𝓢𝓮𝓬𝓱𝓼𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰
"Danke. Das fühlt sich direkt besser an." Taehyung badete in dem unbeschreiblich guten Gefühl frischer Kleidung, während er den Silberhaarigen etwas verlegen anlächelte.
Yoongi drehte sich daraufhin wieder zu dem Omega um, nachdem er sich aus Respekt mit dem Gesicht zur Wand gestellt hatte, während sich Taehyung umzog. "Na bitte, es passt", sagte er zufrieden.
Taehyung grinste schief, als er an sich runtersah. Yoongi hatte ihm ein Leinenhemd und eine einfache Stoffhose von sich gegeben, doch die Kleidung hing an seiner mageren Gestalt runter wie ein unförmiger Sack. Aber es war definitiv immer noch besser als die Sachen davor oder gar nichts, deswegen beschwerte er sich nicht.
Es fühlte sich für Taehyung immer noch seltsam an, dass ein Krieger aus dem Blutmond Pack so freundlich zu ihm war und er konnte sich noch nicht gänzlich dazu bringen Yoongi zu vertrauen. Doch er war dankbar für Yoongis Hilfe und dafür wenigstens eine Person zu haben, an die er sich hier halten konnte.
Der Silberhaarige schien keine bösen Absichten zu haben und war generell so ganz anders als die anderen Blutmond Krieger. Vor allem ganz anders als ein gewisser schwarzhaariger Alpha, der nur zu existieren schien um ihm das Leben zur Hölle zu machen.
Als Taehyung und Yoongi nach einiger Zeit aus dem Zelt kamen, stand besagter Alpha mit einigen anderen Kriegern zusammen und schien über etwas wichtiges zu sprechen, während um sie herum bereits sämtliche Zelte abgebaut wurden.
"Eine Besprechung?", fragte Yoongi skeptisch. Normalerweise holte Jungkook ihn immer dazu, wenn es etwas wichtiges gab. "Worum geht es? Warum bauen wir ab?"
Jungkook drehte sich zu den beiden, als er Yoongis Stimme hörte, und warf dem Omega einen kurzen, aber durchbohrenden Blick zu.
Taehyung bemerkte den Blick des Alphas und zupfte nervös an seinem Hemd herum, als sein Blick an seiner neuen Kleidung haften blieb.
Ein anderer Krieger ächzte abfällig. "Wenn du deine Zeit nicht ständig mit Sklaven vertreiben würdest wüsstest du worum es geht."
"Was soll das hei—", begann Yoongi und seine Augen blitzten kurz rot auf, doch er wurde von Jungkooks scharfen Worten unterbrochen.
"Unsere Späher haben in der Nähe etwas gewittert, konnten aber nicht ausmachen was es ist", erklärte Jungkook, woraufhin ihn Yoongi irritiert ansah. "Deswegen brechen wir heute noch auf. Wir haben schon viel zu viel Zeit hier verbracht."
Yoongi nickte daraufhin und wollte sich gerade zu Taehyung wenden, als Jungkook ohne ein weiteres Wort nach der Hand des Omegas griff und den überraschten Brünetten zu seinem Pferd zog, das bereits fertig gesattelt neben dem großen Zelt stand.
"H-Hey!"
"Du bleibst bei mir", sagte der Alpha nur knapp und ging ungerührt weiter.
Eslan schnaubte, gar nicht glücklich darüber den Omega wieder auf seinem Rücken tragen zu müssen, doch er hielt brav still, als Jungkook Taehyung auf seinen Rücken hob und sich anschließend ebenfalls hoch schwang.
Taehyung ließ einen kleinen protestierend Laut von sich, den Jungkook allerdings hörte und genervt stöhnte.
"Was ist es diesmal, Omega?", fragte der Alpha genervt.
"Nichts", gab Taehyung nur knapp zurück, doch der Alpha ließ nicht locker.
"Spuck es aus."
"Es ist nichts."
Sie schwiegen eine Weile, während sie durchs Lager schritten, doch dann entfuhr Jungkook ein sarkastisches Lachen. "Enttäuscht, weil du wieder in meiner Obhut bist? Ist es das? Mit Sicherheit wäre dir Yoongis Gesellschaft lieber gewesen."
Und wie es das wäre, dachte sich Taehyung nur und schwieg.
Jungkook aber deutete das Schweigen des Omegas genau richtig und verstärkte den Griff um dessen Taille.
❃
Eine unangenehme Stille — Das war wohl die beste Art, mit der man die aktuelle Stimmung seitdem beschreiben konnte.
Taehyung saß wie zuvor auch steif und unentspannt auf dem Rücken des Pferdes, der Alpha dicht hinter ihm, während sie das Heer auf dem Weg gen Norden anführten.
Sie ritten schon einen ganzen Tag und Taehyung beobachtete wie sich die Landschaft um sie herum veränderte. Die grünen, saftigen Wiesen verschwanden und die Bäume wurden immer karger. Der Boden wurde steiniger und der Himmel grauer. Zudem wurde es deutlich kälter und dem frierenden Omega blieb nichts anderes übrig, als sich dichter an den Alpha zu lehnen.
Taehyung wuchs am Rande einer Wüste auf, und auch wenn es nicht unbedingt kalt war, so war er Temperaturen unter 20°C nicht gewohnt und empfand sie bereits als unangenehm kühl.
Jungkook bemerkte die Bewegung des Omegas und wollte gerade darauf reagieren, als ein knackendes Geräusch aus den Büschen neben ihnen den Alpha aus seinen Gedanken riss.
Plötzlich kam ein schwarzer Wolf aus dem Wald gerannt — über und über mit Blut bedeckt. An seiner Flanke hing sein Fleisch in Fetzen herab. Irgendetwas — oder irgendjemand — musste ihn übel zugerichtet haben.
Taehyung schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund und wandte den Blick ab.
Jungkook zog an Eslans Zügeln und brachte den wiehernden Hengst sofort zum Stehen, was einen abrupten Stopp sämtlicher Reiter und Wagen hinter ihnen zufolge hatte. Alle starrten mit Entsetzen auf den verletzten Wolf, der zielstrebig auf Jungkook zulief.
Jungkook drückte den irritierten Taehyung wortlos die Zügel in die Hände und sprang ab, während sich der schwerverletzte Wolf in seine Menschengestalt zurückverwandelte und nach Atem ringend zusammenbrach. Jungkook jedoch fing den blutigen Körper des Mannes ab, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Er erkannte in dem Mann einen seiner Späher, die den Weg ringsum vor Feinden sichern sollten.
"Was ist passiert?!", fragte Jungkook energisch. "Wo sind die anderen Späher?"
Der Krieger hustete Blut und versuchte zwischen Keuchen und Würgen seinem Alpha seine Botschaft zu überreichen. "S-Sie sind t...tot", stammelte der Krieger. "Bestien... r-riesige Best-tien..."
Für die nächsten Worte fehlte dem Krieger die Kraft und Jungkook musste sich zu ihm runter lehnen, um sie hören zu können — und als er die Worte verstand, spannte sich schlagartig sein ganzer Körper an.
Yoongi kam mit seinem Pferd neben ihnen zum stehen, genau dann als der Krieger mit einem letzten erstickten Laut den Kopf sacken ließ.
"Was ist passiert? Was hat er gesagt?!"
Jungkook legte den toten Körper auf dem Boden ab und stand auf. Der ernste Ausdruck im Gesicht des Schwarzhaarigen gefiel Yoongi gar nicht.
"Blutwölfe", antwortete Jungkook knapp und wandte sich wieder ab. "Sagt den anderen Bescheid, schlagt Alarm", sagte er an zwei weitere Krieger gewandt, die ihren Alpha zunächst geschockt anstarrten, sich dann aber knapp verbeugten und davonliefen.
Taehyungs Augen weiteten sich. "Blutwölfe?", fragte er ängstlich.
Er hatte von diesen Blutwölfen gehört. Es waren einst normale Wolfsmenschen, doch ihre inneren Wölfe waren krank und bösartig und übernahmen irgendwann die Kontrolle, bis vom menschlichen, guten Teil nichts mehr übrig blieb. Zurück blieben wilde, bluthungrige Monster, deren Gestalt irgendwo zwischen Mensch und Wolf stecken geblieben war.
Sie kämpften im Rudel und jagten alles, was ihnen in die Quere kam — egal ob Mensch oder Tier.
In seiner Heimat kamen diese Ungeheuer zum Glück nicht vor, da sie heiße, trockene Gegenden wie Wüsten mieden, also hatte er bisher nur von diesen Ungetümen gehört — und gehofft, dass es auch so bleiben würde.
Yoongi fluchte leise und ein Knurren entfuhr seiner Kehle. "Wo?"
"Nur ein paar Kilometer von uns entfernt, aber sie nähern sich schnell. Sie müssen uns aus den Bergen gefolgt sein." Jungkooks Kiefer spannte sich deutlich an während er sprach. "Es ist ein ganzes Rudel, aber wieviele genau konnte er nicht sagen."
"Das ist übel. Wir müssen sie abfangen bevor sie uns erreichen. Wer weiß was für einen Schaden sie sonst anrichten", meinte Yoongi und Jungkook nickte.
Sie hatten viele gute Krieger, doch Blutwölfe galten als stark und unberechenbar. Und da keiner genau wusste wieviele es von den Angreifern gab, durften sie nichts riskieren. Ein Kampf wäre unausweichlich, aber gleichzeitig mussten sie die Omegas beschützen, die eine leichte Beute waren. Im besten Fall würden die Blutwölfe erst gar nicht zu ihnen gelangen.
"Ich werde diesen Bestien mit ein paar Kriegern entgegenkommen und versuchen sie auf Distanz zu euch zu erledigen. Bleib du hier und führe das Heer weiter", wies Jungkook Yoongi an, der daraufhin nickte. "Umso größer der Abstand zwischen euch und diesen Viechern, desto besser."
Jungkook führte Eslan näher an Yoongis Pferd heran und griff um Taehyungs Taille. Der Omega ließ einen erschreckten Laut von sich, als der Alpha ihn kurzerhand von seinem Pferd auf das des anderen hob.
Yoongi reagierte schnell und hielt Taehyung fest, damit er nicht herunterfiel.
"Beschütze die Omegas", befahl Jungkook und warf Taehyung einen letzten Blick zu. "Bleib bei Yoongi."
Taehyung schluckte. Er nickte und sah mit großen Augen zu, wie sich Jungkook krümmte und binnen weniger Sekunden in seine große Wolfsgestalt umwandelte und mit ein paar weiteren Kriegern verschwand.
Und Taehyung wusste nicht genau warum er über seine Schulter blickte und dem Alpha noch eine Weile nachsah — und noch weniger wusste er, warum er sich nicht wünschte, dass der Alpha nicht zurückkehren würde.
❃
Sorry für das Kap, es ist ein bisschen langweilig, aber ich habe mich echt schwergetan damit.
Egal!
Freut euch auf big-wolf-Jungkook in action 🔥
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