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Das Geheimnis einer alten Papyrusrolle (@Nayla_Wendt)

Lauter Stimmen drangen an ihr Ohr; Stimmen, die sie schon den ganzen Tag nervten und Charlotte davon abhielten, ihren Artikel zu Ende zu schreiben.

»Charlotte, ich brauche noch Ihren Artikel«, rief ihr Chef und kam zu ihr ins Büro.

»Ja, ich bin gleich fertig.« Sie rollte mit den Augen und schrieb weiter.

Ihr lief es heiß und kalt den Rücken herunter, wenn sie daran dachte, was sie mit dem Artikel alles enthüllen würde. Charlotte trank einen Schluck von ihrem Kaffee, lehnte sich zurück und ließ die letzten Wochen nochmals Revue passieren.

***

Es war ein Sonntagnachmittag, an dem Charlotte nichts ahnend zu Hause saß und ihren Tee trank, als es plötzlich an der Tür klopfte. Mhhh, komisch ... wer kann das wohl sein?, dachte sie sich und stand auf, um die Tür aufzumachen.

Doch niemand befand sich vor dem Eingang. Suchend blickte sie sich um und sah eine alte Rolle, die auf ihrer Fußmatte lag. Charlotte bückte sich, hob die ominöse Rolle auf und ging zurück ins Haus. Sofort begann sie, die Schriftrolle zu inspizieren, wobei sie seltsame Musterungen entdeckte. Diese Muster waren Schnörkel, die wie Buchstaben verbunden waren.

»Sehr merkwürdig. Wer legt einen alten Papyrus vor meine Tür? Und dann auch noch einen, der unbeschrieben ist.« Nach einiger Zeit beschloss Charlotte, dass alles keinen Sinn ergeben würde und legte die Schriftrolle beiseite.

Ein paar Stunden später lag Charlotte im Bett und konnte nicht einschlafen, da sie die ganze Zeit an die geheimnisvolle Schriftrolle denken musste. Ihre Gedanken kreisen so lange, bis sie sich endlich dazu bringen konnte, aufzustehen, um den Papyrus zu holen. Doch auch das half alles nichts, sie wusste immer noch nicht, was es mit ihr auf sich hatte. Sie nahm sich vor, am nächsten Tag in der Bibliothek zu recherchieren. Es kribbelte in ihrem Bauch, als sie daran dachte, dass sie vielleicht das Geheimnis dieser Rolle lüften könnte.

Die Arbeitszeit zog sich gefühlt unendlich lang hin. Immer wenn Charlotte auf die Zeiger der großen Uhr in ihrem Büro starrte, fühlte sie sich verhöhnt. Seufzend quälte sie sich Stück für Stück weiter durch den Tag, bis es endlich sechs Uhr war.

Schnurstracks begab sie sich auf den Weg zur Bibliothek. Es dauerte eine Weile, bis Charlotte die Abteilung mit Geschichtsbüchern fand. Sie nahm sich mehrere Wälzer mit und setzte sich an einen der Tische. Sie schlug mit Neugier das erste Buch auf und holte dann die Schriftrolle aus ihrer Tasche. Ein Mann, der an ihr vorbeiging, guckte sie und die Rolle ehrfürchtig an. Sein Blick blieb eine Zeit lang auf der Rolle hängen und er blieb kurz stehen. Charlotte konnte erkennen, dass sich viele Emotionen in seinem Gesicht widerspiegelten. Er schaute überrascht, aber gleichzeitig auch mit Angst und Erstaunen zu ihr herüber.

Sie sah dem Mann verwundert hinterher, aber kümmerte sich nicht weiter darum.

Mit den ersten drei Büchern hatte sie keinen Erfolg, weshalb sie schon aufgeben wollte. Doch ihr Blick huschte über das vierte Buch und ihre Augen nahmen etwas wahr, was ihr Verstand kurz darauf verbinden konnte. Die Muster von der Schriftrolle waren in diesem Werk zu finden. Außerdem erfuhr sie, dass die Schriftrolle aus der Zeit von Neptuchamun stammte. Als Charlotte das las, weiteten sich ihre Augen und sie realisierte, dass die Zeichen, die sie für Muster gehalten hatte, gar keine waren, sondern ein Text, der in einer alten Sprache geschrieben war. Das Buch hatte Charlottes Interesse geweckt.

Da aber in dem Buch nichts darüber zu finden war, wie und ob man diese Sprache übersetzen konnte, stand sie auf und fragte eine Bibliothekarin nach Hilfe. Diese sah Charlotte entgeistert an, dennoch suchte sie ihr ein Hilfswerk heraus, um die Hieroglyphen zu verstehen. Glücklich setzte sich Charlotte wieder an ihren Tisch und blätterte durch das alt aussehende Buch. Ihre Hände zitterten vor Aufregung. Was würde sie wohl alles erfahren? Sie holte sich Block und Stift aus ihrer Tasche, um die Bedeutung aufzuschreiben.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Charlotte überhaupt einen Ansatz fand; einen Satz begreifen konnte. Sie stellte sich darauf ein, dass es noch einige Stunden dauern würde, bis sie den gesamten Inhalt des Schriftstückes entschlüsselt hatte. Da die Bibliothek bald schließen würde, packte Charlotte erschöpft ihre Sachen zusammen und lieh sich das Buch aus, um zu Hause damit fortzufahren.

Als Charlotte zu Hause ankam, machte sie sich erst einmal etwas zu essen, da ihr der Kopf rauchte und der Magen knurrte. Nachdem ihr Körper gesättigt war, setzte sie sich mit dem ausgeliehenen Werk und dem Papyrus weiter auseinander. Fast drei Stunden später war sie endlich fertig.

Statt zu jubeln, guckte sie ihren Notizblock entgeistert an. »Das kann doch nicht stimmen! Da muss ich einen Fehler bei der Übersetzung gemacht haben«, sagte Charlotte zutiefst erschrocken zu sich selbst und überprüfte alles erneut. Wort für Wort, Bild für Bild.

Doch entsetzt musste sie feststellen, dass sie keinen Fehler gemacht hatte. »Wenn das stimmt.« Angestrengt rieb sich Charlotte über das Gesicht. »Das wäre eine Katastrophe!« Aufgewühlt, aber doch erschöpft, zwang sie sich, sich auszuruhen, doch auch im Bett ließ sie der Text aus der Schriftrolle nicht mehr los.

Charlotte recherchierte auch am nächsten Tag in ihrer Pause auf der Arbeit, um noch mehr über die Vergangenheit der Schriftrolle zu erfahren. Sie erfuhr, dass damals zu der Zeit von Neptuchamun wichtiges auf Papyrusrollen geschrieben wurden. Doch einige von ihnen waren leider nach wie vor verschwunden und nur wenige waren bis heute wieder aufgetaucht. Frustriert beendete Charlotte sowohl ihre Recherche als auch ihre Pause.

In den nächsten Tagen blieb Charlotte stecken, immer wieder dachte sie darüber nach, was in der letzten Zeit alles passiert war. Während ihre Gedanken rund um Musterungen und Bilder kreisten, fiel ihr der Mann wieder ein, der sie in der Bibliothek mysteriös angeschaut hatte.

»Vielleicht weiß dieser Mann etwas über die Rolle. Er hat mich mit so einem entsetzten Blick angeschaut. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.« Das Buch aus der Bibliothek vor sich liegend, fasste sie einen Entschluss: Morgen nach der Arbeit würde sie es zurückbringen und hoffen, dass auch er zugegen sein würde.

Als die Stunde der Zeit schlug, hoffte Charlotte sehr, dass der Mann heute wieder da sein würde und noch mehr, dass er etwas wusste. Ersteres betreffend hatte sie tatsächlich Glück. Im Vorbeigehen gab sie das Buch bei einer freundlichen Mitarbeiterin ab und lief unverzüglich auf den Tisch zu, an dem der Mann saß.

»Hallo«, begrüßte sie ihn. »Dürfte ich mich zu Ihnen an den Tisch setzen?«

»Guten Abend. Setzen Sie sich gerne zu mir«, antwortete er ihr warmherzig.

Sie schweigen einige Zeit, bis der Mann sie fragte: »Sie sind doch die Frau, die vor ein paar Tagen mit einer alten Schriftrolle hier war, oder?«

»Ja, die bin ich. Gut, dass Sie das Thema ansprechen, denn genau deswegen bin ich hier.«

»Das habe ich mir schon fast gedacht, als Sie sich zu mir an den Tisch setzen wollten«, antwortete er und lächelte verschmitzt. »Ich bin Heinrich. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen.«

»Ich bin Charlotte. Die Freude ist ganz meinerseits.« Charlotte freute sich, dass Heinrich so nett zu ihr war, da sie das anfangs gar nicht erwartet hätte.

»Was genau wollen Sie wegen des Papyrus von mir wissen?«

Charlotte überlegte, wie sie das, was die letzte Woche passiert war, kurz und knapp erzählen konnte. »Ich habe eine alte Schriftrolle vor meiner Haustür entdeckt. Neugierig habe ich auf eigene Faust Nachforschungen angestellt. Ich fand heraus, dass die mysteriösen Zeichen auf der Schriftrolle Wörter sind. Ein Text in einer uralten Sprache aufgeschrieben. Ich habe dann zum Glück ein Buch gefunden, mit dem ich das Schriftstück übersetzen konnte.« Heinrich nahm sich Zeit für seine Antwort. Sein Kopf leicht schräg abgewandt schien es, dass er überlegte und ihr Gesagtes noch einmal durchging. Er drehte sich ihr wieder vollends zu.

»Von den Papyrusrollen habe ich schon gehört. Viele von ihnen sind verloren gegangen oder wurden gestohlen, richtig? Ich habe mich damals, als dies bekannt gegeben wurde, viel über Neptuchamun und über die Zeit informiert. Es stand in einem Werk, dass nur außerordentlich wichtige Gegebenheiten auf den wertvollen Papyrus geschrieben wurden. Was genau steht denn auf Ihrem?«

»Ja, das habe ich auch gelesen. Danach war ich umso überraschter, dass eine davon vor meiner Haustür auftauchte. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Sie so viel darüber wissen«, entgegnete sie erstaunt und dann erzählte Charlotte ihm alles, was sie erfahren hatte, auch von dem Inhalt der Schriftrolle.

Heinrich guckte genauso entsetzt, wie Charlotte sich fühlte, und die gleiche Furcht spiegelte sich in seinen Augen wider. »Unglaublich! Das kann doch nicht wahr sein! Das würde ja bedeuten ... Daran will ich gar nicht denken. Ich hoffe, das stimmt nicht!« Heinrich wirkte erschrocken über das, was er gerade gehört hatte.

Charlotte konnte nachempfinden, wie er sich fühlte. Ihr erging es genauso wie ihm gerade. »So ähnlich habe ich auch reagiert. Das war der eigentliche Grund, wieso ich Sie angesprochen habe, da ich echt verzweifelt bin. Ich weiß nicht, ob ich der Schriftrolle Glauben schenken soll. Es passt, doch es ist genauso absurd. Und dazu wäre es eine große Katastrophe«, entgegnete Charlotte ihm völlig durcheinander. Seit sie die Papyrusrolle übersetzt hatte, plagten sie jeden einzelnen Tag dieselben grausamen Gedanken. Aber nun schwang etwas Neues mit. Vielleicht Hoffnung oder Zuversicht?

»Wir müssen uns jetzt zusammen darum kümmern, dass wir die Wahrheit herausfinden und es dann richtigstellen. Ich habe auch schon eine Idee, wie wir das machen können«, teilte sie Heinrich mit etwas besserer Laune mit.

»Dann erzählen Sie mir die Idee. Ich bin auf jeden Fall dabei, egal, was Sie vorhaben.«

Erstaunt starrte sie ihn für einen kurzen Moment an und klärte ihn anschließend über ihren Plan auf.

Die beiden darauffolgenden Wochen beschäftigten sich Heinrich und Charlotte sehr viel mit Neptuchamun selbst und darüber, wie genau er und seine Familie gelebt hatten und gestorben waren.

Durch Heinrichs Wissen brachten die beiden viele Informationen zusammen, die ihnen halfen, das Geschehene besser zu verstehen.

Er war auch der Grund, wieso Charlotte ihren ganzen Mut zusammennahm, um alles in einem Artikel zu veröffentlichen. Durch Heinrichs Unterstützung konnte sie all die vielen Gedanken geordnet auf Papier bringen. Außerdem tat es ihr gut zu wissen, dass sie Heinrich immer an ihrer Seite hatte und er ihr mit seiner Unerschütterlichkeit Kraft und innere Ruhe spendete.

***

»Sind sie sich da ganz sicher Charlotte? Sie wissen schon, dass Ihr Artikel einen großen Aufruhr auslösen wird! Die Geschichtsbücher müssen neu geschrieben werden.« Charlottes Chef sah ganz und gar nicht danach aus, als würde er ihr das glauben, was sie mit ihrem Text enthüllt hatte.

»Der Bericht wird für viel Aufsehen sorgen, aber wollen Sie nicht auch, dass nach all den Jahren endlich das Rätsel um den Tod von Neptuchamuns einziger Tochter gelöst wird und die ganze grausame Wahrheit ans Licht kommt?«, konfrontierte sie ihn von Gefühlen überwältigt.

»Doch das möchte ich. Ich bin aber der Meinung, dass es sich, egal wie viel Wahrheit darin steckt, nicht so anfühlen wird. Niemand wird Ihnen glauben, dass Neptuchamun mit eigener Hand seine Tochter umgebracht hat. Dafür müsste erst die besagte Schriftrolle wieder auftauchen und korrekt übersetzt werden.«

»Dann werden Sie sich sicher freuen, denn genau die Schriftrolle, die Sie suchen, habe ich zufällig dabei.« Charlotte übergab ihm triumphierend die Schriftrolle und ihr Chef versicherte ihr, dass alle die Wahrheit schnellstmöglich erfahren würden.

Es dauerte ein paar Tage, doch dann sahen Charlotte und Heinrich ihren Artikel, der die Wahrheit über Neptuchamun und seine unbegreifliche Tat ans Licht brachte.

Von: Nayla_Wendt


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