Chan PoV

Ich erstarrte inmitten meiner Bewegung, als ich mit eigenen Augen mit ansah, wie Seungmin verschwand. Aus dem Nichts war er einfach nicht mehr zu sehen.

Sofort rannte ich nach vorne und bremste urplötzlich ab. Ruderte mit meinen Armen, um mein Gleichgewicht wiederzufinden, bis Hyunjin an gesprintet kam und mich zurückzog.

Vor uns lag ein riesiger Abgrund, der weit in die Tiefe reichte.

Nach einer Weile realisierte ich, was eigentlich passiert war. Seungmin war in den Abgrund gestürzt. Seungmin war tot.

Ich begann trotz der Hitze am ganzen Leib zu zittern, schnaufte und musste mich am Jüngeren abstützen, damit ich nicht umfiel.

''Was ist los? Warum halten wir an? Wo ist Seungmin?'', wollte Jisung wissen, der aufgeholt hatte. Dann sah er ihn und verstand. ''Nein'', hauchte er und setzte sich auf den Boden.

Ich wusste, dass ein von uns hätte zurückbleiben müssen, aber warum er? Er war der einzige, mit dem ich mich hier ernsthaft hatte unterhalten können. Wir hatten gerade angefangen, uns kennenzulernen.

''Seht's doch positiv'', kam Minho auf einmal aus der hintersten Ecke gekrochen, was mich wütend herumfahren ließ? ''Wer weiß, wie tief es da hinuntergeht, also ist er sehr wahrscheinlich einen schnellen, schmerzlosen Tod gestorben. Und jetzt müssen wir uns auch nicht mehr gegeneinander fetzen, um zu entscheiden, wer hier bleibt. Als wäre es Schicksal, dass uns immer einer genommen wird, bevor wir selber die schwere Entscheidung fällen müssen.''

''Wie kannst du es wagen'', knurrte ich und wollte auf ihn losstürmen, doch Hyunjin packte mich fester. ''Hör auf, Chan. Das bringt uns nicht weiter, wenn du hier noch eine Prügelei anzettelst. Wir müssen immer noch die Tore finden'', versuchte er mich zu beruhigen.

Felix' Stimme erklang leise neben mir. ''Ich glaub', wir haben sie schon gefunden'', murmelte er und blickte nach unten in den Abgrund.

Augenblicklich rannten alle zum Rand und sahen nach unten, wo man einen kleinen Felsvorsprung entdecken konnte und jeweils fünf - diesmal kleine - Tore blau pulsierend erblicken konnte. Der Vorsprung war aber so klein, dass man die Portale locker verfehlen konnte, was hieß, dass wir klettern mussten.

''Wenn wir alle nebeneinander an der Wand herunterklettern, sollten wir hineinrutschen'', schlussfolgerte ich. Es war sehr riskant. Sollte einer abrutschen oder einen lockeren Stein erwischen, lag die Chance bei fast Null, dass diese Person in das Tor hineinfiel.

''Dann mal ran an die Arbeit'', meinte Minho, legte sich bäuchlings hin und rutschte nach hinten.

Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Jisungs Arm nervös zuckte, als würde er es verhindern wollen, dass der Ältere sich in Gefahr begab. Aber einerseits hatten die beiden sich meines Wissens nach noch nicht versöhnt, andererseits gab es keinen anderen Weg da hinunter zu gelangen, weshalb er nichts dagegen sagen konnte und widerwillig das Gleiche tat.

Vorsichtig und immer Stück für Stück krochen wir weiter nach hinten, bis unsere Beine nach unten baumelten und unsere Füße Halt gefunden hatten. Ab jetzt war es eine Sache von Glück, ob wir den Abstieg überlebten oder nicht.

Dicht an der Wand stieg ich immer weiter Richtung Tor, der Rest neben mir. Minho war ganz am Rechts, neben ihm Jisung. In der Mitte kletterte Felix, links daneben Hyunjin und zum Schluss kam ich.

Aufgrund der großen Anstrengung hielt ich kurz inne und beobachtete die anderen, wobei ich Jisungs zitternde Beine bemerkte. Das war gar nicht gut. Sollten seine Beine nachgeben, würde er in die Tiefe hinabstürzen. 

Als hätten meine Gedanken es verursacht, verfehlte er eine Stelle und rutschte ab, doch mein Schrei blieb mir im Halse stecken, als Minhos Hand reflexartig hervorschnellte und sein Handgelenk packte, wodurch er wieder Zeit hatte den Halt zu finden.

Erleichtert wollte ich schon aufatmen, doch durch diese Aktion hatte die Kraft Minho verlassen und er ließ sich fallen.

''NEIN!'', schrie der Jüngere. Umsonst aber, da Minho so verdammt viel Glück hatte und durch das Portal fiel. Er war weg. Und hoffentlich sicher.

Geschockt starrte Jisung auf die Stelle, wo vor wenigen Sekunden noch das Tor gewesen war und ihm kam eine Idee. Das erkannte ich an seinem Gesichtsausdruck und ich erkannte auch, dass diese Idee extrem gefährlich war.

''Jisung'', sagte ich langsam, aber bestimmt, doch es war zu spät. Schon ließ er sich ebenfalls nah an der Wand fallen und verschwand.

Vielleicht war es doch gar nicht so schwer, wie es aussah. Wenn wir beim Fall nah genug an der Felswand blieben, würden wir direkt ins Portal hineinrutschen, was sowieso viel schneller ging.

Ohne Absprache schauten wir drei uns an und taten dann das Gleiche.

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Wenn ich das weiterhin so gut mit dem Schreiben vorankomme, denke ich, dass ich es definitiv hinkriegen werde, mit mindestens einem Kapitel pro Woche. Da die Schule für mich aber nächste Woche wieder anfängt, kann ich leider mal wieder nichts versprechen