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𝟗. 𝐕𝐨𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐕𝐞𝐫𝐠𝐚𝐧𝐠𝐞𝐧𝐡𝐞𝐢𝐭 𝐯𝐞𝐫𝐟𝐨𝐥𝐠𝐭


✧ 𝐋𝐈𝐋𝐘 𝐏𝐎𝐓𝐓𝐄𝐑 ✧
"𝐘𝐨𝐮 𝐜𝐚𝐧'𝐭 𝐞𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐩𝐚𝐬𝐭 - 𝐛𝐮𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐜𝐚𝐧 𝐫𝐮𝐧 𝐭𝐨𝐰𝐚𝐫𝐝𝐬 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐟𝐮𝐭𝐮𝐫𝐞."

"Guten Morgen liebe Schüler!", begrüßte Frau Professor Dorfer Lilys Klasse an einem Montagmorgen im Oktober. Die Schüler grüßten im Chor zurück, bevor die Zaubertranklehrerin fortfuhr "Ich hoffe, ihr habt das Wochenende gut überstanden. Heute möchte ich ein neues Thema anfangen, zuerst einmal in der Theorie, damit wir es nächste Stunde praktisch ausführen können. Und zwar der Abschwelltrank. Dieser Trank wird verwendet, um alles, was magisch angeschwollen ist, wieder auf die originale Größe zu schrumpfen. Kennt jemand den Namen des Trankes, für den der Abschwelltrank als Gegenmittel verwendet wird?"

Die Antwort auf diese Frage wusste Lily, da das goldene Trio ihr einst davon erzählt hatten, als sie Feuerwerkskörper als Ablenkungsmanöver in Gregory Goyles Trank geworfen hatten. Also hob Lily ihre Hand und wurde tatsächlich von Frau Professor Dorfer drangenommen, obwohl einige andere Schüler ebenfalls aufgezeigt hatten. „Die Schwell-Lösung", antwortete Lily.

„Ganz genau, die Schwell-Lösung ist sozusagen das Gegenteil, weshalb der Abschwelltrank als Gegenmittel eingesetzt wird. So, jetzt schlagt ihr bitte alle eure Bücher auf Seite 34 auf. Alina, liest du bitte den ersten Absatz vor?", bat die Lehrerin eine brünette Mitschülerin Lilys.

Als die Klasse die Theorie des Abschwelltrankes bereits ziemlich genau studiert hatte und die Zeit schon vorangeschritten war, sodass nur noch fünf Minuten des Unterrichts überblieben, machte Frau Professor Dorfer eine Ankündigung: „Das war es für heute von dem Abschwelltrank, denn ich soll euch nun etwas Wichtiges verkünden. Und zwar darf dieses Wochenende das naheliegende Dorf St.Endor von allen Schülern ab dem zweiten Schuljahr besucht werden. Ich selbst habe das Dorf sehr gerne, da es ein paar wirklich nette Geschäfte und Wirtshäuser gibt."

Die Schüler freuten sich über die schöne Neuigkeit und Lily befestigte eine Notiz an ihre mentale Pinnwand, beim Mittagessen unbedingt Pläne mit Draco auszumachen. Vielleicht konnten sie auch Celina mitnehmen, obwohl Lily gerne wieder etwas allein mit Draco machen würde.

Nachdem sie auch die anderen Unterrichtsstunden hinter sich gebracht hatte, eilte Lily im Laufschritt – mit Celina im Schlepptau – zum Festsaal, da sie wusste, dass Draco von seinem letzten Fach nicht so weit hatte. Wie erwartet hatte er bereits Celina und Lily ihren Stammtisch freigehalten. Er unterhielt sich gerade mit seinem neuen Freund Moritz, der hin und wieder an diesem Tisch aß.

„Hallo!", begrüßten Celina und Lily die zwei Jungs und ließen sich auf den beiden freien Sesseln nieder.

„Habt ihr es schon gehört? Wir dürfen am Wochenende das Dorf St.Endor besuchen!", sagte Lily aufgeregt.

„Ja, haben wir schon gehört", meinte Draco, „Das Dorf klingt recht cool."

„Das ist es, ich habe es letztes Schuljahr schon besucht und es gibt eigentlich für jeden etwas", merkte Moritz an.

„Du kannst uns dann ja eine Führung geben", scherzte Draco.

„Würde ich gerne, aber ich bin leider schon mit ein paar Freunden verabredet", entschuldigte sich Moritz, „Ein anderes Mal gerne."

„Celina, kommst du mit?", fragte Lily ihre Freundin.

„Ich würde auch gerne, aber meine Eltern wohnen nicht weit weg von hier und werden bestimmt mit mir in das Dorf gehen wollen", sagte auch Celina ab, obwohl man merkte, dass sie sich gleichzeitig freute, ihre Eltern wiederzusehen. 

„Kein Problem, dann sind es anscheinend nur wir zwei?" Lily hoffte, dass Draco nicht auch abspringen würde.

„Yep, schaut so aus. Dann muss ich wohl mit dir in die Gewandgeschäfte und Schmuckläden gehen", neckte Draco sie.

„Du weißt ganz genau, dass ich nie viel Zeit in denen verbringe. Du bist der, der immer Stunden im Quidditchgeschäft von Diagon Alley braucht", konterte Lily. 

„Du hast dich noch nie beschwert." Dem konnte Lily nicht widersprechen, da sie sich eigentlich gerne die neuesten Modelle der Nimbus Reihe angesehen hatte.

Am folgenden Samstagmorgen klopfte Lily an Dracos Zimmertür an und wartete kurz, bis Draco sie öffnete. „So, ab nach St.Endor!", verkündete Lily gut gelaunt, während Draco seinen Rucksack schulterte. Danach gingen sie tratschend durch die Korridore, ehe sie das Schloss verließen und den neu aufgebauten Schildern in das nahegelegene Dorf folgten.

Es war schön, wieder mal etwas alleine mit Draco zu unternehmen. In letzter Zeit waren sie immer in Gegenwart von entweder Celina oder Moritz gewesen, weshalb die zwei nicht ganz frei miteinander reden hatten können. Natürlich hatte Lily Celina sehr gerne, aber es war eben anders, wenn man eine Person erst einen Monat kannte, als wenn man jemanden seit seiner Geburt kannte. Mit Draco konnte sie nämlich über alles reden, egal wie verrückt und unlogisch es auch sein mochte.

Nach einer guten halben Stunde erreichten die Freunde das Dorf, das genauso schön war, wie Lily es sich vorgestellt hatte. Auf der Hauptstraße befanden sich links und rechts Geschäfte, einige davon normale Kleidungsgeschäfte und Cafés und andere, die man in der Muggelwelt nicht finden würde. Alle Gebäude waren in einem Stil gebaut, sodass man erkannte, dass sie nicht besonders neu waren. Trotzdem sahen sie keinesfalls heruntergekommen aus, sondern der altmodische Stil komplimentierte die Häuser definitiv auf positive Weise.

„Na, wo gehen wir als Erstes hinein?", fragte Lily.

„Bringen wir die Kleidungsgeschäfte hinter uns", antwortete Draco mit einem Verrollen seiner graublauen Augen. Da Lily auf diese Antwort gehofft hatte, betrat sie eines der Kleidungsgeschäfte, dessen Gewänder im Schaufenster äußerst schön aussahen. Auch die im Geschäft gefielen der jungen Hexe und sie nahm sich einige zum Probieren mit. Immerhin brauchte sie sowieso neues Gewand, da in Österreich ja keine Schuluniform getragen wurde.

Nachdem Lily zwei neue Jeans und den ein oder anderen schönen Pulli bezahlt hatte, verließ sie gemeinsam mit Draco das Geschäft. Die zwei schlenderten durch die Straße und blieben nach ein paar Minuten bei einem Quidditchgeschäft hängen. Sie blickten durch das Schaufenster und erkannten einen brandneuen Besen namens Feuerblitz. Er bestand aus dunklem, glatten Holz als Besenstil und auch die Zweige am Ende sahen fast schon künstlich aus, so perfekt waren sie angeordnet.

„Wow, schau dir den Besen...", wollte Lily gerade begeistert kommentieren, als Draco plötzlich „Pst!" rief und sie in eine Seitengasse zog. „Was ist l...", wollte sich Lily beschweren, verstummte allerdings, da sie drei Zauberer in schwarzen Umhängen sah, die auf sie zeigten, bevor sie in Richtung der Seitengasse liefen.

Wer zur Hölle waren diese Zauberer? Und wieso kamen sie direkt auf Lily zu? Draco zog sie an der Hand und befreite sie somit aus ihrer Schockstarre, sodass sie mit ihm von den Zauberern davonlief. Die beiden sprinteten von einer Gasse zur nächsten, bis sie plötzlich in einer Sackgasse landeten. „Scheiße!", fluchte Lily leise, doch Draco drückte sie bereits an eine Wand und hielt einen Finger vor seinen Mund, um Lily das Mundwerk zu verbieten.

Ein paar Sekunden später rannten die Zauberer direkt an ihnen vorbei. „Wo sind sie hin?", ärgerte sich einer von ihnen. Sofort zog Draco Lily hinter den Zauberern vorbei und zurück in die Gasse. Als die junge Hexe allerdings hörte, wie einer der Zauberer „Wenn wir sie nicht umbringen, wird unser Boss uns töten" sagte, blieb sie abrupt stehen.

„Denkst du es ist mir nicht bewusst, dass wir Potters Schwester umbringen müssen?", schrie der andere. Was? Woher bei Merlins Bart wussten sie von Lilys wahrer Identität?

Mit einem bittenden Gesichtsausdruck signalisierte Draco ihr, dass sie ihm einfach folgen sollte. Kurz überlegte Lily, ob sie die fremden Zauberer weiterhin belauschen sollte, verwarf den Gedanken allerdings sofort wieder, da es wohl nicht lange dauern würde, bis sie sich wieder umdrehten. Also nahm Lily Dracos Hand, bevor sie gemeinsam aus der Sackgasse schlichen. Sobald sie außer Hörweite waren, sprinteten sie erneut los, in Richtung Hauptstraße. Dort könnten sie ein Gasthaus betreten, wo die fremden Zauberer hoffentlich nicht versuchten, Lily in Anwesenheit vieler Menschen umzubringen.

Glücklicherweise erreichten sie ein Gasthaus namens „Der Hippogreif", bevor ihre Verfolger sie einholen konnten. Hoffentlich waren die Zauberer falsch abgebogen und befanden sich nun in irgendeinem heruntergekommen Viertel des Dorfes. 

„Griaß eich!", begrüßte ein älterer Wirt die Schüler, „Wos woits es hoben?" Lily übersetzte diese Frage im Kopf auf „Was wollt ihr haben?" und antwortete, dass sie sich über ein Butterbier freuen würde. „Und der junge Mann?", wandte der Wirt sich an Draco. „Auch ein Butterbier, bitte", sagte Draco freundlich. Der ältere Gastgeber befüllte zwei Gläser mit dem beliebtesten Getränk der Zaubererwelt und verlangte dafür zehn Knuts pro Person. Sobald die Engländer bezahlt hatten, ließen sie sich an einem Tisch nieder.

„Wer glaubst du waren diese Zauberer?", wollte Lily wissen.

„Ich denke es waren Todesser", vermutete Draco.

„Aber Voldemort ist doch tot?", zweifelte Lily, obwohl sie ihm erst letztes Schuljahr begegnet war.

„Das heißt nicht, dass es keine Hexen und Zauberer mehr gibt, die seine Ziele vertreten und seine Feinde noch umbringen", erklärte der Malfoy.

„Wieso haben sie dann noch nie versucht, Harry wehzutun?", fragte Lily.

„Ich denke dein ach so toller Bruder wird immer bewacht. Aber da fast keiner weiß, dass du hier bist, ist es leicht, an dich heranzukommen", meinte Draco. Das ergab Sinn, auch wenn Lily dadurch Angst bekam. „Deshalb solltest du aufpassen. Ich denke zwar, dass sie schwer in das Schloss eindringen können, aber hier im Dorf bist du ungeschützt und dadurch ein leichtes Opfer."

Lily verstand, dass Draco recht hatte. In Hogwarts war sie beschützt worden, erstens wegen der Tatsache, dass sie anscheinend eine Snape war und zweitens, da es dort viele gute Zauberer gab. Auch im Schloss St.Endor war sie sicher, weil dort ebenfalls die Lehrer sehr erfahrene Zauberer waren und auf die Sicherheit ihrer Schüler achteten. In diesem Dorf gab es allerdings nur Draco, der auf Lily aufpassen konnte. Heute hatte er es geschafft, aber die Frage war, ob es in Zukunft genauso leicht wäre.

„Entschuldigung?", weckte eine weibliche Stimme Lily aus ihren Gedanken. Sofort sah sie hoch und dachte kurz sie würde sich in den Spiegel sehen. Die Frau, die ihr gegenüberstand, hatte dieselben smaragdgrünen Augen und roten Haare wie Lily selbst. Konnte sie ... mit ihr verwandt sein? „Bist du Lily?"

„Ja, die bin ich", antwortete Lily etwas perplex.

„Zum Glück habe ich dich gefunden!", sagte die Frau und wechselte dabei auf Englisch.

„Wer bist du?", wollte Lily wissen.

„Ich bin Rosemary Evans, schön dich kennenzulernen. Du bist dann wohl die Tochter meiner Cousine", stellte sie sich vor. Rosemary? Severus hatte Lily immer gesagt, dass ihre Mutter so hieß. Letztes Schuljahr hatte er gemeint, dass das die Cousine von der ersten Lily Potter war und deshalb hatte Lily gedacht, Harry wäre ihr Großcousin, nur um herauszufinden, dass er in Wahrheit ihr Bruder war.

„Woher...", begann sie, doch Rosemary unterbrach sie mit einer Erzählung. „Lily Potter war meine Cousine und beste Freundin. Als sie mir gesagt hat, dass ihre Familie von Voldemort gesucht wurde, hat sie mir auch verraten, dass sie schwanger ist. Mit dir. Sie hat mich gebeten, dich zu beschützen, falls Voldemort sie umbringt und du überlebst.

Sobald ich einige Monate später von ihrem Tod erfahren habe, bin ich sofort zu ihrem Haus gegangen und wollte dich retten, da sonst niemand von dir wusste. Doch Severus Snape war schon vor dem Haus und hat dich im Arm gehalten. Wir haben dann entschieden, dass er dich behalten soll und als sein eigenes Kind großziehen soll, da niemand die Schwester Harry Potters bei Severus Snape erwarten würde.

Vor ein paar Wochen habe ich einen Brief von Severus erhalten, wo er mir Bescheid gegeben hat, dass du verschwunden bist, weil du die Wahrheit herausgefunden hast. Eine Woche später ist ein Brief von Narzissa gekommen, die mir mitgeteilt hat, dass du in Österreich bist und ich ein wenig auf dich schauen soll, weil ich seit drei Jahren wegen meines Berufes hier wohne. Anscheinend bist du in Gefahr. Hast du irgendetwas oder irgendjemanden bemerkt?"

Kurz musste Lily das soeben Erfahrene verarbeiten. Woher hatte Narzissa gewusst, dass sie in Gefahr war? Und woher kannte sie Rosemary, sodass sie einen Brief an sie geschrieben hatte? Und viel mehr, wieso hatte nicht Rosemary wenigstens Harry großgezogen? Stattdessen hatte er bei den Dursleys aufwachsen müssen, die anscheinend seine einzige Familie waren, obwohl es eine nette Hexe gab, die seine Kindheit viel einfacher machen hätte können.

Trotzdem antwortete Lily auf Rosemarys Frage: „Ja, heute haben uns drei fremde Zauberer verfolgt, da sie mich irgendwie umbringen wollten. Draco sagt, sie sind Todesser."

„Genau darüber hat mich Narzissa gewarnt. Die Todesser müssen von dir erfahren haben. Aber wie?", wunderte sich Rosemary.

„Mein Vater", meldete sich Draco das erste Mal zu Wort, wobei nicht mehr als ein Flüstern seinem Mund entwich, „Er hat es von Mutter erfahren und dann... und dann diese Menschen geschickt."

„Was? Wieso Lucius?", fragte Lily erstaunt. Zwar hatte sie Lucius nie besonders gern gehabt, da er ein sehr arroganter Mensch war, doch so etwas hätte sie von dem Vater ihres besten Freundes, den sie bereits ihr ganzes Leben kannte, nicht erwartet.

„Er war ein Todesser. Ich glaube er unterstützt Voldemort immer noch, obwohl er nicht mehr da ist. Er muss Mutter gezwungen haben, es ihm zu verraten und dann hat er bestimmt diese Leute geschickt", erklärte Draco, der offensichtlich selbst schockiert von dieser Erkenntis war.

„Oh Gott", brachte Lily über die Lippen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Sie war hier tatsächlich nicht sicher. Wie konnte es sein, dass ihre Flucht sie nur in eine schlechtere Situation gebracht hatte? In Hogwarts wäre sie tatsächlich sicherer gewesen, auch wenn sie ständig Severus in die Augen geblickt hätte. Aber sie wollte trotzdem nicht zurück. Hier fühlte sie sich wohl, gemeinsam mit Draco und ihren neuen Freunden. Hier war sie glücklich.

„Hört zu. Das nächste Mal, wenn ihr in die Stadt dürft, hole ich euch ab und wir verbringen den Tag gemeinsam. Sonst bleibt ihr immer im Schloss und Lily, du darfst nie alleine herumgehen. Verstanden?", entschied Rosemary und die Angesprochene nickte, „Es ist jetzt meine Aufgabe, dich zu beschützen." Lilys Großtante kam ihr seltsam vertraut vor, obwohl sie sie erst gerade kennengelernt hatte. Naja, genau genommen war Lily ihr an dem Todestag ihrer Eltern begegnet, als Severus sie mitgenommen hatte. Vielleicht kam Rosemary ihr deshalb so bekannt vor, auch wenn Lily sich nicht daran erinnern konnte.

„Aja, das hätte ich fast vergessen. Ich soll dir diesen Brief geben. Lies ihn dir am besten durch, wenn du alleine bist", sagte Rosemary, während sie Lily einen Brief überreichte. Dabei bemerkte die junge Hexe einen Schlüssel, den Rosemary wie eine Kette trug. Der Schlüssel war sehr klein und hatte die exakt selben Verzierung und dieselbe bronzene Farbe wie Lilys Kette. Jene Kette hatte sie zu dem letzten Weihnachten von Severus bekommen. Er hatte ihr gesagt, dass sie ihrer Mutter gehört hatte. Leider hatte der Schlüssel gefehlt, weshalb Lily die Kette nicht hatte öffnen können und das Bild, das sich vermutlich darin versteckte, nicht betrachten hatte können.

„Was ist das für ein Schlüssel?", wollte Lily wissen.

„Der öffnet eine Kett...", begann Rosemary, realisierte allerdings plötzlich etwas, „Genau! Du musst die Kette haben. Du hattest sie damals um deinen Hals, als ich dich vor all den Jahren gesehen habe. Ich habe sie dir überlassen."

„Echt? Können wir die Kette jetzt öffnen?" Wie immer trug Lily die schöne Kette um den Hals, weshalb sie sie nun hinunternahm. Rosemary nahm auch ihren Schlüssel zur Hand und steckte ihn in das Schlüsselloch an der Hinterseite der Kette. Er passte. Wie in Slow-Motion drehte Rosemary den Schlüssel, bis die Kette aufging. Eine einsame Träne rannte Lilys Wange hinunter, als sie das Bild betrachtete.

Es war ein Bild von den verstobenen Lily und James Potter, wobei Lily ihre neugeborene Tochter im Arm hielt und James seinen Sohn. Die Personen sahen so glücklich aus, obwohl sie sich vermutlich bereits versteckt hatten. Der Anblick war so schön, aber gleichzeitig so traurig. Halb lächelnd und halb weinend sah Lily zu Rosemary hoch und erkannte, dass es ihr genauso ging.

„Weißt du? Lily wollte ihre Tochter immer Esmeralda nennen, weil das Smaragd bedeutet und das die Farbe ihrer Augen war. Und die hat sie anscheinend an dich vererbt", sagte Rosemary. Esmeralda. Lily konnte sich keinen schöneren Namen vorstellen. „Darf ich dich so nennen?", bat Rosemary, worauf Lily nickte. Sie liebte diesen Namen einfach.

Als sie am folgenden Abend in ihrem Bett lag und an den vergangenen Tag dachte, nahm sie den Brief, den Rosemary ihr gegeben hatte, aus ihrer Tasche heraus. Mit zitternden Händen faltete sie ihn auf und begann zu lesen.

An meine wunderbaren Kinder!

Wenn ihr das hier liest, bin ich bestimmt tot. Vielleicht haben euch andere Menschen großgezogen und gemeint, sie seien eure Eltern. Oder ihr wisst, dass ich eure Mutter bin. Wenn ja, vergisst nie: Ich werde immer bei euch sein. Immer auf euch herabschauen. Ihr werdet nie alleine sein. Denkt an mich!

Ich liebe euch! Wir werden immer Familie sein. Vergisst das bitte nicht!
Eure Lily

Während Lily diesen Brief las, fließen die Tränen stärker als es das Wasser eines wilden Flusses bei einem Sturm tat. Nachdem sie ihn ausgelesen hatte, öffnete die Rothaarige ihre Kette wieder, da Rosemary ihr den Schlüssel überlassen hatte und legte sie offen auf den Brief. Da bemerkte sie eine Inschrift auf der Innenseite des Schlüssels. Dort stand: „Wir werden immer Familie sein." Nichts hätte Lily mehr berühren können.

***

Anmerkung der Autorin - Bitte lesen!

Liebe Leser! Vielen Dank, dass ihr trotz der langen Wartezeiten nicht auf Lily vergisst. Nun ist das Kapitel auch endlich da. 

Ich habe es zum Glück fertiggeschrieben, bevor ich heute meinen Zeigefinger verletzt habe. Er war vorher blau und ich konnte ihn vorhin nicht bewegen (jetzt geht es wieder halbwegs). Hoffentlich ist er nicht gebrochen. Das wäre ziemlich blöd, da ich dann weder schreiben noch Klarinette spielen noch schwimmen könnte. Nur leider brechen meine Knochen leicht (obwohl ich bezweifle, dass das hier ein Knochenbruch ist). 

Jedenfalls, ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Es ist ein recht emotionales geworden, aber gleichzeitig mag ich es - viel mehr als das letzte Kapitel. Was würdet ihr denn an Lilys Stelle tun? Wieder nach England gehen, oder in Österreich bleiben? Und wie findet ihr Rosemary? Ich mag sie sehr. 

Kann sein, dass das nächste Kapitel wieder sehr lange dauert, da ich noch im Urlaub in Frankreich bin. 

Aja, wisst ihr was ich heute gemerkt habe: Der erste Teil von Lily Potter hat 30 Kapitel. Ich habe jetzt schon 9 was eigentlich fast ein Drittel davon ist. Viel mehr als dreißig möchte ich eh nicht schreiben. Und dann wäre diese Reihe abgeschlossen. Das habe ich meiner Schwester gerade mitgeteilt, die so war: "Aber Draco und Lily müssen zusammenkommen! All deine Fans werden das wollen! Und dann wird es Fanfictions von deiner Fanfiction geben, wo Lily und Draco zusammenkommen! Dann bin ich nicht mehr dein Fan, sondern der von den Autoren." (Sie hat mir bereits beim ersten Teil befohlen, dass die beiden zusammenkommen MÜSSEN.)

Deshalb dachte ich mir, dass ich vielleicht (wenn ich irgendwann Lust drauf hab) mal so eine Kurzgeschichte schreibe, wo die beiden schon älter sind. Mit eher kürzeren Kapiteln und nicht so vielen. 

Mögt ihr auch die Idee von Draco und Lily? Momentan ist es nur freundschaftlich, da die zwei sich schon ihr ganzes Leben kennen und fast wie Geschwister aufgewachsen sind, aber hin und wieder habe ich das Gefühl, dass die beiden sich näher kommen könnten? Besonders bei Draco, da er ja so beschützerisch bei Lily ist. Besonders bei diesem Kapitel hatte ich das Gefühl, dass Draco etwas für Lily empfindet, obwohl die beiden noch recht jung sind. 

Jedenfalls, nun seid ihr gefragt. Was hält ihr davon? Bitte seid ehrlich, ich brauche unbedingt Hilfe bei der Entscheidung. 

Danke schon mal und liebe Grüße Amy



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