❝Understanding is the first step to acceptance, and only with acceptance can there be recovery. ❞

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Jeongguk

Nervosität steigt auf und meine Hände fangen an zu schwitzen. Sekunden oder sogar Minuten vergehen, bis sich mein Vater räuspert.  »Was ist los mein Sohn? Du hast uns ins Haus geschoben und nun sitzen wir hier am Esstisch und schweigen uns an. Du weißt, du kannst uns alles erzählen«

Die Worte von meinem Vater müssten mich eigentlich beruhigen.. Tun sie jedoch nicht. Im Gegenteil, ich werde nur nervöser und bin wirklich kurz davor einfach zu kneifen und nur zu erzählen, dass ich von der Schule abgehauen bin. Doch da erhebt meine Mutter das Wort.  »Ich weiß wie schwer dir das alles gefallen sein muss mein Schatz. Aber dein Vater und ich sind so unglaublich stolz auf dich.« sie lächelt mich an und streckt ihren Arm über den Tisch um meine Hand zu ergreifen.

Ich kaue unentwegen auf meiner Unterlippe herum und atme tief ein und aus.  »Ich war es.. Ich bin schuld das Taehyung damals gestorben ist..« kommt es dann nach all den Jahren aus meinem Mund. Ich sehe schluckend zwischen meinen Eltern hin und her und gefühlte Stunden vergehen, eher meine Mutter das Wort ergreift.

»Ganz ruhig mein Schatz. Erzähl uns einfach wenn du soweit bist« ruhig und sanft ist ihre Stimme, was mich tatsächlich ermutig dann die ganze wahre Geschichte zu erzählen.

Während ich meinen Eltern nun erzähle, dass ich dafür verantwortlich war, dass Taehyung sich für mich geopfert hat weil er mich vor dem ertrinken retten wollte, bemerke ich wie sich meine Mutter an die Stirn fast und mein Vater immer wieder den Kopf schüttelt. Ob ich das positiv oder negativ auffasse, weiß ich noch nicht.

»... U-Und dann bin ich direkt nach Hause gelaufen.. I-Ihr hatte die Gärtentur an dem Tag offen gelassen und die Veranda..Und d-dann hab mich in meinem Zimmer versteckt..« schluchze ich weil auch mir die Erinnerung schmerzen.

Die Spurensicherung ging damals davon aus, dass Taehyung alleine auf dem Floß war und dann von selbst in den See gestürzt ist. Seine Mutter hatte sogar bestätigt, dass Taehyung damals sagte er würde alleine zum See gehen. Dabei sei er zu weit vom Floß fortgetrieben worden und ist so laut Ermittlungen ertrunken. Ohne Gewalteinwirkung. Seitdem Vorfall, habe ich geschwiegen doch jetzt ist alles raus und es fühlt sich unglaublich gut und befreiend an.

»Deswegen die nassen Klamotten, die ich damals im Wäschekorb gefunden habe..«, meine Mutter steht vom Stuhl auf und läuft eine Weile durch die Küche. Natürlich ist es ein großer Schock und warum sollten sie es mir nicht glauben? So detailliert, wie ich mich daran wieder erinnern kann, kann es keine ausgedacht Lüge sein und zum Glück glauben es mir meine Eltern.

»Es tut mir so leid Jeongguk..« spricht dann mein Vater und seufzt.  »Wir hätten was merken müssen..jetzt wo du es alles bis ins kleinste Detail erzählt hast, macht dein Verhalten damals auch  Sinn.. Wie du dich zurückgezogen hast.. Niemanden mehr an dich rangelassen hast.. Bevor überhaupt  rauskam das Taehyung gestorben war.« Erleichterung ist das, was ich gerade spüre und ich atme zitternd ein und aus.

Auch meine Mutter setzt sich wieder hin und man sieht ihr an, wie blass sie geworden ist.  »Du warst so jung.. Und total überfordert. Natürlich hast du dich keinem anvertraut, du hast ein Trauma erlebt und wir haben dann deine argwöhnische Art nur auf die frühzeitige Pubertät geschoben. Es tut mir so leid mein Schatz und ich bin so stolz auf dich, dass du es uns nun erzählt hast« sagt sie und ich beiße mir fest auf die Lippen um nicht wieder anzufangen zu weinen.

»W-Werdet ihr jetzt die Polizei rufen?« frage ich dann vorsichtig und meine Mutter schüttelt sofort den Kopf.  »Nein mein Schatz aber du weißt, dass es wahrscheinlich besser wäre, es der Mutter von Taehyung zu erzählen, genauso wie du es gerade uns erzählt hast. « ich nicke sofort und lehne mich im Stuhl zurück.

»Das ist mir bewusst und auch, dass ich im Anschluss eine Therapie machen werde«

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