𝔱𝔴𝔢𝔩𝔳𝔢
Hyunjin PoV
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, während ich mit Jeongin an der Hand den anderen hinterher rannte.
Das Schreien und Kreischen der Seelentrinker - wie ich sie insgeheim nannte - dröhnte mir in den Ohren und brachte mich dazu noch schneller zu laufen. Dadurch geriet der Jüngere jedoch ins Stolpern, weshalb ich mein Tempo wieder etwas drosselte, obwohl ich am liebsten so schnell geblieben wäre, doch ich wollte nicht, dass er hinfiel und deswegen in Gefahr geriet.
Im Zigzag rasten wir durch den Wald, um unsere Verfolger irgendwie abzuhängen und es schien tatsächlich zu klappen. Schon bald hörte ich sie nicht mehr.
Aufeinmal tauchte ein schmaler Fluss vor uns auf, an dem wir Halt machten und eine kleine Verschnaufpause einlegten.
''Lasst hier unsere Flaschen auffüllen, wenn wir schon die Chance dazu haben. Ich hoffe, es ist nicht so tief, dann können wir nämlich auf die andere Seite waten, ohne schwimmen zu müssen'', sagte Chan und holte seine leere Flasche aus dem Rucksack, um Wasser hineinzufüllen.
Am Ende war das Wasser extrem dreckig oder verseucht.
Kaum dass alle fertig waren, ging er in den Fluss und lief langsam, Stück für Stück, voran, damit er sehen konnte, ob es plötzlich tief wurde oder so.
Als das nicht der Fall war, folgten wir ihm, wobei Seungmin leichte Probleme dabei hatte, da er diesmal Changbin auf dem Rücken trug und der die ganze Zeit rumzappelte, um nicht mit dem Wasser in Berührung zu kommen.
Irgendwie konnte ich nachvollziehen, wieso Minho ihn nicht tragen wollte, doch das würde ich nie vor ihm zugeben.
Mein Blick wanderte zu Jeongin rüber. Aus irgendeinem Grund tat er das ständig, als hätte ich Angst, ihn aus den Augen zu verlieren. Ich brauchte ihn, nicht nur, weil ich ihn mochte, sondern auch, weil ich sonst sehr wahrscheinlich alleine wäre.
Wäre Minho nicht so egoistisch, was Jisung anbelangte, könnte ich ja mit dem laufen, aber das ging ja nicht, da mir sonst Schläge oder schlimmeres drohen würden.
Auf Felix konnte ich auch nicht zählen, da sein Blick theoretisch durchgängig an Changbin klebte und der Rest würde mich die meiste Zeit ignorieren.
Wunderschönes Leben hatte ich hier (nicht).
Als wir auf der anderen Seite des Flusses rausstiegen, klebte meine Hose so eklig an meinen Beinen, weshalb ich sie am liebsten ausgezogen hätte, doch das wäre keine so gute Idee sein, halbnackt durch den Wald zu laufen.
''Ist euch etwas aufgefallen?'', fragte Jisung und sah sich erstaunt um. ''Dieser...Regenwald...ist hier einfach zu einem Nadelwald geworden.''
Jetzt, wo er es erwähnte, fiel es mir auch auf. Es war viel weniger zugewachsen und die Bäume auch allgemein niedriger. Irgendwie irritierte mich das.
''Ist das dann nicht besser für uns, weil wir uns schneller fortbewegen können?'', wollte Jeongin wissen und erinnerte mich in dem Moment so sehr an einen Fuchs, dass ich ihn am liebsten einmal durchgeknuddelt hätte. Keine Ahnung, wieso mir das so plötzlich auffiel.
Nachdem Chan es geschafft hatte, seine Hose ein wenig auszuwringen, kam er zu uns rüber. ''Einen leichten Vorteil haben wir, aber unsere Verfolger auch. Eigentlich ändert sich nichts, außer dass wir alle schneller sind.''
Ich nickte.
Dann gingen wir weiter. Stunden über Stunden liefen wir durch den Wald, machten kleine Essens- und Trinkpausen, bis es immer später wurde und wir immer müder.
Irgendwann begann Changbin auch rumzujammern, weshalb wir uns eine möglichst saubere Stelle suchten, wo wir übernachten könnten. Unter einem Baum hielten wir schließlich an, sammelten einige Äste zusammen und machten zum Schutz ein Feuer.
Bevor ich meinen Schlafsack auspackte, beobachtete ich noch, wie Jeongin zum Schwarzhaarigen ging und irgendwas mit ihm flüsterte, bis er leicht besorgt nickte.
Ich hätte zu gerne gewusst, was sie besprochen hatten.
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In der Zeit, in der ich dieses Kapitel geschrieben habe, war es so verdammt heiß ufff...
(09.06.2021)
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