08 ~ Alles für die kleine Nervensäge
Chapter Thirty-Seven
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Das leise Murren des Babys in meinen Armen riss mich aus meinen Gedanken und brachte mich wieder zurück in die Realität.
"Sccchhh... Sccchhh... Ist ja gut", murmelte ich leise, während ich sie sanft hin und her wiegte und den Trick mit meinem kleinen Finger versuchte.
Aber es half nicht; sie brauchte dringend richtige Muttermilch oder zumindest Ersatz. Im Moment zählte nur sie.
Ich schaute auf und drehte meinen Kopf zu Rick hinüber.
Er saß einfach nur da und starrte auf den Boden.
Daryl ging zu ihm und wedelte etwas mit der Hand vor seinem Gesicht herum.
"Rick? Hörst du mich?" fragte er, aber es kam keine Reaktion.
Ich gab Carl seine kleine Schwester in den Arm, und er brachte sie zu Hershel, um sie genauer anzusehen.
"Womit sollen wir es füttern? Haben wir etwas für ein Baby?" fragte Daryl, als wir uns näher zusammenrückten.
"Die gute Nachricht ist, sie sieht gesund aus", bestätigte Hershel, und ein kleiner Stein fiel mir vom Herzen.
Wenigstens ging es dem Baby gut.
"Aber sie braucht Muttermilchersatz, und zwar schnell, sonst überlebt sie nicht", fügte er hinzu.
"Nein, niemals. Nicht sie. Wir verlieren nicht noch jemanden. Ich gehe auf die Suche", sagte Daryl nun entschlossen.
"Alles klar! Ich bin dabei!" sagte ich schnell.
"Ich auch", stimmten Maggie und Glenn zu.
"Dann überlegt, wohin wir gehen könnten", sagte Daryl und redete noch kurz mit Beth.
"Ihr zwei, repariert den Zaun!" rief er Oscar und Axel zu, die plötzlich bei uns standen.
"Wenn sich zu viele stapeln, kriegen wir ein Problem! Casey, Glenn, Maggie, Vamonos!" In diesem Moment bewegte sich Rick plötzlich wieder, schnappte sich seine Axt und rannte ins Gebäude hinein.
"Kommt, es wird bald dunkel!" rief Daryl uns zu, während er zu den Autos lief.
Wir drei folgten ihm natürlich ohne zu zögern.
"Es gibt einen Supermarkt an der 89", warf Glenn ein.
"Nein, die Babyabteilung war schon leer. Lori hatte mich gebeten, dort mal nachzuschauen", meinte Maggie dann.
"Gibt es denn etwas, das noch nicht geplündert wurde?" fragte Daryl daraufhin. Ich überlegte kurz. "Nördlich von hier waren doch Schilder für ein Einkaufszentrum."
"Zu viele Trümmer, keine Chance für ein Auto", meinte Maggie, als sie die Autotür öffnete.
"Ich nehme das Motorrad", meinte Daryl und warf sich seinen Poncho über.
"Nicht allein! Ich komme mit!" sagte ich und ging zu ihm.
"Bist du dir sicher?" fragte Glenn mich.
"Ja", antwortete ich entschlossen und nickte ihm zu.
"Hier, nimm das mit", meinte Maggie und warf mir den Rucksack zu, den sie in der Hand hatte.
"Seid vorsichtig", warnte Glenn noch.
"Schon klar", sagte ich, schnallte mir den Rucksack auf die Schultern und stieg auf Daryls Motorrad.
Wir fuhren sofort los in die Richtung, die ich Daryl gezeigt hatte, während ich mich vage daran erinnerte.
"Was ist mit T und Carol?" fragte ich während der Fahrt, während wir durch den Wald fuhren.
"Sie haben es nicht geschafft", gab er knapp zur Antwort.
In seiner Stimme hörte ich jedoch, dass es ihn sicher traf.
"Und die Sirenen und Beißer?" fragte ich noch einmal.
"Der Häftling, der abgehauen ist, dieser Kleine", erklärte er mir, "Oscar hat ihn erschossen."
"Gehören sie jetzt zu uns?" fragte ich nochmal.
"Wir werden sehen", antwortete er nach einiger Zeit.
Während der Fahrt hielt ich Ausschau nach Schildern, die uns zum Supermarkt führen könnten.
Aber dann fiel mir etwas viel Besseres auf.
"Dort ist ein Kindergarten", wies ich Daryl auf das Schild hin.
Er wurde langsamer und fragte: "Ja, und?"
"Dort wurden auch Babys versorgt. Ich denke, wir haben dort gute Chancen, dass noch nichts geplündert wurde", erklärte ich ihm.
Daryl wusste anscheinend, worauf ich hinauswollte, bremste ab und bog in die Einfahrt zum Kindergarten ein.
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Angekommen, stiegen wir vom Motorrad. "Der Kindergarten ist wie ausgestorben", bemerkte Daryl. "Bleib dicht bei mir."
Gemeinsam durchquerten wir das Gelände, auf der Suche nach einem Eingang, der uns ins Gebäude führen würde.
Schließlich entdeckte ich ein bereits halb zerstörtes Fenster und schlug es ein, um in das Gebäude zu gelangen.
Vor mir an der Wand sah ich bunte Handabdrücke, Spielzeug auf dem Boden und Babybetten an der Seite.
Schnell durchsuchte ich den ersten Schrank im Raum und fand Fläschchen, Windeln und Tücher für das Baby.
Daryl war ebenfalls durch das Fenster gestiegen und sicherte bereits die Umgebung ab.
Vorsichtig gingen wir den Gang entlang, während wir in den Zimmern nach nützlichen Dingen Ausschau hielten.
Plötzlich hörten wir ein polterndes Geräusch aus einem der Räume.
Daryl kam zu mir und deutete auf die Tür.
Er öffnete sie vorsichtig und hielt seine Armbrust bereit.
Aus einem großen Wandschrank hörten wir ein seltsames Knabbern.
Ich warf Daryl einen Blick zu, bevor ich die Schranktür öffnete und das Opossum erschoss.
Daryl freute sich über seine Beute und wollte es mitnehmen, doch ich fand das abstoßend und drehte mich weg.
Während ich weiter suchte, bemerkte ich, dass der Raum eine Küche war.
Im ersten Hängeschrank entdeckte ich mehrere Dosen Milchpulver.
Ich war überglücklich und zeigte Daryl stolz meine Entdeckung.
"Das ist genau das, was das Baby braucht, nachdem Lori nicht mehr da ist, um ihr die wichtigen Nährstoffe zu geben", erklärte ich und packte alle Dosen in unsere Taschen.
Daryl fragte, ob wir nun alles hätten, doch mir fiel noch etwas ein.
"Warte hier", sagte ich und rannte zurück zu den Schlafzimmern.
Dort suchte ich in ein paar Schubladen, bis ich das fand, wonach ich suchte.
Als ich mit einem Strampler, einem Schnuller und einem kleinen Hasenkuscheltier zurückkam, schaute Daryl mich verdutzt an.
"Ernsthaft, ein Kuscheltier?", fragte er. "Jedes Kind braucht ein Kuscheltier", erklärte ich und fragte ihn, ob er selbst früher keines gehabt hatte.
Er schüttelte nur abwesend den Kopf.
"Wir sollten zurückgehen, es wird schon dunkel", meinte Daryl.
"Alles klar", stimmte ich zu. Ich packte die gefundenen Sachen in den Rucksack, schnallte ihn mir wieder auf den Rücken und folgte Daryl zurück zum Motorrad.
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Als wir wieder am Gefängnis ankamen, war die Dunkelheit bereits eingebrochen.
Vor dem Zaun tummelten sich die Beißer, die gerade von Alex weggelockt wurden, als er das Tor geöffnet hatte.
Rasch schloss Oscar das Tor hinter uns, nachdem wir hindurchgegangen waren.
Wir erreichten den Innenhof, wo ich eilig den Rucksack packte und in unseren Zellenblock rannte.
In den Zellen hielt Carl seine Schwester fest im Arm, schwankte hin und her und versuchte sie zu beruhigen.
Maggie hatte bereits alles für Beth vorbereitet, und ich übergab ihr die Sachen.
Daryl, der hinter mir in den Raum kam, fragte besorgt: "Wie geht es ihr?"
Er nahm das Baby an sich, schaukelte es leicht und entschuldigte sich dafür, dass er es nicht beruhigen konnte.
Ich nahm Carl in die Arme und versicherte ihm, dass es in Ordnung sei.
Beth kam mit der Flasche zurück, übergab sie Daryl und reichte sie dann der Kleinen.
Sofort wurde das Baby still und trank genüsslich die Milch.
Ich sah, wie Daryl lächelnd zu uns schaute.
"Hat sie schon einen Namen?", fragte er nun.
Carl antwortete traurig: "Nein, noch nicht. Aber ich dachte vielleicht an Sophia... oder Carol... oder Andrea, Amy, Jacky, Patricia... oder... Lori? Ich weiß nicht."
Er lehnte sich noch enger an mich.
Daryl richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Baby.
"Schmeckt dir das? Kleine Nervensäge?", fragte er scherzhaft und schaute dann lachend in die Runde.
"Ist ein toller Name, oder? Die kleine Nervensäge."
Wir mussten alle lachen, da es irgendwie zum kleinen Schreihals passte, aber wer könnte es ihr verübeln.
Daryl setzte seine amüsanten Fragen fort: "Gefällt es dir?", fragte er das Baby, das weiterhin genüsslich an der Flasche nuckelte. "Gefällt es dir, Süße?"
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus.
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1273 Wörter
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