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Eine Weile verharrte ich einfach steif in meiner Position und blickte mich auf meiner rechten Seite um. Es gab nichts besonderes in dem Raum. Ein Stuhl und ein kleiner Tisch war etwas links von mir, was ich nur deutlich sehen konnte, wenn ich meinen Kopf leicht drehte. Meine Schulter und meinen linker Arm, der schlaff neben meinem kraftlosen Körper lag, konnte ich gar nicht erkennen. Die Dinge die sich dort befinden mussten, lagen für mich im toten Winkel.
Ganz bestimmt befand ich mich in einem Krankenhaus, wurde mir dann klar. Aber wieso? "Verdammte Scheisse", fluchte ich innerlich, hob meinen Kopf ein Stück vom Kissen auf und richtete meinen Oberkörper ein wenig gerade aber immer noch so, dass ich noch liegen konnte. Ein höllischer Schmerz ergriff meine Schläfe. Ich stöhnte kurz, da ich nicht damit gerechnet hatte und liess mich wieder ein wenig mehr ins Kissen sinken.
"Was ist nur geschehen?", versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen, "Was mache ich hier?" Ich versuchte mir selbst auf die Sprünge zu helfen, was zu meinem Ärgerniss nicht so gut klappen wollte.
Nun versuchte ich Informationen zu filtern. Diesmal war ich selbst mein Ziel. Wissbegierig liess ich meinen Blick über meinen Körper wandern. Ich trug ein weisses Nachthemd und darunter weisse lockere Hosen, die mir eigentlich viel zu gross waren und bis zu meinen Zehenspitzen gingen, die knapp aus der weissen Decke hervorschauten.
Mein Blick blieb an meinem Bauch hängen. Vor Schrecken gebannt starrte ich auf die Decke an dem Ort wo mein Bauch drunter war. Ich hatte verdammte Schmerzen an der Stelle wie mir bewusst wurde. Vorsichtig, nicht sicher ob ich mich das wirklich trauen sollte, hob ich die Decke weg, woraufhin sie zu Boden fiel. "Na toll." Bedacht zog ich den Stoff des Hemdes ein wenig nach oben, noch ein wenig mehr und dann-
Ich musste erstmals fest Schlucken. Ein riesiger Verband war um meinen Bauch gewickelt worden darüber noch irgendwelche anderen Arztsachen und etwas ich gigantisches Pflaster nennen würde. Alles war in Blut getränkt, ein Wunder dass die Bettwäsche noch heil eblieben war. Moment, war das Blut etwa trocken? Ja, tatsächlich. Aber es war definitiv meines. Verdammt.
Als es plötzlich an der Tür Klopfte, schrack ich zusammen. Doch die Person wartete nicht auf eine Einladung und betrat auch schon, wohl mit dem Gedanken, ich wäre noch bewusstlos, das Zimmer.
" Ah wie schön, Sie sind aufgewacht."
Der Mann der auf mich zukam grinste mich freundlich an. Er hatte braune kurze Haare, trug einen weissen Arztkittel und beim Lachen bildeten sich zwei Grübchen in seinen Wangen, was ihn noch sxmpathischer erscheinen liess.
Ich schaute ihn nur neugierig an. Jetzt würde er mir sagen, was los war. "Mein Name ist Doktor Choi. Guten Tag", stellte sich der Arzt vor, dessen Alter ich auf knappe 30 schätzte.
"Darf ich du sagen?", fragte er auch schon und setzte sich nahe dem Bett auf einen typischen Arztstuhl. Immer noch etwas benommen nickte ich. Er nahm gerade sein Klemmbrett unter seinem Arm hervor um etwas aufzukritzeln, da fiel sein Blick auf meinen Bauch. "Das sollten wir vielleicht erneuern, hast ganz schön Blut gelassen. Aber wir hatten schon Schlimmeres", murmelte er vor sich hin und kritzelte hastig etwas auf seinen Block. "Es wird später jemand vorbeikommen und sich um den Verband kümmern", versprach Choi. Ich schaute ihn nur mit grossen Augen an.
"Sooo, wie fühlst du dich denn?" Ich schluckte. Wie fühlte ich mich denn? Naja Scheisse. Ich wollte den Mund aufmachen um zu sagen, dass ich starke Kopfschmerzen hatte aber es mir ansonsten ziemlich 'okey' ging. Meine Lippen bewegten sich aber kein Wort verliess meinen Mund. Nur ein leises Keuchen entfuhr mir. Aufmerksam geworden schaute Kim zu mir auf, direkt in meine vor Angst geweiteten Augen.
"Dein linkes Auge sieht nicht gut aus", sagte er dann knapp. Ich wollte zustimmen doch es geschah wieder dassselbe. Ich brachte einfach keinen Ton aus dem Mund.
Scham stieg in mir auf. Ich schämte mich so unglaublich.
Was war passiert? Ich lag einfach hier, konnte mich nicht bewegen. Eines meiner Augen konnte ich vergessen, meine Stimme war auch weg. Ich fühlte mich einfach verdammt hilflos. Wieso war denn niemand bei mir?
Meine Eltern. Ein Bild flackerte in meinem inneren Auge auf. Erinnerungen. Eine zierliche Frau mit langem schwarzem Haar und ausgebreiteten Armen stand vor mir. Etwas hinter ihr war ein Mann, der eine grosse Torte mit zwei Händen balancierte. Ich kam näher und lächelte die beiden an, die anfingen ein Geburtstagslied zu singen. Sie stellten die Torte vor mir auf den Tisch und setzten sich zu mir. "Alles Gute zum 15. Geburtstag Taehyung" stand in schnörklig blauer Schrift auf der Torte. Mit dem gleichen Boxlächeln, dass auch die Lippen meines Vaters zierte, blickte ich hoch zu meinen Eltern und bedankte mich. "Wünsch dir was", drängte meine Mutter freudig. Ich nickte und schloss die Augen um mir zu wünschen, dass.... dass... Moment.
Was war danach passiert? Was hatte ich mir gewünscht. Ich wusste es nicht. Wie ging der Tag zuenede? Nichts.
Meine Erinnerung an alles, was nach diesem Augenblick passiert war schienen gelöscht.
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