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Der Nachmittagsunterricht verging ziemlich schnell und nun sitze ich mit Marissa in meinem neuen Zimmer während wir Hausaufgaben machen. Doch so konzentriert sind wir beide nicht. Ich muss dauernd an Nicklas denken und wie vorsichtig er heute Mittag mit mir umgegangen ist. Er hat mich behandelt wie einen kostbaren Gegenstand. Einen Gegenstand welchen er um jeden Preis beschützen und nicht verlieren möchte.

Abgelenkt kritzle ich auf meinem Blockblattrand lauter kleine Kringel und Herzchen. An Hausaufgaben ist gerade echt nicht zu denken. Mein Kopf schwirrt wie ein Bienennest und meine Gedanken kreisen nur noch um ihn. Seufzend stoße ich meinen Stuhl vom Schreibtisch ab und lasse mich durch mein Zimmer rollen. Doch lange rolle ich nicht, da mein limettengrüner Flauscheteppich uns beide ausbremst. Die Rollen verhängen sich in den Zotteln und ich stehe leicht genervt auf, um sie voneinander zu trennen. Als ich das dann endlich geschafft habe, gebe ich dem Schalenstuhl wieder einen Stups und er rollt wieder halbwegs an seinen Platz zurück. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und stöhne auf. Warum ist das alles nur so kompliziert?

Ich spüre wie sich mein Bett erneut senkt und dann spüre ich ein Kitzeln am Ohr. Es sind sie Haare von Marissa.

„Warum ist das Leben nur so kompliziert?", fragt sie mich genau das was ich mich gerade eben auch gefragt habe.

„Was ist denn los?", frage ich und schiele zu ihr rüber.

„Ach es ist Leone. Ich werde einfach nicht klug aus dem Jungen. Mal habe ich das Gefühl, dass er auch was für mich empfindet und dann macht er den Anschein, dass wir nur gute Freunde sind."

Wenn sie nur wüsste. Ich frage mich echt, wie sie denken kann, dass er nichts für sie empfindet. Es sieht doch eigentlich ein Blinder mit Krückstock das er bis über beide Ohren auf sie steht.

„Meinst du echt, dass er nichts von Dir will? Heute hat es nicht nur den Anschein gemacht, dass er Dich als Freundin nett findet", versuche ich sie aufzumuntern und auf den richtigen Weg zu führen.

„Ja, heute vielleicht nicht! Es ist wie ein auf und ab. Mal macht er einen Schritt nach vorne und dann wieder zehn Schritte nach hinten. Ich kann mir nie sicher sein ob da was ist", ruft sie und vergräbt ihren roten Schopf in mein Kissen.

Ich muss automatisch grinsen. Anscheinend ist sie die einzige, die es nicht rafft. Wenn selbst ich schon nach einem einzigen Tag merke, dass es da knistert.

„Vielleicht bildest du es dir ja auch nur ein. Bald ist doch dieser Abschlussball von dem Liam- ich meine Mr. Brennan gesprochen hat. Er wird dich hundertprozentig fragen ob ihr dahin wollt und-"

„Ja, weil er keinen anderen Fragen kann", unterbricht sie mich.

„Doch kann er. Es gibt noch so viele andere Mädchen auf dieser Schule, die sich darum reisen würden mit ihm dorthin zu gehen", sage ich bestimmt und richte mich auf, um ihr ins Gesicht zu schauen.

„Meinst du?", fragt sie immer noch leicht zweifelnd aber dennoch etwas hoffnungsvoll.

„Ja. Meine ich. Schon wie ihr heute zusammen rumgealbert habt und wie er dich anschaut. Der hat keine andere Wahl als dich zu fragen. Der ist dir hoffnungslos verfallen."

Sie schaut mich zwar immer noch etwas zweifelnd an, doch langsam schleicht sich ein leichtes Grinsen auf ihr Gesicht.

„Was läuft da eigentlich zwischen dir und unserem Clown Nicklas? Ihr wart vorhin auf einmal weg", sie schaut mich mit einem sehr pedohaften Grinsen an und ich muss grinsen – keine Ahnung warum. Es stiehlt sich einfach auf mein Gesicht und will nicht mehr weg auch wenn ich es versuche.

„Jaaaa", Marissa hat sich mittlerweile auch aufgesetzt und nun sitzen wir uns im Schneidersitz gegenüber.

„Ich weis es nicht", antworte ich wahrheitsgemäß. Heute ist so viel passiert. Ein Fast-Kuss, unser Kennenlernen, die vorsichtigen Antastversuche von seiner Seite, meine Geschichte, das vorsichtige Händchenhalten, die Umarmung und seine Blicke. Die Stimmung zwischen uns. Einfach alles.

„Ich kann es wirklich nicht sagen, was da ist. Es ist so kompliziert und doch so einfach. Da ist etwas zwischen uns, doch wir beide trauen uns nicht weiter. Es ist wie, als ob wir beide Angst haben die nächste Stufe hochzugehen. Oder vielleicht bin es auch nur ich. Ich weis es nicht", verzweifelt lehne ich mich an die kühle Wand meines Zimmers und stütze mein Kopf an die glatte Oberfläche.

„Vielleicht brauchst Ihr – Du einfach noch Zeit. Du bist gerade hierher gezogen. Du hast alles hinter dir gelassen und einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Ich glaube, wenn Nicklas wirklich etwas von dir will, dann wartet er auf dich. Ich habe ihn noch nie in all den Jahren in denen wir befreundet sind, so still und gedankenverloren gesehen und erlebt wie heute."

Ich schweige eine Zeit lang und dann umarme ich sie und auch sie legt ihre Arme um mich. Es tut so gut nach all der Zeit wieder jemanden zu haben mit dem man reden, einfach seine Seele entleeren und man selbst sein kann. Doch lange bleiben wir nicht in dieser Position. Die Klingel reist uns aus unseren Gedanken und wir lösen uns voneinander.

„Wer kann das sein? Paule ist vorhin in seinem Zimmer gewesen und Mama und Liam sind heute zusammen in den Ort gefahren."

„Finden wir es heraus", meine neue Freundin springt vom Bett und betritt den Flur. Aus Paules Zimmer ist keine Reaktion zu vernehmen und so laufen wir zur Haustür. Vorsichtig nehme ich das Plättchen vom Türspion und schaue hindurch.

„Nanu. Es ist Nicklas. Was macht er denn hier?"

„Vielleicht will er zu Paule. Die beiden sind doch so dicke. Ooooder...-"

„Oder?"

„Oder du hast einen Verehrer und er will dich gleich fragen ob ihr zusammen was unternehmen wollt."

„Meinst du?"

„Ja, das meine ich", imitiert sie mich und wir grinsen beide.

„Mach schon auf. Sonst ist er weg", ungeduldig scheibt sie mich weg und öffnet dann selbst die Wohnungstür.

„Oh, hey Mary. Ist, ist Akilah da?", ein verunsicherter Nicklas steht vor der Tür und versucht in den Flur zu lugen. Doof nur, dass ich hinter der Tür stehe und mich verstecke. Doch lange kann ich mein versteck nicht halten, denn da hat Marissa mich schon hervorgezogen und genickt.

„Hier ist sie".

Nicklas kratzt sich verlegen am Kopf und ich merke wie unangenehm ihm die Situation gerade ist. Unauffällig versuche ich den Rotschopf wegzuschieben, doch sie steht da wie angewurzelt, um ja nichts zu verpassen. Leise räuspere ich mich und erst da setzt sie sich in Bewegung, aber nicht ohne zwischen uns beiden hin und her zu schauen und dann anzüglich zu grinsen. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken.

Wir warten bis sie in meinem Zimmer verschwunden ist und die Tür hinter sich zu gemacht hat und dann räuspert sich Nicklas wieder.

„Hey. Ich wollte fragen, ob du heute schon was vor hast. Es gibt da so ne richtig coole neue Joggingstrecke um den Ort herum und die wollte ich testen und da dachte ich mir, dass ich dich frage. Hast du Lust mitzukommen?"

„Ja warum nicht. Tut bestimmt gut. Gerade ist nur etwas schlecht. In so einer viertel Stunde?" Ich lächle ihn an und er erwidert es.

„Ja passt. Ich freu mich. Ich hol dich dann ab okay".

„Okay. Ich mich auch. Bis gleich".

Keiner von uns beiden macht Anstalten sich zu bewegen, doch dann geht ein ruck durch Nicklas und er hebt die Hand zum Abschied.

„Also na dann. Bis gleich".

Mit diesen Worten dreht er sich um und joggt die Treppe runter. Unsere Blicke begegnen sich nochmal und dann schließe ich die Tür vor mir.

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