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𝟬𝟵 | Empathie

psychologisch (fachlich)
Substantiv, f.
Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen

「✿」

Yoona entließ ein Seufzen. » Meine Güte, du hast nie Mädchen zu Besuch «, meinte sie lachend.

Taeil zwang sich, schmerzlich miteinzustimmen. Natürlich, warum auch Mädchen? Für einen Moment dachte er an Sicheng. Sein schönes Dasein. Seinen intensiven, konzentrierten Blick, wenn er tanzte. Voll in seinem Element. Er war ein Kunstwerk in sich. Schnell schüttelte er den Kopf, sobald er sich wieder bei einem kleinen Tagtraum erwischte. » Nur gut, dass du dich dafür so sehr auf die Schule konzentrierst. «

» Mh «, machte er und zuckte teilnahmslos mit den Schultern. Ihm war immerhin bewusst, wie wichtig Yoona seine Leistungen waren, das musste sie ihm keine weiteren hundertmal eintrichtern.

» Aber es wundert mich schon «, begann sie, als sie merkte, dass sie nichts aus Taeil herauskam. Das tat sie immer: Sie wollte sich ganz vorsichtig an Taeil herantasten (womit gemeint war, dass sie ihm Schuldgefühle einredete) und ihm eine Information nach der anderen entnehmen, so gut es eben ging, doch Taeil redete nie viel über Dinge wie Gefühle. Das mochte er nicht, weil er seine erstmal selbst verstehen musste. » Ich in deinem Alter hatte viele ─ «

» Oh Gott, Eomma «, unterbrach er sie und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Noch mehr Bettgeschichten wollte er sich nicht anhören. Andere Eltern schoben das die ganze Zeit vor sich her, Yoona war so eine, die es ihm auf dem Präsentierteller servierte.

Vielleicht lag es daran, dass sie ziemlich jung mit ihren knappen 34 Jahren war, was bedeutete, dass sie Taeil mit gerade mal 17 Jahren bekommen haben musste ─ jedes Mal warf es bei ihm Fragen auf, die er früher sogar gestellt hatte, Fragen wie » Wieso habe ich nur eine Eomma? « oder später auch » Werde ich ihn irgendwann kennenlernen? «, aber bis heute hatte sie immer strikt darüber geschwiegen. Welches Recht hatte sie also, von ihm absolute Offenheit zu erwarten?

» Was denn? Ich war auch mal jung. Ich weiß doch, wie das ist, wenn plötzlich komische Dinge mit deinem Körper ─ «

» Eomma, ich bin 17 «, murmelte er peinlich berührt und ließ seine Stirn auf die Tischplatte sinken.

» Oh, und so erwachsen «, spottete sie. Seinen Sarkasmus hatte er eindeutig von ihr. » Taeil, wirklich. Wenn es etwas gibt, über das du mit mir reden willst, sag es mir «, bat sie nun wieder ernst und drehte sich mit dem Teller in der Hand, den sie gerade abtrocknete, um. » In letzter Zeit bist du nicht mehr so offen, und ich weiß, dass du älter wirst und mich langsam nicht mehr brauchst, aber denk dran, dass ich immer für dich da bin, okay? «

Ja, es stimmte. In letzter Zeit redete er selten über persönliche Dinge mit ihr, doch es lag nicht an Yoona oder an ihm, eher daran, dass sich seine Geheimnisse immer weiter anhäuften und er kein einziges davon an sie weitergab. Wie zum Teufel sollte er ihr sagen, dass er nicht auf Frauen stand, ohne zu wissen, wie sie reagierte?

» Ich weiß, wie Jungs in deinem Alter denken «, meinte sie und hob skeptisch beide Augenbrauen, während sie den Teller beiseitelegte und nach einem weiteren griff. » Ich weiß, dass du jetzt vielleicht mal Interesse an Mädchen hast und ... und so was ... « Gut, dass Yoona sich eigentlich ganz sicher sein konnte, dass sie Taeil definitiv nie mit einem Mädchen erwischen würde, wusste sie eben nicht. » Schatz, schau mal. Ich möchte nur nicht, dass du ... auf dumme Gedanken kommst und mir ... vielleicht was verheimlichst. Es ist besser, wenn ich es jetzt weiß, als wenn ich es später ganz anders erfahre. Bitte sei einfach vorsichtig und überleg dir nochmal ganz genau, ob du mir etwas zu sagen hast. «

Taeil wusste, was sie dachte. Yoona hatte Angst, hatte Paranoia, dass er, wie sie selbst einmal, vielleicht so etwas wie eine Beziehung haben könnte, von der sie wissen wollte, wenn sie denn existierte. Aber selbst wenn es so wäre, würde er ihr das nicht sagen, und das wusste sie eben ganz genau, weswegen sie jetzt auch so intensiv nachhakte.

» Bitte mach dir keine Sorgen, ich habe keine Geheimnisse vor dir. «

Die schönste aller Lügen.

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» Bitte hör auf, verdammt «, flehte er und war den Tränen schon nahe. Taeil erhaschte ihn nur kurz, aber Yutas Blick drückte etwas aus, das wie ... Verständnis aussah.

Eifrig rückte er von Taeil weg und setzte sich hin, als wäre nichts geschehen. Keine Sekunde später hörte er, wie die Tür in der Küche aufging, danach kam Yoona ins Wohnzimmer und als sie die beiden dort sah, erschrak sie leicht.

» Huch, ich wusste gar nicht, dass du Besuch hast «, meinte sie, dabei musterte sie den Japaner ausgiebig, vielleicht sogar argwöhnisch. Taeil hörte ihre Augen sagen, dass ihr die silbernen Piercings in Yutas Ohren nicht gefielen. » Dich kenne ich ja gar nicht. «

» Nakamoto Yuta, freut mich «, stellte er sich vor und winkte ihr träge zu.

» Yuta, also? Hm, dann störe ich euch mal lieber nicht weiter «, sagte sie und schenkte ihm bei der scheinbar unerwarteten Höflichkeit ein mattes Lächeln, bevor sie den Raum verließ.

Ein angespanntes Schweigen machte sich im Raum breit.

» Fuck, Nakamoto, fuck, tu so was nie wieder, klar? «, murmelte er mit unklarer Stimme, als er es endlich schaffte, ein paar Worte über die Lippen zu bringen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und blanke Panik musste sich in seinen Zügen widerspiegeln.

» Du ... bist nicht geoutet? Wow. Ich dachte, weil doch die anderen ... und ich ... «, murmelte er ernsthaft verwundert und formte die Lippen kurz zu einer Schnute. » Meine Mutter sagt mir immer, sie bewahrt notfalls Tampons für mich auf, vielleicht habe ich mich zu sehr daran gewöhnt. «

» Was hast du bitte für eine Mutter? «, seufzte er, dabei fuhr er sich mit zitternden Händen durch die Haare.

» Eine Mutter mit Humor, du Pfosten «, gab er zurück und verdrehte die Augen. » Aber was ist deine für eine, wenn sie nicht damit klarkommt? «

» Gott, du hast doch keine Ahnung «, zischte er und faltete die Hände, bevor er seinen Kopf dagegen lehnte und stockend ausatmete. Yuta wusste nicht, wie es war, wenn die Mutter das Leben für einen schon perfekt durchgeplant hatte. Wenn die Mutter bereits ein Bild von Taeil als erfolgreicher Chirurg oder Anwalt mit Frau und Kindern hatte, mit allem, was zu diesem perfekten Leben gehörte. » Es ist nicht so, dass sie irgendwie homophob ist, es hat nichts damit zu tun. «

» Und warum dann? «, hakte er nach und wandte den Blick, der zuvor nur auf dem Fernseher gelastet hatte, wieder zu Taeil.

» Geht dich nichts an «, fauchte er, weil es stimmte. Weil es bescheuert war. Weil alles auf dieser Welt bescheuert war. Und Yuta auch. Er legte wieder beide Hände übers Gesicht. » Woher zur Hölle nimmst du dir überhaupt das Recht, mir ... Gott ... «

Taeil wäre ein Lügner, wenn er behauptete, er hätte sich ausreichend gewehrt. Er hatte Yuta machen lassen, hatte abgewartet, wie er handelte, womöglich weil er an Sicheng gedacht hat, womöglich weil er in diesem Moment gar nicht gedacht hat. Das würde er jedoch nie zugeben, also war er tatsächlich ein Lügner.

» Du weißt, dass ich das definitiv nicht gemacht habe, weil ich auf dich stehe «, meinte er und zuckte mit den Schultern. » Ich fand's nur lustig, dir dabei zuzusehen, wie du anfängst zu heulen, Idiot. «

» Ich fand's nicht lustig. «

» Sorry, Kleiner «, erwiderte er grinsend und zwinkerte ihm provokant zu, woraufhin Taeil gereizt an seiner Unterlippe nagte und am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Yuta schien das schnell zu merken, und so sehr er sich auch davor sträubte, ernst zu werden, weil sie dann eine persönliche Ebene ansteuerten, konnte er es sich nicht verkneifen, zu fragen: » Taeil, jetzt mal kein Scheiß. Warum kannst du es ihr nicht sagen? « Interessiert neigte er den Kopf, der Ausdruck in seinem Gesicht war weder herablassend noch selbstgefällig. Das war Taeil fremd.

» Wieso sollte dich das interessieren? «, murmelte er noch kurz vorm Einknicken.

» Dein Kapitel habe ich schon lange durch. Ich weiß, wie das ist, Hyung. « Und zum ersten Mal klang das » Hyung « ernst gemeint. Was passierte hier gerade? Sympathisierte Yuta gerade mit ihm? » Ich meine ... denk jetzt nicht, ich würde dich mögen. « Da hätten wir es ja wieder. » Aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht für dich ist, von daher. «

» Ich brauche dein Mitleid nicht «, zischte er und begann, nervös an seinen Pulliärmeln herumzuspielen.

» Kein Mitleid, Empathie. «

» Das ist nur ein schöneres Wort für Mitleid, du Spast. «

» Schon klar «, murmelte er und schlug ihm ein Kissen ins Gesicht. » Lusche. «

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