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Taehyung
Jungkooks Worte sind aus irgendeinem Grund wie ein Schlag ins Gesicht und machen mich für den Moment tatsächlich sprachlos. Zunächst einmal habe ich natürlich nicht groß darüber nachgedacht, wie es für ihn wirken könnte, wenn er meinen neuen besten Freund trifft, aber dass ihn das augenscheinlich so sehr verletzt, wollte ich natürlich nicht.
Aber nun von ihm zu hören, dass er für mich eine Verabredung hat sausen lassen mit einem Typen, den ich nicht kenne und es nun bereut, tut auch mir ein Stück weit weh. Wahrscheinlich darf ich es ihm nicht zu übel nehmen, da auch bereis der Alkohol aus ihm spricht, aber sagen die Menschen nicht gerade dann die Wahrheit?
Trotzdem werde ich für den Moment wütend, was auch an seinem mehr als patzigen Ton liegt, weshalb ich meinen Whisky hinunterstürze und mich dann neben ihn an den Tresen stelle, um mindestens genauso viele Shots wie er zu bestellen.
»Was wird das?«, fragt er neben mir und hebt spöttisch eine Augenbraue, wobei ich ihn noch immer leicht verärgert anfunkele. »Wonach sieht es denn aus? Ich betrinke mich jetzt.«
Jungkook entfährt nur ein Schnauben, bevor er das kleine Glas ergreift und in einem Zug leert, ehe er das Gesicht leicht verzieht und sich noch einmal schüttelt. Ich kann mein Verhalten selbst nicht erklären, schließlich bin ich sonst ein sehr gefasster Mann und denke doch gelegentlich über meine Entscheidungen nach. Aber gerade handele ich impulsiv, was überhaupt nicht zu mir passt, denn als Arzt sollte ich immer einen kühlen Kopf bewahren.
Doch Jungkook bringt irgendwie alles durcheinander. Seitdem er wieder in mein Leben getreten ist, habe ich das Gefühl, falsche Entscheidungen in meinem Leben getroffen zu haben und nun nichts mehr daran ändern zu können. Ständig stelle ich mir die Frage, wie es wohl zwischen uns gekommen wäre, wenn meine Eltern uns nicht voneinander getrennt hätten und eigentlich sollte ich mich so etwas gar nicht erst fragen. Jungkook ist hetero, das hat er selbst gesagt und an dem Tonfall habe ich auch gemerkt, dass er es ernst meint.
Doch warum scheint er in meiner Anwesenheit dann manchmal so schüchtern? Wirke ich etwa so auf ihn, dass er gar nicht anders kann, als leicht zu erröten, wenn ich ihn berühre oder dass er manchmal zu stottern beginnt? Aber ich darf mir diese Fragen nicht stellen, nicht heute, nicht morgen, niemals. Immerhin befinden wir beide uns in einer Beziehung und selbst wenn nicht, käme seine sexuelle Orientierung dazwischen.
Trotzdem kann ich nicht anders, als ihn von der Seite zu mustern, während er in rasender Geschwindigkeit den Alkohol inhaliert, worüber ich schon besorgt die Stirn runzele. Natürlich trinke ich ebenso schnell, aber scheinbar vertrage ich deutlich mehr als Jungkook, der sich dann nach einiger Zeit schon an meine Schulter lehnt.
»Taehyuuuung«, lallt er dann auch noch viel zu laut und hebt wieder sein Glas, doch dieses Mal unterbreche ich ihn wirklich dabei und stelle es ab, bevor ich einen Arm um seine Taille lege und ihn stütze. »Ich denke, es ist jetzt genug, oder Kleiner?«
»Nenn mich nicht Kleiner«, motzt er direkt darauf los und boxt mir schwach gegen die Brust, als ich ihn von dem Tresen wegziehe und insgeheim hoffe, dass keiner meiner Kollegen dieses Spektakel mitbekommt. Zielstrebig schleppe ich ihn dann mehr schlecht als recht zum Ausgang, während er in meinem Arm hängt und unverständliche Worte murmelt. Vermutlich ist es wohl die beste Idee, ihn mit zu mir nach Hause zu nehmen, denn in diesem Zustand kann ich ihn unmöglich alleine lassen.
Written by Tae-Rah
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ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ
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