back in the business
Ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen, kehrte ich Taehyung den Rücken zu und verliess das Zimmer mit zielstrebigen Schritten. Mein Blick huschte möglichst unauffällig zu meinem Bein, welches in einem leichten Verband eingewickelt war, aber nicht mehr ganz steifgehalten werden musste, wie ich von meinem Arzt erfahren hatte und somit war auch nicht zu erkennen, dass es immer noch nicht ganz verheilt war. Schliesslich hatte ich ja noch eine Jogginghose an, welche mir mindestens eine Nummer zu gross war und nicht richtig an meinem Bauch hielt, was man aber durch den langen Hoodie nicht auffallen würde.
Ein aufgeregtes Kribbeln ging durch meinen Körper als ich langsam den Blick um meine Umgebung schweifen liess und mich vergewisserte, dass keiner meiner Ärzte gerade hier war, da sie mich wohl sonst nur gefragt hätten, wieso ich mein Zimmer verlasse.
Mit einem letzten vergewissernden Blick verliess ich das Krankenhaus und trat in die frische Luft hinaus. Genüsslich atmete ich einmal tief ein und aus, bevor ich mir mit den Händen durchs ungestylte Haar fuhr und so verhinderte, dass sie mir lästig ins Gesicht fielen und meine Sicht behinderten. Ich war draussen. Endlich!
Es war ein befreiendes Gefühl wieder frei zu sein. Ich war nie richtig eingesperrt, trotzdem hatte es sich die letzten Wochen so angefühlt, als wäre ich es.
Selbstbewusst schritt ich die Strasse entlang, bis ich zu einem Bahnhof kam und dort den nächsten Bus in den Süden der Stadt nahm. Dabei immer darauf bedacht, dass mir niemand folgen würde. Aber wer sollte das schon? Ich war ein schwarzes Schaf in dieser Gegend. Ich lebte zwar nicht weit entfernt. Doch ich kannte kaum jemand von dem ich überzeugt war, dass er über meine Existenz Bescheid wusste. Es war eigentlich so, als würde es mich nicht geben.
Es dämmerte schon, als ich endlich an der Adresse ankam, die Jimin mir genannt hatte. Ich blickte mich vorsichtshalber nochmal im Halbdunkeln um, um mich zu vergewissern, dass ich wirklich allein war, irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, beobachtet zu werden, das kam öfter vor. Zögernd wandte ich mich dann wieder der Tür zu und drückte die Klinke des kleinen Schuppens runter. Ich fragte mich, wieso man mich hierhin gebeten hatte und nicht ins Quartier, in so eine heruntergekommene Hütte irgendwo auf dem Land.
Es knarzte leise, als ich eintrat und die Tür hinter mir ins Schloss fallen liess. "Jimin?", fragte ich leicht verwirrt in die Dunkelheit hinein und zog die Augenbrauen leicht hoch. "Jungkook", kam irgendwo vor mir und mit einem Mal wurde das Licht angemacht. Ich blinzelte, um meine Augen an das helle Licht zu gewöhnen und blickte dann einem grinsenden Jimin, mit Lederjacke, dunklen Hosen und einem schwarzen Shirt in die Augen. Seine blonden Haare hatte er wohl nachgeschnitten in der Zeit, in der ich im Krankenhaus war. Nun trug er sie kurz zur Seite gestylt. Die Augen des Koreaners funkelten mich belustigt an, als er mich musterte.
"Tolle Klamotten Jeon", meinte er und biss sich frech auf die Lippen. Seufzend verdrehte ich die Augen. "Hast du mir was zum Anziehen?" "Klar hab' mir schon gedacht das du etwas anders aussehen wirst nach dem Wochenlangen rumliegen", lachte er nur und warf mir irgendwelche schwarzen Klamotten zu, welche er in einer Tasche verstaut hatte.
"Wie läuft die Arbeit, was habe ich verpasst?", erkundigte ich mich, währenddem ich mir meine Klamotten bis auf meine Boxer vom Körper streifte um mir dann Jimins' anzuziehen.
Der Blonde fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und biss dann kurz darauf. "Lass es mich kurzfassen", meinte er", ne geile Frau umbringen müssen, war eigentlich echt Schade." Er lachte kurz auf, währenddem ich mit meiner Lederjacke beschäftigt war. "Haben' Quartier gewechselt. War wieder mal nötig", schmunzelnd fuhr er fort, "es ist grösser Jungkook. Der letzte grosse Auftrag hat richtig Kohle gemacht." "Und mir mein Bein gekostet", stöhnte ich währenddem ich mich irgendwie versuchte in die enge Hose reinzuquetschen ohne das ich mein Bein zu schrotten.
"Jammer nicht wie so eine kleine Pussy du bist ein Mann Jungkook", Jimins Augen funkelten mich böse an und ich musste kurz Schlucken. "Es wird sich nicht beschwert. Wer denkst du, bist du, huh?"
Schweigend hielt ich Jimins Blickkontakt stand. Ich wusste, dass ich eigentlich unter ihm stand aber er musste wirklich nicht so tun, als wäre er etwas Besseres. Schliesslich war er immer noch nicht mein Boss!
"Hier nimm das du Lusche", fauchte er mich an und drückte mir eine Pistole in die Hand. Fragend blickte ich zu ihm hoch. "Was soll ich damit?", fragte ich monoton und liess mir meine Anspannung nicht anmerken.
"Schwimmen. Was wohl Jungkook?" Stöhnend verdrehte ich die Augen. "Kannst du es auch ohne dein Scheiss Kommentar sagen?", verlangte ich sichtlich genervt.
"Monabal Lalisa, die ist 18. Wohnt noch bei ihren Eltern. Auftrag kam anonym rein. Einfach mit dem Bus, der nach Osten fährt und bei der 4. Haltestelle aussteigen. Das 3. weisse Haus auf der linken Strassenseite, genau dort wo die Haltestelle ist. Du weisst, wie das läuft Jeon, ich erwarte saubere Arbeit."
Hallo?! Gehts ihm noch?! Also erstens war er definitiv nicht mein Boss und zweitens wie sollte ich bitte jemanden umbringen, wenn ich mit Mühe laufen konnte.
"Mach dich nicht lächerlich Park", meinte ich, "du hast doch grad gesehen, was für Nähte an meinem Bein sind. Ich wurde vor paar Wochen operiert und bin jetzt bis hier gelaufen, ich kann nicht mehr, es schmerzt. " Meine Stimme klang nicht flehend oder schwach. In der neuen Kleidung fühlte ich mich besser und stärker, wodurch ich selbstbewusst sprach.
"Es ist 19:00 Uhr du hast bis Mitternacht Zeit und keine Minute länger. Auftrag vom Boss, also glaub mir, wenn du dich drückst, bekommst du gewaltige Probleme Kleiner."
Angeekelt zog ich eine Grimasse und zeigte ihm den Abschaum, den ich gegen ihn verspürte. "Gibt es etwa ein Problem?", fragte der Blonde angriffslustig. Ich lachte gehässig und machte dann meine wohl etwas zu grosse Klappe auf:" Wieso machst du es nicht Jimin? Hast du etwa Schiss, die Tochter von einem steinreichen bekannten Mann umzubringen?"
Das war wohl zu viel gewesen. Keine Sekunde später schlug mein Rücken hart gegen die Wand und meine Hände wurden über meinen Kopf gepinnt. Jimin drückte sein Knie brutal in meinen Bauch und stand mit dem anderen Fuss auf meine Zehn, was verdammt wehtat. Erschrocken schnappte ich nach Luft, da ich damit nicht gerechnet hatte, hatte es mir für den ersten Augenblick den Atem genommen.
"Du hast wohl vergessen was Respekt heisst Jeon", zischte Jimin in mein Ohr und krallte seine Fingernägel schmerzhaft in meine Handgelenke. Ich wollte schreien, da es so wehtat, aber ich wusste, dass er dann nur weitergemacht hätte. Also blickte ich ihm einfach kalt entgegen und wartete ab, dass er mich von selbst wieder losliess.
Er leckte sich kurz über die trockenen Lippen und motzte mich dann wieder an:" Du weisst schon, wer von uns der Ältere ist Jungkook." Wie konnte er so respektlos sein und mich beim Vornamen nennen. Der Typ trieb mich einfach zu Weissglut. Wehren konnte ich mich nicht, sonst hätte ich auch noch ein Problem mit meinem Chef, auf das ich gerne verzichten konnte.
"Was denkst du eigentlich wer du bist huh? Du bist erst 18 Jungkook tu nicht so als wärst du der Krassere von uns. Und es ist mir Scheissegal was dir wehtut. Sei keine Lusche und mach deine verdammte Arbeit!"
Ich schluckte möglichst unauffällig und versuchte seinem kalten Blick standzuhalten. Jimins Augen funkelten, als könnten sie durch mich hindurchsehen, was mir einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen liess. Der Typ machte mir manchmal wirklich Angst.
"Du weisst so gut wie ich, dass du keine andere Wahl hast Jungkook", zischte er, "wenn du es nicht tust, dann wird man dich rauswerfen. Also mach besser, was man dir befielt, sonst landest du schneller als du mit der Wimper zucken kannst wieder auf der Strasse. Dort wo Unnütze Luschen wie du hingehören!"
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