words hurt
Jungkook begann zu rennen. Er sprintete keuchend durch die letzten beiden Strassen. Panisch rief er nach Hilfe. Doch es schien ihn niemand zu hören. Das Viertel war still und dunkel.
Genau in solchen Momenten sehnte er sich wieder nach Seoul, der Stadt, in der er bis zu seinem 10. Lebensjahr gelebt hatte.
Nach einer Weile hörte er die Schritte nicht mehr. Vielleicht wurden sie aber auch einfach durch das Rauschen von Blut, welches in seinen Ohren dröhnte, erstickt.
Doch der Junge hielt nicht an. Er sprintete weiter, bis er sein Zuhause entdeckte. Erst als er vor der Haustür stand, hielt er laut keuchend an. Mit einer Hand drückte er auf die Klingel, mit der anderen langte er sich nach Luft japsend an die Brust.
"Namjoon", keuchte er, als ihm die Tür von seinem Bruder geöffnet wurde und trat schweissgebadet ein. Er zog sich seine Schuhe aus und setzte sich dann einfach völlig ausgepowert auf den ersten Stuhl, am Esstisch, der ihm vor die Füsse kam.
Seine Mutter war nirgends zu sehen, er erinnerte sich, das sie ihre Sonntagsschicht abarbeitete. Gut so, dann konnte er ja unter vier Augen mit seinem Bruder sprechen.
"Ey, du glaubst nicht, was mir passiert ist", sagte Jungkook und stützte seinen Kopf erschöpft auf seine Hände, "Ich bin total fertig."
"Du siehst aus, als wärst du vor einem Wahnsinnigen gejagt worden", stellte Namjoon fest und musterte seinen Bruder ausgiebig.
Die Augen des Jüngeren weiteten sich. Ein belustigtes Lachen verliess seine Kehle.
"Wurde ich auch", lachte er und fuhr sich kopfschüttelnd durch die Haare.
"Was?", kam es ungläubig von Namjoon. Mit gerunzelter Stirn schaute er den Jüngeren an, der sich aber nicht beeilte ihm eine Antwort zu geben. "Jemand hat mich verfolgt, den ganzen Weg hierher", erzählte Jungkook etwas ruhiger. Die Miene des 18-jährigen verzog sich augenblicklich. Falten legten sich auf seine, von der Sonne leicht gebräunte Stirn.
"Hast du keine Medikamente bekommen?", war das Einzige, was er zu all dem zu sagen hatte. Jungkook öffnete beleidigt den Mund, bevor er seinem Bruder auftischte, dass er wirklich verfolgt worden war. "Ja, ich weiss, dass du das denkst. Aber genau das macht ja die Krankheit mit dir", seufzte Namjoon.
Kopfschüttelnd stand Jungkook auf und knallte den Stuhl gegen den blitzblanken Tisch.
"Wieso verstehst du mich nicht? Ich sag dir doch, es ist wahr! Denkst du etwa ich lüge!? Vertraust du deinem eigenen Bruder nicht einmal mehr!?", warf er ihm wütend vor. "Ich glaube dir, dass du das gesehen hast, das du das denkst, aber du kannst nicht klar denken!", brüllte der Ältere zurück.
"Ihr wollt mich doch alle verarschen! Denkst du ich weiss nicht, mit wem ich monatelang rumgemacht hab'!", giftete Jungkook.
"Schizophrenie! Schizophrenie okay! Du hast die Scheiss Diagnose!", brüllte Namjoon mit schriller Stimme, "Ich will nicht, dass mein Bruder ein Scheiss Psycho ist!" Sofort bereute er die Worte, als er sah, was sein Geschrei mit Jungkook angerichtet hatte. Tränen sammelten sich in den Augen des Jüngeren, bis er sie nicht mehr zurückhalten konnte und sie ihm über die Wangen liefen. Er hätte das nicht sagen sollen und es tat ihm unglaublich Leid, aber es war raus und nichts auf der Welt konnte diese Worte wieder gutmachen.
Er hatte einfach die Kontrolle verloren, er machte sich doch einfach so unglaubliche Sorgen.
"Jungkook, ich... ich", sagte Namjoon leise und streckte die Hand nach dem Schwarzhaarigen aus, welcher sich aber schluchzend von ihm wegriss und schnaubend die Treppe hinaufrannte.
Du bist nicht krank.
"Ich weiss. Danke!"
Sie verstehen es einfach nicht.
"Das tue ich auch nicht", flüsterte Jungkook wütend.
Sei nicht wütend auf mich.
"Bin ich nicht, sorry", raunte er, "du hast nichts falsch gemacht."
Bitte sei nicht wütend
"Ich hab' doch gesagt, dass ich es nicht bin", wiederholte sich der Junge etwas ruhiger und betrat sein Zimmer.
"Was zum Teufel", fluchend hielt er sich die Hand vor den Mund. Im ganzen Zimmer roch es, trotz dem offenen Fenster, nach vergammeltem Fleisch und Krankheit. Der Gestank war unerträglich, sodass sich der Junge die Nase mit seinem Shirt zuhielt. Hastig huschten seine schwarzen Augen durchs Zimmer um die Ursache des Geruchs ausfindig zu machen.
Eine Blutspur zog sich mitten auf dem Schrank nach unten, wo ein regloses, flauschiges Etwas lag.
Langsam ging er vor seinem Schrank in die Hocke und schaute sich den kleinen Vogel an, der sich an dem schwarzen Schrank das Leben genommen hatte. Mit grossen Augen schaute er sich nach einer Möglichkeit um, das tote Tier hier raus zu schaffen, da erblickte er seinen Freund, der auf der Bettkante sass und sich Jungkooks tun genaustens anzusehen schien.
"Du findest aber auch immer den schrecklichsten Zeitpunkt um aufzutauchen", seufzte der Schwarzhaarige ein wenig niedergeschlagen.
"Die Zeit ist nur ein Spiel. Nichts anderes als ein Spiel über Leben und Tod", murmelte Taehyung.
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Na? Waws denkt ihr, wie endet die Story? Haut mal eure Therien raus, egal, ob sie schlecht oder so sind xd
Danke fürs Lesen <3
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