02 ~ Hoffentlich ein Sicherer Ort
Chapter Thirty-One
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Irgendwann, mitten auf der Straße, entlang des Waldes, hielten wir an.
Ich stieg als Erster vom Motorrad ab und ging zu den anderen.
Maggie hatte eine Karte der Gegend auf die Motorhaube des Fords gelegt.
"Uns bleiben keine Auswege mehr!", bemerkte Rick, als er auf die Karte schaute. Ich schaute kurz rüber und merkte, dass Rick Recht hatte.
Die meisten Beißer hatten sich zu Herden zusammengeschlossen.
Es war erschreckend, wenn man bedenkt, dass sie wie Raubtiere sind und wir ihre Beute.
"Wenn diese Herde auf andere trifft, sind wir abgeschnitten. Wir schaffen es nie nach Süden!", erwiderte Maggie und zeigte auf der Karte die Bereiche, wo wir die Herden zuletzt gesehen hatten.
"Was meint ihr? Sind es etwa 150 Beißer?", fragte Daryl, der zwischen Maggie und mir auf die Karte schaute.
"Mehr. Das war der Stand von letzter Woche", antwortete ich und hob den Kopf. "Es könnten inzwischen doppelt so viele sein."
"Vielleicht hat der Fluss sie aufgehalten. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es vielleicht an der Stelle hindurch", warf Hershel ein.
"Ja, aber wenn diese Herde auf andere trifft, könnten sie sich dort verteilen", sagte T-Dog und zeigte mit dem Finger in die Richtung auf der Karte.
"Wir sitzen in der Falle!", stellte Maggie schließlich fest. Meine Augen wanderten weiter über die Karte.
"Wir könnten höchstens zurück zur 27 fahren und dann einen Umweg über Greenville nehmen", schlug ich vor.
"Aber da waren wir schon längst!", bemerkte T-Dog. "Es ist, als wären wir nur im Kreis gefahren."
"Ja, ich weiß... ich weiß! Von Newman raus und dann nach Westen. Da waren wir noch nicht."
"Wir können nicht einfach von Haus zu Haus ziehen. Wir müssen einen Ort finden, wo wir uns ein paar Wochen verschanzen können!", sprach ich zu Rick und deutete mit einem Nicken auf Lori.
Er folgte meinem Blick, seufzte und nickte. "Sie wird bald ihr Baby bekommen. Es wäre wirklich schlecht, wenn wir gerade dann wegrennen müssten", fügte ich hinzu.
"Ist es okay, wenn wir vor unserer Abreise noch zum Bach gehen? Wir müssen unser Wasser auffüllen. Später können wir es abkochen", fragte T-Dog.
Rick nickte. "Macht nur. Kein Problem."
"Gut, dann können wir auf die Jagd gehen", sagte Daryl und spannte einen Pfeil in seine Armbrust.
Er schaute zu Rick, der ihm zustimmend nickte.
"Casey?", rief er mir zu.
Ich wusste natürlich, was er von mir wollte.
"Ich behalte alles im Auge", antwortete ich, bevor er mit Daryl in den kleinen Waldstreifen verschwand.
Hershel, Lori und ich blieben bei den Autos, während T-Dog Wasser holte.
Ich hielt in alle Richtungen Ausschau, konnte aber nicht viel erkennen.
"Die Bäume sind viel zu hoch und zu dicht, als dass man gut hindurchsehen könnte", bemerkte ich und glitt vom Autodach.
Ich hatte mich auf den roten Chevrolet gestellt, um einen besseren Überblick zu bekommen.
"Vielleicht finden Rick und Daryl etwas, oder die anderen, wenn sie vom Bach zurückkommen", ergänzte Hershel und schaute sich um.
Ich nickte zustimmend und ging dann zu Lori hinüber.
"Wie geht es dir?", fragte ich die schwangere Frau, die an der Motorhaube lehnte.
"Na ja, besser als gestern. Ich denke, der Kleine hier schläft", meinte sie und blickte auf ihren Bauch hinunter.
"Vielleicht wird es heute etwas ruhiger", fügte sie hinzu.
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"Sie sind noch nicht zurück, oder?", fragte Glenn, als er als Erster mit dem Rest von uns zurückkam.
"Noch nicht", antwortete Lori ihm.
"Hey Leute, wir haben etwas gefunden!" hörte ich plötzlich Daryls Stimme hinter mir.
Ich drehte mich schnell um und erkannte die beiden, wie sie aus dem Wald kamen.
"Habt ihr etwas Anständiges zu essen gefunden?", fragte ich sofort. "Die Eule von neulich war ja nicht gerade der Hit."
"Noch besser", sagte Rick dann.
Als alle versammelt waren, erklärte Rick, dass wir unsere Sachen, Werkzeuge und Waffen mitnehmen sollten.
Gespannt folgten wir ihnen, und tatsächlich führten sie uns zu einem Ort, der definitiv besser war als Essen.
"Ein Gefängnis", murmelte ich leise vor mich hin.
"Ein Ort zum Leben", nickte Rick und schaute über die gesamte Gruppe.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus.
Ja, es war ein Ort zum Leben, wo Carl aufwachsen und Lori ihr Baby zur Welt bringen konnten.
Wir näherten uns dem Zaun, hinter dem sich einige Beißer tummelten.
Ich wirbelte meine Machete in der Hand herum und schlug den nächsten Beißer nieder, der mir in die Quere kam.
Rick und Glenn schnitten den Zaun auf, indem sie ihn mit einem Bolzenschneider zerschnitten.
"Schaut auch nach hinten!", sagte Daryl zu uns.
"Alles klar", erwiderte Lori schnell und hielt ihre Pistole bereit.
Ich enthauptete den nächsten Beißer, der umfiel.
"Fertig! Los, schnell!", rief Rick, nachdem sie ein Loch in den Zaun geschnitten hatten, durch das wir alle hindurchpassten.
Lori war die Erste, die hindurchschlüpfte, gefolgt von Carl und Beth, und dann der Rest.
Glenn verschloss das Loch wieder mit Draht.
Wir befanden uns nun in einem Gang zwischen zwei Zäunen, deren Wachtürme verbrannt waren.
Vom einen Tor zum nächsten rannten wir durch den Gang.
Mein Blick schweifte über die grüne Ebene vor dem Gebäude.
Ein weiteres Tor zum Innenhof stand offen, und Beißer strömten hindurch.
"Das ist perfekt!", meinte Rick, als wir am Tor ankamen und hinüberblickten. "Wenn wir dieses Tor schließen und verhindern, dass noch mehr in den Hof kommen, können wir diese Beißer erledigen! Bis zum Abend haben wir die ganze Fläche befreit!"
"Und wie schließen wir das Tor?", fragte ich Rick.
Glenn meldete sich sofort. "Ich mache das. Ihr gebt mir Deckung."
Maggie sah ihn besorgt und verärgert an. "Nein! Das ist Selbstmord!"
"Ich bin der Schnellste!", erwiderte er dann.
"Nein! Du, Maggie, T-Dog und Beth lockt so viele wie möglich dorthin", sagte Rick und zeigte auf den Zaun entlang.
"Daryl, geh zurück zum anderen Turm. Carol, du bist inzwischen gut im Schießen. Nimm dir Zeit, wir dürfen nicht zu viel Munition verschwenden. Hershel, du und Carl übernehmt diesen Turm!" beschloss Rick und zeigte auf die Türme.
"Ist gut!", sagte Carl, bevor er mit Hershel dorthin ging.
Auch Daryl und Carol kehrten zum Turm zurück.
"Ich gehe rein", sagte Rick dann.
"Aber nicht allein. Ich gehe mit rein und sorge dafür, dass du lebendig wieder rauskommst", entschied ich schnell.
"Das kommt...", wollte Rick anfangen, aber ich unterbrach ihn gleich. "...nicht infrage. Ich weiß, wer hier am besten mit einer Machete umgehen kann", sagte ich und schwang die soeben erwähnte Waffe in meiner Hand.
"Okay, Casey und ich gehen rein und schließen das Tor", sagte Rick und ließ sich ziemlich schnell überzeugen.
Lori schaute besorgt zu ihrem Mann, nickte dann aber zustimmend.
Glenn gab Rick die Kette, mit der er das Tor verschließen sollte, und ich legte meinen Bogen ab, um die Hände frei zu haben.
Ich schnallte mir eine Tasche, die ich von Glenn bekommen hatte, auf den Rücken. Meine Machete und meine Pistole nahm ich in die Hand.
Dann gingen Lori, Rick und ich zum Tor, das die Braunhaarige für uns öffnete.
Als Rick und ich das Gelände betraten, rannten Beth, Maggie, Glenn und T-Dog entlang des Zauns und lenkten die Beißer von uns ab.
Rick erschoss als Erstes einen Beißer, der auf uns zukam und dann wieder wegging.
Ich tötete den Beißer links neben uns, indem ich meine Machete in seinen Kopf rammte.
Ein weiterer tauchte neben uns auf, wurde jedoch von einem Pfeil in den Kopf getroffen, bevor ich reagieren konnte.
Rick schaute kurz zu Daryl hinauf, rannte dann aber weiter.
Schüsse, Rufe und Stöhnen waren durcheinander zu hören.
Rick blieb plötzlich stehen, und ich hätte fast gegen ihn gestoßen, konnte mich aber gerade noch abfangen.
Staub wirbelte vor ihm auf, und er sah wieder hinauf zum Turm.
"Entschuldige", hörte ich Carol rufen, bevor sie weiter schoss.
Als wir am Tor ankamen, schoss ich die Beißer, die uns am nächsten waren, mit meiner Pistole ab, damit Rick es schließen und verriegeln konnte.
Ich enthauptete einen weiteren Beißer, bevor wir beide in den nächsten Turm rannten.
"Feuer frei!", rief Daryl nun, als Rick und ich den Turm erreichten und von dort aus leicht auf die Beißer schießen konnten.
Schnell holte ich das Gewehr von meinem Rücken, lud es nach und schoss einen Beißer nach dem anderen ab. Rick lächelte mich freudig an, als der letzte Beißer innerhalb des Zauns fiel, und wir endlich einen sicheren Ort zum Leben gefunden hatten.
"Wir hatten nicht so viel Platz seit wir von der Farm weg sind!", rief Carol aus, als alle zusammen durch das Tor traten und uns entgegenkamen.
Schnell lief ich zu ihnen hinüber, um beim Gepäck zu helfen.
Ich nahm Lori eine Tasche von der Schulter und hob meinen Bogen wieder auf.
"Ja, das sieht gut aus", sagte ich, lächelte und blickte zu Lori. "Jetzt wird alles gut."
T-Dog streckte jubelnd die Arme in die Luft, als wir unsere Sachen nahmen und in unser neues Zuhause zogen.
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Als es Abend wurde, hatten wir uns alle um das Lagerfeuer mitten auf der Wiese versammelt.
Ich knabberte am Rest des Hasenläufchens herum.
Die Autos waren vor das Tor gestellt, und Daryl hielt auf dem umgekippten Bus Wache.
Rick ging ein weiteres Mal den Zaun ab, während die Beißer immer noch dagegendrückten.
Wenn es eine undichte Stelle gäbe, hätte er sie gefunden.
Das meinte auch Hershel gerade, der besorgt erst zu Rick und dann zu Lori schaute.
"Das hier ist ein guter Ort, um das Baby zu bekommen", meinte Beth, die neben uns saß.
"Ja, das ist es", stimmte ich ihr zu. Beth war ungefähr ein Jahr jünger als ich, deshalb verstanden wir uns auch so gut.
"Aber was mir fehlt ist... Das Baby braucht ja noch einen Namen", sagte ich dann. "Hast du denn schon einen?"
"Einen Namen? Ich würde ja wirklich gerne erst einmal das Geschlecht wissen", antwortete sie und lehnte sich nach hinten.
"Dann überlegen wir uns halt für jedes Geschlecht einen Namen", schlug ich vor.
"Oh ja, das ist eine gute Idee", stimmte Beth mir ebenfalls zu.
Lori lächelte nur und strich über ihren Bauch.
Danach fingen Beth und Maggie an, ein Lied zu singen, das sie früher immer mit ihrer Mutter gesungen hatten.
Rick kam nach einiger Zeit wieder zu uns, setzte sich dazu und begann zu essen.
Irgendwann kamen Daryl und Carol zurück ans Feuer.
"Wir sollten schlafen gehen", sagte Rick dann. "Ich werde dort drüben Wache schieben. Morgen wird ein großer Tag."
"Was meinst du damit?", fragte Glenn ihn.
"Ich weiß, dass wir alle erschöpft sind", sprach Rick weiter. "Das hier ist ein großer Sieg! Aber wir müssen weitermachen, nur noch ein ganz kleines bisschen! Die meisten Beißer tragen noch Uniformen von Wachen oder Gefangenen. Es scheint, als wäre die Anlage ziemlich früh gefallen. Das könnte bedeuten, dass die Vorräte noch gut sind. Es muss eine Krankenstation geben. Ein Vorratsraum..."
"Eine Waffenkammer?", fragte Daryl direkt nach.
"Die ist vermutlich außerhalb des Gefängnisses. Aber nicht weit weg. Im Direktorenbüro müsste es Informationen über den Standort geben. Wasser, Essen, Medizin. Das ganze hier kann eine Goldmine sein!", erklärte er weiter.
"Wir haben gefährlich wenig Munition. Die reicht nicht aus, bevor eine Lücke geschlagen wäre", meinte dann Hershel.
"Deshalb müssen wir da rein. Wir gegen den Rest."
Rick schaute uns alle an und versuchte die Reaktion der anderen abzuwarten.
"Nach allem, was wir hinter uns haben... schaffen wir das, ich weiß es genau. Diese Arschlöcher haben keine Chance."
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand Rick wieder auf und ging zurück zum Zaun.
Lori folgte ihm sofort, Carl schaute ihnen kurz hinterher, bevor er sich wieder dem Feuer zuwandte.
Ich senkte meinen Kopf, sah, wie Lori mit Rick redete, und hörte nur noch so nebenbei die Gespräche der anderen.
Mit schweren Augen schloss ich sie und lehnte mich nach unten.
"Heute kannst du schlafen. Wir sind sicher hier drin", meinte T-Dog von der anderen Seite des Feuers.
Ich nickte nur, ohne etwas zu sagen, nahm meine Tasche unter meinen Kopf und legte mich langgestreckt ins Gras.
Meine Augen waren auf den Himmel gerichtet, bis ich sie schloss und endlich einschlief.
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2010 Wörter
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