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20. Das Ende


Lucy

Die Zeit war gekommen und schlug wie wild gegen uns. Es wäre sinnlos, dagegen anzukämpfen. Mir blieb also nichts anderes, als mein Schicksal anzunehmen und zu sagen, dass es so okay ist.  

Jedes Mal, wenn jemand in einem Film erschossen wurde, habe ich mich gefragt, wie sich das wohl anfühlen würde. Nun ja. Es fühlt sich nach gar nichts an. Einfach ein schneller stechender Schmerz, denn erst wenn die Kugel in dir ist, und du das Pech hast, nicht sofort tot umzufallen, fangen die Schmerzen an. Unerträgliche, qualvolle Schmerzen, aber ich schrie nicht. Ich ließ es über mich ergehen und sagte erneut, dass es okay war. Meine Zeit war wohl gekommen, sonst würde ich jetzt nicht hier stehen. Vor lauter Schmerzen umklammerte ich meinen Bauch und stöhnte schmerzerfüllt. Die Pistole fiel neben mir donnernd zu Boden. Henry stürmte auf mich zu und fiel neben mir auf die Knie. Meine Hand griff verzweifelt nach der Waffe, doch sie rutschte nur immer weiter von mir fort. Ich sah in Henrys Augen, aus denen verzweifelte Tränen strömten. So unendlich viele verzweifelte Tränen, dass ich nicht wusste, welche von ihnen ich als erste mit meinen Fingern auffangen wollte. 

Mein Gesicht lag auf Henrys Schoß und mit seiner Hand strich er mir übers Haar. Fühlte es sich so an zu sterben? Hatten sich so Mom und Henrys Schwester gefühlt?

«Alles wird gut, Henry», murmelte ich benommen, schwach und zog ihn zu mir. «Nein, nein. Wie konnte ich zulassen, dich so in Gefahr zu bringen?!  Alles ist meine Schuld», wimmerte er, worauf ich ihn wahrscheinlich ein letztes Mal küsste. Es war unbeschreiblich schon, als würde ich ihn erneut zum ersten Mal küssen. Ich fühlte mich frei und durch die Berührung von Henrys Lippen auf meinen, hatte ich fast das Gefühl, dass die Schmerzen verschwinden würden. Nichts von all dem war seine Schuld. Ich war ein freier Mensch und hatte meine eigenen Entscheidungen getroffen, und eben auch die, mich bewusst und absolut ... ABSOLUT hirnrissig in Gefahr zu bringen.

In meinem Leben hatte ich alles gehabt, was ich gewollt hatte und es gäbe nichts, was ich bereuen oder gar ändern würde. Es kam alles so, wie es früher oder später hätte kommen müssen. Mein Leben startete wie das von jedem anderen. Mein Leben endete nur anders. Aber ich endete glücklich. Und das war es doch, was man sich wünschte? Glücklich zu enden? Ich endete in den Armen einer Person, die ich liebte und die mich liebte. Das genügte. Es tat mir nur so furchtbar leid für Henry. Er verdiente die Welt, mehr als nur die Welt. Doch seine Welt war ich. Und seine Welt starb gerade in seinen Armen. «Henry ... Henry?», begann ich, sobald ich spürte, dass mir nicht mehr allzu viel Zeit in diesem Universum blieb. Er wand sein Tränen überströmtes Gesicht zu mir und blickte mir in die Augen. Alles was ich in ihnen fand, war Stärke und Liebe. Sanft strich ich ihm über seine Wangen und Lippen. «Du sollst wissen, dass ich keine Angst habe. Denn du bist bei mir, dass wirst du immer sein. An keiner Sache trägst du Schuld. Ich sterbe in den Armen meiner ersten Liebe ... und es ist okay», kam es mir krächzend über die Lippen und selbst mir rannen jetzt Tränen die Wangen hinunter, dabei hatte ich mir geschworen, es nicht noch schlimmer zu machen als es eh schon war. «Du wirst nicht sterben. Nicht ohne mich. Verlass mich nicht, bitte. Ich kann ohne dich nicht leben, Lucy. Du willst mir doch nicht etwa mein Herz brechen, oder?», schluchzte er schließlich und presste meinen Körper so nah an sich, dass ich seinen Atem auf meiner Haut kitzeln spürte.

Man sagte sich doch, wenn man sterben würde, sehe man sein Leben noch einmal in allen Facetten vor seinem inneren Auge an sich vorbeiziehen.  All die Erinnerungen und Momente als eine Art ganz persönlicher Film. Ich konnte es nun bestätigen. Erst war es schrecklich dunkel, bevor es sich anfühlte, als würde sich alles drehen und sich kleine farbige Punkte bilden. Die kleinen Punkte wurden immer genauer, bis ich sah, wie mich Mom und Dad als kleines Kind in den Händen hielten. Wie mir schwimmen und Fahrrad fahren beigebracht wurde. Ich sah wie mich Dad in den Kindergarten begleitete, wo ich dort im Sandkasten spielte und Formen baute. Ich sah wie ich Eingeschult wurde und mit meiner Schultüte auf der Tribüne stand. Ich sah, wie Mom mir das Kochen und Backen beibrachte, all die Kuchen und Gerichte. Ich sah, wie ich meinen ersten Vortrag hielt und wie nervös ich dabei war.  Dann sah ich, wie ich mein erstes Haustier bekam. Ein Kaninchen. Und ich sah, wie sehr es mir das Herz gebrochen hatte, es zu begraben. 

Es war als würde ich mein ganzes Leben erneut sehen, aber als wäre ich diesmal nur Zuschauer. Dann kam ich auf die Highschool in New York. Wie ich meine erste Party feierte, das erste Mal Alkohol probierte und das erste Mal jemanden küsste. All die Einkauftouren mit meinen Freundinnen, all die Kleider und Schuhe, die wir uns angesehen haben. Und ich sah auch wie wir uns stritten, wie unnötig es war, und wie gern ich mich selbst in der Situation angeschrien hätte, dass es nicht dazu führte, die letzten paar Wochen weinend und allein in meinem Zimmer zu verbringen. Dann kam auf einmal die Fahrt nach Swellview, wie ich im Auto einschlief. Es war zwar damals nicht Dad, der fuhr, aber das änderte rein gar nichts an der Erinnerung. Sie war ein Teil von mir. Ich fragte mich nur, ob mein Leben länger verlaufen wäre, wäre ich nicht nach Swellview gekommen oder hätte ich niemals auf Henry getroffen. Aber das würde ich wohl niemals herausfinden. Die Antwort befand sich in den Sternen.

Die nächsten Erinnerungen waren noch am intensivsten; Henry. Ich sah unsere Begegnung. Wie oft er mich vor Mitch beschützt hatte. Er war überall dabei und stand immer in meiner Nähe, nichts hätte ihn daran gehindert, mich zu beschützen. Seine braunen Augen, die so viel Mut und Fürsorge Ausstrahlten, waren auch meine persönliche Schwäche. Seine Lippen, die wie gemacht für meine waren und sein blondes Haar, was im Wind, wie die hellste Sonne leuchtete. Ich sah, wie er mir beim Einschlafen zusah, als ich einen Albtraum hatte und ich sah, wie ich ihm um die Arme fiel, als seine Schwester starb. Ich sah, wie Henry mir seine Gefühle gestand, als er dachte, dass zwischen mir und Jasper würde etwas laufen würde. Nicht zu vergessen; unser erster Kuss, der durch seine Uhr unterbrochen wurde. Und ich sah, wie er mir auf der Party das Herz brach. Doch es zerriss mein Herz endgültig, als ich sah wie ich Henry unter einem Sternen bedeckten Himmel versprach, für immer bei ihm zu bleiben.

Mein Versprechen brach.

Würde er mir je verzeihen können?

Ich sah unseren darauffolgenden Regenkuss. Und spürte all meine Emotionen erneut. Sie strömten nur so durch mich hindurch, bis sie wieder in der endgültigen Leere verschwanden.

Die Leere, in der man rein gar nichts fühlte.

Die Leere, die so schwarz war.

Die Leere, die einen aufsaugte, bis nichts mehr von einem übrig war und man selbst ganz leer war.

Ich sah jede reinste Millisekunde meines vergangenen Lebens und so sehr es mich mit den euphorischsten Gefühlen beschenkte, so sehr brach es mich auch. Es brach nicht einfach nur mein Herz, es brach mich. Mich Lucy Hale, in noch kleinere Einzelteile, die eine Seele überhaupt haben konnte. 

Ich wollte nicht gehen, noch nicht. Ich wollte bleiben, wenigstens für Henry. Was würde jetzt aus ihm werden, was würde aus meinem Dad werden? Aus jeder Person, die ich zurück ließ. Was würde aus ihnen werden? Ich würde jetzt kein Teil mehr von ihrer Zukunft sein, nur noch Teil von ihrem Schmerz, wenn sie an mich dachten. Ich würde nie sehen, wer auf meiner Beerdigung erscheinen würde. Würde sehen, wer am meisten weinen würde. 

Der Film aus meinen Erinnerungen ging zu Ende, der Vorhang im Saal schloss sich, und ich konnte fühlen, dass es sich nur noch um Sekunden handelte. Das Letzte, was ich hörte, waren die Sirenen eines Krankenwagens, Henrys schluchzen und Ray der es ihm gleichtat. Henrys Stimme drang ein letztes Mal zu mir durch und ich verstand nur ein: «Halte durch. Du bist eine Kämpferin und ich liebe dich.» Dann wurde alles schwarz, meine Hand sackte auf den Boden, meine Lider fielen zu, mein Herz pumpte kein Blut mehr durch meine Adern und es war vorbei.

 Meine Seele verließ meinen Körper und stieg in den Himmel hinauf.

 Von nun an würde ich über Henry wachen. 

Ihm zusehen, wie er glücklich wurde. 

Es war das Ende

Das Ende meines Lebens und das Ende einer weiteren Geschichte.

ENDE

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