💊 𝖇𝖗𝖊𝖆𝖐𝖎𝖓𝖌 𝖉𝖔𝖜𝖓 💊
"𝑂𝑛𝑒 𝑜𝑓 𝑡ℎ𝑒 ℎ𝑎𝑟𝑑𝑒𝑠𝑡 𝑡ℎ𝑖𝑛𝑔𝑠 𝑤𝑎𝑠 𝑙𝑒𝑎𝑟𝑛𝑖𝑛𝑔 𝑡ℎ𝑎𝑡 𝐼 𝑤𝑎𝑠 𝑤𝑜𝑟𝑡ℎ 𝑟𝑒𝑐𝑜𝑣𝑒𝑟𝑦."
ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ᵖᵒᵛ
Rabenschwarze Dunkelheit umgab mich.
Schwach spürte ich meinen eigenen Brustkorb, wie er sich ruhig hob und senkte. Mein Kopf zuckte zur Seite. Ich fühlte etwas weiches unter meinem Körper, bevor ich meine Lieder flatternd einen Spalt breit öffnete.
"Fuck!", ging es mir durch den Kopf, als mir bewusst wurde, was vorgefallen war. Innerlich meine Heroinsucht verfluchend versuchte ich mich auf dem Bett nach links zu drehen, da ich mir fast sicher war, dass ich dort etwas spannenderes als eine weisse, fensterlose Wand erblicken würde. Das Bett auf dem ich lag, war so weich, dass ich fast darin zu versinken drohte, als ich mich mühsam versuchte zu bewegen.
Keuchend schaffte ich es in die Seitenlage. Einen Augenblick lang hatte ich befürchtet, ohnmächtig zu werden, doch so schnell die Übelkeit gekommen war, verging sie auch wieder. Die Knopfaugen zu schlitzen verengt, schweifte mein Blick über das verschwommene Bild, welches sich mir bot. Nicht viel, nur ein leeres Krankenbett, welches sich direkt neben der Tür befand. Im Augenwinkel sah ich etwas, dass nicht in die Umgebung passte. War das eben etwas schwarzes gewesen?
Als ich genauer hinschaute, konnte ich tatsächlich einen dunklen, verschwommenen Fleck ausmachen, der direkt vor dem kleinen Fenster auf kopfhöhe der Tür stand. "Ein Arzt?", dachte ich verwirrt, "ich war doch noch in der Klinik oder?"
Kurz darauf verbesserte sich meine Sicht, was mich meinen spontanen Gedanken verwerfen liess. Dahinter stand ein Junge, schmale Augen, blasses Gesicht, schwarze lockige Haare, mehr konnte ich nicht ausmachen, denn als er bemerkte, dass ich ihn genauso anstarrte, wie er mich, verschwand er. Ich hörte ihn nur noch dumpf, wie er in eilig davonging.
Waren das Halluzinationen? Ich wusste, dass meine Therapie, wie es hier in der Klinik so plötzlich passierte, schwere Folgen mit sich bringen konnten. Dass es ausgerechnet noch harte Drogen sein musste, von welchem ich so bessesen gewesen war, machte das Ganze nicht gerade ungefährlicher.
Erst jetzt merkte ich, dass ich mich im Schlaf klitschnass geschwitzt hatte. Fluchend richtete ich mich im Bett auf, sodass ich mich hinsetzten konnte. Mit den Händen stützte ich mich schwer atmend auf meine Knie ab, als mich immense Übelkeit schüttelte.
"Diese scheiss Nuttenanstalt!", stöhnte ich vor Schmerzen.
"Ich brauch Drogen";flüsterte ich. Meine Stimme klang rau, als hätte ich sie Tage nicht benutzt. "Mann!", schrie ich, liess den Kopf hängen und krallte mich unter schwerer Selbstkontrolle die Fingernägel tief in die eigene Haut.
Als ich hierhergekommen war, damals vor fast sechs Wochen, hatte ich mich komplett ausziehen müssen, neue Kleidung gekriegt. Meine Wertsachen wurde untersucht und mir erst Stunden später zurückgegeben. An diesem Tag war ich ins Gemeinschaftsbad des 4. Flurs gegangen, hatte sich in einer Kabine eingeschlossen und sich die Seele aus dem Leib geschrien, als ich resigniert verstand, dass sie mir alles weggenommen hatten. Jeder klitzekleine Suchtmittel, dass mir doch nach Tagelanger Überlegung doch nicht reinschmuggeln hatte können.
Und jetzt, nach sechs Wochen, in denen ich clean war, hatte mein Körper es nicht mehr ausgehalten, so angewiesen war er von den Medikamenten, die mein Blut verseuchten.
Versunken in den Gedanken an sein tiefstes Verlangen, hatte ich gar nicht bemerkt, wie eine etwas ältere Frau an die Zimmertür geklopf hatte. Als die Grauhaarige mit einem Schreibblock in der einen Hand, einem Kugelschreiber an ihrem weissen Hemd eintrat, hob ich den Kopf ruckartig und giftete sie an, was hier zu suchen habe.
"Gesundheitskontrolle", sagte sie knapp. Ihre Gesichtszüge blieben kalt, die Mundwinkel herabhängend, was er von einer Frau in ihrem Alter nicht erwartet hätte. Doch selbst wenn sie schon eine Grossmutter sein könnte, versprach das noch lange nicht ihre Sympathie. Wie sollte man an einem Ort wie diesem auch fröhlich und unbedrückt sein?
"Was halten sie eigentlich von sich! Sie können mich hier nicht einfach so einsperren, verdammt nochmal, ich brauch meine Scheiss Medikamente!", schrie ich aggressiv. Die Frau würdigte mich keines anständigen, sondern eines durchaus verachtenden Blickes.
"Schämen sie sich nicht, eine alte Dame, die ihnen helfen will auch noch so unanständig anzublaffe?", sagte sie kühn.
Ihre Worte liessen mich innerlich kochen, sodass ich mich nur durch ein Wunder zusammenreissen konnte und mich somit vor den Konsequenzen rettete, die mir aufgetischt worden wäre, hätte ich meine Wut in diesem Moment zugelassen.
Also liess ich mich angespannt von ihr Untersuchen.
"Wie fühlen sie sich?"
"Gut", log ich.
Solange ich hier aus diesem hässlichen Zimmer rauskam, konnte ich immer noch in meinem Zimmer kotzen gehen. Scheisse, war mir übel.
"Nun dann-"
"Ja, ja ich weiss, was ich tun und lassen soll, danke. Kann ich jetzt gehen?"
Die Arzthelferin nickte seuftzend, dann verliess sie das Zimmer. Wenig später hiefte ich mich auf und torkelte Richtung Aufzug, mit einem einzigen Gedanke der mich bei jedem mühsamen Schritt quälte.
Wäre ich doch nur tot.
Ich hatte es gar nicht verdient, genesen zu werden.
Nicht nach allem, was ich getan hatte.
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