03 ~ Die Freunde
»The Friends«
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"Hallo", begrüßten Riley und ich gleichzeitig.
Wir schauten verwirrt zu der Fremden auf, die vor uns stand.
Ihr sympathisches Lächeln wirkte jedoch sehr nett und ich wurde etwas entspannter.
"Danke", sagte ich dann, als Riley mich hochzog.
"Liv, da kommen noch mehr", bemerkte der Beifahrer.
Es war ein Junge, jünger als die Frau, offenbar Liv.
Seine braunen, etwas längeren Haare waren mit einem Bandana aus seinem Gesicht gebunden.
Außerdem hielt er ein Gewehr in seiner Hand.
"Nein, wir verschwenden keine Munition. Beeil dich", wies Liv den Jungen an, der ein Messer zog und die Untoten von Hand erledigte.
"Könnt ihr uns helfen? Meine Freundin ist verletzt und wir können nicht rennen", fragte Riley schließlich.
"Natürlich, steigt ein", lächelte die rothaarige Frau und half mir und Riley ins Auto.
"Sam, komm!", rief Liv dem Jungen zu, der wieder auf dem Beifahrersitz Platz nahm.
Sie fuhr sofort los und rammte einfach so durch die ankommenden Untoten.
Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich Chris und Jesy, deren untote Körper am Fahrbahnrand standen.
Ich lehnte meinen Kopf an die Rückenlehne und versuchte mich zu entspannen.
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"Wie geht es dir?", fragte Riley mich nach einer Weile.
"Ich glaube, es blutet noch. Aber es geht schon", antwortete ich schnell und versuchte den brennenden Schmerz zu unterdrücken.
"Habt ihr vielleicht Verbandszeug?" Riley wandte sich an die Rothaarige, die ihren Blick auf die Straße gerichtet hatte.
"Im Rucksack hinter dem Sitz. Wenn wir im Camp sind, kann sich ein Arzt das ansehen", antwortete sie.
"Ein Camp?" Riley schaute verwirrt und holte den Rucksack hervor.
"Ja, ein Camp. Etwa zwei Stunden von hier", erklärte der Junge, Sam.
In der Zwischenzeit nahm ich das Verbandszeug und wickelte provisorisch mein Bein ein.
"Wer seid ihr eigentlich?", fragte Riley die beiden dann.
"Ich bin Liv Rider und das ist mein kleiner Bruder Sam", stellte sich die Rothaarige vor.
"Zwei Jahre", meckerte Sam dann.
"Zwei wichtige Jahre, ich kann Auto fahren", erweiterte Liv sofort und grinste.
"Warum habt ihr uns geholfen?", fragte ich direkt.
Liv seufzte. "Hier ist irgendetwas passiert, und anstatt dass jeder nur an sich denkt, wollten wir helfen. So wie unsere Mutter."
"Sie ist Ärztin und arbeitet in dem Camp, in dem wir untergebracht sind", fügte Sam hinzu. "Als wir sahen, dass ihr Hilfe braucht, mussten wir natürlich helfen."
Ich griff mit einer Hand nach vorn und legte sie auf seine Schulter.
"Danke", sagte ich und lächelte. "Ich bin übrigens Casey, und das ist Riley."
"Also das Camp..." Riley wollte gerade weiterfragen, als Liv plötzlich laut schrie.
"Achtung!" rief sie und trat sofort auf die Bremse.
Ich wurde gegen die Rückseite des Beifahrersitzes gedrückt, und Riley musste aufpassen, dass sie nicht nach vorne flog.
Ich hörte einen lauten Knall und wie etwas über das Dach des Rovers rollte.
"Ach du Scheiße!" fluchte Sam plötzlich.
"Sam! Achte auf deine Sprache!" mahnte Liv ihren kleinen Bruder und schaute zu ihm rüber.
"Wenn ich fragen darf, was war das?", warf ich kurz darauf ein.
"So ein untotes Mistvieh", sagte Liv, nahm ihre Pistole und stieg aus.
Man hörte zweimal Schüsse und dann, wie Liv an die Scheibe klopfte.
"Steigt aus, der Reifen ist platt", sagte sie, als sich die Tür öffnete.
Wir stiegen wieder aus dem Auto, und ich bemerkte, dass wir mitten auf der Landstraße standen.
Nach kilometerweiten Feldern konnte man am Horizont einen Wald entdecken.
Irgendwo hinter uns lag die Stadt Phoenix, aus der wir geflohen waren.
Ich schaute mich um, meine Haare wehten im frischen Morgenwind.
"Was machen wir jetzt?", fragte Sam seine Schwester.
"Habt ihr kein Ersatzrad?" schlug Riley vor.
"Das ist bereits vorne drauf", erwiderte Liv und fuhr sich durch die Haare.
Mit einer Hand hielt ich mir die Haare aus dem
Gesicht, als ich mich zu den anderen umdrehte.
"Haben wir vielleicht eine Karte?", fragte ich sofort.
Liv holte kurz darauf eine Karte aus dem Kofferraum und legte sie auf die Motorhaube.
"Was hast du vor?", fragte mich die Rothaarige und beugte sich neben mich über die Karte.
"Ich war mit meinen Eltern öfter in Kalifornien oder Arizona im Urlaub", versuchte ich zu erklären.
"Oh, euer West Coast Trip", stimmte Riley ein.
"Genau, und davor haben wir uns mögliche Anlaufstellen zum Tanken gesucht." Mit dem Finger fuhr ich auf der Landkarte entlang der Straße.
"In 5-10 km sollte ein Autohof kommen, mit einem Reifengeschäft", meinte ich dann.
"5-10 km? Wir sind schon über 2 Stunden unterwegs", beschwerte sich Liv, aber sie stieß sich vom Wagen ab.
"Willst du etwa zum Camp laufen?" fragte ihr Bruder und lehnte das Gewehr an das Auto.
"Wenn es nötig ist", erwiderte sie sofort mit einem strengen Blick. "Das ist viel weiter weg."
"Wo liegt das Camp?", fragte ich die Geschwister und schaute zu ihnen hinüber.
Bruder und Schwester sahen sich an und dann wieder zu uns.
"Holbrook", war ihre Antwort.
"Das sind 2 Tage zu Fuß, und wir können nicht rennen", meinte Riley. Sie zeigte auf mein verletztes Bein. "Casey ist verletzt, und wenn wir wieder von solchen Viechern angegriffen werden..."
"Schon okay!" unterbrach Liv meine beste Freundin. "Wir gehen, Riley und ich. Sam, Casey, ihr bleibt hier und wartet. Wenn wir keinen passenden Reifen finden, kommen wir mit dem Auto zurück."
"Du willst wirklich ein Auto stehlen?" fragte Sam dann seine Schwester und lehnte das Gewehr an das Auto.
"Wenn es sein muss", erwiderte sie sofort mit einem entschlossenen Blick.
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Riley und Liv waren schon seit knapp 2 Stunden weg, und langsam begann ich mir Sorgen zu machen.
Bevor die beiden Frauen loszogen, hatten wir von den Gesichtern ein paar andere Sachen bekommen.
Riley hatte eine helle Jeans, Turnschuhe, ein weißes Top und eine dunkle Jeansjacke erhalten.
Ich hingegen trug ein rotes Langarmshirt, eine schwarze Leggings und Stiefeletten.
Meine Haare hatte ich zu einem Zopf gebunden.
Sam hatte sich auf das Dach des Rovers gesetzt und schaute immer wieder von links nach rechts.
"Was machst du da eigentlich?" fragte ich ihn und lehnte mich gegen die Motorhaube.
"Ausschau halten. Von einem erhöhten Platz aus kann man die Lage besser einschätzen", erklärte mir der Jüngere. "So ein Auto ist dafür ganz praktisch."
Er lächelte, und ich erwiderte das Lächeln schnell, bevor ich mich abstoß, um auf die Motorhaube zu springen.
"Ich bin übrigens froh, dass ihr uns gefunden habt. Ich wüsste gar nicht, wie man hier überhaupt überleben sollte", sprach ich und starrte in die Ferne auf die Straße.
"Es ging alles so schnell." Mein Blick fiel auf meine Finger, mit denen ich nervös an der Jacke zupfte.
"Ja, für mich auch", meinte Sam.
Ich drehte meinen Kopf und schaute zu ihm auf.
"Aber ich hatte Liv. Ich bin wirklich froh, sie als große Schwester zu haben", erzählte er mir, woraufhin ich breit lächeln musste. "Aber wehe, du sagst es ihr!"
"Ich halte dicht", versicherte ich ihm. "Hat sie dir das Schießen und Kämpfen beigebracht?"
"Nein, das hat mein Vater getan. Er war beim Militär und dann der Anführer einer Söldnertruppe. Sie sind in Washington, dorthin wollen wir hin."
Noch bevor Sam weiterreden konnte, hörten wir Motorengeräusche auf uns zukommen.
Sie kamen aus Richtung Nordosten, wo Liv und Riley verschwunden waren.
Ein Auto fuhr über den felsigen Hügel und blinkte uns zu.
Das signalisierte uns, dass es unsere Freunde waren.
"Das sind sie", rief Sam, stand auf und winkte dem Auto zu.
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1227 Wörter
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