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[33] EINE DINOMÄSSIGE AUTOFAHRT

»NACH WIE VOR SIND SICH Experten und Zeugen uneins darüber, welche Art von Tier für die Angriffe mitten in einem Wohngebiet in Sodelskirchen verantwortlich gewesen ist. Die Bissspuren deuten auf einen kleinen Fleischfresser hin, sagt Wolfgang Hartmann, Revierleiter des Sodelskirchener Tierparks, der sich Fotos der Wunde eines der Opfer angesehen hat. Demnach könne ein Säugetier aber ausgeschlossen werden. Vielmehr würden die spitzen Zähne auf ein Reptil hinweisen, jedoch nicht auf eine Schlange. Auch andere heimische Arten können ausgeschlossen werden. Spekulationen, es könnte sich bei dem unbekannten Tier um einen Dinosaurier oder Alien handeln, weisen sowohl Hartmann als auch die Polizei vehement zurück und fordern die Bürger auf, ruhig zu bleiben und –«

»Was für ein Unsinn!« Celines und Sophies Vater dreht genervt das Radioprogramm ab. »Haben die nichts anderes mehr zu berichten? Da wurde irgendwer von einer Blindschleiche gebissen, oder einen Frosch oder was weiß ich, und die machen da so ein Fass auf. Immer diese Panikmache. Ich möchte nicht wissen, was erst los ist, wenn mal wirklich was Gefährliches unterwegs ist. Riegeln die dann unsere Türen zu und schließen alle Geschäfte?«

»Beruhig dich, Papa. Solche Gerüchte machen doch immer mal die Runde. Nessie, Bigfoot und so. Du weißt schon. In einer Woche redet kein Mensch mehr darüber. Das war ganz bestimmt nur ein einmaliger Vorfall.«

Sophie hatte große Mühe, ihren eigenen Worten zu glauben. So wie sich die Situation darstellte, würden in nächster Zeit noch öfter Dinosaurier in der Menschenwelt herumflitzen und sie konnte nicht dafür garantieren, dass diese nicht den nächsten Blödsinn anstellen würden. Immerhin hatte sie selbst in diesem Augenblick ihre große Not damit, den zappelnden Compsognathus unter ihrer Jacke ruhig zu halten. Kunz und auch sein Bruder Hinz waren alles andere als begeistert davon, in dem kleinen Familienauto zu sitzen und dabei nicht auf Erkundungstour gehen zu können.

Sie und Celine haben allerdings dafür gesorgt, dass die beiden Mini-Dinos wenigstens pappsatt sind. So konnten sie zumindest nicht vom Duft des Picknickkorbes wuschig gemacht werden, welcher im Kofferraum auf seinen wohl letzten Einsatz in diesem Jahr wartete.

Aber die Schwestern hatten noch ein anderes Problem: Während sie vor ihren Eltern möglichst unwissend und vor allem unbeeindruckt von den aktuellen Nachrichten klingen mussten, konnten sie untereinander natürlich nicht frei über all das sprechen. Deswegen mussten sie in die Trickkiste greifen – oder besser gesagt in die Schreibtischschublade. Eine dunkelblaue A5-Kladde mit schickem Wellenmuster diente ihnen als sprachliche Brücke. Offiziell schrieben sie darin Notizen für einen Schulaufsatz, an denen sie zusammenarbeiten dürfen. Inoffiziell schrieb Celine ihrer älteren Schwester gerade, dass sie auf einem Feld neben der Landesstraße einen Ornithopoden gesehen hatte.

Da hinten zwischen den Pappeln steht ein Corythosaurus, als wäre es das Normalste der Welt. Ich hoffe, dass der nicht für die nächsten verrückten Nachrichten sorgt.

Sophie blickte unauffällig durch das Fenster auf Celines Seite und entdeckte den Pflanzenfresser, der mit seinen schlanken Vorderbeinen im Erdboden herumwühlte.

Der kratzt da irgendwelche Wurzeln zusammen. Solange er beschäftigt ist und sich von den stinkenden Monstern nicht aufschrecken lässt, sollte nichts passieren, schrieb Sophie zurück und guckte wieder unbeeindruckt aus ihrem eigenen Fenster.

Und was ist mit dem Chasmosaurus da drüben an der Ortseinfahrt?

Mit Schrecken entdeckte auch Sophie den gehörnten Dinosaurier, der sich im gemütlichen Schritttempo seinen Weg in ein kleines Dorf bahnte. Sein Nackenschild schillerte metallisch im Sonnenlicht und einige lange stachelähnliche Auswüchse am Schwanzansatz wackelten bei jedem seiner Schritte rhythmisch hin und her. Es schien ein junges Männchen zu sein. Möglicherweise war es auf der Suche nach Artgenossen in das Portal geraten und wusste jetzt nicht, wie es wieder zurückkommen konnte.

Sollen wir Papa bitten, dass er kurz anhält? Du kannst ja behaupten, dass du mal musst.

Celine blickte ihre Schwester nur ungläubig an.

Wieso ich? Und woher wollen wir wissen, dass wir mit diesem Vieh reden können?

Sophie nickte ihr verständnisvoll zu. Das Risiko, den tonnenschweren Chasmosaurier zu verschrecken und dann selbst in den Nachrichten zu kommen, wäre einfach zu hoch.

Ein großer Schatten, der über dem Auto hinwegflog, schreckte die Mädchen auf und machte auch die beiden Compies wieder munter, die sich gerade etwas beruhigt hatten.

»Was zappelt ihr denn da hinten so rum?«, fragte ihre Mutter sie. »Ist bei euch irgendein bissiger Dinosaurier oder was?«

Beinahe hätten sie laut losgelacht, wenn die Situation nicht so verzwickt gewesen wäre. Wie fing man ein wuseliges, aber unsichtbares Tier ein, ohne sich völlig zum Deppen zu machen?

»Alles gut! Uns ist nur was runtergefallen«, versuchte Sophie die Situation zu retten und bückte sich nach Kunz, welcher gerade Gefallen an dem Steuerknüppel des Autos zu finden schien.

»Ihr sollt doch nicht immer so viel mitschleppen und schon gar keine Hausaufgaben. Wir haben heute alle zusammen frei. Das sollten wir genießen.«

»Ja, Mama!«, sagten sie unisono und zogen die Reißverschlüsse ihrer Jacken höher, unter denen die beiden Compies wieder sicher verwahrt waren – zumindest für den Augenblick.

Was war das für ein Schatten gerade?, schrieb Celine ihrer Schwester die nächste Notiz in die Kladde.

Ich habe keine Ahnung. Ich dachte, da würde gleich ein Segelflugzeug über uns abstürzen. Aber Mama und Papa scheinen es nicht gesehen zu haben. Die denken bestimmt, wir haben voll den Knall heute.

Celine blickte zum Himmel, um zu entdecken, was diesen großen Schatten tatsächlich verursacht hat. Es sollte eigentlich keine Überraschung sein, was sie schließlich zu Gesicht bekam.

»Hermes!«, rief sie instinktiv aus und schlug sich daraufhin erschrocken über sich selbst die Hand vor den Mund.

»Hermes? Bekommst du heute etwa noch ein Paket oder was?« Ihr Vater schüttelte ratlos mit dem Kopf. »Ihr seid heute irgendwie wie aufgezogen. Wir sollten mal nachgucken, ob ihr nicht auch von irgendwas gestochen oder gebissen wurdet.«

»Sie, ähm, ist nur nervös, weil, also, wir müssen morgen wieder zur Schule. Deswegen«, versuchte Sophie, das Verhalten ihrer Schwester zu erklären. »Und in Geschichte hatten sie gerade griechische und römische Mythologie.«

»Richtig! Der eine Gott ist mir die ganze Zeit nicht eingefallen und jetzt weiß ich es wieder. Hermes, der Götterbote. Genau der.«

»So, so. Und wie heißt die römische Entsprechung zu Hermes?«, fragte ihr Vater sie und hob wissend die Augenbraue.

»Äh, ja. Stimmt, da gibts ja immer noch eine römische ... hm. Das war, ich glaube ...«

»Also ich glaube, da musst du noch mal üben«, lachte Herr Winter über die Wissenslücke seiner Tochter.

Sophie schob ihrer Schwester daraufhin wieder das Notizbuch zu und nickte unmerklich mit dem Kopf.

Merkur, stand auf dem karierten Papier und Celine konnte ihrem Papa doch noch beweisen, dass sie sich mit antiken Gottheiten auskannte.

»Die römische Entsprechung zu Hermes ist der Gott Mercurius, den wir als Merkur bezeichnen. Ist doch logisch.«

»Und was bedeutet der Name?«

»Papa, ist gut jetzt. Ich lerne zu Hause, okay? Wir wollen heute den Ausflug genießen.« Celine versuchte alles, um ihren Vater wieder von sich und ihre Schwester abzulenken, denn sie wollte in Ruhe beobachten, was der Pterosaurier namens Hermes in ihrer Welt zu suchen hatte.

»Er fliegt zu dem Chasmo«, flüsterte sie Sophie zu.

In der Tat zog Hermes seine Kreise über den Ceratopsier, welcher daraufhin trotzig den Kopf schüttelte und sich aus dem kleinen Dorf zurückzog, welches die Mädchen mit ihren Eltern gerade durchfuhren.

Ein Glück, dass er hier ist. Er hält die Viecher in Schach. Aber er kann nicht überall sein. Uns muss schnellstens etwas einfallen, um die Saurier aus unserer Welt fernzuhalten.

Sophie nickte nachdenklich, als sie Celines Zeilen las.

Ich hoffe, ich kann bei meinem Praktikum was herausfinden, das uns hilft.

Ich verlasse mich auf dich, Soph. »Was ist lo–«

»Papa, pass auf!« Ein Schrei seiner ältesten Tochter ließ Herrn Winter zusammenschrecken und das Lenkrad verdrehen. Mit quietschenden Reifen kam der Familienvater am Straßenrand zum Stehen. Durch die Erschütterung fielen Hinz und Kunz aus den Jacken der Mädchen und sprangen wild kreischend durch das Auto.

»Sophie, was sollte das, verdammt?«, schrie ihre Mutter nach hinten und kratzte sich unwillkürlich an der Stelle an ihrem Arm, an dem sie Hinz gerade gestreift hatte. »Wenn ihr beiden nicht langsam aufhört, solch einen Blödsinn zu veranstalten, dann fahren wir auf sofort zurück. Ihr hättet es ruhig sagen können, wenn ihr euch mittlerweile zu alt für Familienausflüge fühlt und lieber zuhause geblieben wärt. Aber uns absichtlich in einen Unfall zu verwickeln geht wirklich zu weit.«

»Mama, ich hab das doch nicht – runter da!« Sophie kam nicht dazu, ihre Entschuldigung vorzutragen, als sie sah, dass Kunz auf das Armaturenbrett kletterte.

»Schluss jetzt mit dem Quatsch! Wir fahren zurück und dann war das heute unser letzter gemeinsamer Ausflug. Ich bin wirklich enttäuscht von euch, vor allem jetzt, nachdem meine Mutter –« Frau Krauss' Stimme brach ab und Tränen liefen ihre Wangen herunter.

»Ich schlage vor, wir bleiben erst mal hier stehen und gehen ein paar Schritte den Feldweg entlang, damit sich alle wieder beruhigen. Das ist ja ein Kasperletheater heute. Drehen denn alle durch?« Wolfgang Winter fuhr sein Auto zu einer landwirtschaftlichen Einfahrt am Rande eines Ackers und stellte den Motor ab.

»Mama, es tut mir so leid. Es ist nicht, wie du denkst. Ich – mir war nur so, als hätte ich auf der Straße etwas gesehen und hab mich erschrocken.« Sophie trat vorsichtig einen Schritt auf ihre Mutter zu.

»Was soll denn da gewesen sein? Die Straße ist frei, bis auf ein paar Feiertagsfahrer. Muss ich mir ernsthafte Sorgen um ... Celine! Was machst du denn da wieder für einen Unfug?«

Celine konnte der Standpauke ihres Vaters nicht folgen, denn sie war damit beschäftigt, Hinz einzufangen, welcher gerade den Feldweg entlangsprinten wollte.

Doch auf einmal tauchte ein weiterer Dinosaurier neben ihr auf, der ihr zunächst einen gewaltigen Schrecken einjagte, bis sie ihn erkannte.

»Ace! Gott sei Dank, dass du da bist. Wir sind total überfordert mit den beiden und können sie unmöglich weiter im Auto transportieren. Wir haben schon richtig Stress mit unseren Eltern, wegen all der Saurier, die nur wir sehen. Das kann echt nicht so weitergehen.«

»Celine, alles gut. Ich bin ja jetzt da«, beruhigte Ace seine menschliche Freundin. Dann fauchte er in Richtung der kleinen Verwandten. »Sie können mich nicht verstehen, aber ich tu mein Bestes, um sie in Schach zu halten. Ich folge eurem, ähm, Ding ... rollende Höhle, in der ihr da sitzt.«

»Celine! Was trödelst du so? Wenn wir heute noch picknicken wollen, dann sollten wir langsam weiterfahren.« Ihr Vater stieg bereits wieder ins Auto ein, während Sophie ihre Mutter ganz fest an sich drückte.

»Vielen Dank, Ace. Ohne dich, wäre unser schöner Familienausflug ins Wasser gefallen und den haben wir alle bitternötig, nach all der Trauer, wegen Oma Willi.«

Die Elfjährige nickte ihrem gefiederten Freund zu und ging zurück zum Auto.

»Ace nimmt die beiden mit«, flüsterte sie ihrer Schwester zu und kletterte auf die Rückbank.

»Ein Glück. Mir fallen langsam keine Ausreden mehr ein.«

»Sind jetzt alle wieder auf Werkseinstellung zurückgesetzt oder muss ich wirklich zurückfahren?«, fragte Herr Winter seine Töchter und bedachte sie durch den Rückspiegel mit einem strengen Blick.

»Nein, Papa, wir sind jetzt ganz artig. Versprochen«, antwortete Celine und zwinkerte Ace zu, der draußen auf dem Feld stand und die Compies ums sich scharrte.

Dann setzte das Familienauto seinen Weg Richtung Bürgerpark fort und weitere Zwischenfälle, prähistorischen Ursprungs blieben zum Glück aus.

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