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Kleines Dino-Ein-mal-Eins // »Wie sahen Dinosaurier wirklich aus?«

FOSSILIEN, FAKTEN UND FANTASIE

NUN HABE ICH euch bereits das ein oder andere über Dinosaurier und ihre Zeitgenossen verraten. Doch woher wissen die Forscher das alles? Nun, sehr oft kommt man über Spekulationen und ganz viel Fantasie nicht drumherum, wenn es darum geht, längst ausgestorbene Tiere darzustellen, die kein Mensch jemals gesehen hat. Das meiste handfeste Wissen stammt jedoch direkt aus den Tiefen der Erde: Fossilien!

Aber wie entstehen Fossilien eigentlich? Dazu müssen mehrere Faktoren zusammenspielen. Wollte man als Dinosaurier der Nachwelt als Versteinerung erhalten bleiben, so sollte man zum Zeitpunkt des nahenden Todes am besten einen Fluss, See oder das Meer aufgesucht haben. Sich von einer Sand- oder Schlammlawine begraben lassen war auch eine Möglichkeit. Wichtig war, dass man möglichst schnell und vollständig verschüttet wurde. Dies war nur selten der Fall und man musste den Kopf im Dino-Himmel nicht hängen lassen, wenn sich zuvor die ein oder anderen Tiere an seinem dahingeschiedenen Leib labten. Auch die Knochen sind ein wertvoller Nachlass!

Die sterblichen Überreste wurden nach und nach von Mineralien heimgesucht, die sich in kleine Hohlräume in den Knochen einnisteten und dort auskristallisierten. Dadurch entstand sozusagen eine 1 zu 1-Kopie der eigentlichen Knochen. Im Laufe der Zeit wurde das Skelett von immer mehr Sedimentschichten bedeckt und durch den entstehenden Druck langsam flach gedrückt. Die Mineralien wurden dadurch zu Stein. Jetzt musste das fertige Fossil nur noch entdeckt werden. Das Ganze kann sich über mehrere Millionen Jahre hinziehen. Wind und Wetter oder auch Bergbauarbeiten tragen die einzelnen Sedimentschichten eines schönen Tages langsam ab und die versteinerten Knochen sehen endlich wieder das Sonnenlicht.

Dann stehen die Forscher vor der Herausforderung, den Fund zu bergen und ihn möglichst nicht zu beschädigen. Wenn dies geschafft ist, stellt sich die Frage, wie das Tierchen denn nun ausgesehen haben könnte. Das hat in der Vergangenheit zu vielen Fragezeichen in den Köpfen der Wissenschaftler geführt und die ersten Versuche die Funde zu rekonstruieren schlugen teilweise (aus heutiger Sicht) komplett fehl. So bekam beispielsweise das Iguanodon seine Daumenkralle als Horn auf die Nase gepackt. Später brach man dem guten Tier den Schwanz, nur um es in einer känguruartigen, aufrechten Haltung mit nachgezogenem Schwanz aufbauen zu können. Diese Körperhaltung ist zwar schon seit Jahrzehnten überholt, findet sich aber zum Beispiel als Spielzeug oder in Cartoons teilweise bis heute wieder. Wenn man Menschen auffordert, einen Dino zu zeichnen, bekommt man, laut einer Studie, in vielen Fällen diese für die Tiere äußerst schmerzhafte, um nicht zu sagen, tödliche Pose präsentiert. Auch eine gefährliche Sache ist die Darstellung mit abgespreizten Beinen, wie man es von Krokodilen und Eidechsen her kennt. Was bei »In einem Land vor unserer Zeit« niedlich-tapsig aussieht, hätte in Wirklichkeit nicht funktioniert – schon gar nicht bei dem Langhals Little Foot. Vielmehr wurden die tonnenschweren Körper der Dinos von zwei oder vier Beinen getragen, die direkt unter dem Körper standen, wie man es von heutigen Säugern her kennt. Dadurch waren die Tiere viel agiler, als man es ihnen anfangs zugestand. Überhaupt war es früher kaum vorstellbar, dass die riesigen Langhälse an Land lebten. Man nahm an, dass sie ihr Habitat in Gewässern hatten und nur die kleinen Köpfe aus dem Wasser herausguckten. Auf alten Gemälden findet man entsprechende Darstellungen, die durchaus etwas Märchenhaftes an sich haben.

Märchenhaft bleiben sie und für viele große und kleine Dino-Fans ist die Faszination ungebrochen. Der Fantasie sind nach wie vor wenige Grenzen gesetzt. Doch deshalb sind Dinos und Co. längst keine ausgedachte Geldmaschine der Film- und Spielzeugindustrie, wie es von so manchen Verschwörungstheoretikern behauptet wird. Vielmehr können die Paläontologen, also die Forscher ausgestorbenen Lebens, heute auf eine Vielzahl fossiler Spuren zurückgreifen und diese sorgen immer wieder für neue oder erweiterte Kenntnisse über die Urzeit-Geschöpfe. Das kann jedoch zugleich Fluch und Segen sein. Segen für die Wissenschaft, die in ihrer Arbeit einen großen Schritt weiter kommt. Fluch zum Beispiel für Autoren und Filmemacher, deren Werke nicht selten schon vor der Veröffentlichung bereits veraltet sind.

Als Fachbuchautor ist das sicher noch einmal schwieriger als für Fantasyautoren. Letztere legen ihren Fokus meist auf die Handlung, die Dramaturgie und vor allem auf ganz ganz viel Fantasie. So gehe auch ich vor. Als ich die Grundsteine für »Mesozoic World« im Jahr 2000 gelegt habe, habe ich mich vor allem an »Jurassic Park« und »Dinosaurier – im Reich der Giganten« orientiert. Auch das Buch »Dinosaurier – Giganten der Urzeit« von Paul Barrett und José Luis Sanz war und ist eine große Inspiration. Nachdem ich Wattpad entdeckt und entschlossen hatte, aus diesen losen Szenen eine richtige Geschichte zu schreiben wurde mir schnell klar, dass ich vieles von dem, was ich mir damals zusammengedichtet hatte, in dieser Form nicht mehr verwenden konnte.

So ist zum Beispiel der Brachiosaurus, den ihr in einem späteren Kapitel kennenlernen werdet, gar kein Brachiosaurus! Er ist die Wiedergeburt des weltberühmten Fossils, welches im Berliner Naturkundemuseum zu bestaunen ist. Dieses ist im Guinness-Buch der Rekorde als weltgrößtes Dinosaurierskelett nach wie vor als Brachiosaurus brancai eingetragen, gehört aber seit den späten 1980er-Jahren zu einer eigenen Gattung: Giraffatitan. Zustande kam diese Einteilung durch genauere Untersuchungen und Vergleiche von Brachiosauriern aus Nordamerika und Afrika. Demnach unterscheidet sich das afrikanische Modell in Berlin deutlich von seinen Verwandten aus Nordamerika.

Eine weitere wichtige Erkenntnis, die aus Fossilien gewonnen wurde, ist die Tatsache, dass »Jurassic Park« für Dinosaurier tatsächlich eine FSK18-Freigabe bekommen müsste! Denn aus Sicht von Wissenschaftlern und wahren Dino-Fans sind die Filme eine einzige Piep-Show. So viel nackte Haut. Das müsste verboten werden! Im Ernst: Seit den 1990er werden immer mehr Beweise dafür gefunden, dass Dinosaurier Federn hatten. Vor allem kleinere Fleischfresser wie Raptoren sollten nicht mehr mit einer kompletten Reptilienhaut dargestellt werden. Aber auch die Pflanzenfresser kamen nicht nackig daher. Neuere Studien sehen sogar Hinweise darauf, dass der letzte gemeinsame Vorfahre der Dinosaurier und Pterosaurier (Flugsaurier) Federn hatte und somit die Flugsaurier nicht nur ein Kleid aus federähnlichen Strukturen (Pycnofibern) trugen, sondern tatsächlich Federn bzw. Protofedern! Das bedeutet allerdings auch, dass ausnahmslos alle Dinosaurier zumindest die Erbanlagen für ein Gefieder hatten. Bei den ganz großen Vertretern, wie den Sauropoden (Langhälse) und ausgewachsene große Tyrannosaurierarten ist es allerdings unwahrscheinlich, dass sie als überdimensionale Flauschbälle durch die Gegend flufften. Vielmehr kann man sich das ähnlich wie bei heutigen Säugetieren vorstellen. Flusspferde, Nashörner und Elefanten haben auch nicht immer ein Fell (ausgenommen die eiszeitlichen Vertreter), oder nur ganz wenig Flaum. Auch war Feder nicht gleich Feder. Es gab bei den Dinos noch eine Menge unterschiedlicher Federtypen und nicht alle Dinosaurier hatten das gleiche Federkleid. So trugen einige eher Filamente an ihren Körpern, die allerdings genauso farbenfroh waren, wie richtige, also weiterentwickelte Federn und unter anderem ebenfalls der Brautschau dienten.

Nun werden sich einige von euch bestimmt fragen, ob man denn weiß, welche Farbe das Federkleid der Dinosaurier hatte. Tatsächlich hat man vor allem in versteinerten Federn Pigmente gefunden, die sich unter dem Mikroskop als wurst- und fleischklößchenähnliche Farbbeutel darstellen. Die Würste färbten die Federn schwarz, die Fleischklößchen waren für rote und braune Pigmente zuständig. Durch diese Erkenntnis konnte eine wissenschaftlich korrekte Darstellung des kleinen Raubsauriers Anchiornis erstellt werden. Auch vom Psittacosaurus hat man heute einen guten Eindruck, wie er zu Lebzeiten aussah.

Ihr merkt schon, von dem alten Bild der übergroßen Eidechsen müssen wir uns verabschieden. Leider sorgen jüngere Filme wie »Jurassic World« auch heute noch dafür, dass das alte und falsche Bild der Dinosaurier verbreitet wird. Aber ich muss gestehen, dass es auch mir manchmal noch etwas schwerfällt, mir die Dinos gefiedert vorzustellen. Doch so war es. Die Welt im Mesozoikum war eine Welt vogelähnlicher Geschöpfe, die übrigens auch vogelähnliche Geräusche von sich gaben. Dinosaurier hatten ein Kehlkopf, der dem ihrer Nachkommen, den Vögeln entsprach, und demzufolge gehört auch das dramatische Gebrüll von Rexy & Co. ins Reich der Legende.

Ohne Federn kamen mutmaßlich auch die großen gepanzerten Ankylosaurier und Nodosaurier daher. Einen äußerst guterhaltenen Nodosaurier hat man in Westkanada gefunden. Er erlangte mediale Berühmtheit als Dinosaurier-Mumie, da es Strukturen der Haut und des Panzers zeigt. Solche Mumien sind immer ein Segen für die Paläontologen, denn sie verraten mehr von den Tieren, als die Knochen allein es je könnten. So wurde im Jahre 2000 bei einem Thescelosaurus namens »Willo« sogar der versteinerte Abdruck seines Herzens gefunden. Mit Hilfe der Computertomographie konnten Strukturen festgestellt werden, welche als fossilisiertes Vierkammerherz und Aorta, ähnlich dem heute lebender Archosaurier (Vögel und Krokodile) interpretiert wurden. Wie so oft ist auch dieser Fund umstritten.

Generell ist zu sagen, dass sämtliche Weichteile nur sehr selten versteinert werden, da diese in der Regel sehr schnell verwesen oder vorher von anderen Tieren gefressen werden. Das gilt auch für Federn. Von einigen Ornithopoden (Entenschnabeldinos) hat man ebenfalls Hautabdrücke gefunden und eine Dino-Mumie ist auch von Edmontosaurus erhalten. Dass diese steinernen Mumien keine Federn aufweisen muss demnach nicht zwingend bedeuten, dass tatsächlich keine vorhanden waren. Aber wie oben bereits erwähnt, ist es bei den großen Arten ohnehin unwahrscheinlich. Einen sehr unglücklichen Fall menschlichen Unwissens gab es Anfang des 20. Jahrhunderts bei einem Protoceratops-Fossil. Bei diesem war die Haut zu einem großen Teil mitversteinert worden. Die Forscher hielten diese allerdings fälschlicherweise für unnütze Gesteinsstrukturen und knubbelten sie von den Knochen ab. Apropos Protoceratops: In der Wüste Gobi wurden sehr viele Versteinerungen dieses frühen Verwandten des Triceratops gefunden. Es wird gemunkelt, dass diese Funde in früheren Zeiten zur Legende des Greifen geführt haben könnten. Eines der berühmtesten Fossilien überhaupt wurde ebenfalls in der Wüste Gobi gefunden und zeigt einen Protoceratops, der im Kampf mit einem Velociraptor verschlungen gestorben ist. So etwas ist extrem selten und meiner Meinung nach wertvoller als jeder Diamant im Universum.

Fossile Funde wie dieser beschreiben neben dem Aussehen der Tiere auch ihre Lebensweise. Weitere berühmte Beispiele sind:

Megalosaurus, Hylaeosaurus und Iguanodon – das Goldene Trio der Paläontologie. Sie sind die ersten jemals wissenschaftlich beschriebenen Dinosaurier. Modelle der damaligen Vorstellung dieser Tiere stehen im Crystal Palace Park in London.

Ein Oviraptor, der auf seinem Gelege hockt, wurde anfänglich für einen Eierdieb gehalten (daher der Name), der das Nest eines Protoceratops plündert. Heute weiß man, dass es der Vater oder die Mutter der Eier war und das Tier bei der Brutpflege gestorben ist.

Jüngst wurde das Fossil eines Baby-Titanosauriers (ein Sauropode aus der Kreidezeit) entdeckt, welches belegt, dass diese Tiere einen Eizahn auf der Nase hatten, der ihnen beim Schlüpfen half – genau wie bei Vögeln!

MOR 693 – Big Al: ein weitgehend vollständiges Skelett eines jungen Allosaurus jimmadseni. Es weist zahlreiche Verletzungen auf, die zum frühen Tod des Tieres führten.

FMNH PR 2081 – Sue: das besterhaltene, vollständigste und größte Skelett eines Tyrannosaurus rex. Es wurde nach der Entdeckerin, der Paläontologin Sue Hendrickson benannt. Das wahre Geschlecht des Sauriers ist aber unbekannt.

Das »Berliner Exemplar« – Archaeopteryx: Das als Urvogel bekannte Tier wurde zwischen 1874 und 1876 bei Eichstätt gefunden (nicht mit Eichenstedt zu verwechseln!). Es gilt mit seinen deutlichen Federabdrücken und einem erhaltenen Schädel als das wahrscheinlich schönste und vollständigste Fossil dieses gefiederten Raubsauriers.

Der schlafende Dino – Mei Long: In China wurde ein kleiner Raubsaurier gefunden, der im Schlaf gestorben ist und in einer vogelähnlichen, eingerollten Schlafposition versteinert wurde.

Liste wird fortgesetzt ...

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