Kapitel 1//Das Gasthaus
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Das Gasthaus ist überfüllt und laut, als der Waldläufer und die Elbin dieses betreten. Letztere zieht sich vorsichtshalber ihre Kapuze noch weiter ins Gesicht und rümpft dabei die Nase. Es stinkt nach Männern, Alkohol und Schweiß. Nachdem sie die letzten 46 Jahre fast ausschließlich in Imladris verbracht hat ist sie es nicht mehr gewohnt unter solcher Gesellschaft zu sein.
Die einzigen Male wo sie Bruchtal verlassen hat waren Streifzüge mit Aragorn oder den Zwillingen Elladan und Elrohir.
"Zwei Einzelzimmer", bestellt Aragorn beim Wirt und bekommt zwei Schlüssel überreicht. Einen gibt er an Luthien weiter, welche ihn wortlos einsteckt. Aragorn zupft leicht am Ärmel der Elbin und nickt in Richtung einer Sitzecke, welche zwar abseits ist, aber einen guten Überblick über den Raum bietet. Sie zwängen sich gemeinsam durch das Getümmel und setzen sich.
"Was kann ich euch beiden bringen?", fragt sofort eine Kellnerin und sieht die beiden erwartungsvoll an. "Zwei einfache Abendbrote und zwei Bier", bestellt Aragorn und schon ist die Hobbitfrau wieder weg. "Ich hoffe Gandalf irrt sich. Wir haben ein verdammtes Problem wenn es stimmt was er sagt", murmelt die Elbin namens Luthien und sieht sich aufmerksam um. "Wenn wir ihn gefunden haben werden wir es sehen, doch leider irrt sich Gandalf nie", stellt Aragorn fest, während er anfängt Tabak in seine Pfeife zu stopfen und diese anzündet.
Unruhig rutscht Luthien auf der Bank hin und her. "Legolas würde optimistisch an die Sache heran gehen. Verdammt warum müssen wir beide solche Pessimisten sein?", fragt Luthien und wünscht sich den Elben herbei. Sie hat ihn lange nicht mehr gesehen und vermisst ihn sehr, seid ihren ersten Kuss hat sich ihre Beziehung immer weiter entwickelt. Mittlerweile ist sie sich sicher, dass sie in Legolas ihren Seelenverwandten gefunden hat. Doch Legolas ist seit ein paar Monaten im Düsterwald. Thranduil braucht wegen den vielen Orkangriffen die Hilfe seines Sohnes, außerdem wollen die beiden ihre Vater-Sohn Beziehung neu aufbauen. Natürlich freut sich Luthien für ihn, doch kann sie Thranduil trotzdem noch immer nicht leiden.
Sie wird aus ihren Grübeleien über den Elbenprinzen gerissen, als sie bemerkt wie am anderen Ende des Raumes die Tür zum Gasthaus auf geht. Vier Hobbits betreten dieses und dank ihren Elbenohren hört sie heraus, wie sich der Schwarzhaarige mit dem Namen Unterberg vorstellt. Kein Frodo Beutlin also stellt sie enttäuscht fest.
"Er wird bald wieder zurück kommen. Thranduil sollte langsam die Lage unter Kontrolle haben", beschwichtigt Aragorn sie. Er glaubt es zwar selber kaum, dass der Elb bald zurückkehrt, nach Luthiens Worten, doch kann er eine depressive Luthien im Moment nicht gebrauchen. Sie müssen nun diesen Frodo Beutlin finden. Sein Blick fällt auf die neu eingetroffen Hobbits vielleicht ist ja einer von ihnen Frodo.
Aragorn und Luthien werden beide aufmerksam, als plötzlich ein Hobbit an der Bar laut anfängt zu reden. "Beutlin? Klar kenn ich einen Beutlin! Dahinten sitzt er. Frodo Beutlin! Er ist ein Vetter zweiten Grades von mir, mütterlicherseits und väterlicherseits ist er ein Vetter dritten Grades. Der alte Bilbo hat ihm alles hinterlassen", spricht der Hobbit laut zu den anderen Gästen an der Bar. Der Waldläufer und die Elbin schauen sich alarmiert an. Der schwarzhaarige Hobbit springt auf und rennt auf den anderen Hobbit zu. "Pippin!", ruft er laut, doch rutscht aus. Als er dann auch noch plötzlich verschwindet springen Aragorn und Luthien auf.
Aragorn packt den Hobbit, welcher wieder sichtbar unter einem Tisch hockt, während Luthien sich umschaut, dass auch niemand sie beobachtet. "Ihr zieht bei weitem zu viel Aufmerksamkeit auf Euch, Herr Unterberg!", zischt Aragorn den zappelnden Hobbit an und schleppt ihn in eines ihrer Zimmer. Luthien folgt den beiden und schließt die Tür hinter ihnen. "Was wollt Ihr?", fragt der Hobbit verängstigt und sieht zwischen den beiden Kapuzengestalten hin und her. "Vorsicht wäre angebracht, Ihr tragt keine Kleinigkeit bei Euch!", rät Aragorn ihm und zieht die Kapuze aus seinem Gesicht. "Ich trage gar nichts!", verteidigt sich der Hobbit und Luthien lächelt leicht. Der kleine ist schlagfertig.
"Es ist eine Kunst zu vermeiden gesehen zu werden, doch ganz und gar zu verschwinden, das ist eine seltene Gabe. Wir sind nicht deine Feinde", erklärt Luthien ihn und setzt wesentlich eleganter als Aragorn ihre Kapuze ab. "Ihr seid eine Elbin", stellt Frodo Beutlin erstaunt fest und lächelnd nickt das schöne Geschöpf vor ihm. Bisher hat er nur die Elben im Wald von weiten gesehen. Sie mag zwar in einfach Kleidung gehüllt sein, doch trotzdem ist er von ihr eingeschüchtert. Schnell schüttelt Frodo seinen Kopf, um wieder klar zu denken. "Wer seid Ihr?", fragt er die beiden. "Fürchtest du dich?", fragt Aragorn, während er die Kerzen am Fenster gelöscht hat. "Ja!", gibt Frodo zu. "Du fürchtest dich noch nicht genug! Ich weiß, wer dich verfolgt", erklärt Aragorn ihm und zieht in diesem Moment sein Schwert, welches er auf die Tür richtet.
Luthien hat die Hobbits auch gehört, doch hält es nicht für nötig sich deswegen zu bewaffnen. Genau in diesem Moment stürmen drei Hobbits in den Raum, bewaffnet mit Fäusten und Kerzenhaltern. "Lass ihn in Ruhe, oder du kriegst es mit mir zu tun, du langes Elend!", verspricht Sam mit erhobenen Fäusten und Luthien lächelt wieder sanft. Hobbits haben sie schon immer fasziniert. "Ihr solltet die Sachen wegstellen, am Ende verletzt sich noch einer", rät Luthien ihnen und auf ihr Anraten hin senken sie langsam ihre improvisierten Waffen.
"Du hast ein wackeres Herz, kleiner Hobbit.", spricht Aragorn und steckt sein Schwert wieder ein. "Aber das wird dich nicht retten. Du darfst nicht auf den Zauberer warten Frodo, sie werden kommen!", erklärt er dem Hobbit. "Ihr habt mir noch immer nicht erzählt wer ihr seid", widerspricht Frodo und Luthien beschließt ihm zu antworten, da Aragorn im Moment zu beschäftigt ist aus dem Fenster zu sehen. "Das ist Streicher und mich könnt ihr Luthien nennen. Wir sind Freunde von Gandalf, er hat uns geschickt, um euch zu beschützen", stellt sie sich und Aragorn vor. Sie weiß, dass er es nicht mag wenn Fremde seinen echten Namen erfahren, weswegen sie ihn extra als Streicher vorstellt.
"Nun gut", gibt Frodo nach und schaut zu den anderen Hobbits, welche beim Angesicht der Elbin ebenfalls schüchtern werden. "Wir werden morgen aufbrechen."
Später in der Nacht ist es soweit. Die Kälte steigt Luthien die Knochen hinauf, als sich die Schwarzen Reiter nähern, doch ist es nicht so schlimm wie erwartet in der Nähe dieser Kreaturen zu sein. Selbst als sie im Gasthaus sind ist es nur eine unerfreuliche Präsenz, während Aragorn auf einmal sehr kalt zu sein scheint. Als sie laut aufkreischen wachen die Hobbits schreckhaft auf.
"Wer sind die?", fragt Frodo verängstigt und Aragorn antwortet ihm: "Einst waren sie Menschen, große Könige der Menschen. Dann hat ihnen Sauron der Verräter die neun Ringe der Macht gegeben. Blind vor Habgier nahmen sie sie an, ohne zu überlegen. Und der Reihe nach fielen sie in die Dunkelheit. Jetzt sind sie Sklaven seines Willens. Sie sind die Nazgûl, Ringgeister, weder lebendig noch tot. Zu allen Zeiten spüren sie die Gegenwart des Ringes. Getrieben von der Macht des Einen werden sie nie aufhören, dich zu jagen." Dies scheint die Hobbits noch mehr zu verängstigen und Luthien tritt mit einem Lächeln an sie heran. "Bisher ist es euch gelungen ihnen zu entgehen und dies wird uns auch weiterhin gelingen. Sie sind nicht mehr, als das was Streicher sagte, sie sind Sklaven, gequälte Geister und nichts weiter", erklärt sie und weiß das dies nicht ganz der Wahrheit entspricht, doch will sie nicht, dass die Kleinen Angst haben.
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Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel. Wie ihr sicher schon bemerkt habt spielt der zweite Teil ungefähr 46 Jahre nach dem ersten Teil.
Außerdem werden die Kapitel alle Recht lang sein, weswegen vermutlich nicht jeden Tag Kapitel kommen.
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