Ich soll euch also bedingungslos lieben? Und ihr? Was tut ihr denn? Fangt auch damit an, zeigt mir wie es geht. Weißt du überhaupt, was es bedeutet, die bedingungslose Liebe? Sicherlich nicht, mich die ganze Zeit auf meine Probleme, meine Fehler hinzuweisen. Mir meine Dinge zu nehmen sie zu zerstören und dann zu sagen, was für Schrott ich doch habe. Sicherlich nicht, immer wieder Ausreden für nicht haltende Versprechen zu suchen.

Wenn ich weinend vor dir stehe, denkst du dann nicht, in deiner Erziehung einen Fehler gemacht zu haben? Wenn du mich fragst, ob es mir gut geht und ich nein sage, dann denkst du nicht, ich habe seelische Probleme, du denkst ich habe Schmerzen und stopfst mich wieder voll. Gibst mir zu den täglichen 20 Kapseln auch noch Omega 3 und all den Schwachsinn, den ich direkt wieder abführe. Ich bin kein Versuchskaninchen!

Willst du mich umarmen, dann keimt in mir das Gefühl, dass du widerlich bist. Du kannst nicht einmal 5 Sekunden dein Kind genießen. Gleich musst du wieder mit diesen Sätzen anfangen. Das geht so nicht, wir müssen etwas ändern.

Und dann verbietest du mir auch noch, mit denen zu reden, die wenigstens so tun, als ob sie mir zuhören würden. Musik zu hören, dass einzige, was mich entspannt und abtauchen lässt. Dann nimmst du mir meine Möglichkeiten, zu malen und zwingst mir Dinge auf. Ich soll mich also mehr bewegen, ja? Es ist nicht so, als ob ich jeden Tag 20 km Bewegung hätte. 

Es ist wie in der Schule. Niemand merkt, wenn ich innerlich zerbreche. Niemand bekommt mit, wenn ich lache. Und falls sie es doch tun, denken sie, ich lache wegen eines Scherzes. Sie wissen nicht, dass ich über mich lache, wie jämmerlich ich doch bin. Sie wollen es gar nicht wissen.

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Und mit diesen Gedanken sitze ich hier. Vor mir ein Teller, gefüllt mit Spinat, Kartoffeln und Rührei. Eines der Dinge, die ich abgrundtief hasse. Die ich in 10 Minuten sicherlich nicht mehr in meinem Magen haben werde. Aber was soll ich schon tun? Ich werde meine Probleme einfach in mich hereinstopfen. Wenn ich anfange, meine Depressionen zu mögen vielleicht verlassen sie mich dann auch. Und wieder frage ich mich, warum ich denn überhaupt noch da bin. Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich einfach keinen Mut dazu, den ersten Schritt zu tun. Oder die Stimme hat es doch geschafft, mich zu übernehmen. Aber was würde es ändern? Jetzt sag ich mir halt selber, wie scheiße ich doch bin und niemand anderes tut es. Dabei ist der Schmerz wenigstens kleiner.

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Aber macht euch keine Sorgen, natürlich geht es mir gut. Wieso sollte es mir schlecht gehen? Es gibt keine möglichen Gründe. Also ignoriert mich einfach weiter. Irgendwann ist es so weit. Ihr müsst meinen Anblick nicht weiter ertragen.

Alle denken immer, ich bin lieb, unschuldig, klein und süß. Vielleicht werde ich ja doch irgendwann Schauspielerin. Scheinbar erkennt nicht mal meine Mutter mein Schauspiel.

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Gebt mir kein Mitleid, lasst mich in Ruhe überlegen, welchen Grund es gibt, noch hier zu sein. Dann kann ich anfangen, nicht nur noch mich selbst zu hassen.