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𝟙𝟝. 𝔹𝕖𝕚 𝕄𝕚𝕔𝕙𝕚𝕤 𝕆𝕞𝕒

»Hey, Levi, Oma hat mir gesagt, dass sie dich gerne wieder sehen möchte. Sie wartet darauf, dass du sie mal wieder besuchst.« Michi und Toni standen händchenhaltend vor dem Lustig. Es war Freitag und sie hatten beschlossen, mich von der Arbeit abzuholen. »Wir wollten sie gerade besuchen. Willst du mit?«

»Klar, gerne. Wenn ihr nichts dagegen habt.«

»Hätten wir was dagegen, hätte ich dich nicht gefragt.« Michi grinste.

»Nehmt ihr mich mit?«, fragte Maike, die an der Hintertür stand und zugehört hatte.

»Ja, klar, Schwesterchen.«

»Überaus zuvorkommend, Brüderchen.«

Gemeinsam gingen wir los. Maike schnappte sich Toni, um zu überprüfen, ob der ihren Bruder noch genug liebte, und ich quatschte mit Michi. Wir fielen etwas zurück.

»Wie klappt es mit dem Entliebungsplan?«, fragte er.

»Schlecht. Ich glaube, July mag mich jetzt mehr als vorher. Bei Dominik habe ich es noch nicht probiert.«

»Ich helfe gerne wieder.« Michi grinste mich selbstsicher an.

»Das wird hoffentlich einfacher.«

»Und hoffentlich bringt es mehr Erfolg.«

Wir erreichten das gemütlich aussehende Haus. Das Tor quietschte, als Toni es öffnete.

Maria wartete schon in der Haupttür.

»Omi!«, rief Maike und rannte an Toni vorbei zu ihrer Oma. Sie hatte früher ein besseres Verhältnis zu ihrem Opa, doch nach seinem Tod hatte sie viel Zeit mit Maria verbracht und so waren sie sich nähergekommen. Augenblicklich musste ich über das Gespräch nachdenken. Ich wollte den Rest auch hören. Wer war J? Was war damals noch passiert?

»Nicht einschlafen, Levi.« Michi tippte mich an und eilte dann ebenfalls zu seiner Oma. Toni und ich folgten ihm. Maria begrüßte uns beide ebenso herzlich wie ihre Enkel.

»Kommt rein, ich habe Abendessen gekocht.«

»Es riecht schon fantastisch«, sagte Maike, die ihre Nase in die Luft gesteckt hatte.

»Da stimme ich zu.« Ich hängte meine Jacke über Maikes, da keine Haken mehr frei waren und ging dann hinter Toni in die Küche.

»Gibt es Stammplätze?«, fragte ich, doch niemand hörte mir zu. Maike und Michi standen auf beiden Seiten eines hübschen, verzierten Stuhls mit rotem Polster. Maike hatte eine Hand auf die Lehne gelegt und Michis Knie ruhte auf der Sitzfläche. Toni beobachtete fasziniert die Szene.

»Du durftest schon das letzte Mal dort sitzen. Heute bin ich dran«, meinte Maike.

»Du hattest den Platz dafür zweimal hintereinander. Da ist es nur fair, dass ich ihn kriege«, schoss Michi zurück. »Und wenn Toni und ich hier sind, kriegt Toni immer diesen Platz. Ich will auch mal dort sitzen.«

»Kann ich doch nichts dafür. Außerdem, erinnerst du dich, als wir letztens ganz kurz hier waren? Wir sind hier vorbeigekommen, haben Hallo gesagt und sind wieder gegangen.«

»Ja, was ist damit?« Michi zog eine Augenbraue in die Höhe.

»Da hast du dich auf diesen Platz gesetzt und etwas getrunken. Es war Orangensaft.«

»Das zählt nicht. Das waren keine fünf Minuten.«

»Natürlich zählt das. Das heißt, ich saß nicht zweimal hintereinander drauf.«

Ich verdrehte die Augen und wandte mich an Toni.

»Was ist so besonders an diesem Platz?«, fragte ich.

»Um ehrlich zu sein, ich habe keinen Plan«, flüsterte Toni. »Aber es macht Spaß, Michi zu ärgern. Er will eigentlich immer dort sitzen, überlässt mir den Stuhl aber immer aus Höflichkeit und den einzigen Nutzen, den ich daraus ziehe, ist, dass ich ihn ärgere, weil er dann nicht dort sitzen kann.« Toni und ich kicherten.

»Vielleicht ist der Stuhl einfach gemütlicher«, schlug ich vor.

»Oder er sieht schöner aus als die anderen.«

»Oder man hat eine bessere Aussicht.«

»Oder er hat eine spezielle Bedeutung. Vielleicht hat es etwas mit ihrem Opa zu tun.«

»Das könnte gut sein. Aber dann würde Michi ihn dir nicht anbieten, oder?«

»Wahrscheinlich nicht.«

»Kinder, streitet euch nicht«, mischte sich Maria nun ein.

»Aber es geht um den Platz!«, riefen Maike und Michi gleichzeitig.

»Jedes Mal das Gleiche.« Maria verdrehte belustigt die Augen.

»Ähm Leute«, begann ich und endlich schauten Michi, Toni und Maria mich an. Maike nutzte ihre Chance und setzte sich auf den Stuhl. Als Michi das bemerkte, fehlten ihm die Worte. Er starrte Maike entsetzt an.

»Rutsch, Schwester.« Dann setzte er sich ebenfalls auf das Stückchen, das sein Knie freigehalten hatte. Die beiden kämpften, um mehr Platz zu bekommen und Maike drängte Michi beinahe von dem Stuhl.

»Ihr beiden Jungs, wollt ihr euch nicht setzen?«, fragte Maria.

»Natürlich.«

Toni und ich suchten uns einen Platz und warteten darauf, dass Maike und Michi sich beruhigten. Kurz darauf sprang ich aber wieder auf, um Maria zu helfen, den Tisch vorzubereiten. Toni und ich deckten Teller und Besteck und trugen dann die Töpfe zum Tisch.

»Danke. Ihr seid noch wohlerzogen. Was habe ich bei meinen Enkeln falsch gemacht?« Maria stemmte ihre Hände in die Hüften, doch das Funkeln in ihren Augen verschwand nicht. »Toni, du musst Michi Manieren beibringen. Und Levi, du kannst dich um Maike kümmern.«

»Klar machen wir das«, antwortete Toni.

Maria servierte uns als Vorspeise Buchstabensuppe und danach Bratkartoffeln mit Gemüse und veganem Schnitzel.

»Ich wette, ich schaffe meinen Namen vor dir«, sagte Maike zu Michi und schob die Nudeln in der Suppe hin und her. Niemand von den beiden Geschwistern hatte den Platz freigegeben und nun quetschten sich beide auf den Stuhl. Ich hatte Angst, dass er zusammenbrechen könnte, doch der Stuhl sah sehr stabil aus.

»Mic und May, klar? Für gleiche Chancen.« Sofort begann Michi, in seiner Suppe herumzustochern.

»Ich brauche ein Ypsilon! Spendet mir jemand ein Ypsilon?«, rief Maike.

»Was kriege ich dafür?«, fragte ich.

»Überlege ich mir später«, entgegnete Maike. »Jetzt gib mir diesen Buchstaben!«

Ich schmunzelte, als sie sich das Ypsilon von meinem Löffel holte und ihren Namen vor Michi vollendete.

»Ha, ich hab's geschafft!«, rief sie erfreut und klatschte mit mir ein.

»Das ist unfair. Du hattest Hilfe.«

»Dafür schulde ich Levi jetzt was.«

»Ganz schön viel. Immerhin habe ich dir geholfen, gegen meinen besten Freund zu gewinnen.«

»Zweimal. Hättest du ihn nicht abgelenkt, hätte ich mir den Platz nicht krallen können.« Maikes Augen funkelten.

»Levi! Du hast mich zweimal verraten!« Michi warf mir einen bösen Blick zu.

»Das erste Mal war keine Absicht.«

»Aber das zweite Mal.«

»Du hast Toni, der dich unterstützt. Maike nicht.« Ich zuckte mit den Schultern.

»Er hat mich aber nicht unterstützt. Toni, warum bist du nicht auf meiner Seite?« Nun wurde Toni mit den bösen Blicken bestraft. Die beiden Geschwister waren einfach unverwechselbar. Wer sie einmal kennenlernte, würde sie nicht wieder vergessen.

Ich musste grinsen. Wir aßen das Essen und danach spielten wir Mensch ärgere dich nicht, wobei Michi und Maike sich doch ärgerten. Toni und ich schüttelten nur den Kopf. Es war immer wieder lustig, mit den Lustigs Zeit zu verbringen.

Danach mussten wir leider gehen. Der Tag neigte sich dem Ende zu. Draußen war es schon dunkel. Während wir uns die Schuhe und Jacken anzogen, zischte mir Maria zu, dass ich sie besuchen kommen sollte, wann immer ich mochte. Ich nickte.

Am Tor hielt ich Maike am Arm fest.

»Hey, May, du schuldest mir noch zwei Gefallen.«

»Einen. Ich habe ja nicht darum gebeten, dass du Michi für mich ablenkst. Das hast du einfach so getan.«

»Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nur ein bisschen Ruhe schaffen.«

»Deshalb nur einen Gefallen. Was wünschst du dir?«

Ich schaute mich um. Michi und Toni waren schon losgegangen.
»Keine Ahnung, ich -«

»Du könntest jetzt vieles von mir verlangen.«

»Dann mach mir ein Kompliment.«

»Ernsthaft?« Maike legte ungläubig den Kopf schief.

»Ja, ernsthaft.«

»Na gut. Also, Levi, ich bewundere dich dafür, dass du so nett und liebenswürdig bist und versuchst, alle um dich herum glücklich zu machen. Aber noch besser finde ich, dass du immer du selbst bist und dass es dir fast egal ist, was andere über dich sagen. Darüber, dass deine Haare bunt sind oder dass du Nagellack trägst. Dass du offen queer bist. Das finde ich toll. Damit bist du für so viele ein Vorbild.« Maike nickte.

»Danke.« Meine Wangen hatten sich rötlich gefärbt. »Das hätte ich nicht erwartet.«

»Was denn sonst? Du siehst heute gut aus? Ich mag deinen Pullover? Das wäre doch langweilig.«

»Danke.«

Wir holten Michi und Toni ein und liefen gemeinsam bis zum Lustig. Dort trennten sich unsere Wege schließlich. Michi kam auf mich zu und umarmte mich, Toni zog er mit in die Umarmung. Dann wandte ich mich ab, doch plötzlich sprang Maike auf mich zu und fiel mir lachend um den Hals.

»Du wolltest doch nicht gehen, ohne dich von deinem allerliebsten Menschen zu verabschieden, oder?«

»Wir sehen uns am Montag wieder im Lustig.«

»Trotzdem.«

∆∆∆

Zu Hause öffnete ich meinen Instagram-Account, doch ich schaffte es nicht, einen Beitrag zu posten. Mir fehlten nicht die Worte, sondern der Mut. Wenn ich etwas veröffentlichte, würde Angeko wieder kommentieren und durch ihn wollte ich mir den Abend nicht verderben. Ich fand eine Benachrichtigung und klickte darauf.

Angeko hatte mir eine private Nachricht hinterlassen. Na, lebst du noch? Erlebst du nichts mehr, über das du schreiben kannst? Gibst du endlich zu, dass du ein ganz normales Mädchen bist, das sich als Junge verkleidet hat, um sich besser zu fühlen? Dein Leben ist einfach langweilig. Wie lautet eigentlich dein Mädchenname?

In mir kochte die Wut, doch ich ließ sie nicht zu. Stattdessen dachte ich an Maikes Worte. Ich war stolz darauf, wer ich war und das wollte ich mir nicht von irgendeinem Internettypen verderben.

Hey, Angeko, ich habe mal eine Frage an dich: Warum kümmerst du dich nicht um dein eigenes Leben und lässt mich in Ruhe? Das würde uns beiden guttun. Ich kann mir vorstellen, dass in deinem eigenen Leben irgendetwas schiefläuft und du versuchst, dich abzulenken, indem du in den sozialen Medien Hass verbreitest.

Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, schmiss ich mein Handy weg.

Hoffentlich kapierte er endlich, dass er mit seinen Kommentaren aufhören sollte.

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