88. rm
ᥫ᭡. RM
⸺ BTS ⸺
RM, WENN ER AN DIR UND DEINER KOLLEGIN VORBEI GEHT.
»Starr ihn bitte nicht schon wieder solange an, wenn er kommt«, vernahm Y/N die Stimme ihrer Arbeitskollegin und stellte die restlichen Gläser auf den Tisch, die sie noch geholt hatte. »Du weißt, wir sind nur hier, um es seinen Geschäftspartnern angenehmer zu machen«, fügte sie zögernd hinzu und nahm ein tiefen Atemzug.
Die angesprochene nickte stillschweigend auf ihre Worte und huschte mit ihrem Blick nocheinmal über den Tisch, um sicher zu sein, dass auch nichts fehlte. Die meisten Geschäftspartner von Kim Namjoon betraten bereits den hell erleuchteten Raum und suchten ihre Plätze an dem großen Tisch, welcher genau in der Mitte des Zimmers platziert war.
Die beiden Frauen hielten sich fürs erste eher im Hintergrund auf, wenn sie nicht gerade den älteren Männern etwas von den alkoholischen Getränken in ihre Gläser füllen sollten. Y/N hasste diesen Job. Vor allem, weil die alten Säcke über all ihre Hände auf ihrem Körper fuhren. Insbesondere auf dem Hintern.
Immer wenn sie zum Tisch hinüber ging, bekam sie einen kräftigen Schlag. Und am dem Gesichtsausdruck, den ihre Kollegin vergeblich versuchte zu verbergen, erkannte sie deutlich, wie ihr diese Berührung auf den Keks gingen.
Dabei hatte das Geschäftstreffen zwischen den einflussreichsten Männern in Seoul nicht einmal wirklich begonnen. Der eigentliche Veranstalter dieses Treffen war immernoch nicht aufgetaucht und ließ sich Unmenge an Zeit.
Aber seine Partner waren ja in bester Gesellschaft, dachte sie sich augenrollend und schnaufte unwillkürlich dabei. Der einzige Grund, den sie hatte, um den attraktiven Boss anzusehen, war, weil sie sich bis ins kleinste Detail vorstellte ihn einfach umzubringen.
Dafür, dass er existierte und gefallen daran fand junge Frauen herablassend zu behandeln. Genau, wie jedes andere männliche Wesen in diesem großen Gebäude. Sie alle hatten diese eine widerliche Sache gemeinsam. Sie atmete einmal tief durch und setzte ihr charmantestes Lächeln auf, das sie besaß.
Und erneut spürte sie eine große, eklige Hand auf ihrem Hintern, was sie versuchte zu ignorieren. Sie konnte nicht noch einen der Geschäftsführer die Finger brechen, weil er sie bereits so oft angefasst hatte. Ein kalter Windzug wehte ihr entgegen und sofort wanderte ihre Aufmerksamkeit hinüber zu Zimmertür, die gerade geöffnet wurde.
Kim Namjoon betrat mit schweren Schritten den Raum, der plötzlich vollkommen Still wurde. Kein einziges Geräusch war mehr zu hören. Oder blendete Y/N einfach alles aus, weil sie sich erneut vorstellte ihm einfach eines der fucking Messer auf den Tisch in den Hals zu rammen.
Die Stimme einer seiner Partner holte sie wieder zurück in die Gegenwart und augenblicklich huschte sie hinüber zu ihrer Arbeitskollegin, die abseits des Tisches an der Wand stand und normalerweise schön längst hätte gehen können. Wenigstens war ihr Boss so gnädig eine der Frauen früher gehen zu lassen.
Y/N war diejenige, die länger blieb.
Sie hatte nichts zu verlieren.
Ihre Kollegin und Freundin allerdings schon.
»Warum bist du noch hier?«, wollte sie flüsternd von der schwarzhaarigen jungen Frau neben sich wissen und deutete ihr mit einer kurzen Handbewegung an zu verschwinden. Sie verharrte augenscheinlich in ihrer Position, als Kim Namjoon plötzlich ganz nahe an den zwei Frauen vorbei ging.
Vielleicht war es absichtlich gewesen, aber sie hätte schwören können, dass er sie gerade unauffällig an ihrem unteren Arm berührt hatte. Womöglich war es auch der kräftige Windstoß, den er beim vorbeilaufen erzeugt hatte. Ihre Lippen formten sich kaum merklich zu einem schmalen Lächeln, als ihre Arbeitskollegin den Raum verließ.
Jetzt musste Y/N die alten Säcke alleine vergnügen und ihr Meeting angenehmer machen. Etwas, was sie schon solange tat und dennoch puren Ekel in ihrem inneren empfand. Zügig flitzte sie in die Küche, um noch einige alkoholische Flaschen aus dem kleinen Kühlschrank zu holen, welchen die Männer ihre Kehle runter fließen ließen.
Beinahe hätte sie die Glasflaschen verloren, als sie mit jemandem zusammen stieß, der plötzlich im Türrahmen gestanden hatte. Ihr Herz blieb schlagartig stehen, nachdem sie Kim Namjoon erblickt hatte. »Wo ist deine Freundin?«, wollte er wissen und trat mehrere Schritte nach vorne, wodurch sie zurück gehen musste.
Nun standen sie in der Mitte der Küche, die nicht unbedingt sehr geräumig war. »Sie ist nach Hause gegangen. Es reicht, wenn einer von uns noch länger in dieser Hölle leiden muss«, spuckte sie ihm die Wahrheit ins Gesicht und drängte sich an den gutaussehenden Boss vorbei.
»Warum gehst du dann nicht?«. Bei diesen Worten blieb sie stehen.
Y/N konnte deutlich spüren, wie er ihr näher gekommen war. Sie fühlte seinen heißen Atem an ihrem Nacken, welcher ihr eine unangenehme Gänsehaut bescherte. Seine Hände berührten ihre Oberarme und strichen diese langsam entlang. »Das geht nicht. Diese Männer haben zu viel Einfluss, als das ich und einer der anderen vielen Frauen einfach so gehen können«, erwiderte sie.
»Und selbst dann würden sie nach neuen suchen, die ihre Bedürfnisse stillen müssen. Sie erniedrigen und gefügig machen, damit sie genau das tun, was ihnen gefällt. Ihnen ist es gleichgültig, wie wir uns fühlen. So dreckig und benutzt«, fügte Y/N hinzu und drehte sich schwungvoll zu ihm um, sodass sie nun Blickkontakt hielten.
»Das habe ich⸺«, begann er.
»Nicht gewusst?«, unterbrach sie ihn, »Wie denn auch? Kim Namjoon der einflussreichste Geschäftsmann in Seoul ist genauso ein schmieriges und ekelhaftes Arschloch, welches Freude daran empfindet, Frauen als Objekte zu benutzen«, sprach sie weiter und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen.
Bedrohlich stellte die junge Frau sich auf Zehenspitzen und fügte hinzu: »Dir ist es egal, Namjoon«. Ihre Stimme klang so sanft und zerbrechlich, als wäre sie Glas, welches jede Sekunde zerbrechen konnte.
Ein letztes Mal blickte sie ihm in die Augen und wollte eigentlich gehen, um ihre Pflichten zu erfüllen. Die Männer sollten nicht noch längere Minuten warten müssen, um ihre Bedürfnisse befriedigt zubekommen. »Was glaubst du, warum ich sie all die Zeit hier eingeladen habe? Um mit ihnen Geschäfte zu machen? Nein. Ich wollte ihre Schwachstellen finden, um das zu beenden, was dir angetan wurde. Dir und so vielen Frauen in Seoul«.
Wütend machte sie kehrt und pfefferte die Flaschen auf die Theke neben sich, wodurch sie in alle Richtungen zersprangen. Eine Glasscherbe hinterließ einen tiefen Schnitt in ihrer rechten Wange ⸺ doch den Schmerz spürte sie nicht.
»Und trotzdem hast du weiter zugelassen, dass sie uns berühren. Dafür bezahlten, dass sie uns mit nach Hause nehmen konnten und⸺«, schlagartig verstummte sie, wollte nicht noch mehr ins Detail gehen.
Er wusste es.
Er wusste alles, was die grauen durchmachen mussten.
Sie griff nach einer der Glasscherben auf der Theke und wollte sie in seinen Hals rammen. Seine große Hand schloss sich um ihr Handgelenk und stoppte augenscheinlich ihr Vorhaben. »Du solltest das nicht tun, Jagiya«, sagte er liebevoll zu ihr.
»Ich habe nichts mehr zu verlieren«, erwiderte sie mit einem traurigen Lächeln und wollte ihm wehtun.
So sehr.
Widerwillig ließ sie zu, dass er ihr die Glasscherbe aus der Hand nahm und zurück auf die Theke legte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er aus der Küche und unfähig sich zu bewegen, lauschte Y/N einfach nur die Geräusche. So viele Schüsse ertönten, dass sie gar nicht richtig mitzählen konnte.
Vorsichtig betrat sie den anderen Raum und entdeckte zu erst Kim Namjoon, der eine schwarze Pistole in seinen Händen hielt. Die anderen Männer lagen mit ihrem Kopf auf dem Tisch ⸺ alle hatten die selbe Schusswunde. Und über all, wo sie hin schaute, waren rote Pfützen.
»Namjoon...«, hauchte sie leise, aber er hatte sie gehört.
Er kam auf sie zu und steckte die Waffe weg, sodass er beide seine Hände an ihre Wangen legen konnte. »Ich hab das für dich gemacht, Jagiya. Vergiss das nicht«, er lehnte seine Stirn gegen ihre.
»Niemand wird dich jemals wieder so anfassen und fühlen lassen«, versprach er ihr.
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