𝐎𝐂𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟑𝟏𝐬𝐭 ☾ 𝐒𝐓𝐄𝐃𝐃𝐈𝐄
»𝐒𝐂𝐇𝐖Ö𝐑𝐄 𝐄𝐒, 𝐌𝐔𝐍𝐒𝐎𝐍.«, knurrte Steve Harrington. Mit einem wütenden Ausdruck in den kaffeebraunen Augen sah er zu Eddie hinauf.
Dabei äußerte er sein Zentnerschweres Unbehagen, in dem er seine Augenbrauen zusammenzog und seine oberen Augenlider dabei mitnahm.
Obgleich er sich unmenschlich stark anstrengte nicht loszulachen, stahl sich ein amüsiertes Grinsen auf Eddie's Lippen.
Steve erinnerte ihn mit großer Ähnlichkeit an ein Stinktier, kurz bevor es sein übelriechendes Gas produzierte und damit Abstand schaffte. Oder ihn zumindest erhoffte.
Eddie würde einen Teufel tun und auf Abstand gehen. Nicht, nach dem Treffen inmitten der Nacht auf dem städtischen Spielplatz; oder dem ersten Anflug von Eifersucht im Piercingstudio; nicht nachdem Steve stockbesoffen aus dem HideOut gestürmt war und erstrecht nicht nach der dazugehörigen Nacht, die sie miteinander verbracht hatten.
Bis auf einige Gesprächsfetzen und das Wegwischen von Steve's Erbrochenem war nichts zwischen den beiden passiert. Doch die Tatsache, dass sie mehr als nur ein paar Stunden miteinander verbracht hatten - sogar die ganze Nacht - zählte mehr als alles Körperliche, das bisher zwischen ihnen stattgefunden hatte.
Eigentlich war es nichts was Eddie Munson je zuvor empfunden hatte und nichts, was er sich je erwünscht hätte. Bis auf zwanglose Liebeleien war in seinem Leben eigentlich kein Platz für Romantik.
𝐄𝐈𝐆𝐄𝐍𝐓𝐋𝐈𝐂𝐇 war in der Vergangenheit ein Wort gewesen, dass kaum Bestandteil im Leben des Freaks gehabt hatte und nun beinahe inflationär gebraucht wurde.
Eigentlich, war Steve Harrington so hetero, wie man es nur sein konnte. Und eigentlich küsste er keine Männer, insbesondere keinen, der ihm das Leben zur Hölle machte, indem er ihn zur Weißglut brachte. Immer wieder.
Eigentlich war ein Wort, dass zu vielem gepasst hatte und jetzt keinerlei Bedeutung mehr besaß.
Es wurde durch das Wort tatsächlich ausgetauscht.
Tatsächlich konnte sich Eddie Munson nichts Besseres vorstellen, als noch einmal in den Genuss von Steve's Lippen zu kommen. Und tatsächlich würde er alles daran setzen, dass es heute Abend wieder so weit war.
»Ich schwöre.«, lachte er und hob Zeige- und Mittelfinger zum Schwur. »Schwör bei deiner dämlichen Gitarre.«, befahl Steve. Eddie legte sich einen flüchtigen Moment lang den Daumen ans Kinn und massierte nachdenklich seine Lippen mit dem Zeigefinger.
Steve Harrington versuchte sich zu wehren. Versuchte dem Drang zu entkommen, wie ein Fisch dem Angelhaken. Aber er versagte und stierte im nächsten Moment auf die vollen Lippen seines Gegenübers. Er wusste immer noch wie sie sich anfühlten, wie sie schmeckten, wenn er mit der Zungenspitze hinüberglitt. Wie sie warm wurden von der ständigen Reibung und den massierenden Bewegungen seiner Lippen.
»Ich schwöre auf Alberta.«, grinste Eddie Munson und zwinkerte Steve zu. Natürlich hatte er das Starren von Steve auf seinen Lippen mitbekommen und vielleicht hatte er seine Bewegungen ein klein wenig langsamer ausgeführt, um ihn zu reizen. Nur vielleicht.
»Du hast ihr einen Namen gegeben?«, fragte er und rollte entnervt mit den Augen. Munson und seine Eigenarten. »Natürlich habe ich das. Unsere Zweisamkeit ist so intim, dass ich das musste. Ich kann doch nicht mit meinen Fingern über ihre Seite wandern. Immer und immer wieder. Bis sie schnurrt wie ein Kätzchen. Ohne ihr einen Namen zu geben.«
Steve schluckte schwer, weil er sich unweigerlich vorstellte, wie Eddie über ihn und seine empfindsamsten Stellen wanderte. Immer und immer wieder.
Er räusperte sich lautstark, hielt sich lässig und möglichst unbemerkt die Hand vor den Schritt und deutete auf den Kleiderhaken in der Kabine. »Gib mir halt das sämtliche Kostüm.«, maulte er und streckte seine Hände aus, um es in Empfang zu nehmen.
Eddie drehte sich mit einem breiten Grinsen um, griff nach dem schwarzen Ungetüm und drückte es Steve in die Hand.
»Warum muss ich dieses-«, mit einem angewiderten Ausdruck auf seinem Gesicht wedelte Steve mit dem Kostüm in seiner Hand herum. »Ding tragen. Wieso kann ich nicht einfach die dumme Sonnenbrille aufsetzten?«, jammerte er und deutete mit einem Kopfnicken auf die Sonnenbrille, die Eddie in der Hand hielt.
»Weil ich A) die passenden Haare habe."« erklärte Eddie, während er die Sonnenbrille mit extra kleinen Gläsern, die blau getönt waren, aufsetzte. »B) hast du noch nie auch nur einen Song von Black Sabbath gehört.«, erläuterte er weiter und richtete seine schwarzes Sakko. Steve hasste es das zugeben zu müssen, aber mit der dunklen Anzugsjacke, den wilden Locken, den Stahlringen an seiner Hand und der Kette mit dem Plektrum um seinem Hals sah Eddie verboten gut aus. Und wie ein richtiger Rockstar.
»Und C) machst du dich wirklich süß als Fledermaus.«, johlte Eddie, als er im Spiegel die Spiegelung von Steve in seinem plüschigen Fledermauskostüm sah. »Schön. Ich versteh das Kostüm eh nicht. Außerdem werde ich mich sowieso betrinken, um das irgendwie zu überleben.«, murrte Steve.
Eddie drehte sich in einer gezielten Bewegung zu ihm um, verschränkte die Arme vor der Brust und schürzte mit gespieltem Entsetzten in seinen tiefbraunen Augen die Lippen. »Ich, Ozzy Osbourne. Du, Fledermaus, der ich live auf der Bühne den Kopf abgebissen habe. Was ist daran so schwer zu verstehen, Harrington?«
»Dass es einfach absurd ist. Und dämlich. Dämlich absurd.«, beschwerte Steve sich weiter und zog den engen Kragen des schwarzen Rollkragenpullovers, den er unter dem Kostüm trug, von sich. Er bekam zu wenig Luft in diesem Monstrum aus Synthetik, Plüsch und noch mehr Plüsch.
»Wie gesagt, King Steve. Ein letzter Gefallen und du bist erlöst.«, wieherte Eddie und entblößte dabei eine Reihe strahlend weißer Zähne. Er wollte gar nicht daran denken, was es bedeutete, dass dieser Abend ein letzter Gefallen von Steve war.
Die Möglichkeit ihn bei sich zu behalten war beinahe vorüber. Sandkorn für Sandkorn legte sich in der Sanduhr seines Vorhabens nieder und machte ihm unmissverständlich klar, dass er es ziemlich vergeigt hatte. Aus dem Plan Steve für sich zu gewinnen war nichts geworden. Nicht mehr als Schall und Rauch und Bedauern.
So sehr er es auch genoss ihn auf die Palme zu bringen, so sehr waren seine idiotischen Wünsche allein dem Zwecke zugetan, um Zeit mit ihm verbringen zu können. Ihm unterbewusst bewusst zu machen, dass Eddie für ihn da war. Und das mehr als nur als Freund.
»Was geht in deinem Hirn vor sich, Freak?«, riss ihm Steve aus den Gedanken. »Zu unchristlich für deine Ohren.«, antworte er ihm mit einem feixenden Lächeln auf den geschwungenen Lippen. Steve Harrington ließ die Worte des Freaks in sich nachwirken. Unchristlich konnte nur eines bedeuten: Versaut.
Und so sehr es ihm missfiel, er konnte nicht abstreiten, dass ihm warm wurde, wenn er daran dachte, dass Eddie ihn begehrte. Schon wieder. Oder immer noch? Seit ihrem ersten Treffen vor ein paar Wochen hatte es einige Situationen gegeben, in denen beide Parteien schwach geworden waren. Und ein jedes Mal war es Steve gewesen, der dem ein Ende gesetzt hatte.
Und genau dieser Steve hatte es bereut, bis er vor Wut in sein Kissen gebrüllt hatte. Oder einen Sprint um den Lovers Lake hingelegt hatte. Eigentlich hatte er alles Mögliche getan, um die aufgequollene Wut in sich zu erlösen. Ihr ein Ventil zu geben. Er wollte nichts weniger und gleichzeitig nichts mehr, als sich seinen Gefühlen und seiner Lust hingeben zu können.
Aber der Gedanke an seinen Ruf und die Einfältigkeit der Bewohner Hawkins hinderte ihn daran. Wenn er sich selbst mit der Ehrlichkeit strafte, die er sich immer zu verbot, dann hätte er vielleicht auch zugeben, dass es daran lag, dass es ihn zutiefst verunsicherte, dass es Eddie es schaffte etwas in ihm hervorzurufen, dass vielleicht selbst stärker als die Liebe zu Nancy werden konnte. Wenn er es denn zu ließ.
In ihrem Dämmerschlaf der wachsenden Zuneigung gab es zu viele eigentlich und wenns.
»Was geht in deinem Hirn vonstatten, Hairington?«, äffte Eddie ihn nach und tippte unerlässlich gegen die Steve's Brustkorb. Wohlmöglich bemerkte er es nicht einmal aufgrund des dicken Stoffes des Kostüms. »Ich frage mich-«, brummte Steve und versuchte das ausladende Kleidungsstück über seinen Kopf zu ziehen. »-wie ich hier rauskommen soll. Ernsthaft. Ich kriege gleich ne mittelschwere Panikattacke.«, beschwerte er sich und zupfte weiter an dem schwarzen Ungetüm.
»Solange sie nur mittelschwer ist.«, lachte Eddie und griff nach der Unterseite des Kostüms. »Halt still!", beschwerte er sich immerwährend lachend. Steve zappelte wie ein Fisch am Angelhagen, was Eddie's Befreiungsversuch nur erschwerte.
„Das werde ich dir nächstes Mal auch raten, wenn du als bescheuert Fledermaus erstickst!«, keuchte Steve und reckte seinen Kopf in die Höhe, um Luft in seine Lungen saugen zu können. Eddie quittierte seine Dramatik mit einem Augenrollen. Aber dabei grinste er ununterbrochen. Er wechselte seinen Griff, sodass er mitsamt des Kostüms auch den drunterliegenden Rollkragenpullover über Steve's geröteten Kopf ziehen konnte.
»!Fuck, Eddie! Pass mit deinen beschissenen Ringen auf, die sind eiskalt!«, beschwerte sich Steve und atmete erleichtert auf, als er endlich von der Monstrosität aus Schwarz befreit wurde. Eddie, der noch das Kostüm in den Händen hielt und dieses nun unachtsam zu Boden gleiten ließ, griff nach Steve's Handgelenk und übte leichten Druck aus, damit er dort seine Edelstahlringe spürte. »Das letzte Mal hat es dich nicht gestört.«, raunte er seinem Ohrläppchen entgegen.
Steve Harrington kniff in der Hoffnung sich so seiner Begierde nicht allzu öffentlich zu stellen zu müssen die Augen zusammen und konzentrierte sich ganz allein darauf, nicht an den Moment zurückzudenken, in dem er seine kühlen Stahlringe gespürt hatte.
Er überlegte angestrengt nach einem bissigen Konter, feixenden Worten, mit denen er sich revanchieren konnte, ohne auf Eddie's Bemerkung eingehen zu müssen. Doch ihm wollte nichts einfallen.
Die Ablenkung durch Eddie's heißen Atem, der unregelmäßigen gegen seine Halsbeuge schlug, war einfach zu groß. Mit einem leisen Seufzen begleitet ließ Eddie von ihm ab. Nur unweigerlich. Aber da Steve seine Hand quasi von ihm losriss, blieb ihm nichts anderes übrig.
Doch zu seiner Überraschung nahm Steve Eddie's Hand nur weg, um sie an seiner Hüfte zu platzierten. Einem natürlichen Reflex geschuldet fand sich auch Eddie's andere Hand an seiner Taille ein. Der kalte Edelstahl seiner Ringe schuf einen angenehmen Kontrast zu der Hitze auf Steve's nacktem Oberkörper. Es fühlte sich sogar noch besser an als in der Nacht auf der Rutsche, in der die Mischung aus erhitzter Haut, kühlem Stahl und unbarmherziger Herbstluft nicht ganz so verlockend gewesen war.
Hier, in der Umkleide des Kostümverleihs war es warm und angenehm; seine Haut ohnehin erwärmt durch den vielen Stoff des Kostüms und die Befreiungsaktion daraus. Das in Verbindung mit Eddie's Ringen hätte ihm beinahe ein zufriedenes Seufzen entlocken können.
Und auch Eddie Munson nahm sich einen Moment um sich dessen bewusst zu werden, was gerade vor sich ging. Er stand hinter Steve, seine Lippen nur wenige Zentimeter von seinem Hals entfernt und beide Hände verweilten an den Muskeln seiner Hüfte. Seiner Furcht zum Trotz gestattete er es sich, Steve einen hauchzarten Kuss auf die weiche Haus seines Nackens zu geben und diese flüchtige Berührung legte einen Schalter in Steve's Innersten um.
In einer rasanten, gelenkigen Bewegung fuhr er zu dem Freak herum, drückte eines seiner Knie gegen den Oberschenkel von Eddie und stieß ihn sanft aber bestimmt gegen den großen Spiegel der Umkleide. Auf diese Weise konnte er ihm näher sein, als wenn sie nur voreinander gestanden hätten.
Die leichte Einkesselung, in der Eddie sich jetzt befand, schickte ein Arsenal an Hitze durch seinen Körper. So von Steve eingenommen zu werden machte ihn unheimlich an. In erdrückender, lustvoller Stille sahen sie sich an. Ihre Blicke sprachen von alledem, was sie mit Taten noch nicht ausgedrückt hatten.
Ohne den intensiven Blickkontakt abzuwenden, legte Steve seine Hände an die jeweiligen Seiten des Sakkos, das Eddie immer noch trug und streifte es ihm langsam von den Schultern. Eddie's Blick fixierte sich dabei die gesamte Zeit in dem Kaffeebraun seiner Augen. Die Aufregung in ihm kannte keine Grenzen mehr, er genoss die Führung, die Steve übernahm, allen voran, weil sie zeigte, dass nichts gegen dessen Willen geschah.
In einer zweiten gekonnten Bewegung zog Steve Eddie das enge schwarze Shirt über den Kopf. Und endlich konnte er das zu spüren bekommen, was er ersehnt hatte. Die Vorstellung ihre beiden nackten Oberkörper aneinandergeraten zu fühlen, wurde Realität.
Seine Finger zitterten, als er sie ausstreckte, um Eddie die wirren Strähnen aus dem Sichtfeld zu streifen. Sie fühlten sich weich und dynamisch an, wie sie in Korkenzieherlocken in sein Gesicht und über seine Schultern fielen. Und obwohl Eddie's wertvollster Besitz neben Alberta - die nicht wirklich Alberta hieß - seine Haarpracht war, ließ er ihn gewähren. Jede Zuneigung, die Steve Harrington ihm gewährte war so ersehnt wie den Sauerstoff, den er zum Überleben benötigte.
Und endlich. Nach einer mehrwöchigen Durstrecke, in der sie einander nicht mehr berührt hatten, als das flüchtige Berühren ihrer Fingerspitzen beim Betätigen der Kupplung, fanden sich ihre Lippen aufeinander ein. Steve streckte sich ihm leicht entgegen, weil der verhasste Größenunterschied es notwendig machte. Die Hand, die nicht in den Locken des Freaks vergraben war, legte er sanft an dessen Hals.
𝐃𝐄𝐑 𝐁𝐄𝐆𝐈𝐍𝐍 𝐈𝐇𝐑𝐄𝐒 𝐊𝐔𝐒𝐒𝐄𝐒 war hauchzart und bedächtig. Keine Raserei, kein Urverlangen, das von ihnen Besitz ergriffen hatte. Sie genossen einfach das Gefühl ihrer erwärmten Lippen, die sich nur minimal bewegten. Während Steve seine Hände platziert hatte, war sich Eddie noch unschlüssig was er mit seinen anstellen sollte.
An Vorstellungskraft und Ideenreichtum mangelte es ihm nicht. Wenn er gekonnt hätte, wäre er längst viel weiter gegangen. Aber er wollte in jedem Fall verhindern, dass Steve sich überfordert fühlte und sich wieder einmal unliebsam von ihm löste.
Also strich er mild über Steve's Rücken, fuhr jedes Muttermal, das er mit seinen Fingerspitzen ertasten konnte, nach. Einige Male tat er es, bis er dann doch mutiger wurde und über die Stelle direkt über Steve's Gürtel fuhr.
Das scharfe Einatmen von Steve ließ Eddie zurückschrecken. Unweigerlich beendete er ihren Kuss und sah erwartungsvoll in das braune Augenpaar, das ihn an gebackene Maronen erinnerte.
Steve Harrington hingegen, quittierte die Unterbrechung ihres Kusses mit einem Augenrollen, unter dem er grinste. War es nicht sonst Eddie, der ohne Rücksicht auf Verluste voranschritt? Und jetzt haderte er mit sich?
Kopfschüttelnd zog er den Freak näher zu sich und vereinigte seine Lippen wieder mit den seinen. Der Druck seiner Lippen wurde zunehmend drängender, und sein hektischer Atem strich anbetungswürdig gegen das erhitzte Lippenpaar von Eddie.
Unterdessen machten sich seine Hände gedankenlos an dem mit Nietenbesetzten Ledergürtel zu schaffen.
Ein weiteres Mal war es Eddie, der sich zurücknahm. Lachend umschloss er Steve's Hände, die an seiner Gürtelschnalle nestelten, während Steve ihn immer dringlicher und begieriger küsste. Unter dem Kuss - vermischt mit einem zufriedenen Seufzen - raunte er Steve entgegen, dass er doch bitte ruhig machen solle.
Keuchend löste sich Eddie von ihm und strich sich eine gelöste Strähne hinter das Ohr. Seine Worten erklangen gedämpft und atemlos. »Ich werde dich nicht in einer Umkleide vögeln, Harrington.«, stellte er klar. Seine Aussage änderte nichts daran, dass sie sich immer wieder in heißen, lustvollen Küssen verfingen.
Steve holte tief Luft, entfernte sich nur unweigerlich von Eddie's Zunge, mit der er hitzig und erwartungsvoll gespielt hatte und antwortete ihm. »Wer sagt, dass nicht ich dich vögele?"« warf er fragend in den Raum. Eddie reagierte mit einem feixenden Lachen, das nur kehlig und heiser aus seinem Mund trat. Er konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, dass Steve soweit gehen würde. Nicht bei ihrem ersten Mal.
»So oder so. Du musst mich erobern.«, teilte er Steve mit und sah ihn mit einem verspielten Lächeln auf den Lippen an. »Dich erobern?«, lachte Steve süffisant. Dabei klang er nicht boshaft oder herablassend. Es verwirrte ihn nur, wovon Eddie so plötzlich sprach.
Außerdem drängte sich seine Erektion schmerzlich gegen seine enge Jeans. Was es ihm noch zusätzlich erschwerte, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Ja. Ich hab lange genug auf dich gewartet und mich bemüht. Jetzt bist du an der Reihe. Ich brauche ein Date.«, sagte er und sah abwartend in Steve's nachdenkliches Gesicht. »Ein Date, ja?", wiederholte er die Aufforderung des Freaks. Dieser nickte bedächtig und nachdrücklich.
»Okay. Wow, ähm..«, stotterte er wortlos. Auf was für eine Art Date ging ein DnD-Verrückter, Gitarre-Spielender Metalhead? Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war er nie sonderlich einfallsreich gewesen, was die Vorbereitung eines Rendezvous betraf. Kino, ein Milchshake, die Arcade, wenn das Mädchen cool genug war. Das war alles.
Eddie verschränkte die Arme vor der Brust. Auch, wenn das bedeutete, dass er sich von Steve's nacktem Oberkörper trennen musste und nicht mehr seine weiche Haut zu spüren bekam. Der Ausdruck des früheren Kings der Hawkins High, der von Ratlosigkeit und Sprachlosigkeit sang, erfüllten ihn mit einer sonderbaren Genugtuung. Steve machte sich wirklich Gedanken und das hieß, dass es ihm wichtig war. Dass er ihm wichtig war.
»Ich wills gar nicht wissen.«, sprach Eddie und schmunzelte. »Überrasch mich einfach.« Steve legte seinen Kopf in eine leichte Schräglage und kniff seine Augenbrauen zusammen. »Ich bin schlecht in Überraschungen.« »Das wäre ja auch überraschend. Wenn du es so richtig verbockst.«, lachte Eddie und streckte sich.
Steve versuchte gar nicht zu verstecken, dass er gierig auf dessen Hüfte starrte. Und die Leistengegend, die sich ihm verheißungsvoll entgegenstreckte, als lüde sie ihn doch ein, weiterzugehen. Aber nicht hier, nicht heute. Da hatte Eddie schon recht. Eine Umkleide, die nur durch einen Vorhang geschlossen war, war vielleicht nicht das Richtige für...das was ihn erwartete.
»Hey.«, wisperte Steve und schloss die wenigen Zentimeter, die sie voneinander trennten, zu Eddie auf. Er umfasste sein Kinn mitsamt seines Halses und zog ihn näher zu sich. »Einen noch für den Weg, ja? Und damit ich es ertrage als dämliche Fledermaus zu gehen.«, flüsterte er Eddie's Lippen entgegen.
Dieser nickte schmunzelnd, doch ehe er sich zu einem Kuss hingab, wiederholte er seine Worte vom Beginn ihres Gespräches. »Eine wirklich süße Fledermaus.« Dann gab er nach und versenkte ihre Lippen zu einem letzten verzehrenden Kuss.
Ein Kuss, der Mehr versprach. Es hoch und heilig gelobte.
Nachdem der Freak sein Date bekommen hatte, gäbe es kein Zurück mehr. Und dann würden beide endlich das bekommen, wonach der eine lange Zeit schon gelechzt hatte. Und was für den anderen, für den diese Art von Begierde nie ein Ding des Möglichen gewesen war, jetzt ebenfalls notwendig geworden war.
Alles was er fortan begehrte hing mit einem gewissen Freak zusammen. Und seinen kühlen Edelstahlringen. Die über seine empfindsamsten Stellen wanderten. Immer und immer wieder. Zumindest hoffte er darauf.
Und in dieser stillen Erwartung, begleitet mit einer sehnsuchtsvollen Hoffnung, verließen sie die Umkleide.
𝐄𝐍𝐃𝐄
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