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𝙝𝙞𝙙𝙚𝙤𝙪𝙩【 steddie】

Steve Harrington war sich in der Sekunde, in der er den Saftladen betrat, sicher, dass er nie zuvor etwas Dümmeres getan hatte.

Und die Liste seiner Vergehen war lang.

Da war das Mädchen im Sommercamp, das es mit der Treue nicht ganz so genau genommen hatte und - weil Steve zu dem Zeitpunkt jung und unerfahren und hormongesteuert gewesen war - hatte er das auch nicht unbedingt; dann war da das Auto, dass er versehentlich getroffen hatte, eher angestupst, ganz leicht, an der Seite ( nur so leicht, dass eine Fahrerflucht für ihn gar nicht so schlimm gewirkt hatte ) und dann war da noch der Demogorgon – Dustin's Demogorgon gewesen – den er in Hoppers Kühlschrank gestopft hatte und dessen Gestank – zumindest war Hopper der festen Überzeugung – bis zum heutigen Tage in den Rillen des Gefrierfachs festsaß.

All das war nichts im Vergleich zu der Tatsache, dass er jetzt mit unsicheren Schritten die Sicherheitskontrolle der Türsteher ertrug und sich im nächsten Moment im Inneren des siffigen Schuppens wiederfand.

Seine Schritten waren genauso zögerlich wie der Wille sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er würde sich, wenn er sich schon bis aufs Äußerste blamierte, vorher noch einen Drink genehmigen.

Wenn er jetzt so darüber nachdachte, würde er ohne einen kleinen Pegel wahrscheinlich sowieso nichts unternehmen. Dafür war er einfach nicht mutig genug.

Er wollte ja nicht einmal darüber nachdenken, warum er hier war. Warum es von so großer Bedeutung war, dass er sich hierher getraut hatte. Was er im Begriff war zutun und warum er es in den letzten drei Wochen nicht getan hatte.

Weil er Angst hatte. Mehr Angst als je zuvor. Dämonische Fledermäuse, Gedankenschindler, Vecna. All sie waren ein Zuckerschlecken im Gegensatz zu dem Monster, das in seinem Herzen saß. In seinen Gedanken feststeckte, ihn in seinen Besitz nahm.

Ein lächerliches kleines Wesen, das er dem Namen 'Zugeständnis' gegeben hatte. Steve Harrington war zwar immer noch der festen Überzeugung, dass es nichts einzugestehen gab, aber seine immer wieder kehrenden Gedanken hatten ihn verunsichert.

Immer wieder sah er die dunklen Locken vor sich, die an seiner Halsbeuge kitzelten; sah die Nacht auf dem Spielplatz, in der die kühle blecherne Rutsche eine angenehme Abkühlung zu der Hitze ihrer Körper gewesen war; er sah die kleine silberne Kugel, die in der Zunge des Freaks steckte und eine Gänsehaut auf seinen Armen hinterlassen hatte, als sie über seine Lippen gewandert war; sah Eddies nasses Haar, das ihm gekräuselt über den Schultern hing und in all diesen Erinnerungen sah er die verdammten mokkabraunen Augen, die ihn an einen Hundewelpen erinnerten.

Steve schloss seine Hand fester um die kalte Dose des billigen Kraftbieres, das so wenig Kohlensäure besaß, dass er lieber nicht daran dachte, wie lange es schon offen gestanden haben mochte und atmete einige Male tief durch.

Die ohrenbetäubend lauten Klänge einer ihm unbekannten Metalband drangen in seine Ohrmuschel und obwohl er mit dieser Art von Musik eigentlich nichts anfangen konnte, wippte er mit den Knien.

Vielleicht war es auch ein Hauch von Aufregung, der diese unruhigen Bewegungen hervorrief. Was auch immer es war, es musste aufhören.

Also nahm er einige kräftige Schlucke des bitteren Bieres und ließ es blitzschnell seine Kehle hinabrinnen. Bloß nicht genießen, denn an der Plörre war einfach nichts zu genießen. Es schmeckte abgestanden und schal. Aber es wirkte.

Seine Glieder entspannten sich allmählich und nun wartete er nur noch darauf, dass sich seine Zunge ebenfalls lösen würde.

Er ließ seinen Blick langsam durch die Spelunke wandern, Eddie hatte nicht untertrieben. Er zähle genau vier weitere Gäste plus dem Barkeeper. Wozu Türsteher notwendig waren, wollte sich ihm nicht ganz erschließen.

Einer der Gäste hing mit dem Kopf zwischen den Armen auf dem Tresen und schnarchte lautstark. Steve warf etwas irritiert einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr. Zwanzig vor neun und der Kollege war schon stockbesoffen.

Aber immerhin musste er sich keine Gedanken darüber machen, was er sagen wollte oder sich überhaupt noch Mut antrinken. Steve schon, deshalb bestellte er ein weiteres Bier.

Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust sich irgendwelche passenden Worte zurecht zu legen, keines davon wäre Erklärung genug, warum er sich von Eddie abgewandt hatte. Schon wieder. Warum er die Initiative eines Kusses angezettelt hatte und ihn abgebrochen hatte. Schon wieder. Warum er Stromschläge durch seinen Körper fließen spürte, wenn er an Eddie und seine Küsse dachte. Schon wieder.

Wie bei den letzten Malen krabbelte die Wut rasant in ihm hinauf, mit einem festen Griff nahm sie ihn gefangen und hielt ihm vor Augen, was für ein Weichei er war. Wie abnormal, weil er Munson geküsst hatte. Mehrfach.

Er war nicht homophob. Um Gottes Willen, seine beste Freundin war lesbisch. Robin stand auf Möpse, er stand auf Möpse. Eine enge Bindung der Möpsenvernarrtheit. Das passte und war in Ordnung so.

Nicht in Ordnung war es, sich zu Eddie hingezogen zu fühlen. Nicht in Ordnung in Anbetracht dessen, dass er seine gesamte Jugend damit verbracht hatte Mädchen zu daten. Und zufrieden damit war! Nie, nicht eine Sekunde lang, niemals hatte er irgendwie daran gedacht, Jungen könnten ebenfalls zu seinem Beuteschema gehören.

So war es auch einfach nicht.

Er interessierte sich nicht für das andere Geschlecht. Er wollte keine nach Schweiß stinkenden, Testosterongesteuerten, grölenden Jungen und Männer treffen, geschweigendem ihnen näherkommen.

Keinem außer Eddie.

Steve seufzte lautstark auf und fing sich einen bemitleidenden Blick des Barkeepers ein, fragend hob dieser eine Augenbraue und wartete darauf, dass er von seinen Sorgen erzählte.

In einigen hastigen Zügen leerte er die zweite Dose Bier. Diesmal war es kälter und frischer, die Kohlensäure kitzelte in seinem Rachen, als er es hinabspülte.

Das erlösende Gefühl der Betrunkenheit begann durch seine Venen zu wandern, er fühlte sich wie in Watte gepackt. Leicht, sorgenlos, aufmüpfig.

„Spielt Corroded Coffin jede Woche hier?", fragte er und versuchte verzweifelt seine Aussprache deutlich erklingen zu lassen. Aber Steve selbst hörte, wie er nuschelnd und zögerlich sprach.

Der Mann hinter dem Tresen trocknete gerade ein paar Gläser ab, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten und nickte bejahend.

„Die Jungs haben es echt drauf. Seit letztem Jahr hat sich die Anzahl ihrer Fans verdoppelt."

„Verdoppelt?", fragte Steve und kniff verwirrt die Augen zusammen. Er schnipste gegen die leere Bierdose und legte seinen Kopf dann in eine leichte Schräglage.

„Das heißt sie sind vor zwei Menschen aufgetreten? Das ist-"

„Peinlich? Erbärmlich? Oder furchtlos? Mutig? Sexy?", unterbrach ihn eine Stimme, die er überall erkannt hätte. Seine melodische Aussprache erklärte sich durch das freche Grinsen, das auf seinen Lippen lag.

Eddie.

Steve wirbelte in einer hektischen Bewegung zu ihm herum, musste sich dabei aber an dessen Shirt festhalten, weil er die Balance nicht mehr halten konnte.

Kraftbier. Ekelhaft. Hoher Alkoholgehalt. Das erklärte einiges.

Steve Harrington war betrunken. Um – er warf einen flüchtigen und verschwommenen Blick auf seine Uhr – fünf nach neun. Auch nicht viel besser.

„Was machst du hier?", fragte Eddie. Seine Stimme war jetzt eher monoton, wenn nicht sogar gereizt. Steve war sich gar nicht mal so sicher, ob er jetzt überhaupt etwas sagen sollte, so durchdringend sah Eddie ihn aus seinen tiefbraunen Augen an.

Plötzlich empfand er es als eine sehr sehr dumme Idee hier aufgetaucht zu sein. Nicht nur, weil dieser Ort nichts für ihn war und es wirklich furchtbar nach Zigarettenrauch stank, sondern auch, weil die beiden sich seit über 21 Tagen nicht gesehen hatten.

Hätte er noch ein klein wenig länger durchgehalten, hätte man all das unter den Tisch kehren können. Vergessen, nie geschehen.

Eddie entfernte sich einen Schritt von ihm, nahm dabei seine Hände behutsam von sich und vergrub seine Hände in den Hosentaschen seiner zerrissenen schwarzen Jeans.

„Harrington?", holte ihn Eddie aus seinen Gedanken und somit in die Gegenwart zurück. Er verschränkte seine Arme nun vor der Brust und tippte unruhig mit seiner Fußspitze auf dem klebrigen Linoleum rum.

Steve atmete tief durch und suchte fieberhaft nach einer Antwortmöglichkeit, die ihn aus dieser Misere befreien könnte und es ihm ermöglichte, nicht die Wahrheit sagen zu müssen.

„Bier.", sagte er stumpf und deutete mit seinem Kopf auf die Bierdose. „Das im Übrigen leer ist.", warf er ein und schenkte dem Barkeeper einen aussagekräftigen Blick mit der Aufforderung um Nachschub.

"Meinst du nicht die hast vorerst genug?", fragte Eddie und drückte Steve vorsichtig auf seinen Stuhl zurück.

„Nicht genug. Gar nicht genug.", maulte Steve und nahm dankend die nächste Bierdose entgegen. Er nahm einen großzügigen Schluck und schmatzte übertrieben, während er Eddie einen beleidigten Blick zuwarf.

Als ob der ihm vorzuschreiben hatte, wie viel er trank. Er würde die Bar leertrinken müssen, um sich endlich zu trauen. Es endlich zu sagen. Ihm zu sagen.

„Also schön.", seufzte Eddie, nahm Steve das Bier aus der Hand und trank es selbst bis zur Hälfte aus.

„Nicht nett. Und auch nicht gut, wenn du noch auftreten musst.", murrte Steve und nahm dem Freak die Bierdose wieder aus der Hand.

„Ich bin noch nie nüchtern aufgetreten.", gab dieser zurück und grinste schelmisch.

Steve versuchte es zu verhindern, aber er konnte einfach nicht anders, er musste das Lächeln erwidern.

„Also King Steve, was verschafft mir die Ehre?", fragte Eddie zum wiederholten Male und in diesem Augenblick wurde Steve Harrington bewusst, dass Eddie nicht aufgeben würde. Nicht, bis er ihm eine zufriedenstellende Antwort gegeben hatte.

Und, wenn er ehrlich zu sich war, dann hatte Eddie auch eine verdient.

Steve räusperte sich, nahm einen weiteren Schluck, räusperte sich dann wieder und fuhr sich nervös durch das wellige Haar.

„Ich wollte mich entschuldigen.", gestand er.

Eddie zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte mit vielem gerechnet und vieles erwünscht, aber eine Entschuldigung gehörte nicht dazu.

„Das hast du...damals schon. Sorry, ich weiß nicht...tut mir jedenfalls leid. Erinnerst du dich?", wiederholte er die stotternden Worte, die Steve vor ziemlich genau drei Wochen zu ihm gesagt hatte.

Diese Worte würde er zu Lebzeiten nicht mehr vergessen.

Geheimnistuereien, versteckte Blicke, das alles war in Ordnung für Eddie Munson. Was nicht in Ordnung war, war wie Steve Harrington ein jedes Mal über ihn herfiel und sich immer wieder abrupt von ihm löste.

„Eddiekins! Wir sind dran!", rief Gareth und trommelte mit den hölzernen Drumsticks auf seinem Rücken herum.

Eddie wandte seinen Blick von Steve ab und ging wortlos mit seinem Bandkollegen mit.

Steve blieb zurück, sah auf das warmgewordene Bier in seiner Hand und exte es.

Er hatte zusehen wollen, er hatte es Eddie zuliebe tun wollen. Er hätte ein Lied ertragen, vielleicht auch zwei. Aber Eddie hatte mehr als deutlich gemacht, dass er ihm nicht verziehen hatte. Wie denn auch? Er hatte ja nie eine richtige, eine ausführliche Entschuldigung erhalten.

Wofür denn auch? Steve hatte nichts Schlimmes getan. Er hatte jemanden geküsst – das hatte er schon unzählige Male gemacht – und dann hatte er diesen Kuss eben beendet.

Seine Schritte waren langsam und unstetig, als er aus dem Laden trat. Die kühle Luft war angenehm auf seiner schwitzigen Haut. Aber ihm war so furchtbar schwindelig.

Damit er nicht hinfiel hielt er sich an der Fassade des Gebäudes fest und tastete sich an der Mauer entlang. Verflucht, er hatte irgendwie nicht so weit gedacht. Er war mit dem Auto gekommen, das er nun unmöglich fahren konnte und war meilenweit von seinem Zuhause entfernt.

Seufzend trottete er immer weiter, stierte in die Dunkelheit und versuchte dabei seinen Blick zu klären, aber er sah alles verschwommen.

Als er am Ende des Gebäudes angelangt war, spürte er einen kräftigen Sog an Luft und wurde im Moment darauf in die Seitengasse gezogen, nur um sofort heftig gegen die Wand gedrückt zu werden.

Steve Harrington zog scharf die Luft ein, schloss die Augen und wartete darauf, dass er ausgeraubt oder sogar umgebracht wurde.

Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen spürte er weiche Lippen, die seinen Mundwinkel streiften und eine Hand, die sich in seinen Kragen festkrallte.

Für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht, seine Augen zu öffnen und den Schuldigen ausfindig zu machen. Aber das brauchte er nicht. Sein Geruch verriet ihn.

Eddie.

Steve unterbrach den Kuss nicht, stellte aber unter den massierenden Bewegungen die Frage, die ihm am brennendsten interessierte.

„Was machsu hier? Musstu nicht spielen?"

Eddie löste sich von ihm, grinste vielsagend und setzte seine Lippen an seinen Hals an, wo er eine Spur an Küssen hinterließ.

„Wir haben vier Zuschauer, Harrington. Die merken nicht einmal, wenn ich nackt vor ihnen stehe."

„Du..steh nackt vor...ihnen?", fragte er überrascht und drückte Eddie vorsichtig von sich, auch, wenn er dadurch sofort seine Küsse vermisste.

„Nein. Aber du stellst dir mich gerade nackt vor, oder?", neckte Eddie Steve und fuhr mit seinen Fingerspitzen über dessen Brustkorb.

Steve schüttelte den Kopf.„...zu betrunken. Sorry...", nuschelte dieser und lachte bei seinen Worten leise auf.

„Scheiße..sooo...lange nich mehr...", gab er zu. „Auto...hier."

„Soll ich dich fahren?", fragte Eddie. Er würde nicht zulassen, dass Steve in seinem Zustand noch fuhr, aber so schätzte er ihn auch nicht ein.

„Mhm.", antworte Steve und Eddie war sich gar nicht mal so sicher, ob das eine Zustimmung oder Ablehnung sein sollte. Kurzerhand entschied er für ihn und fischte aus dessen Jeansjacke den Schlüssel.

„...immer alleine. Eltern...nie da..", sprach Steve undeutlich und wackelte mit seinem Kopf wie einer dieser lächerlichen Wackel-Dackel, die die ältere Generation auf ihrer Kofferraumablagen stehen hatten.

Eddie sah ihn einen Moment schweigend an. Dann setzte er ein einfühlsames Lächeln auf und tätschelte ihm den Rücken. „Heute nicht, Harrington. Ich bleibe bei dir."

ENDE

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