Mein Plan war zugegebenermassen nicht ganz aufgegangen.  Meine Eltern kamen für meinen Geschmak definitiv zu oft in mein Zimmer nach oben, um nach mir zu sehen. Fragten mich ob ich mich erbrechen müsse oder ob ich was wolle und noch andere Fürsorglichen Sachen, die mir bis zum Hals hoch steckten. 

Ich brauchte doch nur mal meine Ruhe. Wenn ich schon mit Bauchschmerzen im Bett lag, sah ich dann so aus, als wolle ich noch über die Schule reden oder den Tratsch meines kleines Bruders zuhören? Nein? Vielleicht nicht, meine liebe Familie. 
Vorallem hatte ich ja nicht in die Schule gewollt, es war mir einfach so gar nicht danach. Ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei allem was ich tat zurzeit...

Später ging mein Vater arbeiten, mein Bruder zur Schule und meine Mutter wie gewohnt einkaufen. Einige Stunden verbrachte ich nur am Handy. Als ich dann merkte, wie spät es schon war, entfuhr mir ein lauter Seuftzer. Ich hatte die Zeit komplett vergessen. 
War ja eigentlich auch egal, ich musste heute eh nichts mehr tun. Ausser vielleicht irgendwas für die Schule lernen? Nein, ich hatte keine Lust, Motivation oder sonst was, dass mich dazu gebracht hätte jetzt etwas Hirnzellenaktivierendes zu machen.

Erst jetzt, als ich das Zeitgefühl so langsam wieder in den Begriff bekomme, merke ich, dass ich noch gar nichts zu Mittag gegessen hatte. Ich glaube, das letzte un einzige, was ich heute gegessen habe war ein nicht ziemlich grosser Apfel vor gut fünf oder sechs Stunden in der Schulpause. Die Bauchschmerzen waren nicht mehr stark. Mittlerweile spürte ich auch den Hunger, den ich wohl schon den ganzen Tag hatte.

Müde riss ich mich also vom Bildschirm los und tappste mit zusammengekniffenen Augen nach unten in die Küche. Zur selben Zeit kamen gerade mein Bruder und meine Mutter zurück. Endlich in der Küche angekommen, wurde auch schon ein randvoller Einkaufssack vor meiner Nase abgestellt. "Wir haben Donuts gekauft", verkündet mein Bruder freudig und hüpft fröhlich neben mir durch um sich seinen Anteil aus der Packung zu nehmen und damit wieder zu verschwinden. 

Etwas perplex stehe ich da und starre auf den halben Donut, der noch übrig ist. Ich liebe Donut! Eigentlich liebt sie doch jeder aber ich tat dies eben extrem. "Ach denk nicht so viel nach!", warnte ich mich selbst, und griff gierig nach dem Donut, bevor die Stimme wieder einsetzen und meine Sinne benebeln konnte. 

Als ich dann aber noch 2 Stück Brot ass, was wohl zu viel des Guten gewesen war, wurde mir wieder mal schlecht. Na toll.

Und da fragte ich mich wieder mal. 

Musste ich umbedingt essen?

War es das wirklich wert?