11 ~ Gespräch von Frau zu Frau
Chapter Fourty
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Daryl brachte Carol in eine der unteren Zellen und legte sie dort auf das Bett.
Ich griff schnell nach einer Wasserflasche und einem frischen Tuch.
"Was ist passiert?", fragte ich Daryl, während er sich ans Ende des Bettgestells lehnte.
"Sie war in einer Einzelzelle, ich denke, sie ist dehydriert", antwortete er.
"Ja", stimmte ich zu und wandte mich Carol zu. "Hey Carol, ich bin's. Du bist in Sicherheit."
Die grauhaarige Frau öffnete ihre Augen und lächelte mich strahlend an.
"Casey?", fragte sie leise.
Ich lächelte zurück, reichte ihr die Wasserflasche, und sie trank einen großen Schluck.
Dann blickte sie zu Daryl hinauf und bedankte sich.
Plötzlich hörten wir Geräusche und Stimmen aus dem anderen Raum.
"Ich gehe mal nachsehen", sagte Daryl und ging zu den anderen.
Bald darauf kehrte er mit dem Rest der Gruppe zurück.
Carol wollte aufstehen, und ich half ihr dabei, sie am Arm zu stützen.
Rick trat als Erster in die Zelle und umarmte sie erleichtert.
"Oh Gott... Gott sei Dank...", sprach sie und klammerte sich an Rick fest.
Hershel humpelte auf sie zu. "Wie?"
"Ich habe mich in einer Einzelzelle versteckt", erklärte Carol ihnen.
"Die Ärmste hockte weit weg in einer Zelle. War fast ohnmächtig, dehydriert", fügte Daryl hinzu.
Carol bemerkte das Baby in Beths Armen, schaute erst freudig auf das kleine Kind und dann traurig zu Rick hinüber.
"Es tut mir so leid...", sprach Carol mit Tränen in den Augen und nahm das Baby in den Arm.
In der Zwischenzeit verließ ich die Zelle und zog Daryl mit mir zur Seite. "Was gibt's?", fragte er sofort.
"Gut, dass du sie gefunden hast und nicht aufgegeben hast", lächelte ich aufrichtig. "Das gab Hoffnung."
"Das würde ich für jeden von euch tun", sagte er sanft und verzog seine Lippen zu einem Lächeln.
"Ich weiß", erwiderte ich, ohne weiter zu zögern, trat ich näher an ihn heran.
Beugte mich ein Stück nach vorne, spitzte die Lippen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Geschockt über mein eigenes Handeln zuckte ich kurz zurück und bemerkte ein freches Grinsen in seinem Gesicht.
"Bilde dir ja nichts darauf ein, Dixon!" sagte ich mit erhobenem Finger.
"Mach ich nicht", grinste er nur weiter.
Ich wandte mich schnell ab, um meine roten Wangen zu verbergen.
Nach einer Weile kamen auch Rick und Hershel aus der Zelle heraus.
"Casey! Daryl! Kommt mit!", rief Rick uns zu, und wir folgten ihm sofort.
Als ich in den Raum trat, fiel mir sofort die fremde Person auf - eine junge dunkelhäutige Frau, die uns finster ansah.
"Wir werden uns Ihre Wunde ansehen und Ihnen Proviant mitgeben, dann können Sie gehen", erklärte Rick als Erstes.
Sie saß schweigend da und presste ein Tuch an ihre Verletzung am Bein. Offensichtlich war sie dort getroffen worden.
"Aber sagen Sie uns, wie Sie uns gefunden haben, und warum Sie Babynahrung dabei hatten", fuhr er fort.
"Die Vorräte hat ein junger Asiate stehen lassen. Zusammen mit einem hübschen Mädchen", erzählte sie und hob ihren Blick.
"Was ist passiert?", fragte Rick besorgt.
Hershel sprang darauf an, da es um seine Tochter ging. "Wurden sie angegriffen?", fragte er.
"Sie wurden entführt", meinte sie schließlich.
"Entführt? Von wem?", fragte ich sofort.
"Von demselben Mistkerl, der auf mich geschossen hat!", sagte sie verärgert.
"Hey, das sind unsere Leute!", warf Rick ein. "Erzählen Sie mir, was passiert ist, und zwar sofort!"
Er packte sie plötzlich grob am Arm, aber die junge Frau konnte sich geschickt aus seinem Griff befreien.
Warnend hob sie die Hand und stolperte rückwärts.
"Fassen Sie mich nie wieder an!", fauchte sie.
Daryl zielte mit seiner Armbrust auf sie. "Dann fangen Sie an zu reden, sonst haben Sie ein viel größeres Problem als eine Schusswunde!"
"Finden Sie es selbst heraus", zischte sie.
"Hey, ganz ruhig bleiben, ihr beide!", drängte ich mich zwischen sie. "Sie sind nicht ohne Grund hierhergekommen. Wir wollen Ihnen nicht wehtun, aber wir wollen wissen, wo unsere Freunde sind, und Sie wissen es anscheinend."
"Es gibt eine Stadt, Woodbury", begann sie zu erzählen und schaute mich ernst an. "Etwa 75 Überlebende. Ich denke, dahin wurden sie gebracht."
Ich schaute zu den anderen Drei. "Eine ganze Stadt?", fragte Rick hinter mir und trat wieder näher heran.
Sie nickte nur.
"Wird sie von einem Typen namens 'Der Gouverneur' regiert?", fragte Daryl sofort.
"Ja, ein gutaussehender, charmanter Sektenführertyp. Sie haben paramilitärische Möchtegerns als Kämpfer. Die Stadt ist sicher vor Beißern, aber wir könnten uns reinschleichen."
Rick schwang seinen Blick zu uns zurück und wartete auf unsere Reaktion.
Nach kurzem Überlegen wandte er sich wieder an die junge Frau.
"Woher wussten Sie, wie Sie hierherkommen?", fragte er nun schon fast misstrauisch.
"Die beiden erwähnten ein Gefängnis", erklärte sie. "Sie sagten, es liegt einfach geradeaus."
Rick nickte und trat zurück in die Gruppe zwischen mir und Daryl.
"Das hier ist Hershel, der Vater der entführten Frau. Er kümmert sich um sie", stellte er sie vor.
"Casey?", nickte er mir dann zu, dass ich mit ihm kommen sollte.
Wir gingen ein paar Schritte von den anderen weg. "Hey, ich schicke Carl raus, er bringt das Verbandszeug mit. Du behältst sie im Auge."
"Geht klar, Sheriff. Ich bin wie immer die Babysitterin", sagte ich scherzhaft.
"Bist du nicht, aber ich vertraue dir. Deshalb..." meinte er und schaute mich direkt an.
"Alles klar", nickte ich zustimmend.
Rick und Daryl kehrten daraufhin zu den Zellen zurück.
Carl kam mit der Arzttasche heraus, und Hershel versorgte die Frau, während Carl und ich aufpassten, damit sie keinen Unfug trieb.
"Hast du eigentlich einen Namen?", fragte ich, nachdem Hershel fertig war und mit Carl die Sachen weggeräumt hatte.
Die Frau antwortete mir jedoch nicht und ignorierte meinen Blick.
"Na gut. Ich bin Casey", lächelte ich, aber es kam weiter keine Reaktion von ihr.
Ich zuckte mit den Schultern, drehte mich kurz um und nahm eine Wasserflasche vom Tisch.
"Hier, du wirst bestimmt durstig sein", sagte ich und reichte ihr die Flasche.
"Was hast du vor?", fragte sie und schaute zu mir auf.
"Keine Ahnung. Smalltalk? Ich dachte, so von Frau zu Frau wäre das ganz angenehm", lächelte ich weiter und hob auffordernd eine Augenbraue.
Nach kurzem Zögern nahm sie die Flasche und trank einen Schluck.
Ich setzte mich auf die Bank am Tisch.
"Du bist irgendwie anders als die anderen", meinte sie dann.
Ich zuckte nur mit den Augenbrauen und legte den Kopf schief.
"Ist das etwas Schlimmes?", fragte ich dann.
"Nein. Man sollte heutzutage nicht so sein wie die anderen", erwiderte sie.
"Hm... Dann ist ja gut, vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance, BFs zu werden", scherzte ich und musste über meinen eigenen Gedanken grinsen.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte sie mich dann.
"Ähm... 18? Könnte hin kommen. Ich glaube, ich hatte im Winter Geburtstag. Man Geburtstag feiern vermisse ich wirklich." Ich zuckte nur mit den Schultern, als ich ihr das erzählte.
Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Wow, du kannst ja doch einen anderen Gesichtsausdruck machen", sagte ich spielerisch überrascht.
"Du bist niedlich. Du erinnerst mich an eine Freundin, die ich schon ewig nicht mehr gesehen habe", meinte sie dann. "Sie mochte auch immer ihren Geburtstag."
"Ähm, danke." Ich schaute sie nur verwirrt an.
"Michonne", sagte sie dann nach einer Weile.
"Michonne?", wiederholte ich verwirrt.
"Mein Name ist Michonne", wiederholte sie daraufhin.
"Interessant." Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf sie zu.
"Schön, dich kennenzulernen", lächelte ich sie an und gab ihr freundlich die Hand.
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1243 Wörter
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