»Kᴀᴘɪᴛᴇʟ 4«
~
Ich lauschte den Gesprächen um mich herum und starrte dabei auf meinen leeren Teller. Meine Finger spielten miteinander unter dem Tisch, sodass nicht jeder meine Nervosität sehen konnte.
Die Anderen aßen genüsslich und unterhielten sich miteinander, auch etwas mit den Fremden. Ich für meinen Teil jedoch, bekam keinen Bissen hinunter.
Die Anwesenheit dieser merkwürdigen Menschen machte mich einfach mehr als nervös. Anscheinend war ich jedoch die Einzige die ihnen misstraute, selbst Felicia hatte sich an ein Gespräch getraut, jedoch auch noch ausgerechnet mit Alexander.
An der Spitze der Tafel saß August, rechts neben ihm seine Frau .
Gegenüber von ihm Lucius ,neben ihm seine Söhne.
Ich und Felicia hatten neben August Frau Platz genommen ,sodass uns Elias und Alexander gegenüber saßen.
Lucas und meine Eltern saßen neben uns, wobei Lucas und Elias sich über den Tisch hinweg immer verachtende Blicke zuwarfen. Naja ,zumindestens wenn die blauen Augen nicht gerade zu mir sahen .
Ich spürte seinen intensiven Blick schon eine Weile, doch ließ meinen Blick auf den Teller gesenkt.
Solange bis Felicia mich plötzlich anstupste und ich automatisch den Blick hob. Zuerst traf mein Blick den der Brüder, ehe ich zu ihr sah.
,,Alles gut bei dir ?Du hast nichts gegessen."sagte sie leise und deutete mit dem Blick auf meinen leeren Teller. ,,Ach mir ist es nicht so nach essen. Hab einfach etwas Bauchschmerzen weißt du ?"
Aufeinmal grinste mich Felicia an .
,,Na wenn es nur das ist und nicht die Folgen der letzten Vollmondnacht."sagte sie grinsend und kassierte einen sofortigen Schlag auf den Oberarm.
,,Vergiss es . Da lief nichts, hab ich dir doch nun schon deutlich oft genug gesagt."sagte ich nur .
Es war eigentlich total lebensmüde, jedoch trafen sich die "Coolen" des Dorfes jede Vollmondnacht im Wald um zu feiern. Ich und Felicia waren das letzte mal zum ersten Mal da und naja... ich hatte ein wenig mit dem Sohn des Schmiedes geflirtet ,Leon hieß er. Er hat mich letzendlich zurück zum Dorf begleitet und am Ende hat jeder gedacht zwischen uns wäre mehr passiert, könnte auch daran liegen das Leon es so rumerzählt. Jungs und ihr Ego. Schlimm .
Diejenigen die mich wirklich kennen, wissen aber das ich sowas niemals tun würde. Ich war nicht der Typ Frau für eine Nacht, sondern wollte es dann tun ,wenn ich sicher bin es würde der richtige sein.
Naja so würde ich es mir wünschen. Jedoch muss ich sicher ,wenn ich 18 bin einfach denjenigen heiraten ,den meine Eltern als potenziell besten Ehemann für ihre Tochter sehen. Das heißt, er soll am besten Geld haben .
Viel Geld .
Mir war das jedoch scheiß egal. Den lieber hätte ich jemanden mit einem Herz aus Gold und weniger Geld als so jemanden wie Leon.
Ich war anscheinend etwas länger in Gedanken den aufeinmal wurde ich durch eine tiefe Stimme aus den Gedanken gerissen.
Erschrocken sah ich in die blauen Augen vor mir. Elias Augen.
,,Entschuldige, was hast du gesagt?" ich schluckte einmal, scheiße ist das peinlich. Meine Wangen waren sicher rot. Elias grinste jedoch nur und stand plötzlich auf ,nachdem er seinem Vater etwas ins Ohr geflüstert hatte, der daraufhin nur nickte.
Ich schenkte ihm noch einen verwirrten Blick und wendete meine Aufmerksamkeit wieder auf meine beste Freundin .
Ihre Aufmerksamkeit hatte ich aber an den anderen Sohn von Lucius verloren .
Dieser lächelte sie an und machte ihr Komplimente ,worüber Felicia nur rot wurde und zu Boden sah, zumindestens so lange bis sie meinen Ellenbogen in ihrer Seite spürte .
Ertappt sah sie zu mir und ich schüttelte nur den Kopf .
,, Hör auf mit dem Fremden zu flirten . Wir wissen doch gar nicht,ob sie uns was böses wollen!"zischte ich leise,worauf Felicia mich nur genervt ansah .
,,Bis jetzt ist er aber ziemlich nett. Vielleicht würde es dir gut tun nicht immer direkt eine schlechte Einstellung zu neuen Menschen und Dingen zu haben ."sagte sie nur und betrachtete dabei die Menschen ,mit denen wir den Tisch teilten .
,,Vielleicht .Aber vielleicht ist es besser so . Das werden wir noch rausfinden ."war das letzte Wort von mir ,bevor sich die meisten Männer des Tisches erhoben .
,,Okay Männer !Macht euch bereit, rüstet euch aus und sattelt die Pferde . Wir brechen bald auf !"rief August über die Menge hinweg ,neben ihm stand Lucius und ließ seinen Kopf über die Menge wandern .
Die Männer standen von den Tischen auf und die Frauen fingen bereits an ,alles an Geschirr und Essen abzuräumen und in den Waschraum zu bringen.
Ich für meinen Teil erhob mich ebenfalls und machte mich auf den Weg zu den Ställen ,um die Pferde für meinen Vater und Bruder fertig zu machen .
Als wir fertig waren,versammelten sich alle Männer und deren Pferde auf dem großen Marktplatz und warteten auf den Aufbruch .
Bei diesem Anblick bekam ich heftige Bauchschmerzen ,die auch nicht besser waren als ich auf die blauen Augen von Elias traf , der mich von seinem schwarzen Hengst aus beobachtete .
Seine Augen hatten etwas Raubtier ähnliches ,so wie sie mich anvisierten.
Ich versuchte dieß jedoch zu überspielen und widmete meine Aufmerksamkeit stattdessen meiner Familie .
Meinen Vater würde ich nicht mehr zur Vernunft bringen können ,das wusste ich bereits. Meine Sturheit hatte ich von ihm .
Vielleicht aber könnte ich meinen Bruder davon überzeugen ,hier bei uns zu bleiben ,weshalb ich auf ihn zulief und neben seinem Pferd stehen blieb.
,,Lucas, bitte. Sei nicht so dumm wie die anderen Männer hier !" zischte ich ihn leise an ,doch es schien wie als würde er mir gar nicht wirklich zuhören.
,,Komm schon Schwesterchen. Das ist meine erste richtig große Jagd .Mach mir das doch nicht kaputt. Mir wird schon nichts passieren ,wir sind doch genug Männer ."gab er stattdessen nur mit angespannten Kiefer von sich .
,,Wir haben euch lieb . Passt auf euch auf."war das letzte ,was meine Mutter zu ihnen sagte ,bevor wir zur Seite traten und den Blick auf die anderen Jäger richteten.
,,Also Männer ,auf in die Jagd. Finden wir diese Monster und kommen mit ihren Köpfen zurück !" schrie August und hielt sein Schwert in die Höhe ,worauf die anderen Männer laut gröllten ,bevor sich die Pferde in Bewegung setzten und die Jäger aus dem Tor des Dorfes gallopierten .
Ein letzter Blick auf meinen Vater und Bruder ,bevor sie um das Tor verschwanden .
Ein paar Sekunden später war es komplett ruhig und man hörte die Männer bereits nicht mehr .
Jetzt waren wir Frauen komplett allein im Dorf. Alle mit einer bitte .
Die Jäger sollten heil zurück kommen.
~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro