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11 ✿ Gimme! Gimme! Gimme!


Was macht man, wenn er nicht schreibt?
Online, aber keine Nachricht.
Wie bald nach einem Date melden?

Das sind die Fragen, die Anni und ich grade in der Küche googeln. Wir haben unter Nennung des Namens Alexander sowie den Stichworten Rechtsanwalt und München natürlich sofort die Familienkanzlei und somit immerhin einen Nachnamen gefunden. Raschauer. Ha!
Ich sah mich schon heimlich seine komplette Lebensgeschichte auf Instagram aufholen, doch zu meinem blanken Entsetzen wurde ich weder dort noch auf den anderen gängigen sozialen Netzwerken fündig.
Anni und ich haben das World Wide Web komplett umsonst nach einem Schnipsel von ihm umgegraben und ich kann mich jetzt daher noch nicht einmal mit beruhigendem Stalking-Vorsprung zurücklehnen, bis der Herr endlich mal wieder was von sich hören lässt ...

Domi und Jeff bedenken unsere Detektivarbeiten abwechselnd mit ausgiebigem Augenverdrehen. Ist ja auch verständlich – es gäbe für die zwei wirklich Spannenderes.
Aber es ist Samstag Abend und ich habe seit Donnerstag Mittag nichts von Mr. de Winter gehört. Obwohl unsere Verabredung total großartig gelaufen ist. Und jetzt drehe ich durch. Das paranoide und gründliche Analysieren der Gesamtsituation ist leider zwingend erforderlich.

„Und wie hat er sich noch mal von dir verabschiedet?", fragt Anni und sieht mich forschend an. Wenigstens sie nimmt mich ernst. Hätte sie eine dicke Hornbrille auf, würde sie die genau jetzt hochschieben.

„Keine Ahnung", seufze ich und fläze mich noch theatralischer in die Kücheneckbank. „Wir hätten uns eventuell fast geküsst, dann hat sein Handy geklingelt und ... hinterher musste er schnell los."

„Aber er hat dir dann doch noch einen Kuss auf die Wange gegeben, oder nicht?", hakt Domi in einem Ton nach, der uns Frauen wohl klarmachen soll, dass deshalb alles gut sein muss. „Er ist alt, bestimmt ein Kind der Achtziger. Der hat eben keine Online-Präsenz, und er schreibt dir sicher nicht alle drei Minuten wie ein Teenager!"

„Yeah, I'll drink to that, cheers", nickt Jeff und setzt sein Bier zufrieden an.

„Er ist nicht alt", entrüste ich mich. „Nur vielleicht ... älter."

„Was immer du dir einreden willst", winkt Domi ab.

„Schreibst du Anni auch nicht oft?", übergehe ich ihn und wende mich unvermittelt an Jeff. Aber er legt nur seinen Arm um sie und plustert die Backen auf.

„We're together, all the time", lässt er die Luft unschlüssig entweichen und Anni kichert.

„Aber das heißt auch nichts", versucht sie mich zu beruhigen. „Wären wir es nicht, würde er mir bestimmt auch nicht schreiben."

„Wir Kerle würden uns aber ja vielleicht genauso freuen, wenn mal ihr Frauen uns schreibt", ätzt Domi. „Hat nicht Alex euer Date vorgeschlagen? Er will möglicherweise sehen, ob du ihm wieder schreibst."

„So ein Quatsch!", winkt Anni ab. „Du hast ihn im Pub doch gesehen – so jemand macht sich doch keine Gedanken darüber, wer das letzte Mal zuerst geschrieben hat!"

„But what if he does?", wirft Jeff stirnrunzelnd ein und schiebt mir grinsend mein Handy zu. „Just do it."

Just do it? Sind wir jetzt etwa in einer verdammten Turnschuh-Werbung? Einfach machen, einfach Kopfhörer rein und loslaufen?

„Was soll ich denn schreiben?", quengle ich. „Hi Alex, ich drehe durch, weil ich glaube, du willst mich nie wieder sehen, lass mich doch bitte bitte klammern? Kommt schon ... Jan fand heute Vormittag auch, ich sollte eher abwarten ..."

„Wer ist Jan?", fragt Anni verwundert.

„Der Praktikant", sage ich und sehe sie eindringlich an, weil ich ihr doch schon von ihm erzählt habe. „Heavy-Metal-Jan ..."

„Ach, Heavy-Metal-Jan, ja, sag's doch gleich!"

„Hörst du jetzt lieber auf einen Schüler, der den ganzen Tag Tetris spielt, oder vertraust du uns?", stöhnt Domi vorwurfsvoll und sieht auch zu Jeff, der sich nun aufgefordert sieht, mit ihm zu nicken.

„Write ‚hey'", schlägt Jeff vor.

Anni und ich sehen ihn schief an.
Unmöglich. Plumper geht's ja kaum.
Als hätte ich nichts Besseres, nicht mehr zu sagen als ‚Hey'!
Was soll er denn nur über mich denken, wenn ich ihm diese drei debilen Buchstaben schicke?
Auf keinen Fall!

„Vielleicht hätte ich Linda etwas ausrichten lassen sollen", überlege ich laut.
Wir waren gleich gestern wieder einkaufen. Die Lederhose fehlt noch, aber einen BH haben wir gefunden, wenn ich mich auch vehement dagegen wehren musste, mit ihr in den Beate Uhse Laden zu gehen. Sie hat sich eingebildet, dort gäbe es auch rare Zwischengrößen, aber ich konnte sie zum Glück doch in der Unterwäsche-Abteilung vom Oberpollinger halten ...

„Du brauchst doch die alte Wachtel nicht, um einen Mann kennenzulernen!", wirft Domi ungeduldig ein.

Tja, aber wenn der wüsste ... Wäre Linda und ihre Aufdringlichkeit nicht gewesen, hätte sich Alex wahrscheinlich niemals bei mir gemeldet.

„Wenn alle Stricke reißen, kannst du sie ja auch nächste Woche noch fragen, ob sie vermitteln will", schlägt Anni vor.

„Sie will aber eine Freundin mitbringen, die mich kennenlernen soll", widerspreche ich. „Da kann ich nicht von Alex anfangen."

„Ach, toll", raunt Domi. „Du baust dein Lügen-Business also direkt aus?"

Ich schlucke. „Was meinst du?"

„Na, dass dich bald noch mehr alte Wachteln für jemanden halten, der du gar nicht bist."

Na ja, nicht nur alte Wachteln tun das ... Ich fühle mich schrecklich deswegen, aber was soll ich tun? Ich bin da echt reingerutscht!

„Wenn du nicht aufpasst, verselbstständigt sich das", warnt mich Domi und erhebt den Zeigefinger. „Lügen haben –"

„Ja, ja", unterbricht ihn Anni. „Kurze Beine, schon klar. Lass doch einfach laufen, Mara, was soll schon passieren?"

„Ja, was soll schon passieren", ziehe ich die Luft scharf ein und schiebe den Gedanken an meine Unehrlichkeit weit weg.

„Ist ja frustrating here", grinst Jeff. „Anni, love, ick muss gleich arbeiten."

„Ach, du hast ja heute Schicht im Pub", erinnert sie sich und sieht mich gleich darauf mit großen Augen an.

Ich schüttle entsetzt den Kopf, aber sie nickt. Vehement.
Wieder schüttle ich den Kopf, aber Anni nickt noch heftiger und ihr Blick sagt ‚Oh doch!'.



Wieder in den lustig tapezierten, holzgetäfelten Wänden des Irish Pubs. Schon wieder, obwohl ich mich doch einfach nur in Ruhe verkriechen will. Anni himmelt Jeff am Tresen an, ich habe mit Biker Olli auch schon wieder einen Tequila getrunken und insgesamt ist das alles genau so wie letzte Woche. Nur eben nicht ganz.

Mr. de Winter hätte schon längst in seiner Lederjacke die Bühne betreten müssen. Aber das hat er nicht. Er ist nicht hier und ich bin ein bisschen enttäuscht. Vielleicht sogar extrem enttäuscht.

Aber ich lege gerade erst los und nach dem dritten Tequila – waren es drei oder fünf? – ist sowieso wieder alles wurscht. Ich sollte ihn am besten einfach gar nicht wieder sehen, weil ich dann nicht erklären muss, dass ich eine Lügnerin bin. Damit wäre mein Problem gelöst. Aber irgendwie wäre das auch so traurig – ich mag ihn nämlich ziemlich ...

Wieso müssen diese Dinge immer so kompliziert sein?
Die Musik ist dröhnend laut, Folkrock geht einfach ins Ohr und mein Herz schlägt im Takt dazu, so bilde ich es mir wenigstens ein.
Und mir ist plötzlich ganz egal, dass der Knopf meiner Skinny Jeans sich in meinen Bauch bohrt, weil sie dank Domis Kochkünsten inzwischen zu eng ist. Im Stehen ist das nicht so schlimm, nur hier auf dem Barhocker fühle ich mich etwas fett. Aber unter der langen Glitzertunika sieht das sowieso niemand, und mit hohen Stiefeletten ist das Outfit insgesamt so unbequem, dass ich mich ohnehin nicht nur auf den einschneidenden Knopf konzentrieren kann.
Ich raufe mir die Haare und bekomme fast schon Übergewicht auf diesem wackeligen Hocker – und ja, es liegt am Hocker, nicht an meinem Pegel – da kommen Domi und zwei seiner Freunde euphorisch auf mich zu.

„Hey Süße", sagt einer der jungen Wilden und versucht sich an einem Schlafzimmerblick. „Was geht denn so bei dir?"

„Echt jetzt?", lege ich die Stirn in Falten und starre ihn solange an, bis er beschämt zu Boden sieht.
Na also. Geht doch.

„Wir sind alle reingekommen", grinst Domi ordentlich angeheitert. „Dank Jeff!"

Er winkt dem Mann aus Birmingham zu wie ein ganz Großer und ich würde ihn am liebsten knuddeln, weil unser Küken so erwachsen wirkt.

„Gamer Ausflug – ich dachte WoW kann man nicht pausieren?", sage ich allerdings sehr sehr böse und beiße mir direkt auf die Zunge.

Ja, ich geb's ja zu! Mein Unmut trieft förmlich aus mir heraus. Aber ich bin ja auch frustriert und werde aktuell ganz fies geghosted. (Neues Modewort – habe ich gelernt, als ich Alex und meine wichtigen Fragen gegoogelt habe ...)

Offenbar nehmen Domis Kumpels es mir aber nicht übel, sie nicken nur, weil es eben stimmt.

„Willst du mal mitspielen?", fragt der Freche diesmal so nett, dass ich einfach nicken muss.

„Klar. Wenn Domi mich mitnimmt, bin ich dabei."

„Das muss ich mir noch überlegen", zieht er mich glucksend auf. „Reiche It-Girls sind nicht so gut im Zocken, weißt du."

„Halt die Klappe", zische ich und schmolle.

„Was ist los?", lehnt sich Domi zu mir her, statt genervt das Weite zu suchen. „Dir täte ein wenig Feminismus gut."

„Was?", frage ich pampig.

„Du triffst diesen Kerl und denkst an nichts anderes mehr. Statt hier Spaß zu haben, sitzt du am Tresen wie bestellt und nicht abgeholt. Wie immer, so lebst du! Du machst den Vogel Strauß!"

Ich sehe ihn jämmerlich verloren an und er redet deshalb direkt weiter. „Vogel Strauß ... Mal wieder ... Ich meine, du steckst den Kopf in den Sand. Sei nicht so passiv! Geh es an! Das ist dein Leben, tu was!"

Kurze Stille in meinem Kopf, dann pocht mir wieder die Musik in den Ohren. Er hat ja so recht! Ich bin doch keine Jungfer in Nöten, die nur auf den Prinzen wartet und solange still sitzt!

Schluss damit, raus aus dem Sand. Ich leere mein Glas, zücke mein Handy und tue es einfach, ich schicke Alex ‚Hey'.
Ohne Smiley, ohne Satzzeichen, nur ‚Hey', weil ... ist doch egal. Ich bin aktiv und kein Strauß!

Dann stehe ich auf, ziehe die enge Jeans über meinen Hüftspeck – das wäre ohne die Tunika gewiss kein schöner Anblick – und nehme Domi und den Frechdachs an die Hand, den dritten winke ich mit.

Wir tanzen jetzt. Ja genau! Wir tanzen!
Zu Folkrock und sehr unbeholfen, aber wir tanzen. In der Mitte des Pubs, laut und lachend. Anni stürmt hibbelig auf uns zu und schließt sich uns an, Olli tippt, das sehe ich genau, in seiner Biker-Ecke mit dem Fuß im Takt auf den Boden.

Sind das nicht die Momente, für die wir leben? Vielleicht sind sie flüchtig, aber sie werden zu Erinnerungen, die uns keiner mehr nehmen kann. Mir ist ganz egal, wie ich aussehe und was die anderen denken. Das ist pures Glück und es hat nichts mit Karriere oder Liebe zu tun. Helge ist mir egal, mein langweiliger Job ist Nebensache, schöne Anwälte sollen sich ruhig ausschweigen und Linda kann über mich glauben, was sie will.
Was soll schon passieren?

Ich tanze mir das Herz aus, bis mich jemand antippt.
Jeff steht grinsend mit meinem Handy hinter mir und drückt es mir in die Hand.

„Sorry, Mahraw, ick hab es an die Bar aufleuchten gesehen", zeigt er verschwörerisch aufs Display.

Eine Nachricht von Alex.

Wo?

Wo? Wo?! Was ist das denn?
Ich schreibe ‚Hey' und er schreibt ‚Wo'?
Na gut, mein Text war jetzt nicht gerade ein literarischer Erguss, aber ... na schön.
Es war nur ein nacktes ‚Hey'. Ich sitze im Glashaus und lege den Stein besser wieder weg.

„Danke", seufze ich Jeff zu und er zwinkert nur, bevor er wieder zurück zum Tresen geht.

Ich tippe:

Irish Pub ... Du?

Und im nächsten Moment ist er online, nur um mir nicht zu antworten.
Gutes Gespräch, danke auch. So ein selbstgefälliger Pinsel!

„Rauchen wir eine?", scheint Anni anhand meines Gesichtsausdrucks meine Gemütslage zu erahnen und ich nicke dankbar.
Sie nimmt meine Hand und zieht mich mit sich aus dem Menschenpulk.

Die kühle Nachtluft haut mich fast um. Erst jetzt spüre ich mein Gesicht wieder so richtig. Und ich merke, mir geht's nicht allzu gut. Ich bin wieder traurig, von innen raus, und mal wieder selbst verschuldet angetrunken, als wäre das eine ohne das andere nicht schon blöd genug.

„Willst du auch?", biete Anni mir ihre Zigaretten an, aber mir ist nicht danach.

„Zeig mal", nimmt sie mein Handy und entsperrt es, weil sie meine Seele kennt, wieso also nicht auch meinen Pincode. Sie liest den Chat – oder eher den kahlen Wortwechsel – und sieht skeptisch auf.

„Ihr habt euch seit eurem Date weder gehört noch geschrieben und das ist ... alles?"

Ich rümpfe die Nase.

„Ich weiß ja nicht ...", seufzt Anni. „Irgendwie arrogant."

„Ich versteh das nicht – er war so charmant am Donnerstag", nehme ich die Hände frustriert in die Hosentaschen. (Mann, spannt der Stoff. Ich brauche entweder neue, größere Jeans oder ich nehme ab. Entweder, oder ...)

„Das hier klingt jetzt nicht gerade nach einem Romeo", zieht Anni eine Braue hoch.

„Ich weiß", gebe ich zu.
Und dann kommt mir der Gedanke, dass Julia aber immerhin auch keine verdammte Lügnerin war. Sie war wirklich reich und adelig, nicht so wie ich, die es nur rotzfrech zu sein behauptet.

Ich wechsle schnell das Thema, bevor all die Schuldgefühle wieder hochkommen. „Hey, aber weißt du was?", lächle ich. „Dafür hat Jeff nur Augen für dich. Ihr beiden seid einfach goldig!"

„Ja, ist er nicht toll? Ich muss dir morgen die fertige Titanic-Skizze zeigen, die er von mir gemacht hat!" Sie strahlt und erzählt zum Glück gegen meine schlechte Laune all die süßen Dinge an, die zwischen den beiden so passieren.

„Er macht immer Breakfast in Bed", kichert sie. „Und dann verschüttet er den Kaffee auf die Laken und ich schreie, und er schreit, und dann lachen wir einfach und haben wilden Sex ..."

„Ja, ich weiß, ich bin ja nebenan", muss ich grinsen.

„Er sollte vielleicht mal einkaufen gehen", überlegt sie laut. „Er ist ständig bei uns und futtert wie ein Irrer."

„Ach", schüttle ich den Kopf. „Er lässt Domi und seinen WoW-Clan hier rein, lass mal gut sein."

„Weißt du, ohne dich hätten wir uns nicht kennengelernt", lächelt Anni und verdrückt sich ganz klar ein Tränchen. „Ich weiß, es sind erst ein paar Tage, aber ... es fühlt sich an wie Jahre."

„Das bedeutet was", nicke ich und bin mir sicher. „Nach diesem Idioten Leo hast du pures Glück verdient."

„Jetzt muss nur noch dein Prinz kommen, dann können wir zu viert Glampen gehen."

„Glamour-Campen?", frage ich.

„Ja, genau!", strahlt Anni überrascht. „Woher kennst du das?"

„Vogue-Artikel ..."

Sie gluckst. „Da hat aber jemand seine Hausaufgaben für Linda gemacht."

Ich ziehe eine Schnute. „Man tut was man kann."

„Mh", nickt sie. „Gloomy Mara, sei nicht traurig. Alles wird gut. Glaub mir. Und wenn nicht, hast du immer noch uns. Domi und mich. Und wir haben dich sehr lieb."

Oh, ich heule gleich.

„Danke", sage ich wie erstickt und nehme sie in den Arm. „Ich euch auch."

Wir quetschen uns wie gackernde Hühner, dann drückt sie die Zigarette aus und zwinkert: „Kommst du mit? Mir ist kalt, ich seh mal nach Birmingham, vielleicht vermisst er mich ja ..."

„Geh mal vor", ermutige ich sie und sehe ihr wehmütig nach, als sie in ihren Pumps – 12 Zentimeter hoch und irre heiß – wieder ins Warme stöckelt.

Ich kann einfach noch nicht wieder rein. Ich bin in der Kälte gut aufgehoben, da badet es sich nämlich besser in Selbstmitleid.
Und was auch von Vorteil ist: Hier ist keiner, der mit mir quatschten wollen könnte – drinnen schon. Auf die Außenfläche verteilt stehen nur drei Leute, die alle still und wenig gesellig auf ihr Handy starren und rauchen.
Perfekt.

Auf Glück folgt zwangsläufig ein Tief, oder? Von der einen auf die andere Minute bin ich wieder allein. Und nicht, weil Anni bei Jeff ist oder meine Eltern fast zwei Autostunden entfernt. Nicht, weil ich hier draußen alleine stehe, sondern weil ich wirklich einsam bin.
Ich habe mir mein Single-Dasein ziemlich lange schöngeredet und es teilweise auch genossen. Aber gerade jetzt wünschte ich mir einfach, dass jemand zu mir gehört. Dass ich ankomme ...

Oh, Mann! Hören Sie das? Ist das der Anfang vom Ende?
Seit wann will ich denn wo ankommen? Der Weg ist das Ziel, danach habe ich die letzten Jahre gelebt! Ich war mitten in der Selbstfindung ... Und plötzlich will ich irgendwo ankommen? So ein verdammter –

„Mara?"

Zügige Schritte nahen und ich fahre schielend herum. Oh, heftige Bewegungen sind nach so viel Wein keine gute Idee.

„Hey, sachte", lacht er und drückt mich wieder an den Stehtisch, bevor ich das Gleichgewicht verliere.

Da ist er ja.
Mr. de Winter ...
Hat er den weißen Schimmel um die Ecke geparkt?

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