach drinnen. »Das hast du ja mal wieder super hinbekommen. Besser als jedes Pickelzeug«, lobt Tina Bibi lachend und Tina und KC klatschen zusammen ab.
»Aber ich glaube, dein Vater findet die richtig toll«, sagt Tina dann und KC sieht sie kopfschüttelnd an. »Die Meinung meines Vaters ist doch egal. Hauptsache Alex liebt dich«, meint KC und Bibi nickt bestätigend.
»Wart ihr eigentlich gut befreundet?«, fragt Bibi und die drei setzen sich in Bewegung. »Ich weiß nicht, ob man das Freundschaft nennen kann. Unsere Eltern sind schon eine Ewigkeit befreundet. Alex und ich kamen nicht drum herum, sie nicht kennenzulernen«, erklärt sie.
Im Stall angekommen, massiert Eichhörnchen die Ohren von Socke und die drei Mädchen müssen schmunzeln. »Was machst du denn da, Eichhörnchen?«, fragt KC und lehnt sich gegen das Holz.
»Shiatsu. Für Pferde«, erklärt er und KC nickt. »Das habe ich aus Japan. Mhm, Reisen bildet«, fügt er hinzu. »Ich bin mal gespannt, was mein Robert aus Afrika mitbringt«, meint er noch. »Vielleicht ja irgendwas mit Voodoo?«, fragt Bibi.
»Egal. Hauptsache, ich kann die Vertretung wieder abgeben«, sagt Eichhörnchen. »Die Grippe ist weg, die Temperatur runter«, teilt er dann mit. »Super!«, grinst KC glücklich und streichelt Socke über die Nüstern.
»Ihr könnt ihm noch was von diesem Globulis geben.« Eichhörnchen überreicht Bibi ein Fläschchen Medizin. »Das machen wir«, bestätigt Bibi nickend. »Wir wollten heute eh hier bei ihm bleiben«, meint Tina.
»Es soll heute doch Gewittern«, erklärt KC. »Ja. Dann guck ich mal nach der Kuh vom Mühlenhofbauern«, sagt Eichhörnchen und verschwindet nach draußen.
Wissend schauen sich die drei Mädchen an. »Pyjamaparty!«, grinst KC und hat ein breites Grinsen im Gesicht.
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