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Jungkook
Mir fällt alles aus dem Gesicht, als ich diese Briefe sehe und auch direkt wieder erkenne. Sofort will ich danach greifen, doch wie als wüsste Taehyung von meinem Vorhaben, nimmt er sie mir vorweg. »Wag es ja nicht, mein Freund. Ich hab extra gewartet, bis du da bin, damit wir sie zusammen öffnen.« Er schüttelt grinsend den Kopf und schiebt die Briefe erstmal zur Seite.
»Aber zuerst essen wir, bevor es kalt wird und dann öffnen wir deine Briefe und zwar alle«, betont er mit einem breiten Grinsen und ich schlucke den entstandenen Kloß hinunter. Taehyung schiebt mir meinen Teller zu und beginnt dann genüsslich zu essen, während ich zunächst in meinem Essen herumstochere.
Wie peinlich, wenn er die Briefe von früher liest, hält der mich doch für bekloppt. Außerdem frage ich mich, wo er diese überhaupt gefunden hat. Ich dachte, seine Mutter hätte sie weggeschmissen, verbrannt oder was weiß ich. Dass sich Taehyung tatsächlich die Mühe gemacht und sie gesucht hat, damit hätte ich definitiv nicht gerechnet.
Das Essen vergeht schweigend, da mir meine Nervosität wahrscheinlich anzumerken ist. Das Glas Wein habe ich direkt in einem Zug geext, Taehyung nimmt dann das dreckige Geschirr vom Tisch und stellt alles brav in die Spülmaschine. Als er zurück kommt, liegt mein Blick wieder auf dem Stapel Briefe und ich schlucke kräftig.
»Soo~bereit, mein Schatz?«, grinst er mich wieder breit an und nimmt meine Hand in seine eine und die Briefe in die andere und führt uns ins Wohnzimmer. Dort brennt bereits der Kamin und Taehyung legt den Stapel auf seinen Schoß.
»Sie sind auf jeden Fall ungeöffnet. Das heißt, meine Mutter ist nicht daran gegangen und keiner außer dir weiß, was in diesen Briefen steht«, erzählt er und jetzt ist auch seine Nervosität anzumerken. Seine Hände zittern leicht und er pustet die eingeatmete Luft wieder hinaus.
»Egal, was da drin steht, Tae..Lach mich nicht aus, okay? Wir waren damals noch sehr jung und ich hab vielleicht nicht alles so gut formuliert. An die ersten Briefe kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern..«, gestehe ich traurig und knibbele an meinen Fingern. Doch Taehyung legt seine Hand auf meine.
Ein liebevolles Lächeln schmückt seine Lippen. »Das ist mir egal, Jungkook. Es sind Briefe von dir und ich werde sie alle lieben, so wie ich dich liebe.« Auch ich muss jetzt lächeln und nicke dann aufgeregt.
Taehyung nimmt also den ersten Brief in die Hand und vergleicht die Daten darauf. »Okay«, murmelt er und blättert die Briefe durch, um den ersten herauszufischen. »Wie gut, dass du darauf noch extra das Datum geschrieben hast. Dann fangen wir mal von ganz vorne an«, sagt er und ich lehne mich aufgeregt in dem Sofa zurück.
»Das war damals, als du einfach mir nichts, dir nichts verschwunden bist. Das weiß ich noch«, murmele ich und erinnere mich daran, wie sehr ich damals geweint hatte, dass er einfach aus meinem Leben ausradiert wurde.
Gespannt öffnet Taehyung vorsichtig den allerersten Umschlag und fischt dann einen weiteren, kleinen Umschlag heraus, aus welchem bereits ein Armband hinausfällt und in diesem Moment reiße ich meine Augen auf, da ich mich wieder erinnere.
»Das gibt es nicht~«, strahle ich und nehme das Armband. »Was meinst du?«, fragt Taehyung irritiert und ich betrachte das Kettchen wo unsere Initialen eingraviert worden sind. »Das war der Tag, bevor du weg warst. Da wollten wir uns eigentlich abends noch treffen und ich war voher mit meiner Mutter extra in der Stadt, um ein Armband für dich anfertigen zu lassen. Doch dann warst du einfach verschwunden und ich habs in den Brief gesteckt, da ich dachte, es kommt bei dir an und du hättest was, das dich an mich noch miterinnert«, erzähle ich und muss lächeln, während ich das Kettchen betrachte.
»Es wird aber wahrscheinlich nicht mehr passen«, lache ich unsicher auf und unterdrücke Tränen, da es echt furchtbar schmerzt, dass er es nie bekommen hat.
Written by JiaJeon13
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Meine erste Powerbank vorhin gekauft für meine 7 stündige Fahrt nach Berlin🤣👌🏼
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