─ neunzehn.
𝐂𝐎𝐍𝐍𝐄𝐂𝐓𝐈𝐎𝐍
kapitel neunzehn; tag der offenen tür
❞ Woohoo! Ari! ❝
━━━ ☾◦ • ✩ ━━━
Nach einer unruhigen Nacht, die Alea hinter sich hat, brauchte sie diesen Morgen deutlich länger, um sich fertig zu machen.
Die ganze Nacht haben sie Sams Worte wachgehalten. »Ich vermisse dich auch, Alea.«
Er vermisst sie. Aber er hat nicht gesagt, dass er sie liebt. Seufzend schließt Alea ihre Augen, um das Häufchen Elend nicht länger im Spiegel ertragen zu müssen.
Mit geschlossenen Augen verlässt sie das Badezimmer und stößt sich direkt den Fuß an der Kommode. »Au!«
Murrend beißt sie sich auf die Zunge und humpelt zu ihrem Bett, wo sie sich hinsetzt und ihre Schuhe anzieht. Na, das ist ja mal ein toller Start in den Tag.
Das Frühstück lässt Alea für diesen Tag ausfallen. Der Appetit ist ihr sowieso vergangen.
Alea betritt die Halle und setzt sich mit Abstand nach hinten auf die Sitzplätze. Als sie aber sieht, dass Isabell in Begleitung von Sam ebenfalls die Halle betritt, verdreht sie ihre Augen und verschränkt ihre Arme.
Isabell hat die Augen geschlossen und Sam hilft ihr dabei einen freien Platz neben den Kollegen von Fanny zu finden. Der blonde Teufel ist alles andere als begeistert und man sieht ihre Pulsadern bereits am Hals.
»Du kannst die Augen aufmachen«, sagt der Junge glücklich. Isabell schaut sich mit einem Lächeln um, doch als sie Ostwind erblick, vergeht ihr das Lächeln. »Was ...?«
Sie schaut die drei Erwachsenen neben Fanny an, die ihr glücklich zuwinken. »Was soll das werden?«, fragt sie. »Und sind das Tomaten?«
»Ja«, sagt Sam und nickt begeistert. »Und Ari trifft die. Mit Pfeil und Bogen.«
Doch Isabell schüttelt nur den Kopf, was Alea zum Lächeln bringt. »Warte«, sagt Sam stolz. »Ari! Steig schon mal auf.«
»Oh, einen Moment«, bittet Fanny und holt ihr Handy raus. Plötzlich erklingen Fanfarenklänge und Alea schmunzelt über Fanny. »Showtime.«
»Weg von dem Pferd!«, sagt Isabel plötzlich und deutet auf Ari und Ostwind. »Was ist denn ... Wer sind Sie?«, fragt Fannys Chefin.
»Ich leite dieses Gestüt«, erwidert Isabell stolz.
Alea lacht auf und zieht die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht.«
Doch Isabell ignoriert Alea und wendet sich an die ihr fremde Frau. »Wer sind Sie?«
»Ich bin die Britta. Jugendamt«, stellt sie sich ihr vor und schüttelt ganz energisch ihre Hand. »Und was soll das hier werden?«, fragt Isabell und deutet auf die Tomaten, die für Ari gedacht waren.
»Wir, wir, wir... «, stottert Fannys Chefin und schaut zu Ari und dann wieder zu Isabell. »Wir werden jetzt Ari beim Reiten zusehen.«
»Ganz bestimmt nicht«, sagt Isabell und dreht sich Sam zu. »Sam, was ...«
Sam lacht nervös. »Ja. Genau. Du wolltest doch Ostwind zeigen, oder? Und Ari kann ihn reiten, das kann sonst keiner. Erwachsen oder nicht. Vertrau mir.«
Alea verdreht die Augen und macht Würgegeräusche. »Ekelhaft«, kommentiert sie und geht auf die beiden zu.
Doch ihre Aufmerksamkeit richtet sich dann auf jemand anderen. Thordur Thorvaldson geht auf Ari und Ostwind zu. »Und, und ... Und wer ist das jetzt?«, fragt Britta.
Ostwind wiehert und Ari stellt sich schützend vor ihn. »Damit beenden wir jetzt diesen Kindergarten«, sagt Isabell mit einem Lächeln auf den Lippen.
»Das ist doch kein Therapiezentrum«, flüstert Britta Fanny zu, die hilfesuchend zu Alea schaut, welche aber besorgt zu Thordur Thorvaldson und Ari sieht.
Und nach noch nicht einmal einer Minute schlägt Ari dem Mann ins Gesicht. »Woohoo! Ari!«, feuert Alea das Mädchen an und erntet dafür von Britta einen verständnislosen Blick.
Sofort räuspert sich Alea und beißt sich auf die Unterlippe. »Ich meine natürlich ›Oh nein, das sieht gar nicht gut aus‹«.
➥
»Aber das können Sie nicht tun«, bittet Alea ein weiteres Mal.
Doch Britta schüttelt nur den Kopf. »Ich kann und ich werde.« Sie sieht Alea fürsorglich an. »Ich meine, hier ist noch nicht einmal eine Aufsichtsperson.«
»Ich bin 19, und somit erwachsen«, erklärt Alea. »Sie sind ein Kind«, sagt Britta und sieht das Mädchen an. »Sie können nicht für Ari sorgen.«
Alea presst ihre Lippen aufeinander. »Sie werden sehen, was ich alles kann.« Und mit diesen Worten lässt Alea die Frau zurück und geht zu dem Raum in dem Ari ist.
Na ja, eigentlich sein sollte. »Ari?«, fragt sie, doch sie bekommt keine Antwort. »Mist«, flucht sie leise und geht eilig aus dem Zimmer. »Ari?«
»Ist alles in Ordnung?« Sam steht vor seiner Freundin und sieht sie besorgt an. »Nein«, murmelt Alea und fährt sich durch ihre Haare. »Ari ist verschwunden.«
»Sie wird schon wieder auftauchen«, beruhigt Sam die Dunkelhaarige und möchte ihr eine Hand auf den Unterarm legen.
Doch Alea schüttelt den Kopf. »Britta hat recht. Ich kann mich nicht um ein Kind kümmern. Wie denn auch? Ich schaffe es ja noch nicht einmal unsere Beziehung in den Griff zu kriegen.«
Seufzend lässt sie den Jungen allein zurück und verschwindet auf ihr Zimmer. Mit Tränen in den Augen wirft sich das Mädchen in ihr Bett.
Am nächsten Morgen macht sich Isabell genau früh auf den Weg zu Frau Kaltenbach in die Kur. »Frau Kaltenbach?« Isabell klopft an der Tür und die Angesprochene dreht sich überrascht um. »Oh.«
Isabell hält ihr mit einem Lächeln die Hand hin. »Guten Morgen.«
»Isabell. Guten Morgen.« Maria schenkt ihr ebenfalls ein Lächeln. »Darf ich?«, fragt die junge Frau und deutet auf einen der freien Stühle. »Bitte«, sagt Frau Kaltenbach nickend.
»Ruhig ist es hier«, beginnt der blonde Lockenkopf die Konversation. »Wunderbar ruhig.«
Maria nickt. »Geht's Ihnen gut? Sie sehen ganz blass aus«, fragt Isabell besorgt nach. »Seit ich in diesem Altersheim bin, geht's mir gesundheitlich sogar ganz ausgezeichnet«, sagt sie und setzt sich nun ebenfalls hin.
Um Zeit zu sparen, kommt Isabell direkt auf den Punkt. »Ich habe mir die Freiheit genommen, die Überschreibung bereits notariell beglaubigen zu lassen.« Isabell überreicht Frau Kaltenbach die Papiere.
Fassungslos schaut Maria sie an. »Was ist mit meiner Enkelin? Was ist mit Alea?«
»Haben Sie es denn noch nicht gehört?«, fragt Isabell scheinheilig. »Alea hat das Gestüt gestern verlassen. Sie und Sam haben sich getrennt.«
Überrascht sieht Maria die Blondine vor sich an. »Oh ... das ist ... sehr schade«, sagt sie bedauerlich. »Die beiden sind wie füreinander gemacht.« Die alte Frau schaut nochmal über den Vertrag. »Und was ist, wenn Mika aufwacht?«
»Na ja, darüber haben wir ja lange gesprochen«, beginnt Isabell und sieht Maria wissend an, die dann zustimmend nickt. »Tja, meine Zeit ist vorbei«, seufzt sie. »Aber die Seele meines Gestüts werden Sie erhalten, nicht wahr?«
»Natürlich« lügt Isabell der Frau direkt ins Gesicht. Doch Maria nickt. Sie möchte noch was fragen, doch da kommt einer der Pfleger rein und bleibt mit einem breiten Grinsen vor ihr stehen. »So, Frau Kaltenbach. Wollen wir dann zur Töpferstunde?«
»Oh, Yuri«, sagt sie und sieht zu ihm auf. »Ich komm nach.«
Verstehend nickt der Mann und lässt die beiden wieder allein zurück. »Ähm, Frau Kaltenbach ...«, sagt Isabell ungeduldig und deutet mit dem Kopf auf den Vertrag.
»Ja. Ja. Ja.« Frau Kaltenbach setzt sich ihre Brille auf und räuspert sich, bevor sie den Vertrag schließt, unterschreibt.
Ganz hektisch greift Isabell danach, doch Frau Kaltenbach reagiert schnell und zieht den Vertrag zurück. »Wenn es irgendwelche Probleme gibt ... Sie können jederzeit ...«
»Die gibt es nicht mehr«, unterbricht Isabell die Frau. »Leben Sie wohl, Frau Kaltenbach.«
➥
Alea steht mit verschränkten Armen neben Tinka und schaut desinteressiert den blonden Teufel vor sich an.
Isabell steht vor der Eingangstür und schaut zu den Anwesenden hinunter. »Danke, dass ihr alle gekommen seid. Ich komme auch gleich zur Sache. Frau Kaltenbach hat mir offiziell die Leitung des Gestüts übertragen.«
Ungläubig sieht Alea sie an. »Was?«, haucht sie fragend. Wie kann ihre Großmutter nur so etwas tun?
Zufrieden sieht Isabell sie an. »Wie sich herausgestellt hat, haben wir hier unwissentlich einem schwer verhaltensgestörten Mädchen Unterschlupf gewährt. Die Behörden sind informiert und die Verantwortlichen werden selbstverständlich bestraft. Dieses Mädchen hat am gestrigen Abend einen unserer Mitarbeiter schwer verletzt, unser wertvollstes Pferd entwendet und ist jetzt damit auf der Flucht.«
»Vielleicht hatte sie ja einen guten Grund, Ostwind zu klauen«, verteidigt Tinka Ari. »Ich meine Thordur Thorvaldson ist ziemlich umstritten, oder?«
»Damit kommen wir auch schon zur ersten dringend notwendigen Veränderung«, beginnt Isabell und sieht Tinka an. »Hausverbot für Tinka Anders!«
»Was?«, fragen Tinka und Alea gleichzeitig.
»Isabell, das kannst du nicht machen«, versucht Sam die Lage zu klären. »Sie reitet hier, seitdem sie drei ist!«
Isabell sieht von Tinka zu Sam. »Doch, Sam. Das kann ich. Eigentlich dachte ich, wir beide ziehen am selben Strang. Aber dein Verhalten und das deiner Freundin lässt mir keine andere Wahl. Deshalb muss ich auch dir kündigen!«
»Sag mal, geht's noch?«, fragt Alea aufgebracht nach. »Und somit kommen wir zu dir, Alea.« Isabell dreht sich der Dunkelhaarigen zu.
Lachend schüttelt Alea den Kopf. »Lass mich raten? Hausverbot? Ich bin entlassen? Tu dir keinen Zwang an, Isabell. Ohne uns«, sagt Alea und deutet auf das Team hinter sich, »bist du nichts. Dieses Gestüt lebt von den Menschen und Tieren hier.«
Isabell ist rot vor Wut. Dann sieht sie, wie Herr Kaan sich vom Acker machen will. »Moment! Ich bin noch nicht fertig!«
»Aber ich«, erwidert der alte Mann. »Ich lege mich jetzt in meine Hängematte und warte, bis Maria Kaltenbach zurück ist.«
»Das habe ich gar nicht erwähnt«, beginnt Isabell. »Frau Kaltenbach hat sich entschlossen, nach dem Ende ihrer Kur nicht zurückzukehren. Zu viele Erinnerungen. Und was Ihre Parzelle betrifft«, sagt Isabell und wendet sich an Herrn Kaan, »wir brauchen die Fläche, für unser neues Berittzentrum. Sie müssen sie bis zum Monatsende räumen.«
»Was gibt dir verdammt nochmal das Recht?«, fragt Sam aufgebracht und Alea stellt sich schnell vor den Jungen und legt ihm eine Hand auf seine Brust. Sofort beruhigt Sam sich unter ihrer Beruhigung und sieht sie sanft an.
Isabell macht das Papier in ihren Händen auf und zeigt es allen. »Frau Maria Elisabeth Kaltenbach höchstselbst. Kaltenbach gehört mir.«
Plötzlich fliegt ein Pfeil durch die Luft und der Vertrag, den Isabell vorhin noch in der Hand hielt, steckt nun am Pfeil in der Tür. »Ts.« Sauer greift der blonde Teufel danach, als ein zweiter Pfeil auf sie zugeflogen kommt und ihre Bluse trifft. »Was zur Hölle soll das werden?«
»Irgendjemand muss dich aufhalten«, erwidert Ari. »Du?«, fragt Isabell lachend. »Ein dahergelaufenes Straßenkind, das sich für Winnetou hält? Ich denke nicht!«
»Oh, Frau Herburg. Ich muss mich doch sehr über Ihre Ausdrucksweise wundern«, hören sie Frau Kaltenbach sagen und erleichtert sieht Alea ihre Großmutter an.
Isabell sieht die alte Frau überrascht an. »Frau Kaltenbach. Was für eine Überraschung. Ich verstehe nur nicht ganz ...«
»Sehen Sie«, beginnt Maria und stellt sich neben sie, »ich versteh's auch nicht ganz. Also da genieße ich meine erholsame, wunderbare Kur, da mir ja versichert wird, dass hier alles in besten Händen ist. Und dann muss ich meinen Mitpatienten erklären, warum plötzlich eines meiner Pferde durch den Kurgarten galoppiert und Pocahontas sie mit Pfeil und Bogen zu Tode erschreckt.«
»Das tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass Sie in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ich weiß doch wie giftig Aufregung für Ihr Herz ist«, sagt Isabell unschuldig.
Maria lacht auf. »Mein Herz?«
Plötzlich geht die Tür hinter Isabell auf und Thordur Thorvaldson steht hinter Isabell und sieht Maria überrascht an. »Frau Kaltenbach. Ich bin ein großer ... Bewunderer.«
»Verschwinden Sie von meinem Hof«, befiehlt Maria dem Mann. »Ich wollte sowieso gerade gehen«, sagt er durch zusammengepresste Zähne und humpelt an der Frau vorbei, die Treppe nach unten.
»Na, tut's noch weh?«, fragt Maria voller Schadenfreude. »Nein. Keine Sorge. Ich sitze bald schon wieder im Sattel.«
»Ja, das bezweifle ich«, erwidert Maria mit einem Grinsen auf den Lippen. »Ich habe Sie nämlich angezeigt bei dem Bundesverband und bei der FN. Und wenn Ari aussagt, werden Sie nie wieder ein Pferd behandeln.«
»Sie sind kein Zauberer«, sagt Ari.
Thordur Thorvaldson geht auf Ari zu und sieht sie sauer an. »Wir zwei ... Wir sehen uns wieder. Versprochen.« Und damit verlässt er den Hof.
»So. Wo waren wir stehen geblieben?«, fragt Maria und dreht sich zu Isabell um. »Dein Herz«, hilft Alea ihrer Großmutter auf die Sprünge.
Dankend sieht Maria ihre Enkelin an. Aber bevor sie antworten kann, tauchen zwei Polizisten auf. »So, da wären wir wieder«, sagt der größere von ihnen. »Wer von Ihnen ist denn hier jetzt ...«
»Das bin ich«, unterbricht Fanny den Mann sofort. »Mein Name ist Fanny Schleicher, ich habe Ari gekidnappt und hierhergebracht. Und ich übernehme die volle Verantwortung für alles, was sie angerichtet hat. Sie ist nicht Sams Cousine.«
»Ach, das weiß ich doch, Fanny«, sagt Maria mit einem Lächeln. »Meine Enkelin ist eine grauenhafte Lügnerin.«
Schmunzelnd sieht sie Alea an, die mit roten Wangen ihre Lippen aufeinanderpresst. »Die Herrschaften sind nicht deinetwegen da. Ich hatte ein sehr langes, wunderbares, ausführliches Gespräch mit Ari. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen.«
»Ja, das ist sie«, sagen Fanny und Alea gleichzeitig. »Aber wenn sie nicht wegen Ari hier sind und nicht wegen mir ... Weswegen dann?«, fragt Fanny.
»Ari?«, fragt Frau Kaltenbach und sieht das junge Mädchen an. »Erzähl du es.«
Ari holt aus ihrer Tasche eine abgebrannte Verpackung von Frau Kaltenbachs Herztabletten raus. »Wegen Frau Kaltenbachs Herz.«
»Sie können mich vielleicht vergiften, aber die Seele von Kaltenbach ist nicht umzubringen«, sagt Maria an Isabell gewandt.
Sauer versucht sich das Mädchen vom Pfeil zu lösen und als ihr das gelingt, rennt sie davon. Die Polizisten schauen ihr ebenso verwirrt nach, wie die anderen Umstehenden. »Na, also! Sie entkommt, meine Herren.«
Doch da rennt Ostwind auch schon los und Sam herrscht die beiden Polizisten an.
Da klingelt auf einmal Aleas Handy und verwundert blickt sie auf die Nachricht, die ihre Mutter ihr geschrieben hat. »Oh mein Gott.« Glücklich dreht sie sich zu ihrer Großmutter um. »Mika ist aufgewacht.«
Glücklich fällt Alea ihrem Freund um den Hals und Sam hebt sie hoch. Sofort schlingt Alea ihre Beine um seinen Körper und Sam legt seine Stirn an ihre. »Ich liebe dich, Alea. Und das werde ich auch immer tun.«
Zufrieden seufzt das Mädchen. »Das weiß ich doch«, haucht sie und drückt ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. »Ich werde dich auch immer lieben.«
➥
»Ich werde sie vermissen«, murmelt Alea und sieht ihre Großmutter mit Tränen in den Augen an. Das Auto mit Ari ist vor zehn Minuten vom Hof gefahren und die Stimmung auf dem Hof ist seitdem auf dem Tiefpunkt.
»Dann ist ja gut, dass ich Britta bereits angerufen habe.« Verwundert sieht Alea die alte Frau an, doch Maria grinst nur verschwörerisch. »Hast du, was von Mika gehört?«, fragt Sam, der sich neben seine Freundin stellt. »Ja. Sie sollte gleich hier sein.«
Und als hätte Mika das gehört, taucht sie zusammen mit Ostwind auf. »Mika!« Lachend läuft Alea auf ihre jüngere Schwester zu, und schließlich fallen die Zwillinge sich in die Arme.
»Ich habe dich so vermisst«, schnieft Alea und drückt ihre Schwester näher an sich ran. Mika erwidert die Umarmung und grinst zufrieden. »Ich dich auch.«
Glücklich schaut Alea auf, als sie den kleinen Wagen erkennt, der wieder auf den Hof fährt. Sofort fallen sich Tinka und Ari in die Arme und Alea legt ihren Kopf auf Sams Schulter ab.
Dann geht Ari auf das Paar zu und die drei fallen sich in die Arme. Und schließlich umarmen sich auch Mika und Ari. Glücklich schaut Alea von Sam zu Mika und Ari und dann dankend zu ihrer Großmutter.
»Die Kaltenbach-Crew ist komplett. Ich habe doch gesagt, wir sehen uns wieder«, grinst Mika.
»Kaltenbach-Crew? Wann hast du dir denn das ausgedacht?«, fragt Alea ihren Zwilling lachend.
Am nächsten Tag sitzt Alea neben Sam auf der Tribüne aus Heu. Sie halten Händchen und Alea ist einfach nur überglücklich, dass die beiden die letzten Wochen überstanden haben.
Neben ihnen sitzt Britta, die sich mit der Mutter der Zwillinge unterhält. »Ich hoffe, Ihre Mutter weiß, was sie da mit dieser Pflegschaft auf sich nimmt«, seufzt Britta. »Arielle ... Ari ... hat ja wirklich schon so einiges angestellt, das muss ich noch mal sagen.«
»Ach«, beginnt Elisabeth, »Meine jüngste Tochter hat das Auto ihres Lehrers angezündet und hat sich hier trotzdem ganz wunderbar entwickelt.«
Neugierig lehnt sich Alea nach vorne und sieht ihre Mutter mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Du glaubst immer noch, dass das Mika war?«, fragt sie verwundert nach. »Das war doch Fanny.«
Als Alea aber den Blick von Britta sieht, presst Alea ihre Lippen zusammen. »Habe ich Fanny gesagt? Ich meinte natürlich mich. Ich war das«, lügt sie und schluckt schwer. Schnell wendet sie sich wieder Sam zu, der sich ein Lachen verkneifen muss.
Dann greift Sam nach dem Mikrofon neben sich. »Liebe Besucher! Es ist so weit! Sie alle kennen Ostwind! Die einen kennen ihn als begnadetes Springpferd, die anderen haben ihn in hoher Dressur gesehen. Aber heute sehen Sie ihn, so haben Sie ihn noch nie erlebt. In einer Disziplin, die so als ist, wie die Kunst der Reiterei selbst. Sehen Sie nun ... unser neues Familienmitglied auf Gut Kaltenbach im berittenen Bogenschießen. Und da sind sie auch. Ostwind und Ari!«
Sam setzt sich wieder neben seine Freundin, die ihn glücklich anlächelt und zur Belohnung einen Kuss auf die Wange drückt.
Herr Kann steht mitten im Feld, als Ari nach ihrem Pfeil greift und den Bogen spannt. Dann wirft der alte Mann den Apfel hoch und Ari zeiht und ... trifft!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro