Kapitel 7
Schlussendlich hatte Liam Louis auf seine Arme genommen und Louis hatte sich extra an Liam angekuschelt. Natürlich hatte Harry geknurrt. Liam schwieg einfach und trug Louis durch eine Glastür in ein Wohnzimmer und legte ihn auf der großen Couch ab. „Nicht runterfallen", befahl er.
„Liam", knurrte Harry. „Wir müssen reden."
Liam schaute ein wenig verwirrt, wandelte sich jedoch sofort und folgte Harry vor das Haus.
Louis konnte sie in seinem Kopf leise reden hören. „Hast du das auch gerochen?"
„Was gerochen?"
„Liam. Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht gemerkt hast, wie er riecht." Louis brummte leise. Er roch doch nicht. Und wenn, dann nicht schlecht.
„Ich... okay, ich habe es gerochen, aber das kann auch einfach Zufall gewesen sein. Es könnte Aufregung sein, weil er einfach noch klein ist. Sicherlich weiß er nicht mal, was das ist. Er hat es bestimmt nicht mal bemerkt." Was bemerkt?! Louis hätte am liebsten geknurrt. Das war ihm zu dumm. Es klang ja gerade so, als wäre er ein kleines Kind, das sich vor Schreck in die Hose gemacht hatte. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Außerdem war er nicht klein!
„Ich kann das nicht ignorieren. Ich kann nicht-" Dann verstummten die Stimmen in Louis' Kopf. Doch er konnte deutlich spüren, dass sie noch miteinander sprachen. Sie hatten ihn ausgesperrt!
„Ich kann nicht so tun, als würde ich das nicht riechen, Liam", murmelte Harry.
„Ich weiß, aber er scheint dich nicht sonderlich zu mögen und du kannst ihn nicht einfach vögeln oder schlimmer; zur Bindung zwingen, nur weil er ausversehen ein bisschen feucht geworden ist und deine Instinkte ankurbelt, Harry. Das geht einfach nicht."
„Ist mir doch bewusst! Mein Gott. Und ich bin ein bisschen enttäuscht, dass du denkst, dass ich sowas wirklich machen würde."
„Denke ich nicht. Aber das letzte Mal, als du eine Omega gerochen hast, als sie in der Hitze war, da bist du ausgerastet."
„Das ist nicht meine Schuld. Ich bin einfach alleine. Wenn ich jemanden hätte, den ich einfach vögeln könnte, wenn ich es brauche, dann würde mich sowas wie eben nicht sofort anturnen, Liam."
„Schaffst du es, dich zu beherrschen?"
„Natürlich."
„So natürlich ist das nicht. Aber ist gut. Willst du wieder mit reinkommen oder hast du was vor?"
„Ich will mit meiner Mutter reden. Ob er bleiben soll."
Nach einer Weile lag Louis ein wenig zusammen gerollt auf Liams Schoß, der eine Arm um ihn geschlungen hatte, und schaute sich eine Kochsendung an. Er wusste nicht genau, wieso zu Hölle die hier dieses Menschenzeug benutzten, aber er schaute es sich gerne an, solange Liam seinen Kopf kraulte.
Anschließend schob Liam ihn sanft von sich, woraufhin Louis beleidigt wimmerte, doch Liam schüttelte den Kopf. „Nichts da. Ich versuche das jetzt. Du musst probieren, okay? Magst du Spaghetti?"
„Sowas habe ich noch nie gegessen."
„Was? Nie? Du verpasst was. Ich habe sie noch nie mit richtiger Tomaten-Hack-Soße gemacht. Nur Carbonara. Aber warte mal. Verträgst du das überhaupt? Kann man dagegen allergisch sein oder so? Ich will dich nicht krank machen."
„Ich weiß nicht. Wenn es nicht so viel ist, dann passiert bestimmt nichts."
Liam zuckte mit den Schultern. „Genau. Passiert schon nichts."
Liam ließ Louis den Fernseher an, während er kochte. Er schaute einen Film über einen Mann, der von Gorillas aufgezogen wurde. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit Harry.
Manchmal verstand Louis nicht, was im Film gesagt wurde, weil Liam so laut fluchte oder irgendwas einen Heidenlärm machte. Aber er hatte schon am Anfang nicht verstanden, was passiert war. Vielleicht könnten Liam und er den Film noch ein mal gemeinsam sehen und er könnte Liam dann fragen, was passierte. Ja, das fänd er gut. Und Liam durfte gerne wieder seinen Kopf streicheln. Das konnte er gut. Das war bestimmt sein verstecktes Talent. Liam könnte das Kochen aufgeben und professioneller Kopfstreichler werden. Am besten Louisʼ persönlicher.
Louis wäre beinahe weggeschlummert, wäre nicht jemand ins Wohnzimmer gepoltert und hätte dieser jemand nicht ziemlich nach Harry gerochen.
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