
Aufklärung | 20
Elizah POV:
Nachdem Black abgedampft ist, verschwand auch James. Remus blieb noch etwas bei mir und wir redeten. Er erzählte mir, dass er sich die letzten drei Tage totale Vorwürfe gemacht hatte. Und das nur, wegen meiner eigenen Dummheit. Auch wenn er mich verletzt hatte und ich wegen ihm drei Tage geschlafen hatte, sollte er endlich verstehen, dass es nicht seine Schuld war.
Die Narbe quer über meinen Bauch hoch zur Brust verschwieg ich ihm dennoch. Er sollte sich nicht noch schlechter fühlen, als jetzt. Mir tat Remus leid. Was er Monat für Monat durch macht. Ich könnte mir das gar nicht vorstellen. Und das möchte ich auch ehrlich gesagt nicht.
Nach langem schweigen verließ auch Remus mich. Ich nahm mir ein Buch zur Hand und ließ eine Zeit lang.
„Da ist ja unsere Liz", hörte ich Lily sagen.
Ich wollte aufstehen und meine Freundinnen umarmen. Doch da machte mir mein Bauch einen Strich durch die Rechnung. Ich zog scharf die Luft ein und hielt mir die Hand auf die Narbe. Nach dem Motto, meine kleine Hand, kann eine Narbe dadurch heilen.
Ja ne ist klar!
„Was ist los?", fragte Lily besorgt und legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Ach. Nur Magenschmerzen", winkte ich ab und legte mich wieder hin.
„Aber jetzt erzähl mal. Wie bist du hierher gekommen? Du lagst hier drei Tage, Liz!" Lily entfernte sich von mir und musterte mich kritisch.
„Ich hatte wahrscheinlich nur einen Anfall oder so", log ich.
„Anfall? Was für einen Anfall?" Panisch sah mich meine beste Freundin an.
„Ich hatte wohl die letzten Tage zu wenig gegessen und bin umgefallen", log ich nochmal.
„Und dann liegt man drei Tage im Krankenflügel?" Jetzt musterte mich auch Marlene kritisch.
„Anscheinend schon." Eine weitere Lüge.
„Wenn du's sagst." Leicht eingeschnappt entfernte sich Lily von mir und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Mhm", murmelte ich.
„Wir gehen dann auch wieder. Hausaufgaben und so", erklärte mir Marlene und die beiden wollten mich schon verlassen.
„Ja ok. Macht nur. Ich bleibe dann hier und sterbe vor Langeweile", sagte ich übertrieben und hielt mir die Hand theatralisch ans Herz.
„Ist klar. Ich bereite dann deine Beerdigung vor", hörte ich Lily noch sagen.
„Versprich mir nur eins", fügte ich noch hinzu und Lily drehte sich zu mir um. „Und was?"
„Lade Black bitte nicht ein." Zuckersüß schaue ich meine beste Freundin an, die nur kichernd nickt. „Werde ich berücksichtigen."
„Danke!"
*
„Du darfst dann jetzt auch gehen." Madam Pomfrey stand vor meinem Bett und überreichte mir noch ein paar Tabletten. „Komm in ein paar Tagen wieder und lass dir deinen Verband wechseln, verstanden?"
„Ja werde ich. Danke." Nickend stand ich auf und zog mir meine Schuhe an.
„Und nicht so schnelle Bewegungen und keine Überanstrengungen", wies sie mich noch auf meine Gesundheit hin.
„Berücksichtige ich", sagte ich nickend und sah Madam Pomfrey in die Augen, damit sie merkte, das ich es auch ernst meinte.
„Dann darfst du jetzt auch gehen. Du hast genug an Unterricht verpasst. Ach, und Elizah!" meinte sie noch, bevor ich losgehen wollte.
„Ja?", fragte ich und drehte mich zu ihr um.
„Versprich mir, dass nächste mal, bitte nicht an Vollmond in den Wald zu gehen."
„Werde ich."
*
Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich stand dort mit langer Hose und BH. Die Narbe sieht echt nicht schön aus.
Eine dicke Narbe vom Bauchnabel hoch zu meiner Brust. Quer über meinen Bauch. Ich ging sie langsam mit meinem Zeigefinger nach. Immer und immer wieder.
Mich wird doch nie jemand damit schön finden.
Einzelne Tränen liefen mir die Wangen runter.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro